• Telefonbuch-Export aus der Fritzbox, sehr leicht gemacht.

    AVM hat zugehört, verstanden, gehandelt und das etwas leidige Problem mit dem Export des Telefonbuches aus der Fritzbox deutlich vereinfach und meines erachtens final gelöst – es gibt nämlich in den aktuellen Labor-Firmwares zur zukünftigen Version 54.04.74 (Fritzbox 7270) eine Funktion direkt unterhalb des Fritzbox-Telefonbuches in Form von mehreren Buttons, mit denen ein Telefonbuch gesichert und wiederhergestellt werden kann.

    Desweiteren gibt es in den Labor-Firmwares auch die Möglichkeit zur Anlage von mehreren Telefonbüchern, die dann auch auf den Mobilteilen gesondert ausgewählt werden können.

    Wie immer gilt bei Hinweisen auf Beta-Versionen von Soft- und Firmware: Nicht auf Produktivsystemen einsetzen, wenn man nicht das Basteln gewohnt ist und nicht riskieren möchte, evt. auch wieder eine frühere Firmware-Version einzuspielen. Und vor dem Einspielen einer Labor-Firmware auf jeden Fall erst einmal die Fritzbox auf die aktuelle, freigegebene Firmware-Version aktualisieren, die Konfiguration abspeichern und dann erst die Labor-Firmware einspielen. Wenn nämlich alles schiefgeht, kann man wieder die letzte, freigegebene Firmware-Version einspielen und hat dann auch gleich die Konfiguration parat. Ja, ich sage das hier aus eigener Erfahrung.

    Wer sicher gehen möchte, wartet auf die finale Version 54.04.74, die dürfte in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

  • Genossen, nehmt die Scheuklappen ab!

    Auf dem morgigen Bundesparteitag der SPD in Berlin wird als zentraler Hauptpunkt der bisherige Entwurf des Wahlprogramms abgesegnet. Das Wahlprogramm ist, wie ich finde, okay – zukunftsgerichtet, aktuell, konkret. Kann man so unterschreiben und ich gehe auch davon aus, dass dieses Wahlprogramm mit überwältigender Mehrheit seine Zustimmung findet.

    Das so als Einleitung zu dem, was nun folgt. Denn ich muss zugeben, dass ich sauer darüber bin, wie die SPD als Partei, deren Parteibuch ich besitze, mit den Zensursula-Plänen zu Online-Sperren umgeht und der Parteivorstand heute einen Antrag zusammengestellt hat, den ich als halbherziges Machwerk verstehe. Als Basis diente ein Initiativantrag von Björn Böhning, der das gesamte Kontrukt des Aufbaus einer Sperrinfrastruktur infrage stellt. Das, was dabei nun herauskam, ist ein weichgespültes Irgendetwas.

    Die Nachbesserungen, die der Parteivorstand fordert, beziehen sich darauf, dass das Bundeskriminalamt verpflichtet werden soll, zunächst eine Löschung von kinderpornografischen Inhalte bei den jeweiligen Diensteanbietern zu initiieren. Zitat:

    Erst wenn das erfolglos bleibt, wenn der Provider beispielsweise seinen Sitz im Ausland hat und die dort zuständigen Behörden nicht unmittelbar dagegen vorgehen, soll die Seite auf eine Sperrliste gesetzt werden dürfen.

    Eine erstklassig aalglatte Formulierung, die vor allem eine Sache grundsätzlich zur Zustimmung befördert: Den Aufbau einer Sperrinfrastruktur. Und den Gipfel setzt ein weiterer Punkt, der die gesamten Aktivitäten mit einer Befristung versehen soll, um am Ende dieser Frist mit einer Evaluierung nachzuprüfen, ob es gewirkt hat. Was will man da messen? Wie viele Leute im Netz des Bundeskriminalamtes hängengeblieben sind?

    Liebe Genossen, genau das ist doch das Problem, weshalb wir alle im Internet aufmucken! Wir haben alle gelernt, dass man im Internet angebotene Kinderpornografie offensichtlich doch innerhalb kürzester Zeit gelöscht bekommen kann, wenn man die Diensteanbieter kontaktiert. Das ist nicht neu, zudem ist Kinderpornografie meines Wissens nach in keinem Land dieser Erde nicht unter Strafe gestellt – wenn man diese eben verfolgt. Das ist die Aufgabe des Bundeskriminalamtes, nicht der Betrieb von nicht funktionalen Scheuklappensystemen für das eigene Volk.

    Um es mal mit sehr drastischen Worten zu formulieren: Das ist ein Scheißantrag, der das abstimmende Vieh auf dem Bundesparteitag morgen gehörig aufs Glatteis führt. Mir ist völlig egal, wer das Bundeskriminalamt beim Aufbau der Sperrliste kontrolliert: Die Sperrliste selbst ist das Problem und das Moloch. Denn wenn diese Infrastruktur steht, dann kommen schon morgen die Ministerpräsidenten der Länder, die ihre Einnahmequellen namens Glücksspielmonopol abgesichert haben wollen, Rechteinhaber aus der Musikwirtschaft und der schreibenden Zunft und übermorgen diejenigen, die dann unliebsame Politik herausgefiltert haben möchten.

    Das kann nicht nachhaltige und sozialdemokratische Politik sein, das ist purer Aktionismus, ganz nach dem Geschmack von Ursula von der Leyen. Und als SPD auf die Tante Rücksicht zu nehmen, die mit offenkundig unfundierten Zahlen und Fakten hantiert und dabei den Abbau von Grundsätze unseres Staates lächelnd in Kauf nimmt, ist haarsträubend entsetzlich.

  • OpenLimit CC Sign 2.5.

    Benutzer der Signatursoftware CC Sign des schweizerischen Herstellers OpenLimit sind etwas geplagt: Die an sich gar nicht so schlechte Software besitzt nämlich keinerlei Möglichkeit, nachzuprüfen, ob es ein Softwareupdate gibt. Und dabei ist gerade bei einer Signatursoftware, die offiziell für die Elektronische Signatur zugelassen ist, extrem wichtig, die jeweils aktuellste Softwareversion einzusetzen, da der Algorithmenkatalog der Bundesnetzagentur jährlich an die Anforderungen angepasst wird und Empfehlungen, bestimmte Algorithmen ab einem bestimmten Datum nicht mehr einzusetzen, dazu führt, dass Signaturen, die nach diesem Datum noch mit ausrangierten Algorithmen erstellt werden, potentiell eine geringere Beweisfähigkeit haben.

    Den Versionssprung von CC Sign von der Version 2.1.6.3 auf nun 2.5 (2.5.0.1), der Anfang Juni vollzogen wurde, werden deshalb wohl wieder nur die wenigsten mitbekommen. Vom Funktionsumfang her ändert sich wenig. Der Algorithmenkatalog wird angepaßt, außerdem gibt es leichte Anpassungen am Aussehen und der Bedienung.

    Für Besitzer eines Lizenzschlüssels einer 2.x-Version ist das Upgrade erfreulicherweise kostenlos.

  • Unfreiwillig volle Speicherkarte.

    RAW-Formate brauchen Platz. Viel Platz. Wenn meine Nikon D700 alle Register zieht, landet ein 12 bis 14 Megabyte großer Datenkavenzmann auf der Speicherkarte und bei meiner 16 Gigabyte schweren Speicherkarte gehen davon – laut hochrechnender Zähler, rund 600 Stück drauf.

    Heute war die Speicherkarte voll. Randvoll. Das überrascht dann doch, da ich ja nun nicht gerade zu der Fraktion der Fotoamateure gehöre, die alle technischen Eventualitäten eines Motives dadurch abfangen, indem der Finger minutenlang den Auslöser gedrückt hält. Ein einziges, lumpige Bild fand sich nach einem doch etwas erschrockenen Blick auf den Wiedergabemonitor auf der Speicherkarte. Etwa die nächste Speicherkarte kaputt?

    Des Rätsels Lösung fand sich erst am PC: Die ganze Speicherkarte war voller Musik. Offenbar habe ich es geschafft, weitgehend unbemerkt meinen Windows Media Player dazu zu bringen, meine halbe Musiksammlung per USB-angeschlossener Kamera auf die Speicherkarte zu synchronisieren, mit der die Kamera logischerweise nichts anfangen konnte. Einmal kurz nicht aufgepaßt und schon steht man draußen in der Prärie vor einer vollen Speicherkarte.

  • WordPress 2.8 RC1.

    Das war wieder klar, dass ich mir unbedingt den Release Candidate 1 von WordPress 2.8 installieren muss. Aber Testen muss eben sein, bevor ich eine neue Version auf die Horde der WordPress-Installationen loslasse. Deshalb muss mein Blog mal wieder daran glauben. Allerdings passiert inzwischen selten etwas, die wirklich grundlegende Rettungsmaßnahmen erfordern würden.

    Wer warten möchte (und im Zweifelsfall das auch sollte), wartet auf die Final Version, die dürfte erfahrungsgemäß diese Woche noch erscheinen, angepeilt ist der morgige Mittwoch.

    Installation

    Ist so wie immer, es passiert atemberaubend wenig. Ich muss zugeben, ich bin weiterhin ein Fan der traditionellen FTP-Upgrade-Linie, ziehe also das Zip-File mit der WordPress-Installation, packe es auf meinem Rechner aus, entferne all den Salat, den ich nicht brauche (Themes, Plugins etc.) und ballere das dann per FTP auf den Server. Das deshalb, weil ich zu Hause eine Grundinstallation von WordPress mit allen von mir bevorzugten Plugins pflege, sozusagen also mein kleiner Universalwerkzeugkoffer.

    Nach dem Herüberschieben wünscht WordPress beim nächsten Zugriff in den Admin-Bereich ein Update der Datenbank, was wie immer problemlos passiert. Danach sieht eigentlich alles erst einmal aus, wie immer. Mit einer 2.7.1-Sprachdatei sollte man weitgehend klarkommen, bis die Folks von WordPress Deutschland die 2.8-Sprachdatei veröffentlichen.

    Die Benutzeroberfläche und das Dashboard

    Dankenswerterweise haben die Folks von WordPress nicht schon wieder alles auf den Kopf gestellt, sondern behalten die GUI-Linie weiter. Nach dem Update sieht also alles wie vorher aus, selbst die Position der Boxen. In den Optionen lässt sich nun aber die Spaltenzahl auf 1 bis 4 ändern. Mehr als die bisherigen 2 lohnen sich aber erst bei einem Breitbildschirm, dann aber wird es sehr effektvoll. Im Editor kann man übrigens nun auch die Spaltenzahl für die Boxen einstellen, hier aber nur zwischen 1 und 2. Ersteres bringt dann wieder einen ähnlichen Aufbau wie zu Frühzeiten von WordPress.

    Die Benutzeroberfläche hat auch noch ein paar andere Faceliftings erhalten. Etwas umgewöhnen darf man sich in der Plugins-Übersichtsseite, denn dort gibt es keine eigenständigen Blöcke für deaktivierte und kürzlich deaktivierte Plugins mehr – alles ist in einem Block und deaktivierte Plugins sind grau unterlegt.

    Ebenfalls runderneuert ist die Übersichtsseite für Widgets in der Design-Rubrik, hier sieht es auf den ersten Blick etwas unübersichtlich aus, was sich aber schnell ändert. Links stehen die verfügbaren Widgets, rechts die Sidebars, in die Widgets eingefügt werden. Es kann wie üblich verschoben werden. Neu ist unten die Box in deaktivierte Widgets, in die Widgets “zwischengeparkt” werden können, wenn man sie vorläufig nicht mehr braucht, man aber die Einstellungen nicht verlieren möchte. Leider gibt es von Hause aus immer noch keine vernünftige Widget-Steuerung, mit der man beispielsweise Widgets für bestimmte Seiten deaktivieren kann.

    Eine nette Neuerung gibt es im Editor der Design-Rubrik, denn der zeigt nun den Quellcode “highlighted” an, also mit markiertem HTML-Code. Dazu gibt es nun endlich auch eine Zeilennummernansicht.

    Pingback-Bug-Problem

    Wer sich erhoffte, dass die Problematik mit dem Pingback-Timeout nun behoben wurde, wird sich vermutlich etwas enttäuscht zeigen. Wir erinnern: Vor einigen Monaten hat jemand herausgefunden, dass die Timeout-Zeit für die Rückmeldung von Pingbacks in der Datei cron.php (im Ordner “wp-includes”) auf 0,01 sec (bzw. in der amerikanischen Schreibweise: 0.01) steht und das bei einer größeren Zahl von anzupingenden Websites möglicherweise nicht ausreicht. Der Workaround war der, die betreffende Zeile namens:

    wp_remote_post( $cron_url, array('timeout' => 0.01, 'blocking' => false, 'sslverify' => apply_filters('https_local_ssl_verify', true)) );

    zu suchen und dort den Wert von “0.01” auf “1” umzustellen. Leider steht im RC1 (und vermutlich dann auch in der Final) der Wert immer noch auf 0.01, so dass man hier wohl oder übel wieder per Hand ran muss, wenn beim Schreiben von Artikeln Pingbacks vermisst werden. Offenbar will das WordPress-Team dieses Verhalten derzeit auch nicht ändern, wenn man sich das entsprechende Ticket anschaut.

    Grobes Fazit zu WordPress 2.8 in einem Satz

    Moderater Feature-Ausbau, durchaus installationswert.

  • Wahlkampfverlängerung.

    Offenbar waren wir so gut, dass wir nochmal ran dürfen. Die OB-Wahl in Pforzheim hat sich am Sonntag deutlich zum Positiven für den von mir unterstützten Kandidaten Gert Hager gewendet, immerhin fuhr er 43,8 Prozent der Stimmen ein, während die Amtsinhaberin 40,4 Prozent holte. Da für einen Sieg im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit notwendig ist, hat damit erst mal keiner gewonnen und es kommt auf einen zweiten Wahlgang in drei Wochen an. Hier gewinnt derjenige mit einer relativen Mehrheit – wer die meisten Stimmen hat, wird OB. Das heißt für uns als unterstützendes Team für Gert Hager, dass wir demnach Verlängerung haben. Mit diesem Vertrauensbonus kann man da sicherlich etwas anders herangehen, wobei wir von Übermut weit entfernt sind. Hochmut kommt vor dem Fall, deshalb machen wir jetzt einfach weiter.

    In Sachen Online-Campaigning: Die letzten drei Tage vor der Wahl und der Wahlsonntag selbst waren der absolute Wahnsinn in Sachen Zugriffszahlen. Das hat meine lange gehegte Vermutung, dass sich Wähler erst in den letzten Tagen und Stunden entscheiden und dann im Zweifelsfall auch die Websites der Kandidaten zum Vergleich nehmen, voll bestätigt. Und das Hübsche dabei ist, dass ein monatelanger Vorsprung an Content hier Gold wert ist. Wir haben rund achtmal mehr Artikel, als die Amtsinhaberin und ungefähr zehnmal mehr an Fotos. „Content kills“ und ab einer gewissen Masse springt dieser Reaktor von selbst an und zündet. Und wenn man seine Hausaufgaben gut gemacht hat, läuft dieser Reaktor bis zum Wahltag unaufhaltsam und uneinholbar. Da macht dann auch eine Verlängerung nicht viel aus, die Online-Wahlkampfbegleitung geht einfach nahtlos weiter. Der Coup übrigens, dass Gert Hager auf meine Empfehlung hin einen eigenen Wahlaufruf an Besucher richtet, ist schamlos von Barack Obama geklaut. 😉

    Das allein wäre es nicht gewesen, aber es kam etwas, was so wertvoll ist, dass man davon in größeren Zahlen zutiefst gerührt ist: Feedback von Wählerinnen und Wählern. Zustimmung zur Kampagne, Glückwünsche, Lob, Anregungen, Nachfragen, Hinweise auf Rechtschreibfehler (!), Angebote zur Mitarbeit. Und das zum größten Teil von Menschen, deren Namen selbst im näheren Dunstkreis des Wahlkampfteams neu sind, die also demnach komplett über Online zur Kandidatensphäre gefunden haben. Am Anfang hatte ich noch die Befürchtung, dass ich mich mit meiner Bitte an den Kandidaten, Feedback möglichst rasch zu beantworten, lächerlich mache. In der Zwischenzeit gehört das zu einem festen Arbeitsposten von ihm, den er sich nicht nehmen lässt. Und ich glaube fest, dass das einen modernen Politiker auszeichnet.

    Wer als Leser oder auch als Schreiber dieses Medium nutzt und entwaffnend einsetzt, Augen und Ohren aufmacht und das Kampagnen-Weblog als Kommunikationsplattform sieht, nicht einfach nur als Bewegtbildausgabe des Wahlkampfprospektes, der kommt der Magie sehr, sehr nahe und findet sich plötzlich sehr schnell in der Erkenntnis, dass das Wahlkampf-Weblog weniger Arbeit macht, als es Faszination zurückliefert.

    Was bin ich froh, dass ich mit Gert Hager einen OB-Kandidaten erwischt habe, der dieses Experiment Online-Campaigning von Anfang an mitgemacht hat. Der anfängliche Dialog im Dezember, als alles noch eine geheime Kommandosache war, ging in etwa so:

    Gert: „Funktioniert das mit dem Weblog denn auch?“

    Besim: „Technisch ja. Ob es uns da hinführt, wohin wir hinwollen, kann ich dir nicht sagen, aber wenn wir es nicht probieren, werden wir es nie erfahren.“

    Gert: „Gut, hört sich plausibel an, dann machen wir es.“

    Auf in die nächsten drei Wochen Verlängerung und dann gibt es einen Abschlussbericht. 🙂

  • Was heute gesagt werden muss:

    Bewegt gefälligst euren Hintern aus der Haustüre und geht wählen! Eure Entscheidung in der Europawahl hat auch etwas damit zu tun, mit zu beeinflussen, wie unser Staat zukünftig eure Privatsphäre reglementieren muss. Wenn ihr nicht wählen geht und euch für eine demokratische Partei entscheidet, lassen wir rein mathematisch gesehen den radikalen Parteien mehr Stimmenraum, den deren Stammwähler nahtlos ausfüllen.

    Reicht es nicht, dass wir schon mit sturzkonservativen Vollidioten zu kämpfen haben, die überhaupt keine Bedenken haben, einige zehntausend Unterzeichner einer Online-Petition einfach mal in die Täterschublade zu stecken? Nein, es reicht und nein, es darf kein Platz sein für Gesindel am äußersten linken und rechten Rand des Parteienregenbogens, die durch einen Auftritt im Europaparlament möglicherweise mehr Plätze in entscheidenden Ausschüssen bekommen und die alles andere im Sinn haben, als Europa demokratisch in die Zukunft zu führen.

    Das können wir nicht zulassen. Deshalb: Bewegt gefälligst euren Hintern aus der Haustüre und geht wählen!

  • Von der Unwählbarkeit der CDU und der CSU.

    Ich gebe es auf – ich halte die CDU und die CSU nicht mehr einfach nur deshalb für eine nicht wählbare Partei, weil ich in der SPD bin, sondern weil beide Parteien inzwischen nachweislich unfähig sind, sich mit der modernen Kommunikations- und Unterhaltungswelt sinn- und verantwortungsvoll auseinanderzusetzen. Den Ausschlag dazu (und ich lege Wert auf die Feststellung, dass dieser Ausschlag nur der allerletzte Krümel ist, der bei mir den Steinschlag auslöst) gibt die heute von der Innenministerkonferenz ausbaldowerte Losung, dass so genannte Killerspiele in Deutschland verboten werden sollen.

    Das ist nichts als purer Populismus und dafür gibt es eine Reihe von Gründen:

    • So genannte Killerspiele sind in praktisch allen Fällen bereits nicht für Jugendliche käuflich zu erwerben und dürfen nur gegen Altersnachweis verkauft werden. So wie im übrigen auch Horrorfilme und harte, alkoholische Getränke.
    • Ein Verkaufsverbot führt zu nichts, weil Konsumenten von Computerspielen sich diese Spiele auf anderen Wegen und aus anderen Ländern kaufen. Das ist nicht die Zukunft, das ist die Gegenwart, denn die meisten Ballerspiele sind in der Deutschland-Fassung bereits herunterdividiert. Das wissen auch die Hersteller von entsprechenden Spielen, die neben den Deutschland-Versionen meist noch Europa-Versionen produzieren, die unter anderem eben auch die deutsche Sprachfassung enthalten. Gekauft werden diese Fassungen dann einfach im Ausland und der deutsche Verkäufer von Computerspielen schaut einfach mal in die Röhre.
    • Es fehlt immer noch der schlüssige Nachweis, dass der Konsum von Killerspielen in einem kausalen Zusammenhang mit grundsätzlich in homöopathischen Dosen auftretenden Amokläufen Jugendlicher steht. Betrachtet man die Einzelfälle, kommt man immer zum Ergebnis, dass sich der betroffene Amokläufer in einem schweren Seelenzustand befand und einen sträflich einfachen Zugang zu Waffen hatte. Der reine Besitz von Killerspielen und eine mögliche Vermutung, dass er am Vorabend gar diese Spiele genutzt hat, erklärt gar nichts. Genauso gut könnte man argumentieren, dass ein übermäßiger Konsum von koffeinhaltigen Getränken unmittelbar vor dem Amoklauf einen kausalen Zusammenhang mit dem Amoklauf haben könnte.
    • Rein politikhandwerklich betrachtet ist dieser Verbotsantrag der Innenministerkonferenz eine Nullnummer, denn der Bundesrat entscheidet nichts, sondern empfiehlt. Das Ding geht also erst mal an die Bundesregierung und dann an den Bundestag, muss debattiert werden. Die Empfehlung, dass der Bundestag da möglichst schnell entscheidet, ist lieb gemeint, allerdings praktisch unlösbar, da der Deutsche Bundestag nur noch zwei Sitzungswochen bis zur Bundestagswahl im September hat.

    Zu denken gibt nach wie vor, dass die Politikerkaste, die über Recht und Ordnung im Lande waltet, nach wie vor nicht begriffen hat, dass neue Medien von heute die Zukunft von morgen darstellen und man mit Verboten nichts, aber auch rein gar nichts tut, außer reinen Populismus zu betreiben und ganze Gesellschaftsschichten zu kriminalisieren, von der man glaubt, dass sie sie einem ja doch nie wählen würden. Das ist “Team Zukunft”? “Wir in Europa”? Das ist tiefstes Mittelalter!

    Mit dieser generellen Rückwärtsgewandtheit und einer offenen Feinschaft gegenüber neuen Technologien und der Jugend wird aber der größte Kardinalfehler begangen, den man nur tun kann: Denn wenn junge Menschen aus der Überzeugung, dass die politische Klasse sie nicht versteht, nicht mit ihr spricht und sie wenig fundiert bevormundet, am Ende aus Prinzip gar nicht mehr wählen geht, dann entsteht der schwammige Spielraum, der den ganz radikalen Vollidioten plötzlich die Chance gibt, in Parlamente einzuziehen.

    Aus diesem Grund sollte man sich überlegen, welche zukunftsgerichtete Partei man wählen möchte. Was man allerdings gar nicht wählen darf, sind Parteien, die ganz offen den Rückspiegel als Fenster in die Zukunft sehen.

  • Back to Vanity.

    Wohin die moderne Web-Welt doch manchmal hinreisen kann: Vor gar nicht allzu langer Zeit war eine eigene Domain, unter der man die selbst gebaute Homepage der Famile, des Kaninchenzüchtervereins oder des Handwerkbetriebes abgelegt hat, nicht einfach so üblich, sondern etwas sehr hippes. Wer etwas auf sich hielt, hatte deshalb nicht einfach nur den Webspace von AOL, T-Online & Co. in Beschlag, sondern bei den aufkommenden Discounthostern einen Vertrag und eine Domain. Wem fällt da nicht gleich mindestens eine Handvoll solcher Domainnamen wie „susiundihrpuschi.de“ oder „hans-elke-thomas-daniela-und-wauzi.com“ ein. In Kombination mit möglichst originellen Vornamenkombinationen ergaben sich dann auch noch verspielte E-Mail-Adressen, die so kompliziert und suspekt waren, dass sich das E-Mail-Aufkommen allein durch die Hürde der E-Mail-Adresseingabe in beschaulichen Größen bewegte.

    Genau genommen vergrößerte und dezentralisierte sich der Namensraum durch diese Entwicklung. Die vielen Menschen, die mit Nachnamen Müller oder Meier heißen, können von diesen Vorteilen ein Lied sind. Gleichzeitig förderte diese Entwicklung eine gewisse Emanzipation des Benutzers gegenüber seinem Internet Service Provider, denn eine eigene Domain besitzt man in der Regel und kann diese auch zu einem anderen ISP mitnehmen.

    Die moderne Web-2.0-Welt macht all das wieder zunichte, denn plötzlich finden wir uns Graswurzelleute wieder unter dem Schirm von einigen, wenigen Anbietern und deren Namensräumen. Mein Twitter-Account ist erreichbar unter http://twitter.com/besim/ und eben nur dort. Ein anderer Besim wird sich einen anderen Benutzernamen ausdenken müssen. Noch krasser ist es bei Facebook, das keine einprägsamen Namensaufbau kennt. Dort ist mein Facebook-Profil unter der überaus hübschen Adresse http://www.facebook.com/people/Besim-Karadeniz/1132267952 erreichbar. Von einprägsamen Adressen ist das alles weit entfernt, ebenso von dem gewünschten Ansatz, dass man ja eigentlich eine Kommunikationsvielfalt mit Web 2.0 anstrebt – ginge Facebook heute offline, würden auf einen Schlag viele Gigabyte an Informationen schlicht im Orkus der Informationswelt verschwinden.

    Nicht zu unterschätzen ist auch das justische und „kaufmännische“ Potential dieses begrenzten Namensraumes, denn früher oder später werden sich Inhaber von Namensrechten für ihre Begrifflichkeiten in diesen Adressräumen interessieren und möglicherweise auch die Plattformbetreiber selbst, die schlicht noch etwas zusätzliches Geld damit verdienen wollen. Erst vor einigen Tagen hat sich Facebook, das chronisch klamme Social und monetär etwas ratlose Social Network, mit dieser Idee vorgewagt. Wer zahlt, bestimmt. Darüber sollte man sich als Benutzer eines Social Networks immer im klaren sein.

    Web 2.5

    Die Weiterdenke von Web 2.0 ist begründet unter der Idee, dass Web-2.0-Dienste nicht mehr gehostet sein müssen, sondern einerseits dezentral gehostet werden können – beispielsweise auch auf eigenem Webspace – aber dennoch im „Web-2.0-Space“ sind. Setzt man hier Überlegungen an, landet man sehr schnell eben da, wo man auch vor zehn Jahrend die Dezentralisierung begann: Eine eigene Domain, Webspace bei einem Discounthoster, dort installierte Software. Mit Bloggen funktioniert das mit gängiger und sehr einfach zu installierender Blog-Software sehr gut, bei anderen Web-2.0-Kommunikationsformen sind Lösungen stark im Kommen. laconi.ca als Framework für twitter-artiges Microblogging und BuddyPress für ein eigenes, Social Network sind nur zwei Beispiele.

    Bei letzterem wird allerdings ein Problem deutlich: Was bringt ein eigenes Social Network, wenn man sich überall neu anmelden muss?

  • Das Blitzgerät Nissin Speedlite Di622.

    Meine Nikon D700 besitzt zwar einen eingebauten Blitz, der jedoch architektonisch bedingt eher als kleine Funzel zu bezeichnen ist, die zwar schön zum Aufhellen bei Portraitaufnahmen fungieren kann, aber schon bei der Ausleuchtung eines mittelgroßen Raumes an ihre Grenzen stößt. Wer also etwas mehr möchte, kommt um ein externes Blitzgerät nicht herum und da kann man richtig Geld loswerden.

    Der erste Griff führt natürlich gern zu Systemblitzgeräten der jeweiligen Kamerahersteller. Keine Frage, diese Blitzgeräte sind gut und meist auch gut auf die Kamera abgestimmt. Man erkauft sich diesen Komfort, der sicherlich auch etwas mit Markenfetischismus zu tun hat, allerdings teuer. Beispiel bei Nikon: Das Systemblitzgerät SB-600, das in der semiprofessionellen Klasse angesiedelt ist, kostet zwischen 240 und 280 Euro. Das ist ein schöner Batzen Geld für ein Blitzgerät, dass man vielleicht gar nicht so häufig braucht. Es macht also Sinn, sich umzuschauen und vor allem mal einen Fachkundigen zu fragen. Ich kenne da nix, wobei das weniger mit Geiz zu tun hat, sondern eher damit, dass Systemzubehör nicht unbedingt das Beste ist und in vielen Fällen noch nicht mal von Nikon, Canon & Co. selbst gebaut wird.

    Mein Fotohändler des Vertrauens empfahl mir hier den Hersteller Nissin und dessen Spitzengerät Speedlite Di622. Preis: 120 Euro. Und die 120 Euro sind sehr angemessen angelegt. Das Blitzgerät kommt angepasst für Canon- oder Nikon-Kameras, wobei deren Unterscheidung sich weitgehend auf die TTL-Blitzsteuerung beschränkt. Ansonsten sind beide Typen baugleich und mehr als simpel zu bedienen. Es gibt lediglich drei Knöpfe zum Ein- und Ausschalten, Modi-Wechsel, sowie zum Testblitzauslösen. Die LED-Anzeige ist ebenfalls simpel und gibt die Blitzbereitschaft und bei manueller Blitzsteuerung die Intensität des Blitzes an. Mehr nicht und mehr braucht keiner, der nicht Profi ist, denn moderne Kameras haben schon vor Jahren externe Blitzgeräte immer mehr zu teuren Lampen degradiert, in dem sie viele Aspekte der Blitzsteuerung selbst übernehmen.

    So funktioniert das TTL-Blitzen (nennt sich bei Nikon-Digitalkameras “i-TTL”) einwandfrei. Zu bemängeln ist der eher magere Ausleuchtkegel, der für die Brennweite von 105 mm (bei 24 mal 36 mm Bildformat) ausgerichtet ist und die eingebaute Streuscheibe meines Erachtens nicht wirklich tolle Ergebnisse sichert. Ein eigener Diffusor ist deshalb sicherlich keine schlechte Investition, Profifotografeure verzichten eh kaum auf solche Statusobjekte. Ansonsten leuchtet der Speedlite Di622 sehr ordentlich aus, nicht zu viel und nicht zu knapp, wobei ich das Gefühl habe, dass in Grenzbereichen des Blitzens das Gerät eher etwas vorsichtiger ans Werk geht, als mein damaliges Systemblitzgerät SB-28 aus der analogen Welt. Das ist aber nicht wirklich gut vergleichbar, zudem ist so ein Eindruck höchst subjektiv.

    Mitgeliefert wird eine kleiner (unkomfortabler) Schutzbeutel und ein Blitzschuh, mit dem das Blitzgerät auf den Tisch gestellt oder auf ein Stativ montiert werden kann. Das deshalb, weil der Speedlite Di622 noch ein Feature hat, wie die Großen, nämlich das “dumme” manuelle Blitzen: Stellt man es so auf, achtet eine eingebaute Fotozelle auf externe Blitzsignale und feuert einen Blitz ab. So kann man das Gerät ein paar Meter weiter weg von der Kamera aufstellen und indirekt blitzen, ohne dass man Kabel verlegen oder mit relativ teuren Funkauslösern arbeiten muss. Das Hübsche dabei ist, dass das Speedlite Di622 dabei auf die Hilfsblitze nicht reagiert, die die Kamera bei dunklen Motiven vor der eigentlichen Auslösung zur Belichtungssteuerung abfeuert. Zwar muss man beim “dummen” manuellen Blitzen die Blitzintensität am Blitzgerät manuell einstellen, dank Digitalfotografie kann man das aber sofort nach dem Fotografieren beurteilen.

    Eindeutiger Kauftipp, man kann nicht viel falsch machen bei diesem Preis.

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