• „Kundenservice“ a la DHL und wie man DHL Beine macht

    Vor einiger Zeit hatte ich ein Paket verschickt. Inhalt: Eine Uhr, nichts wirklich wertvolles, vielleicht rund 200 Euro, ordentlich verpackt. Und schon ging es via Packstation auf die Reise. Und kam nicht an. Im Tracking kam das Paket gerade einmal zum Paketzentrum meiner Stadt und da blieb es dann auch.

    Ein Anruf auf der DHL-Hotline war Routine. Der Kollege lässt das überprüfen, ich möge mich nochmal melden und auf der Website das Formular für eine Online-Recherche ausfüllen. Ein Anruf ein paar Tage später ergab: Schulterzucken. Das Paket hat sich aufgelöst, ist nicht mehr da. Man habe im Paketzentrum nochmal „geschaut“, aber nichts gefunden.

    Ja, und jetzt, lieber Mensch an der Hotline? Nix, das Paket müsse aufgegeben werden, bei all den vielen Fantastilliarden Paketen, die DHL jeden Tag transportiert. Wie verschwindet bitte einfach so ein Paket nach dem Einscannen im Paketzentrum, wenn es nicht gleich direkt geklaut wird?

    Okay, fragte mich der Hotline-Mensch, wenn ich es als verloren melde, gibt es bis 500 Euro einen Ersatz des Schadens. Gut, sagte ich, es ist eine Uhr drin, ABER … „Oh, eine Uhr? Dann haben Sie Pech gehabt, der Uhrenversand ist verboten“ … und legte auf. Fall erledigt für DHL. (Anmerkung: Damals, in der Zwischenzeit transportiert DHL wohl „Valoren“, auch wenn man sich das gut überlegen sollte.)

    Beim nächsten Anruf legte der andere Hotline-Kollege zwar nicht gleich direkt auf, verstand aber nicht, was ich wollte. Oder wollte nicht verstehen, jedenfalls bot er mir an, einen Gutschein für eine neue Paketmarke auszustellen. Dazu müsste ich aber nochmal ein Online-Formular ausfüllen, die eine nette Klausel hatte: Fülle mich aus, bekomme die Paketmarke und gleichzeitig ist für uns alle der Fall erledigt.

    Pardon, DHL, hat man euch in den Kopf geschissen?

    Mein nächster Anruf ging zur Polizei. Ein netter Mensch bat mich, doch bitte einfach mal kurz im Revier vorbeizuschauen und den Fall zu erklären. Ich also mit der Paketquittung ins Revier und ein Beamter nahm all das auf. Hoffnung hatte ich zwar keine, das Paket je wiederzusehen, aber, hey, mich beklaut keiner ungestraft. Auch nicht DHL. Sah der Polizist übrigens genau so.

    Der Weg war dann: Polizist kümmert sich, und verfolgt den Versand nochmal, unter Auskunftsersuchen an den jeweiligen Stationen. Eine aus meiner Sicht völlig sinnlose Arbeit in einer modernen Welt, aber der Beamte meinte, so ist nun mal die Welt und auch sein Job. Schauen wir einfach mal.

    Und dann machte es nach zwei Tagen plötzlich „Pling“ in der DHL-App. Völlig überraschenderweise ist das Paket wieder aufgetaucht: In Dresden. Dort lag es wohl rund sechs Wochen lang, obwohl es eigentlich hätte nach Wiesbaden gehen sollen. Auf den Weg ging es nun.

    Anruf beim Sachbearbeiter bei der Polizei. Er freute sich hörbar. Ja, er habe vorhin mit dem Paketverteilzentrum in meiner Stadt telefoniert, sie sicherten eine Recherche zu, weil sie das letztlich auch müssen, um keinen Ärger zu bekommen. Und fanden das Paket dann offenkundig doch recht schnell, während die DHL-Hotliner offenbar keinen Plan haben. Rückruf erhielt der Polizist zwar auch keinen, aber schön, Paket wieder da.

    Daher, Empfehlung: Wenn DHL ein Paket verliert, dann ist das nur aus Formsache ein Fall für die DHL-Paketrecherche. Dem Hammelverein ist im Verlustfall nur mit der Polizei beizukommen und bis dahin nimmt man geflissentlich keine Trostgeschenke an.

  • Wie die KI mich zum „Programmierer“ macht

    Ein ketzerischer Artikel, aber ich will es ausführlich erläutern: Ich bin kein Programmierer. Ich konnte mal ganz gut BASIC, habe sogar verstanden, wie POKE und PEEK funktionieren und gar einen Ewigen Kalender programmiert, bei dem ich heute staune, wie ich das hinbekommen habe. So viel der Grundzustand. Ich kann sonst vieles mehr oder weniger gut, aber eben nicht gut programmieren.

    Nun habe ich mit PF-BITS seit 2017 ein Newsblog am Start, das immer noch prächtig funktioniert und bei dem ich vieles lerne. Über Journalismus und aber auch über WordPress. Eine bei Besuchern beliebte Funktion ist die Übersicht über Pforzheimer Mittagstische, die ich größtenteils vor nun acht Jahren entwickelt habe. Eine wilde Ansammlung von PHP-Scripten und Templates vor allem aber Low-Code in Form eines Plugins, das Programmieren mit Shortcodes ermöglichte.

    Das Ergebnis funktionierte jahrelang bombensicher, kam aber nun an seine Grenzen. WordPress entwickelt sich weiter, das Plugin für den Low-Code-Programmbefehlesatz jedoch nicht mehr. Es musste also grundlegend etwas mit dieser Anwendung passieren. Man müsste sie neu programmieren. Man müsste. Darum schob ich dieses Thema jahrelang vor mich her.

    Nun aber musste ich ran und meine ersten völlig schlechten Versuche, mit Codebeispielen ein eigenes Plugin zusammenzubauen (PHP-Code lesen kann ich immerhin), ist in etwa so erfolgreich gewesen, wie mit einem Maschinengewehr den Mond zu treffen. Es lief nicht. Ich kann mir aber auch keinen Programmierer leisten, der mindestens zehn Manntage an dem Thema werkeln dürfte.

    In meiner Verzweiflung fing ich an, Google Gemini zu befragen. Erst mal ganz vorsichtig mit ganz einfachen Fragen zu WordPress-Funktionen, die Gemini jedoch beantwortete und vor allem die Antwort erklärte. Stück für Stück, strukturiert nach den Einzelschritten. Und das funktionierte.

    Ich habe hier mal ein Beispiel, das sehr schön zeigt, wie es funktioniert:

    Ich habe in WordPress eine eigene Custom Post Type namens „fasel“ erstellt, in der ich Postings erstellen kann. Ich möchte jetzt jedoch, dass diese Posts nicht unter der URL „/fasel“ erscheinen, sondern unterhalb eines Directorys, also „/bla/fasel/“. Wie mache ich das?

    Verständnis des Problems:

    Du hast in WordPress einen Custom Post Type „fasel“ erstellt und möchtest, dass die dazugehörigen Beiträge nicht unter der Standard-Archiv-URL /fasel/ erreichbar sind, sondern unter einem spezifischen Pfad wie /bla/fasel/.

    Lösung:

    Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, die je nach deinen spezifischen Anforderungen und der Komplexität deiner WordPress-Installation variieren können.

    1. Verwendung von Rewrite Rules:

    • Prinzip: Rewrite Rules ermöglichen es, die URL-Struktur von WordPress anzupassen.
    • Umsetzung:
      • Funktion erstellen: Erstelle eine Funktion in deiner functions.php (oder einem Plugin), die die gewünschten Rewrite Rules definiert:
      PHPfunction custom_post_type_rewrite_rules() { add_rewrite_rule('bla/fasel/([^/]+)/?$', 'index.php?post_type=fasel&name=$matches[1]', 'top'); } add_action('init', 'custom_post_type_rewrite_rules'); Verwende den Code mit Vorsicht.
      • Erklärung:
        • bla/fasel/([^/]+)/? definiert die URL-Struktur, wobei ([^/]+) einen beliebigen Zeichenkettenabschnitt (den Slug des Beitrags) fängt.
        • index.php?post_type=fasel&name=$matches[1] leitet die Anfrage an WordPress weiter, wobei post_type=fasel angibt, dass es sich um einen Beitrag vom Typ „fasel“ handelt und name=$matches[1] den gefangenen Slug verwendet.
    • Flush Rewrite Rules: Nach dem Hinzufügen der Rewrite Rules musst du diese flushen, damit sie wirksam werden: PHPflush_rewrite_rules(false); Verwende den Code mit Vorsicht.

    2. Verwendung eines Plugins:

    • Vorteil: Plugins bieten oft eine einfachere Konfiguration und können zusätzliche Funktionen bieten.
    • Beispiel: Es gibt verschiedene Plugins, die Rewrite Rules vereinfachen. Ein beliebtes Beispiel ist das „Yoast SEO“ Plugin, das umfangreiche Optionen zur Anpassung der URL-Struktur bietet.

    3. Verwendung eines Child Themes:

    • Empfehlung: Wenn du dein Theme anpassen möchtest, ist ein Child Theme die sicherste Methode, um Änderungen vorzunehmen, ohne das ursprüngliche Theme zu überschreiben.
    • Vorgehen: Erstelle ein Child Theme und füge die oben genannten Rewrite Rules in die functions.php des Child Themes ein.

    Zusätzliche Überlegungen:

    • Permalinks: Stelle sicher, dass deine Permalinks auf eine geeignete Struktur eingestellt sind (z.B. „Postname“).
    • Taxonomien: Wenn du Taxonomien für deinen Custom Post Type verwendest, musst du möglicherweise auch deren Rewrite Rules anpassen.
    • Seitenvorlagen: Erstelle eine benutzerdefinierte Seitenvorlage für deinen Custom Post Type, um das Aussehen der Beiträge unter der neuen URL zu kontrollieren.

    Wichtig:

    • Testen: Teste die Änderungen gründlich, um sicherzustellen, dass alles wie erwartet funktioniert.
    • Backup: Erstelle ein Backup deiner WordPress-Installation, bevor du Änderungen an der functions.php vornimmst.

    Weitere Anpassungen:

    • 404-Fehler: Stelle sicher, dass 404-Fehler korrekt behandelt werden, wenn Benutzer versuchen, auf alte URLs zuzugreifen.
    • Suchmaschinen: Informiere Suchmaschinen über die neuen URLs mithilfe eines Sitemap-Plugins oder der Google Search Console.

    Zusätzliche Hinweise:

    • Flexibilität: Rewrite Rules bieten eine hohe Flexibilität bei der Anpassung der URL-Struktur.
    • Komplexität: Je komplexer deine Anforderungen sind, desto komplexer können die Rewrite Rules werden.
    • Plugins: Plugins können die Umsetzung vereinfachen, aber auch zu Konflikten mit anderen Plugins führen.

    Individueller Ansatz:

    Die beste Lösung hängt von deinen spezifischen Anforderungen und deinem technischen Know-how ab. Experimentiere mit den verschiedenen Optionen und finde die für dich passende Lösung.

    Brauchst du weitere Hilfe? Wenn du weitere Fragen hast oder spezifischere Anpassungen vornehmen möchtest, stehe ich dir gerne zur Verfügung. Bitte gib mir dazu weitere Details zu deiner WordPress-Installation und deinen Anforderungen.

    Nun sind zwei Monate vergangen und die Mittagstischanwendung ist praktisch komplett refaktoriert in einem eigenen Plugin, mit aktuellem PHP-Code, schön strukturiert nach Modulen. Wiederum habe ich viel gelernt, nun aber über kein abstraktes Buch, sondern, so wie in diesem Beispiel hier, von einer KI gut erklärt und zwar so, dass ich es als Noobie auch verstehe. Und ich kann nachfragen, nacharbeiten, mir Beispiele suchen lassen. Selbst Übersetzungen von altem Code macht Gemini so, dass dabei auch etwas herauskommt.

    Programmieren ist nun trotzdem kein Job, den man einfach mal automatisch machen lassen kann. Eine Programmstruktur muss man sich zu einer Problemlösung weiterhin einfallen lassen. Aber mit einer KI im Hintergrund wird es eben auch für Noobies möglich, komplexe Dinge zu machen, die am Ende dann mit etwas Geschick auch funktionieren.

  • Homeoffice on the road

    Mein erster Besuch meiner „Heimat“ Türkei nach schlappen 32 Jahren war gleich auf mehrfache Weise ein Selbstversuch. Einer der Bestandteile darin war, dass ich als Selbstständiger auch von unterwegs arbeiten muss. Nun habe ich ein Laptop mit allen Werkzeugen, aber aus einem Café vor Ort ins Netz zu gehen und zu arbeiten, ist dann doch etwas anderes als 2.661 Kilometer weiter östlich. Komme was wolle, probieren geht über studieren.

    Connectivity jedenfalls ist kein Problem. In Neubauten in den Städten ist Glasfaser allgegenwärtig und liefert auch die Bandbreite. Das führte zu so Situationen, wo mein in Deutschland stationierter Server aus der Türkei mindestens genauso schnell erreichbar war, die zu Hause in Deutschland via DSL. Und auch Internet-Cafés gibt es zuhauf, in der Regel auch mit der Möglichkeit, sein eigenes Gerät anschließen zu können. Abgesichert via VPN ist das normalerweise auch kein Sicherheitsproblem, wenn man ein aktuelles Betriebssystem hat.

    Die Kür aber ist, in der wirklich tieferen Provinz Internet zu bekommen. Glaubte ich jedenfalls. Denn tatsächlich ist Mobilfunk in der Türkei kein Problem. Im engen Tal in der Schwarzmeerregion, wo wir für eine Woche hausten (siehe Foto), gab es zuverlässig LTE von gleich zwei Anbietern. Mit einem eSIM-Prepaid-Tarif für schlappe 30 Euro und 30 GB war das Arbeiten nicht nur direkt auf dem Laptop-Desktop gut, sondern auch via VPN und Remotedesktop nach DE. Es machte praktisch keinen Unterschied, so zu arbeiten. Wobei, doch… es arbeitet sich überraschend kreativ, wenn man einen ganz anderen Ausblick auf die Welt hat, als sonst und man so alltägliche Sachen wie ein Telefonat mit dem Steuerberater führt, während im Hintergrund der Fluss rauscht.

    Details, die man beachten sollte:

    • Für Prepaid-Karten gibt es eine Reihe von Anbietern, die das via eSIM ermöglichen (sofern das eigene Smartphone dies unterstützt). Das hat den Vorteil, dass man keine physische SIM kaufen muss und alles schon zu Hause kaufen und vorbereiten kann. Dabei gibt es z.B. auch Tarife, die für 30 Tage in mehreren Ländern funktionieren und reine Datentarife sind. Einfach im jeweiligen App-Store nach „eSIM“ suchen. Ich habe in meinem Fall „MobiMatter“ gefunden und genutzt (wer mir etwas Spaß bereiten will, verwendet den Referral-Code „BESIM94061“ und bekommt die eSIM günstiger und ich eine Provision).
    • Will man das Laptop via Mobilfunk anbinden, reicht Tethering vollkommen aus. Ein Mobilfunkrouter macht letztlich nur dann Sinn, wenn man gleichzeitig mehrere Geräte ins Internet bringen muss. Zu beachten ist bei einem Mobilfunkrouter, dass hier meist eine physische SIM-Karte benötigt wird, die man vor Ort kaufen muss.
    • Die SIM des Hausproviders ist tunlichst sorgfältig zu konfigurieren. Das heißt: Telefonie umstellen auf WLAN-Telefonie, unbedingt das Daten-Roaming ausschalten. In meinem O2-Vertrag will O2 in der Weltzone 3 genau 1 Euro – pro übertragenem MEGAbyte. Was aus meiner Sicht schlicht der Versuch von organisiertem Betrug ist.
    • Man achtet, so wie auch im eigenen Land, auf die Sicherheit. Will heißen: Man hängt sein Gerät nicht einfach in jedes Netz und klickt auf die Möglichkeit, dass das eigene Gerät im Netz gefunden werden kann, sondern nutzt jedes Netz so, als ob es ein „böses“ wäre. Und das heißt dann auch, dass man konsequent VPN benutzt, was man im privaten Bereich z.B. über die heimische Fritzbox und halbwegs einfach konfigurierbar via Wireguard konfiguriert. VPN ist übrigens auch dann angesagt, wenn man bei jemandem vertrauenswürdigen zu Hause ins Internet geht, denn woher wissen wir, ob dessen Internet-Anbindung nicht möglicherweise geshared ist?
    • Überlegen, welche Geräte man eigentlich wirklich braucht. Ich hatte z.B. mein Tablet dabei, den hätte ich auch getrost zu Hause lassen können, weil nicht gebraucht. Alles ging am Smartphone und für die Unterhaltung sorgte mein Kindle auch ganz allein. Verzichtet habe ich übrigens auch auf die Mitnahme meiner Kameraausrüstung, die dank moderner Smartphones in den meisten Fällen schlicht unnötig ist für Leute, die nicht wegen des Fotografierens im Land sind.
    • Und klar ist: Laptop ist IMMER Handgepäck, inklusive Netzteil und Maus.
  • 2023

    Man könnte ja eigentlich noch schnell mal was bloggen, bevor die Kalenderguillotine das Jahr beendet und schamlos zeigt, dass man eigentlich gar nicht mehr so bloggt, wie früher. Also, ein kurzes Jahresresümee. Fällt dieses Jahr eher nüchtern aus.

    Geschäftlich

    Ein durchschnittliches Jahr, nichts besonderes und auch nichts dramatisches. Am ehesten will ich es mal so beschreiben: Es sollte jetzt dann mal was passieren. In der Zwischenzeit war ich während des Jahres kurz mal davor, mich um einen Job zu bewerben, der augenscheinlich ein Traumjob gewesen wäre, aber das sieht man natürlich nur in erster Linie alles sehr positiv. Glücklicherweise endete die Bewerbungsfrist relativ zügig, so dass ich mir keine weiteren Gedanken machen musste.

    Bei meiner Selbstständigkeit bin ich seit einigen Wochen dabei, ein kleines „Tuning“ zu machen, nämlich stärker weg vom Webdesign, bei dem ich einfach nicht mehr gut und nicht mehr billig bin. Wettbewerber von mir machen das inzwischen zu Preisen, bei denen ich nicht mehr mithalten kann und will. Also, muss spezialisiert werden und da habe ich ja glücklicherweise Erfahrungen, die ich nur noch nicht so recht für mich definiert hatte. Irgendwann schreibe ich näheres dazu, wenn ich wirklich mal Lust habe.

    Ende Dezember habe ich mich dann noch mit der dummen Situation beschäftigen müssen, die Buchhaltungssoftware zu wechseln, weil der Hersteller meines bisher genutzten Programms einfach mal die Abopreise mehr als verdoppelt hat. Nun wird also ab 1. Januar 2024 mit LexOffice gebucht und damit cloudbasiert. Mal schauen, was passiert, die Vorarbeiten waren jedenfalls bisher ganz positiv.

    Außerdem ist es mir endlich mal gelungen, mich mit mehr Kunden und Freunden des Geschäftshauses zu Mittag zu treffen. Das mag jetzt seltsam klingen, aber ich bin eigentlich ein Freund des Business-Lunch und wir Selbstständigen machen das viel zu selten. Es gibt so viel großartige Dinge, die dabei entstehen.

    Persönlich

    Mir selbst geht es eigentlich gut. Ich habe in diesem Jahr ein paar Kilos gelassen, was mir besser bekommt, als erwartet. Die Ärzte sind jedenfalls alle soweit zufrieden. Auch meine Pumpe macht das, was sie tun soll, es gibt keinerlei unschönen Episoden zu berichten.

    Familiär gibt es ebenfalls relativ wenig zu berichten. Jedes Jahr hat da seine besonderen Herausforderungen, die eben gemeistert werden müssen. Ich habe weiterhin nicht geheiratet und bin kinderlos (zumindest weiß ich nichts gegenteiliges).

    In Sachen Friedhofsverpflichtungen hätte ich es beinahe besuchsfrei geschafft, leider musste dann aber im Dezember doch noch ein enger Freund des Hauses beerdigt werden. Das aber mit einer der würdigsten Trauerfeiern, die ich je mitgemacht habe.

    Kopfmäßiges

    Beim Lesen schwächle ich deutlich, in diesem Jahr habe ich gerade einmal fünf Bücher weggelesen bekommen. Das liegt auch daran, dass ich eigentlich genug zu tun habe mit anderen Dingen und abends nicht mehr über das Lesen von ein paar Seiten herauskomme, ohne dass ich in Morpheus‘ Arme gerate. Dafür höre ich auch weiterhin Podcasts, wenn auch eher unregelmäßig, dafür dann aber auch gleich mal ein paar Stunden hintereinander.

    Seit Sommer des Jahres mache ich dann auch wieder etwas support-mäßiges und beteilige mich als so genannte „Google Product Specialist“ im Kundenforum von Google für Pixel-Smartphones. Das ist, wenn man es so sehen mag, kostenlos verkaufter Support für ein teures Produkt, aber ich muss zugeben, dass ich in den sechs Monaten eine Menge über mein Smartphone und Android kennengelernt habe. Und ich muss einfach sagen, dass Forumsarbeit eine Arbeit ist, bei der man mehr Menschen und sich selbst kennenlernt, als man landläufig denkt.

    Highlight

    Mal wieder dem eigentlich ziemlich sicheren Tode entronnen und das gleich zwei Mal. Im ersten Fall hätte mich ein viel zu schneller Autofahrer glatt umgesägt, wenn ich zwei Schritte schneller bei Grün über die Ampel gelaufen wäre und im zweiten Fall kam mir erst vor einigen Tagen auf der Landstraße ein überholender Idiot auf der Gegenspur entgegen und drückte sich im letzten Moment wieder auf seine Spur. Ich habe quasi schon die Engel singen hören. 😮

    So viele Schutzengel, wie ich in meinem Leben schon verschlissen habe, frage ich mich schon, wie lange das noch gut geht oder warum sie mich so gern haben.

  • Perfekte Bildschirmaufzeichnung aus den Mediatheken

    Ich habe mich einmal ausgiebiger damit beschäftigt, aus den Mediatheken von ARD und ZDF das Liveprogramm mitzuschneiden. Das ist dahingehend ein Problem, da zwar das Livesignal mit diversen Tools (und auch VLC) aufgezeichnet werden kann, es aber beim Zeitversatz problematisch wird. Will man also z.B. mit 20 Minuten Verzug aufzeichnen, geht das nicht.

    Mit ein wenig Bastelei geht es aber unter Windows problemlos und das mit reinen Bordmitteln. Eine technische Anleitung:

    1. Videoeinstellungen

    Damit wir aus deutschen Programmen sinnvoll per Bildschirmaufzeichnung aufnehmen können, müssen wir erst einmal in Sachen Bildgröße und -wiederholrate für Kompatibilität sorgen. Das geht glücklicherweise mit modernen Grafikkarten.

    Bevor wir jetzt hier weitermachen: Schließe bitte alle Fenster, die gerade geöffnet sind, weil wir die Bildschirmauflösung ändern und die zwangsläufig alle geöffneten Fenster skalieren wird. Ersparen wir uns daher mit dem Schließen von Bildschirmen eine Menge Arbeit.

    Es ist nun erforderlich, genau die Parameter einzustellen, die auch ARD und ZDF verwenden. Das ist die Auflösung 1.280 mal 720 Pixel bei 50 Hertz Wiederholrate progressiv (keinesfalls Zeilensprung!). Das also bitte als benutzerdefiniertes Profil in die Tools deiner Grafikkarte eingeben, z.B. in das Nvidia Control Panel.

    Hinweis hierbei: 50 Hertz Bildschirmwiederholrate wird von den meisten Tools, Grafikkarten und Monitoren standardmäßig nicht angeboten. Es geht aber üblicherweise doch, wenn eben ein benutzerdefiniertes Anzeigeprofil erstellt wird.

    Wenn du nun auf dieses benutzerdefinierte Profil umschaltest, springt die Bildschirmanzeige auf das Format 1.280 mal 720 Pixel bei 50 Hertz Wiederholrate. Wird ein korrektes Bild angezeigt, ist das super und wir können weitermachen.

    2. Mikrofon ausschalten

    Um ein wenig Audioärger zu sparen, bitte das Mikrofon in den Soundeinstellungen ausschalten. Das gilt z.B. für angeschlossene Headsets oder Webcams.

    3. Mediathek aufrufen

    Im (nun riesigen) Browserfenster rufst du die gewünschte Mediathek und den Beitrag auf, den du aufzeichnen möchtest. Willst du mit Zeitversatz aufzeichnen (üblicherweise kann man drei Stunden in die Vergangenheit springen), dann springe hier schon an die gewünschte Stelle und noch ein paar Minuten weiter zurück. Pausieren.

    3. X-Box Game Bar

    Die X-Box Game Bar verwenden wir für die Bildschirmaufzeichnung. Die kannst du mit der Windows-Taste + G aufrufen. So bald diese gestartet ist, gibt es dort schon ein Fenster namens „Aufzeichnen“ und einen Record-Button. Klicke auf den Record-Button und ein neues, kleines Fenster öffnet sich mit den Aufnahmeparametern. So bald die Zeitanzeige läuft, wird aufgezeichnet.

    4. Gewünschtes Video aufnehmen

    Nun ist es ganz einfach: Ziehe einfach das Fenster der Mediathek nach vorne, vergrößere das Bild auf den gesamten Bildschirm und beende das Pausieren. Sprich: Lasse das Video laufen. Nach wenigen Sekunden sollten die Steuerungstasten des Videos verschwinden, so dass du das vollständige Bild hast, das nun aufgezeichnet wird. Um das kleine Fenster mit dem Record-Button musst du dir übrigens keine Sorgen machen, das wird nicht aufgezeichnet.

    Mit dem Record-Button im kleinen Fenster der Game Bar kannst du dann jederzeit die Aufzeichnung beenden und im Video-Ordner deines Profils anschauen, in bester Qualität und vor allem korrekter Wiederholrate. Fertig!

  • Elektroauto

    Es ist ziemlich, ziemlich lange her, als mich das Elektromobilitätsvirus komplett eingenommen hat und in der Zwischenzeit hatte ich Vorlieb nehmen müssen mit zwei Verbrennern als Dienstwagen, die immerhin als Kleinautos – es waren Opel Adam – Spaß machten und die Umwelt nicht so belasteten, wie wenn ich mit einem Auto mehrere Klassen drüber durch die Gegend heize. Dennoch war klar, dass einer der zukünftigen Dienstwagen zwingend ein Elektroauto sein wird und zwar hundertprozentig klar.

    Der Opel Corsa-e war dann 2020 auch das Fahrzeug, auf das ich wechselte. Und das auch gleich vier Monate vor dem eigentlichen Ende des Leasings meines damaligen Adam, denn eine nur grobe Rechnung über die Kosten ergab, dass der Corsa-e um einiges günstiger war im Unterhalt, als der Adam. Das, klar, durch die staatliche Förderung, aber auch durch so Nebeneffekte wie keine Kfz-Steuer, (etwas) geringerer Versicherungsprämie, günstigeren und vor allem stabileren Energiekosten, der 1-%-Regelung (die bei reinen Elektroautos eigentlich eine 0,25-%-Regelung ist) und einer steuerfreien Ladepauschale. Mein Autohaus kam bei dem plötzlichen Wunsch zwar ordentlich ins Schwitzen, aber so leaste ich innerhalb von 10 Tagen ein bereits vorbestelltes Auto praktisch vom Autotransporter herunter. Die Wallbox zu Hause kostete mich ein Vermögen, lässt sich jetzt jedoch schön auf sieben Jahre abschreiben.

    Der Corsa-e ist jetzt ein typischer Opel. Ein wenig kleinbürgerlich mit guter, aber nicht gehobener Ausstattung. Einem ziemlich dummen Infotainment und auch nur bescheidener Schnellladefähigkeit, aber es ist immerhin, ich schrieb es bereits, ein Elektroauto. Der Anzug ist okay, aber mein Lieblingshobby an diesem Auto ist das, was viele Autofahrer an Elektroautos stört – man hört den Motor nicht. Es ist einfach schön, Auto zu fahren und Musik hören zu können, ohne dass der Motor die Hintergrundkulisse liefert. Und ich fahre viel lieber auf einen kurzen Termin wenn ich weiß, dass ich jetzt nicht eine Unmenge Sprit damit vergeudet habe, überhaupt die Karre auf Temperatur zu bringen.

    Nun ist das Leasing dieses Corsa-e schon fast wieder zu Ende. Und ebenfalls 2012 war klar, dass ein Wechsel auf ein Elektroauto für mich bedeutet, dass dies eine Einbahnstraße wird. So kommt im November wieder ein Corsa-e, den ich jetzt ein Jahr länger lease und damit die Umweltbilanz noch etwas verbessern kann. Und der jetzige Corsa wird vermutlich nicht sehr lange einen Käufer suchen und vielleicht jemanden anderes dazu bringen, seinen Verbrenner abzugeben und auf die Elektromobilität zu wechseln. Und das dann zu einem attraktiven Preis, denn die Förderung hat nicht nur den Leasingpreis gesenkt, sondern letztlich auch den Kaufpreis für den Fall, wenn das Auto später als Gebrauchter in den Verkauf geht. So, am Rande gesehen, muss Subvention aussehen.

  • PF-BITS 2.0.

    Schon seit einer ganzen Weile arbeite ich an „PF-BITS 2.0“, einem Relaunch meines Lokalblog-Projekts. Was sich ganz einfach anhört, ist so komplex, dass sogar ich Respekt davor habe. Zwar bin ich kein Anhänger von „Spaghetticode“, bastle also nicht ständig irgendwelche Dinge hier und da hinein, aber dennoch gibt es einige Dinge zu berücksichtigen. Und das sind so wichtige Dinge, dass der Relaunch Schritt für Schritt geplant werden muss. Ein kleiner Bericht aus dem Maschinenraum:

    Weg von Multisite

    PF-BITS läuft auf einer WordPress-Multisite-Umgebung. Das war 2016 noch eine praktische Lösung, weil ich so mit der Mittagstisch-Plattform – die auf einer eigenen Instanz läuft – beginnen konnte. Alles schön getrennt, aber alle Instanzen teilen sich das einheitliche Theme und selektiv auch die Plugins.

    Was zu Beginn noch ganz praktisch war, wurde immer komplexer. Zum einen gibt es Änderungen am Theme, die ich mit einem Child-Theme auffangen musste. Und da dann immer mehr Templates einrichten musste, um Individualitäten abzubilden. Schon das war müßig.

    Dazu kam dann allerdings, dass WordPress in Sachen Multisite im Laufe der Jahre immer restriktiver in Sachen Sicherheit wurde. Konnte ich zu Beginn noch Ressourcen ganz lässig zwischen den Instanzen teilen, so ist dies aus Sicherheitsgründen nur noch für den Superadmin möglich. Und den will ich nun nicht wirklich ständig im Einsatz haben, um Programmcode ablaufen zu lassen.

    Erste Instanz: Die Job-Plattform

    Diese Instanz ist die dritte und letzte Instanz gewesen. Da diese mit einem fertigen Plugin läuft, war diese Instanz relativ einfach in die Hauptinstanz zu migrieren: Alle Inhalte exportieren, das Plugin in der Hauptinstanz aktivieren und alle Inhalte wieder importieren. Angepasst werden mussten lediglich die Ordnerstrukturen, was überschaubar ist. Und auch die Verbindung zur Jobplattform von Google – sehr zickig, wenn die Inhalte zu anderen Adressen umziehen – lässt sich einfach ummodeln.

    Dieser Job war an einem Tag zu erledigen und konnte auch live am Produktivsystem durchgeführt werden. Und schon sind aus drei Instanzen nur noch zwei geworden. Wenn alles nur so einfach wäre!

    Zweite Instanz: Die Mittagstisch-Plattform

    Bei dieser Instanz, es war ursprünglich die zweite Instanz, ist es dann schon haariger, weil sehr viel eigener Programmcode hier läuft. Der ist zwar modular aufgebaut, aber verteilt auf mehrere Ebenen. So findet sich ein Teil des Codes in der functions.php des Themes (ein denkbar schlechter Ort, aber was wusste ich am Anfang schon) und ein anderer Teil in einem eigenen Plugin (der perfekte Ort dafür).

    Ziel ist es hier also, all den Programmcode der Mittagstisch-Anwendung in mein hauseigenes Plugin zu packen. Letztlich vor allem Copy-and-Paste von der functions.php, allerdings arbeitet einiges an Code mit weiteren Plugins wie „Advanced Custom Fields“ und einem Plugin, um Programmcode in Form von Shortcodes abzubilden. Und nicht zu vergessen ist, dass die Mittagstisch-Plattform gleich mit zwei Custom Post Types arbeitet, die selbstverständlich korrekt und zuverlässig abgebildet sein müssen. Und bei beiden Post Types ist der RSS-Feed zum Datenaustausch sehr wichtig. Und selbstverständlich sollte sich dann bei der Migration die URL-Basis möglichst nicht ändern. „Uff“ sagt man da. Immerhin liegen hier weit über 6.000 bisher veröffentliche Wochenkarten, die allesamt schön bei Google indiziert sind und die ich da auch nur ungern weghaben wollte.

    Dazu kommt, dass ich einige WordPress-Finessen, sagen wir, ein wenig anders nutze. So habe ich für die Wochenkarten für jeden Restaurant einen eigenen WordPress-Benutzer am Start. Das ist in einer eigenen Instanz kein Problem, denn dort dürfen außer diese Nutzer und ich niemand drauf. Wird aber alles in einer Instanz betrieben, gibt es Redakteure, die da drauf könnten, ich aber keinesfalls will.

    Also muss die zukünftige Mittagstisch-Anwendung zusätzlich eine eigene Benutzergruppe mitbringen und dann muss der gesamte Programmcode auch eben so angepasst werden, dass es nur mit dieser Benutzergruppe läuft.

    Bei dieser Großbaustelle bin ich aktuell noch. Weil es so komplex ist, läuft das in einer Entwicklungsumgebung, die identisch zur Produktivumgebung ist. Zeitziel: Mitte des Jahres.

    Das neue Design

    Nun denkt man bei einem Relauch: Hey, cool, ein neues Design kommt! Das aber ist in diesem Relaunch-Projekt überhaupt noch gar nicht am Start und auch noch gar nicht ausgesucht, da zunächst die obigen Hausaufgaben erledigt werden müssen.

    Dann aber ist das Auswählen und Anpassen eines Themes nochmal ein Job, der ein paar Tage dauern dürfte. Immerhin hat der Entwickler meines bisherigen Themes namens „MH Magazine“ angekündigt, im Laufe des Jahres eine neue Version zu veröffentlichen. Es ist also so, dass ich an einem Relaunch arbeite, obwohl das neue Theme noch gar nicht existiert.

    Was ist eigentlich ein Relaunch?

    Und genau darauf will ich auch hinaus in diesem kleinen Bericht: Ein Relaunch hat nicht unbedingt nur mit Klickibunti auf der sichtbaren Website zu tun, sondern trägt die echten Herausforderungen vor allem hinter den Kulissen.

    Was bei PF-BITS so schlau einfach aussieht auf der Vorderseite, ist hinten im Maschinenraum richtig viel Zeug, der sogar mich hin und wieder überrascht, wenn ich Programmteile finde, die mal eben sieben Jahre alt sind und erstaunlicherweise immer noch gut funktionieren. Geschrieben in PHP 5.6. Heute sind wir bei 8.2.

  • UKW.

    Mit 16 Jahren hatte ich das Glück, dass ich mir einen gebrauchten UKW-Sender in einem schicken Gehäuse kaufen konnte. 200 Deutsche Mark kostete mich der Spaß, dafür gab es jedoch einen Sender, mit dem man schön herumexperimentieren konnte. Und auch schön Unfug.

    Das Teil hatte nämlich eine Sendeleistung von schlappen 50 Watt. Was sich harmlos anhört, reicht mit einer halbwegs passenden Antenne gut und gerne für das gesamte Pforzheimer Tal.

    Ein paar Mal war ich damit „auf Sendung“, traute mich aber nicht so recht auf publizistisches Parkett, sondern spielte für ein paar Minuten Musik aus und freute mich, dass es auf dem Küchenradio auch funktionierte. Und natürlich interessierte es mich, was denn passiert, wenn ich auf Frequenzen der großen Radiosender mitsende (Störungen gibt es und nicht zu knapp).

    Dass mir das alles nicht so ganz geheuer war, bestätigte sich ein paar Tage später. Denn da sah ich auf meinem Schulweg den berüchtigten Bus der damaligen Deutschen Bundespost mit der ausfahrbaren Antenne auf der vergeblichen Suche nach einem Störsender. Ich war ja nicht auf Sendung, also war der Äther frei von mir.

    Und da waren meine Ambitionen zum Aufbau eines Privatradios auch schon wieder zu Ende. 😉

  • Altes aus dem Schwarzwald: Die Schwarzwaldklinik

    Mit insgesamt 70 Folgen zu knapp 45 Minuten schaffte es das ZDF anno 1985 bis 1988, riesige Zuschauerzahlen samstagabends um 19:30 Uhr vor die Glotze zu bekommen – auch nach über 35 Jahren kann das nur die Schwarzwaldklinik gewesen sein. Die taucht immer wieder einmal in voller Pracht auf ZDF Neo auf und ist auch jetzt noch komplett in der ZDF-Mediathek anzuschauen. 70 Folgen Zeitgeist der 1980er Jahre.

    Nun kann man durchaus sagen: 70 Folgen Hochleistungs-Schmalz. Doch damit tut man den Machern eigentlich weniger Ehre, als ihnen eigentlich gebührt. Denn die eigentliche Aufgabe, mit der Schwarzwaldklinik ein Pendant zum „General Hospital“, der Mutter aller Krankenhausserien, zu schaffen, gelang. Zunächst. Denn gleichzeitig ist die Schwarzwaldklinik ein Paradebeispiel dafür, wie eine Serie nach der ersten Staffel schlicht kaputtgeht.

    Die brillante erste Staffel.

    Zur ersten Staffel kann man nur sagen: Brillant. Die Charaktere gut ausgearbeitet und mit Chefarzt Klaus Brinkmann eine Serienfigur, die von der ersten Folge wirklich glänzt. Ich hatte es als Zehnjähriger, als ich die Schwarzwaldklinik zum ersten Mal sah, gar nicht wirklich verstanden, dass Klausjürgen Wussow in seiner Rolle derartig gut aufging. Dass Wussow nach eigenen Angaben eigentlich Arzt werden wollte, nimmt man ihm sofort ab. Und Ehre gebührt auch der Dramaturgie, die es auf fast magische Weise schafft, die beiden wichtigsten Orte, Klinik und Privathaus Brinkmann, so eingehend vorzustellen. Man war plötzlich drin im Geschehen einer relativ gemütlichen Klinik im Schwarzwald.

    Wer jetzt die Schwarzwaldklinik als schmalzig-schmachtende Serie kennt – das war nicht immer so, schon gar nicht in der ersten Staffel. Denn hier war das Medizinische durchaus noch im Vordergrund. Der Zuschauer bekam die ein oder andere seltsame Krankheit mit und der Herzinfarkt von Klaus Brinkmann gegen Ende der ersten Staffel war nicht nur extrem gut von Wussow gespielt, sondern glänzte beispielsweise auch mit einer anschaulichen und vor allem richtigen medikamentösen Behandlung durch Auflösung des Blutgerinnsels mithilfe einer so genannten Streptokinase. Nur dass die mit Röntgenblick durchgeführt wurde, weit und breit aber kein Röntgengerät stand, fällt dann nur noch den ganz harten Leuten wie mir auf.

    Die entscheidende dritte Staffel.

    Mit der dritten Staffel begann die Schwarzwaldklinik dann, unübersehbar abzudriften in eine immer schmalziger werdende Krankenhausserie und näherte sich damit ironischerweise immer stärker ihrem Vorbild „General Hospital“ an. Das „klinische“ wurde immer seltener, mangels neuer Hauptdarsteller beschäftigten sich die Figuren immer mehr miteinander, da ja nun alle wichtigen Kombinationen durch waren. Richtiggehend penetrant wurde es ab der letzten Staffel mit der Hintergrundmusik, die quasi permanent vorhanden war.

    Reichlich obskur waren dann auch die Ausflüge außerhalb der Schwarzwaldklinik. Beispielsweise der Kurzeinsatz von Udo Brinkmann in einer hamburgischen Unfallklinik. Um das so richtig drastisch auszumalen, lagen dort Patienten auf den Gängen, Udos Chef war permanent verschwitzt und trug immer einen blutbefleckten Kittel. Hamburg, die Hölle. Und so kam Udo natürlich reumütig auch wieder zurück in den Schwarzwald.

    Die völlig verschmalzte letzte Folge.

    Es gipfelte dann in der allerletzten Folge mit allem, was Kitsch und Dramatik aufbieten konnten. Gustl Bayrhammer als früher Patient, dem aufgrund seines hundertjährigen Geburtstages der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg zum Geburtstag in der Klinik gratulierte. Quasi gleich im nächsten Bild das „Jubiläum“ zum 80. Geburtstag der Klinik. Und da wurde keine große Party inszeniert, sondern die bestand aus einer Rede von Professor Brinkmann vor versammelter Darstellerschaft.

    Auch noch in die letzten 15 Minuten gepackt: Die Hochzeit von Udo Brinkmann mit Elke. Davor geht Udo irgendwie verloren, auch noch Brinkmanns Sohn Benjamin, der von seinen Eltern verzweifelt dadurch gesucht wird, dass sie zu Hause im Garten am Telefon darauf warten, dass Benjamin irgendwann wieder zum Gartentor hereinspaziert – was er dann, ein Wunder, auch tut.

    Zwei Minuten Kirche, feierlich aus der Kirche ausgetreten und zack, Abspann. Ein Serienende, das in Sachen Chaos seinesgleichen sucht und man den Eindruck bekommen musste, dass die Drehbuchschreiber in die letzte Folge noch schnell einen riesigen Batzen Drehbuch versenden mussten. Was auch gar nicht so falsch geraten ist, denn tatsächlich sollte diese letzte Folge, die in der aktuellen Fassung 45 Minuten lang ist, eigentlich 90 Minuten lang sein. Aber da war der Schwarzwaldklinik-Stern auch schon wieder untergegangen.

  • Strumpfhosenbilder.

    Griffiger Titel, Clickbaiting kann ich auch. Und das gibt einen Spannungsbogen, ich sage es euch… also, ich verkaufe ältere Hardware prinzipiell. Einfach weil es ressourcenschonender ist und ich mit Hardware gut umgehen kann. Meine Laptops, die ich grundsätzlich fünf Jahre und mehr nutze, sehen üblicherweise auch nach dieser Zeit sehr gut aus, weil ich gerne mit gut aussehenden Gerätschaften arbeite.

    Nun ist das Verkaufen von Gerätschaften mit Datenspeichern eine Sache, die man nicht unüberlegt machen sollte. Stichwort: Datenträger. Den sollte man nämlich vorher wipen und zwar gründlich mit funktionalen Tools. Weder mit einfachem Formatieren, noch mit Bordmitteln von Betriebssystemen. Am ehesten lässt man dies das Laptop via BIOS/UEFI machen oder nimmt sich einer der vielen Tools, die mit eigenem Linux-Image auf einem USB-Stick daherkommen.

    Fassen wir kurz zusammen: Ich habe eine Ahnung, wie man Laptop-Festplatten leert. Was trotzdem einen Käufer meines alten Laptops nicht davon abgehalten hat, es mal auf die ganz gewitzte Art zu probieren. Zuerst meinte er nämlich nach dem Kauf, dass die Festplatte kaputt sei. Nun gut, sie ist nicht kaputt, sondern sie ist halt einfach leer. Also habe ich ihm erklärt, wie er sich sein Windows-Image ziehen und mit der Lizenznummer auf dem Laptop aktivieren kann.

    Nein, er bleibt dabei, die Festplatte sei kaputt und er würde sich über mich beschweren, wenn ich ihm nicht 20 Euro vom Verkaufspreis zurücküberweisen werde, damit er sich eine neue Festplatte kaufen kann. Nope, meine Antwort, so läuft das nicht. Entweder er kommt damit klar oder er schickt es halt mit der Konsequenz einer schlechten Bewertung wieder an mich zurück.

    Siehe da, es schien zu funktionieren. Jedenfalls meldete er sich nach zwei Tagen wieder und probierte mal die Masche einer veritablen Erpressung. Er habe nämlich „Strumpfhosenbilder“ auf meiner Festplatte gefunden und wäre bereit, die zu veröffentlichen. Aha. Nun weiß ich relativ genau, dass a) die Festplatte weiterhin leer war, als ich den Laptop verschickte und dass ich b) mit größter Wahrscheinlichkeit keine Strumpfhosenbilder von mir hatte oder habe.

    Ich habe den Spieß dann mal umgedreht und den Kollegen angezeigt. Da wird vermutlich nicht so sonderlich viel passieren, aber immerhin hat ein Staatsanwalt das Verfahren geöffnet und solche Briefe helfen bei Hobby-Kriminellen schon ganz gut für eine Selbstreflexion.

    Dennoch: Schaut zu, bei Hardware immer sehr gut und zuverlässig Datenträger zu reinigen, egal ob Computer oder Smartphone. Deinstalliert auf einem Smartphone alles und ladet die gesamte Kiste mit Kopien einer Nonsensdatei voll, bis nichts mehr hineinpasst und macht dann nochmal einen Reset auf Werkszustand.

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