Mal das Fazit als Einleitung: Wer eine vernünftige Kamera hat, mutig ist und eine hohe Stressresistenz gegenüber unangenehmen technischen Störungen hat, ist der ideale Kandidat, um Speicherkarten von Kingston auszuprobieren.
An sich habe ich von Kingston bis dato eine recht hohe Meinung – RAM von Kingston ist in Server-Umfeldern weit verbreitet und ich habe mit Kingston-RAM bis dato noch nie wirklich Probleme Probleme beobachtet. Das war eigentlich eine gute Basis dafür, als Speicherkarte für meine Nikon D700 auf eine CompactFlash-Karte von Kingston zu setzen, genau auf die Kingston Elite Pro 133X mit 32 GB Speicherkapazität und einer theoretischen Schreibgeschwindigkeit von bis zu 20 Megabyte pro Sekunde. Damit sollte man eigentlich etwas anfangen können. Okay, ich gebe zu, mit rund 35 Euro war die Karte auch so ziemlich die günstigste Speicherkarte mit bekanntem Namen.
Die Karte funktionierte ohne Probleme auch so lange, wie es nicht hektisch war. Letzte Woche verließ mich die Karte bei einer Wahlkampfaktion und die Kamera meldete, dass die Speicherkarte defekt sei. Solche Situationen sind natürlich super. In meiner ersten Panikreaktion formatierte ich die Karte vor Ort und machte die paar Bilder, die da über den Jourdan gingen, eben nochmal, das führte aber nach wenigen Bildern wieder zum gleichen Fehler. Es half übrigens, die Kamera kurz aus- und wieder einzuschalten, aber eben nur für eine Handvoll Bilder, bis die Kamera wieder kapitulierte.
Ein Check der Karte mit diversen Schreib- und Prüfwerkzeugen verlief ohne besondere Vorkommnisse, dennoch scheint mit dieser Karte dann etwas nicht wirklich gut zu funktionieren, wenn die Kamera Bilder zwischenpuffert und diese schreibt.
Also mal spaßeshalber die Geschwindigkeit der Karte geprüft und die war dann wirklich unter aller Sau. Kingston verspricht Laborwerte von 20 Megabyte pro Sekunde, die man in der Praxis weitgehend einfach mal halbieren kann. Die Karte bringt als Schreibgeschwindigkeit noch nicht mal das hin, sondern eiert bei 7 Megabyte pro Sekunde herum – fast zwei Drittel weniger, als sie eigentlich verspricht. Ob das jetzt ursächlich mit den von der Kamera gemeldeten Problemen im Zusammenhang steht, ist für den Laien natürlich nicht ohne weiteres nachvollziehbar, allerdings schon ein Warnzeichen genug.
Die Karte geht nun erst mal als Garantiefall auf die Reise zurück zum Verkäufer. Allerdings habe ich jetzt reumütig eine Sandisk-Extreme-III-16-GB-Karte gekauft. Die ist ein wirklich deutliches Stück teurer, allerdings habe ich jetzt erst mal genug von Experimenten dieser Art.
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