Blog-Serien sollte man ja nicht unterbrechen, vor allem nicht, wenn man auch sonst relativ wenig bloggt. Leider passiert hier nicht mehr allzuviel, was leider einfach daran liegt, dass ich einiges anderes zu tun habe. Aber den Jahresrückblick, den erspare ich uns nicht.
Geschäftlich
Das Geschäftsjahr endet erfreulich. Millionär werde ich mit meiner Selbstständigkeit wohl weiterhin eher nicht, aber ich konnte den Umsatz schön und vor allem auf gesunde Weise etwas nach oben schrauben. Gesund deshalb, weil ich aktiv daran gearbeitet habe, die Abhängigkeit von einem Großkunden etwas zu verringern. Das ist nicht gegen den Kunden gemünzt, sondern einfach eine notwendige Sicherheit, wenn man selbstständig ist.
Mit dem im letzten Jahr angekündigten „Tuning“ meiner Geschäftstätigkeit mehr in Richtung Beratung für kleinere Nachrichtenprojekte auf Basis von WordPress ist durchaus etwas zu verdienen und das vor allem weitgehend sicher von Billigkonkurrenz. Beraten kann man am ehesten dann, wenn man etwas davon versteht. Und da ich WordPress und Journalismus in einen Topf werfen und auch eine eigene Plattform vorweisen kann, ist das ein Pfund.
Der Wechsel meiner Buchhaltung auf die Cloud-Lösung LexOffice, die ich im letzten Jahr noch kurzfristig stemmen musste, hat sich als eine glückliche Fügung herausgestellt. So einfach, wie ich jetzt buche und Rechnungen schreibe, ging es noch nie. So viel Freude über Buchhaltung habe ich noch nie empfunden. 🙂
Persönlich
Eine richtige Zäsur in diesem Jahr war etwas, was allen Kindern irgendwann einmal droht, nämlich der Verlust eines Elternteils. Leider ist unsere Mutter nach einer schweren Krankheit im Mai verstorben. Ein Moment, vor dem man als Kind immer Angst hat, dann aber eben so irgendwie gemeistert werden musste. Immerhin sind im Rahmen der Beerdigung viele interessante Bekanntschaften entstanden und ich habe das Gefühl, dass meine Mutter zu ihren Lebzeiten mit der halben Stadt Kaffee getrunken hat. Nun ja.
Im Rahmen des Nachlasses war dann ein Türkei-Besuch notwendig, immerhin zum ersten Mal nach schlappen 32 Jahren. Daraus wurden dann gleich zwei Besuche mit einer Menge Formalitäten, aber auch bewegenden Besuchen bei Verwandten und Bekannten. Und der für mich erstaunlichen Erkenntnis, dass ich mit der sich schon deutlich veränderten Heimat meiner Eltern doch etwas anfangen kann. Im Gegensatz zu meiner Kindheit, in der der Jahresurlaub buchstäblich vier Wochen Reisen an den Hintern der Welt bedeutete, ist das Internet und der Mobilfunk selbst in der allerletzten Ecke der Türkei erstklassig. Hätte mir als Jugendlicher jemand gesagt, dass ich irgendwann im Dorf meiner Eltern abends via VPN die Heute-Sendung aus Deutschland live in die Provinz streamen kann, ich hätte ihn für verrückt gehalten.
Gesundheitlich geht es mir weiterhin gut, meine Ärzte waren auch in diesem Jahr zufrieden mit mir und meiner Pumpe. Es gibt keine außergewöhnlichen Störungen zu berichten. Verheiratet bin ich übrigens immer noch nicht und es gibt auch weiterhin nichts über Nachwuchs zu berichten, soweit mir bekannt.
Kopfmäßiges
Nachdem ich letztes Jahr nur fünf Bücher weggelesen bekommen hatte, waren es in diesem Jahr immerhin wieder sieben. Ich muss mich da richtig ranhalten, weil ich auch merke, dass ich das Lesen brauche, um die Sprache halten zu können. Hört sich seltsam an, aber erst lesen sorgt dafür, dass man schreiben kann.
Buchhightlights waren zwei Bücher, nämlich „Spare“ von Harry Windsor und „Des Menschen Flügel“ von Andreas Eschbach. Ersteres ist eine toll geschriebene Biographie über ein interessantes Leben, das einem als „Zuschauer“ irgendwie seltsam bekannt vorkommt, aber man es trotzdem eher nicht leben wollte. Und Eschbach ist eben Eschbach… ein Garant für gute Science-Fiction und in diesem Fall auch für eine Mischung zu Fantasy.
Highlight
Nach dem ersten Türkei-Besuch ging es per Flugzeug direkt von Istanbul nach Zürich, zu meinem ersten Treffen der „Google Product Experts“ in Europa. In deren Foren schreibe ich ja seit 2023 regelmäßig mit und helfe Endkunden und nun hatte ich die Gelegenheit, viele der anderen Helferinnen und Helfern kennenzulernen in einer Umgebung, die eben Google ist. Sehr inspirierende Umgebung.
Schreibe einen Kommentar