• Wie Lokalzeitungen weiterhin nichts lernen.

    Christian Jakubetz hat in seinem Blog einen Erfahrungsbericht über seinen Besuch in Passau, des dortigen Lesens der Passauer Neueste Presse („PNP“) und des Staunens darüber, dass Lokalzeitungen im Prinzip weitgehend noch nichts daraus gelernt haben, wie das Internet ihnen das Wasser abgräbt und wie sie diesem Umstand Paroli bieten könnten. Beispielsweise schon mal mit dem fundamentalen Schritt, den Lokalteil nicht ans Ende der Zeitung zu pappen, sondern vorne, da die (Noch-)Stärke von Lokalzeitungen eben das Lokale ist.

    Die PNP und „die PNP’s im Lande“ scheitern daher, so Jakubetz‘ Annahme, vornehmlich daran, dass sie die wertvolle Abonnentenbasis weiterhin in erster Linie selbst vergraulen, in dem sie Nachrichten von gestern, die der kundige Leser am Tag davor schon mehrfach über das Internet und über das Fernsehen konsumiert hat, vorne drucken und die Juwelen hinten verwursten.

    Erinnert und bestätigt mich alles sehr in meinen Annahmen, die ich vor ziemlich genau einem Jahr hier mal verfasst habe und die mitunter zu den am meisten aufgerufenen Seiten im Blog gehören:

    Dass Lokalzeitungen (die vor allem diese Seiten aufrufen) daraus möglicherweise Rückschlüsse ziehen könnten, diese Hoffnung habe ich schon vor einer ganzen Weile aufgegeben. Die sterbende Presseindustrie stirbt vor allem an ihrer eigenen Dummheit und an höchst unfähigen Verlegern, die die Anschaffung einer Druckmaschine immer noch der Anschaffung eines vernünftigen Redaktionssystems mit sinnvoller Online-Anbindung vorziehen würden. Sterben sie halt mit Druckerschwärze an den Fingern.

    [via @marian_semm]

  • Flattereien.

    Eigentlich habe ich heute vorgehabt, das Thema flattr auf diesem Blog zu beenden. Fünf Monate nach dem Teststart in diesem Blog ist das Thema flattr nämlich eines, das eigentlich gar keines ist. Die Einnahmen bewegen sich bisher in einem Bereich, bei dem Betteln auf der Straße mit Sicherheit effektiver ist.

    Mein Twitter-Follower @TheMaDav alias David Freund hatte heute einen Hinweis darauf, woran es liegen könnte, dass ich wider Erwartens noch nicht wirklich Millionär geworden bin. Nämlich daran, dass das verwendete flattr-Plugin, das ich in WordPress für den Einsatz im RSS-Feed einsetze, gar nicht funktioniert und bei einem Klick auf den flattr-Button nur Fehlermeldungen produziert. Tatsache.

    Offensichtlich hat flattr bzw. das flattr-RSS-Plugin irgendetwas so geändert, dass nun eine Anmeldung des Plugins und der Website, auf dem dieses Plugin den flattr-Button anzeigt, bei flattr notwendig ist. Ohne diese Anmeldung läuft nichts außer einer hässlichen Fehlermeldung. Ich habe das nun korrigiert und nun funktioniert auch im Feed der flattr-Button unter jedem Artikel.

    Falls ihr also in den vergangenen Wochen oder gar Monaten vergeblich in eurem Reader auf den flattr-Button gedrückt habt, dann holt das bitte in genau der Zahl ab, wie ihr das versucht habt, damit ich doch noch zum Millionär werde, ja? Und wenn nicht, fliegt flattr eben irgendwann in den nächsten Monaten heraus …

  • Scheiße trifft Latrine.

    Falls jemand aus Pforzheim und Umgebung noch einen Grund sucht, endlich einmal das eventuell noch vorhandene Abonnement der Pforzheimer Zeitung zu kündigen – hier ist es: Unser vollkompetentes Bumsblatt hat nämlich niemand anderen als Thilo Sarrazin zu einer „Lesung“ seines Buches eingeladen. Und weil es genügend „Ja-Aber“-Demokraten in unserer Stadt gibt, die in ihrer Ja-Aber-Zeitung das geeignete Fachmagazin gefunden haben, gibt es gleich zwei Lesungsvorstellungen am gleichen Tag, mit der vollmundigen Ankündigung, dass auch gleich noch ins Internet gestreamt und getwittert werden soll.

    Scheiße trifft Latrine.

    Scheiße kann man aus dem Weg gehen und das Abo mit der Latrine kann man kündigen. Denn mit Ihrem Geld wird offensichtlich auch gern mal ein gar nicht mehr so verkappter Rassist eingeladen und vermutlich im besten Hotel der Stadt einquartiert. Und damit der Bioreaktor auch schön in Fahrt kommt, erlaubt man sich einen Text als Aufmacher, der haarscharf an Volksverhetzung vorbeischrammt. Zitat:

    Es ist schon ungewöhnlich, was sich am Montag im PZ-Forum tut. Dass ein Gast an einem Tag gleich zweimal auftritt, das hat Seltenheitswert. Thilo Sarrazin, ehemaliger Finanzsenator in Berlin, ehemaliger Bundesbanker, SPD-Mitglied und umstrittener Buchautor, macht’s möglich. Binnen kürzester Zeit waren seine Veranstaltungen um 16 und um 19 Uhr ausverkauft, das Interesse riesig.

    Kein Wunder in einer Stadt, in der mehr als 21 000 Ausländer leben, die damit knapp ein Fünftel der Bevölkerung stellen. Die meisten stammen aus der Türkei – und damit aus einem Kulturkreis, den Sarrazin skeptisch beäugt. Im Enzkreis kommen weitere 13 479 Migranten hinzu.

    In ihrem Todeskampf werden die Lokalzeitungen diejenigen, die alle guten Sitten und Rechte dieses Landes abwerfen. Sei es beim Leistungsschutzrecht oder eben beim politischen Nahkampf.

  • AVM Fritzfon MT-F.

    Nachdem ich ja nun schon eine ganze Weile das AVM Fritzfon MT-D besitze und damit auch telefoniere, war der Schritt zum MT-F eigentlich nur konsequent, wenn auch einfach nicht notwendig. Da mir aber die alte Gigaset-Anlage so langsam auseinanderfällt, muss ich nun doch mal langsam schauen, einen adäquaten Ersatz zu finden. Also muss das AVM Fritzfon MT-F an einen Test glauben.

    Auspacken

    Wie immer hat AVM das Verpacken vollkommen im Griff. Der überflüssige Müll auf das absolut notwendigste beschränkt, die Verpackung weitgehend aus Pappe. Neben dem Mobilteil gibt es den Akku, den gut einrastenden Akkufachdeckel, eine Ladeschale, das Ladegerät und ein gedrucktes Handbüchlein. Kein Auspackorgien und kein eimerweiser Müll. Dass AVM mit Kampfpreisen kalkuliert, erkennt man allerdings daran, dass das MT-F zwar einen Anschluss für ein Headset mitbringt, aber kein selbiges beilegt. Das kann man bedauern, muss man allerdings nicht unbedingt, da Headsets nicht mehr die Welt kosten und eine normale „kleine Klinke“ eingesetzt werden, wie sie beispielsweise auch das iPhone einsetzt.

    Gehäuse

    Das MT-F hat zudem praktischerweise genau die gleichen Gehäusedimensionen, wie das MT-D. Das ist insofern praktisch, da die alte Ladeschale damit auch mit dem MT-F funktioniert und das gilt sogar für das alte Netzteil, obwohl das MT-F mit einem Lithium-Ion-Akku daherkommt, während das MT-D noch einen Nickel-Metallhydrid-Akku nutzt. Beide Geräte können aber sowohl alte, als auch neue Ladeschale und Netzteil nutzen. Durchdacht.

    Was auch weiterentwickelt wurde, ist das Gehäuse selbst. Während das MT-D noch mit glänzendem Kunststoff daherkamm, der schon nach wenigen Wochen aussah, wie eine zerkratzte Bratpfanne, ist das Gehäuse des MT-F matt. Zudem gibt es auf der Geräterückseite oben zwei deutlich erhabene Füße, die das Gehäuse nicht plan auf einer Oberfläche aufliegen lassen und die größten Kratzeffekte damit vermeiden. Kleine Details, die zeigen, dass man gelernt hat, denn dadurch wirkt das Mobilteil auch nach einigen Wochen Benutzung durchaus noch hochwertig.

    Display

    Was beim MT-F sofort auffällt, ist die „Glotze“, das Display. Kam das MT-D noch mit einem monochromen Display und einer Auflösung von 112 mal 65 Pixel daher, bringt das MT-F ein Farbdisplay mit 240 mal 320 Pixel mit. Und darauf lässt sich deutlich mehr unterbringen, was vor allem die Menüs und das Telefonbuch übersichtlicher erscheinen lässt. Einen Beitrag hierzu liefert die höherauflösende Schrift und ein Satz von hübschen Symbolen, die die bisherigen monochromen Piktogramme ersetzen. Tatsächlich hebt sich das MT-F mit seinem Display so ziemlich von allen gängigen DECT-Mobilteilen sehr locker ab.

    Wobei… man hätte noch mehr daraus machen können. Zwar bietet nämlich das MT-F in den Einstellungen für das Display eine Hintergrundgrafik an, meint damit aber nur die eine Hintergrundgrafik, die auf dem Gerät fest hinterlegt ist – eine eigene Grafik lässt sich, zumindest mit jetzigem Versionsstand, nicht hinterlegen. Dafür profitiert das MT-F von Bildern von Anrufern, die auf der Fritzbox hinterlegt werden können und auf dem MT-F dann erscheinen, wenn der Anrufer anhand seiner Caller-ID bei einem eingehenden Anruf identifiziert werden kann. Fast wie auf einem vernünftigen Smartphone.

    Klangqualität

    Da gibt es nichts zu meckern, die Klangqualität ist „Superior“ und misst sich mit dem, was jahrelang beispielsweise Siemens mit ihrer Gigaset-Serie als Messlatte hatte. DECT auf Fritzboxen hatte anfänglich mit ziemlichen Problemen gerade in tief verschachtelten Räumen zu kämpfen gehabt, in der Zwischenzeit hat AVM jedoch sowohl auf Fritzboxen, als auch auf Fritzfon-Geätschaften mit Software-Updates sehr stark nachgebessert, so dass schon mit meinem alten MT-D kaum noch Übertragungsfehler auftraten. Das MT-F führt diese Qualitätsverbesserungen nahtlos weiter.

    Wo AVM wirklich die Nase vorn hat, ist das, was AVM „HD-Telefonie“ nennt, also die optionale Nutzung eines anderen Codecs namens G.722, anstatt des im DECT üblichen G.726. Kommunizieren zwei Mobilteile miteinander, die beide G.722 können, resultiert dies in einer deutlich besseren Sprachqualität, die zwar immer noch in Mono daherkommt, allerdings viel nuancierter daherkommt und richtig Spaß macht. Wir sind als moderne Menschen in Sachen Telefonie zwar immer noch eine vergleichsweise schlechte Sprachqualität gewohnt, AVM zeigt aber mit G.722 sehr deutlich, was mit moderner Komprimierungstechnik auf normalen Übertragungswegen gehen könnte, wenn alle mitmachen würden.

    Nutzt man also an einer DECT-fähigen Fritzbox nur Fritzfon-Geräte, kommt man bei internen Gesprächen immer in den Genuß von „HD-Telefonie“ und das fällt wirklich auf.

    Benutzung, Internet-Funktionen und ISDN-Komfortfunktionen

    Die Benutzung ist AVM-typisch auf hohem Niveau und noch ein Tick besser, als beim MT-D. Die Menüreisen erfolgen angenehm flott und auch das Telefonbuch, das zentral auf der Fritzbox geführt wird, ist herrlich schnell und macht das Telefonieren zu einem echten Spaß. Lediglich die leider immer noch vorhandene „Gedenkpause“ nach dem Beenden eines Gespräches ist immer noch da – nach Auflegen einer Verbindung braucht auch das MT-F etwa zehn Sekunden, bis ein neue Verbindung gewählt werden kann. Das sieht aber immer noch nach einem Thema aus, das vermutlich auf der Fritzbox existiert.

    In Sachen Internet-Funktionen hat das MT-F alle Möglichkeiten geerbt, die neuere Fritzboxen auch schon mit dem MT-D ausliefern können – mehr auch nicht. Auf der Fritzbox können RSS-Feeds, Mailkonten und Internet-Radiosender ausgewählt und konfiguriert werden, die dann auch über das MT-F genutzt werden können. Gerade in Sachen Internet-Radio ist das in Verbindung mit einem Headset eine richtige Alternative zu einem tragbaren Radio, auch wenn man das Manko hinnehmen muss, dass das MT-F das Radio nur in Mono klingen lässt, selbst über ein Headset. Übertragen wird das alles nämlich nach wie vor über die DECT-Schnittstelle. Aber mal eben auf dem Ergometer mit dem MT-F Radio über einen Kopfhörer zu hören, das ist schon nicht ganz unpraktisch.

    Die üblichen ISDN-Funktionen wie Halten, Makeln, Sperren und Rufweiterleitungen funktionieren selbstverständlich auch auf den DECT-fähigen Fritzboxen mit angebundenen DECT-Mobilteilen. Ärgerlicherweise sind jedoch Rufweiterleitungen immer noch nur über die Fritzbox konfigurierbar, immer noch nicht über angeschlossene DECT-Mobilteile. Das führt leider dazu, dass man für das Neuanlegen einer Rufweiterleitung im ungünstigsten Fall einen Rechner hochfahren muss, um damit über die Fritzbox-Konfiguration eine Rufweiterleitung einzurichten. Ich habe das mehrmals beim AVM-Support bemängelt, aber leider hat sich in diese Richtung immer noch nichts getan. Noch.

    Update-Fähigkeit

    „Noch“ deshalb, weil AVM auch beim Fritzfon MT-F auf Software-Updates setzt, so wie bei allen Fritzboxen, die noch in Sachen Firmware gepflegt werden und regelmäßige Updates mit teilweise richtig hochwertigen Funktionserweiterungen erhalten. Diese vorbildliche Software-Pflege gilt auch für das Fritzfon MT-F, das regelmäßig mit neuen Fritzbox-Firmwares und -Labor-Firmwares ein eigenes Softwareupdate erhält. Kleines Manko hier ist, dass die Software für das MT-F deutlich größer ist, als die vom MT-D, aber das ist zu verschmerzen, da das Update vollkommen automatisch passiert, das Mobilteil danach automatisch neu startet und wieder einbucht.

    Fazit zum Fritzfon MT-F

    Ganz einfach gesagt: Das Fritzfon MT-F macht Spaß und ist endlich ein richtig gutes DECT-Mobilteil. Während das Fritzfon MT-D etwas unter seiner behäbigen Geschwindigkeit, seinem monochromen Display und seinem billig wirkenden Gehäuse leidet, hat das MT-F all diese Probleme nicht mehr. AVM hat wieder einmal sehr schön gezeigt, dass sie verstehen und lernen und das zeigt sich in deutlich ausgereiftere Produkte, eben wie das Fritzfon MT-F. Preislich bewegt es sich zwischen 65 und 90 Euro, was für ein erwachsenes DECT-Mobilteil mit großzügigem Display ein vernünftiger Preis ist.

    Wer eine DECT-fähige Fritzbox wie die 7270 oder die 7390 hat, ist mit dem Fritzfon MT-F bestens bedient. Ich bin immerhin schon so weit, dass ich nun konkret überlege, meine bisherige Gigaset-Anlage, die noch parallel läuft, endgültig aufs Altenteil zu schicken und alles nur noch über meine Fritzbox 7270, meinen zwei AVM-Mobilteilen und ggf. noch ein, zwei alten Gigaset-Mobilteilen zu erledigen. Es tut!

  • Experiment: Ein bebildertes Tagebuch.

    Zu meiner Praktikumszeit anno 1995 beim ZDF hatte ich einige Zeit mit einem Kameramann zu tun, der ein damals skurriles Hobby hatte. Er tat das, was wir heute „fotobloggen“ nennen würden, allerdings auf dem Stand damaliger Technik. Er hatte in seiner Tasche immer eine Pocketkamera mit Film dabei und er hatte den Vorsatz, jeden Tag mit der Kamera ein Bild zu machen.

    Gut, für Kameraleute sollte so ein Hobby eher weniger skurril sein, als für einen Otto Normalverbraucher, allerdings war es trotzdem skurril, den Kamera beim Fernsehen hat in den meisten Fällen wenig mit künstlerischer Arbeit zu tun, sondern eher mit industrieartiger Produktion unter Zeitdruck, was dazu führt, dass man, wenn man richtig in der Fernsehmaschinerie angelagt war, heute schon nicht mehr sagen konnte, was man eigentlich gestern produziert hat. Genau das ärgerte diesen Kameramann jedoch, weil er glaubte, dass er sich sein Leben dadurch bereichern kann, in dem er eben zu jedem Tag seines Lebens ein Bild macht. Ich habe ihn damals nicht ausgelacht und war zwei, drei Mal sogar das Motiv, allerdings hätte ich heute, 15 Jahre danach, nicht gedacht, dass mir diese Faszination noch einmal im Leben begegnen könnte.

    Dazu spulen wir in Sachen Technik mal ganz schnell nach vorne:

    • Heute haben wir Digitalfotografie und heute haben wir Mobiltelefone, die in etwa die gleiche fotografische Qualität liefern können, wie damalige Pocket-Knipsen, allerdings mit dem großen Vorteil, dass das Mobiltelefon deutlich öfters dabei ist, als eine externe Kamera.
    • Heute haben wir Internet, über das wir sehr schnell ein fotografiertes Bild von einem Mobiltelefon aus ins Netz stellen können, verbloggen, vertwittern, verflickern oder verfacebooken können.
    • Heute haben wir flickr, mit dem sehr einfach Bildergalerien im Internet angelegt werden können und die mit RSS genau das mitbringen, was chronologische Sammlungen ausmachen.

    Also ruft das nach einem Experiment, das sich im Grunde genommen nicht von dem Projekt meines damaligen Kameramannes unterscheidet: Jeden Tag ein Bild, das jedoch nicht auf Film gebannt und in irgendeinem Bilderalbum verschwindet, sondern per Internet kurz nach Fotografieren auf meinen flickr-Account und dort in eine eigenes Album hochgeladen wird. Angefangen habe ich damit schon letzte Woche Montag. Schauen wir mal, wie lange ich das durchgehalten bekomme und was am Ende dabei herauskommt. 🙂

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    www.flickr.com

    besimk's The pictured diary photosetbesimk’s The pictured diary photoset

    An einer vernünftigen Einbindung des bebilderten Tagebuchs in dieses Blog arbeite ich. Wie das am Ende genau aussehen wird, weiß ich noch nicht, aber kommt Zeit, kommt Rat.

  • Das „Thomas-Gottschalk-Syndrom“.

    Gleich zur Einleitung: Das „Thomas-Gottschalk-Syndrom“ gibt es so mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht wirklich, ich nenne das Phänomen jedoch so, weil Thomas Gottschalk als „echter“ Prominenter genau das gleiche Problem in XXL hat und einer der wenigen Prominenten ist, die ich kenne (also glaube, zu kennen) und der am besten mit der Problematik umgeht.

    Das One-to-Many-Theorem.

    Fangen wir etwas mit Pseudowissenschaft aus meinem reichen Fundus an gesundem Halbwissen an, so wie sich das für Fernsehleute gehört, selbst wenn sie schon längst nicht mehr hinter der Kamera arbeiten. Das „One-to-Many“-Paradigma bezeichnet in der Kommunikation einen Kommunikationsweg, nämlich dem von einem Sender zu vielen Empfängern. So funktioniert von Hause aus beispielsweise der Rundfunk, bei dem man davon ausgeht, dass einige wenige Menschen das Programm erzeugen und es viele, normalerweise undefinierte Empfänger an den Empfangsgeräten gibt, die dieses Programm und die Nachricht empfangen können. Charakteristisch hierbei ist, dass man als Empfänger durchaus den Sender kennt, während der Sender in der Regel nur extrem wenig über seine Empfänger weiß, im Normalfall (wir lassen mal Pay-TV aus der Sicht weg) noch nicht mal die genaue Zahl der Empfänger.

    Während es dem einfachen Techniker in einem Rundfunkbetrieb weitgehend egal sein kann, dass die Empfänger seiner Arbeitgebers ihn nicht kennen, ist es bei Prominenten schon ein ganzes Stück komplizierter. Prominente kämpfen grundsätzlich immer mir dem Phänomen, dass viele Menschen sie kennen, sie selbst aber normalerweise einen genauso großen Kreis an „echten“ Bekannten haben, wie jeder andere Mensch auch. Ich unterteile das mal in einer kleinen, höchst subjektiven Matrix:

    Normaler Mensch Prominenter
    Engster Kreis der Familie normal normal
    Freunde normal normal
    Erweiterter Bekanntenkreis (Freund vom Freund) normal riesig
    Wird von vielen einseitig gekannt wenig gewaltig

    Der Umstand, dass ein Prominenter von extrem vielen Menschen gekannt wird, es umgekehrt aber beileibe nicht so ist, ist für viele Prominente übrigens ein richtiges Problem, das man beim Fernsehen sehr schön beobachten kann, wenn man die Zeit dazu hat. Sehr viele Moderatoren schaffen es in den Kantinen von Rundfunkanstalten nur mit größten Schwierigkeiten, an den Reihen von Besuchergruppen vorbeizugehen – nicht deshalb, weil sie sich sofort in die Gruppe stürzen, sondern weil sie gar nicht so die „Entertainer“-Naturen sind und eher verschlossene Typen. Ich würde gern einige Namen nenne, es gehört aber zum ungeschriebenen Ehrenkodex des Fernsehbetriebes (auch wenn man da nicht mehr dabei ist), keine Namen in der Öffentlichkeit zu nennen. Warum man das nicht macht, dazu komme ich gleich.

    Der Umgang mit dem One-to-Many.

    Als Prominenter hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten, mit dem Prominentenstatus umzugehen: Du kapselst dich ab und nimmst in Kauf, dass du deine Bewunderer im Nahkampf unter Umständen sehr verstörst oder zu akzeptierst es, dass du deinen Prominentenstatus nicht einfach abgeben kannst wie einen alten Anzug und damit umgehen musst.

    Ersteres ist eine relativ einfach zu bewerkstelligende Sache, bewirkt jedoch teilweise richtig dramatische Szenen. Beispiel:

    Ich war mal in einem Drehteam für eine Kindersendung mit einem prominenten Moderator, den nun wirklich jedes Kind kennt, teilweise sogar junge Erwachsene. Ein Idol. Und dieses Idol, das auch im Privatleben so herumlief, wie man es im Fernsehen kennt, hatte zwei fundamentale Probleme: Eigentlich mochte er keine Kinder und er rauchte wie ein Schlot. Das führte bei unserem Dreh zu einer höchst unangenehmen Situation, bei dem wir vor einer Schule drehten, der Moderator in einer Drehpause vor sich hinqualmte und sarkastisch auf Fragen von Kindern antwortete. Okay, zugegeben, der Drehtag war lange, es wurde mit Kindern gedreht (was immer deutlich stressiger ist), der Moderator nicht mehr sehr gut gelaunt und alle waren hungrig. Bei Kindern muss man da natürlich auch beachten, dass sie eine deutlich geringere Kontakthemmnis zu Prominenten haben, als Erwachsene.

    Jedenfalls führte diese Situation, bei der dann am Ende einige verstörte Kinder zurückblieben, die das natürlich ihrer Lehrerin erzählten und die wiederum ihrem Chef, dazu, dass am nächsten Tag der Rektor den Aufnahmeleiter zum Rapport bestellte und ihm mitteilte, dass der Moderator ab sofort nicht mehr vor den Schülern rauchen dürfe und sich „prominenter“ zu verhalten habe, ansonsten würde er die Drehgenehmigung zurückziehen. Sicherlich überzogen, allerdings alles aufgeschaukelt dadurch, dass ein Prominenter eben mit seinem Prominentenstatus nicht umgehen konnte. Solche Missverständnisse führen nicht selten dazu, dass Drehtermine flöten gehen und sogar ganze Engagements ins Wasser fallen, wenn das Drehteam damit nicht umgehen kann.

    Thomas Gottschalk ist so eine Art Prominenter, der tatsächlich ständig „auf Sendung“ sein kann. Ich bewundere den Mann nicht für seine eigentliche Moderationsleistung, sondern eher dafür, dass er zu jeder Zeit und zu jeder Gelegenheit weiß, wie er Menschen einfangen kann, selbst wenn er eigentlich gar keine so rechte Lust hat, in irgendeinem stinkenden Loch von Gastwirtschaft plötzlich einer vorbeikommenden Truppe von Rentnern auf Heizdeckentour Autogramme geben zu müssen. Man kann auch da das Gesicht wahren und zwar sein eigenes und das der Menschen, die dem Phänomen verfallen, dass der Prominente, den sie ja schon seit Jahren so gut kennen, sie eigentlich ja gar nicht kennt und sie eigentlich auch gar nicht kennen will, aber trotzdem auf das Spiel eingeht. Das ist oftmals eine rein nervige Veranstaltung, die, wenn man am Drehort mit solchen Phänomenen zu kämpfen hat, von guten Aufnahmeleitern in die Planung von Drehterminen eingerechnet wird, aber Gottschalk ist so einer, der weiß, wie es geht und er auch weiß, wie man selbst aus solchen spaßfreien Dingen noch Input und Motivation ziehen kann.

    Ein Stückweit zählt das durchaus durchweg nette Einkommen von Moderatoren und Prominenten daher auch als Schmerzensgeld dafür, dass man als Prominenter das Recht auf Privatsphäre zwar immer noch gesetzlich verbrieft in der Tasche hat, die Realität jedoch ganz anders aussieht und das ohne wirkliche Kompensation. Würde Thomas Gottschalk den Rentnern kein Autogramm geben, würden sie zwar vermutlich dumm aus der Wäsche gucken, aber dann doch wieder „Wetten dass“ anschauen. Weil er doch eben so ein netter Kerl ist und für viele Menschen eben der „Thomas“, obwohl der gute Thomas immerhin schon 60 Jahre alt ist.

    Das Internet und das Thomas-Gottschalk-Syndrom.

    Als normaler Mensch einen Prominentenstatus zu ergattern, ist eine relativ übersichtliche Angelegenheit. Man muss schon sehr laut sein oder eine mächtig wirkende Besonderheit herumtragen, dass man in die Verlegenheit kommt, Autogramme schreiben oder von wildfremden Menschen angesprochen zu werden. In einem erweiterten Bekanntenkreis, also bei den „Freunden von den Freunden“ kann es schon durchaus mal passieren, dass man angesprochen wird in der Form „Hey, ich hab viel von dir gehört!“, aber das sind schon Seltenheiten.

    Im Internet sieht das anders aus und das erstaunlicherweise deshalb, weil es im Internet in der Online-Kommunikation per se hemdsärmeliger miteinander umgegangen wird. Das unkonventionelle „Du“ ist in Foren sehr weit verbreitet und da – meine Theorie – die Lektüre von Foren, Mails und Chats ein großes Stück intensiver vonstatten geht, als ein möglicherweise seichtes „echtes“ Gespräch über das Wetter am Rande einer Veranstaltung, kennt man online erheblich schneller erheblich mehr Menschen. Je freundlicher/origineller/fachkundiger/verrückter man online ist, desto eher.

    So lange dieser Prominentenstatus online bleibt, ist das alles kein sonderlich großes Problem. In den Social Networks, in denen ich mit teilnehme, kenne ich insgesamt, so pi mal Daumen aus der Hüfte geschossen, etwa 500 Menschen vom Namen her. Mich wiederum kennen, wiederum pi mal Daumen – viel mehr Leute. Ich kann es nicht beziffern, weil es völlig unmöglich ist.

    Allein Twitter ist schon so ein Beispiel: Bei 480 Lesern, die meinen Twitter-Stream verfolgen, lese ich nur 160 andere Twitter-Schreiber mit und davon sind viele noch nicht mal meine Leser. Ich kenne also tatsächlich nur ganz wenige der Leute, die mich auf Twitter lesen. Noch haariger wird es mit diesem Weblog hier, bei dem ich nur weiß, dass ich am Tag normalerweise 300 bis 500 Besucher habe. Und wenn man dann völlig abfahren möchte, schaue ich mir meine „Usenet-Karriere“ mit über 5.000 Artikeln an, die ich von 1997 bis 2010 verfasst habe und letztendlich noch heute durchsuchbar sind.

    Ergo: Viele von den „Hardcore-Onlinern“ haben schon längst den „Normal-Status“ verlassen und bewegen sich auf Gefilden von Prominenten, wie auch immer das definiert ist. Sicherlich gibt es einige herausragende Onliner wie Mario Sixtus, unseren Gockel mit dem Schnauzbart und viele andere. Allerdings gibt es im Internet von Hause aus viel mehr Sender, die sich meist einzig und allein nur durch eine mehr oder weniger schmalere Komplexität oder Anzahl ihrer Äußerungen unterscheiden.

    So richtig bewusst geworden ist mir das Thomas-Gottschalk-Syndrom erst vor einigen Wochen, nämlich auf dem BarCamp Stuttgart. Ich glaube, Henning Schürig wird es mir nicht übelnehmen, dass ich jetzt hier erzähle, dass ich ihn nicht sofort erkannt habe, als er mich aus einem Pulk heraus ansprach und er sich vorstellte. Ich muss zugeben, ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, wer Henning eigentlich war. Ich brachte das Gesicht nicht zu einem Namen und, noch viel fataler, den Namen noch nicht mal aufgelöst. Null Ahnung, No Name. Ich musste tatsächlich später nach seinem Namen googlen, um zu merken, dass er im Vorstand der Grünen in Baden-Württemberg ist, er mir in Twitter folgt und er zwei Dutzend meiner Freunde in Facebook kennt. Ich kannte Henning schon zu diesem Moment, aber habe Namen und Kopf nicht zur Deckung bringen können. Da Henning ein guter Menschenkenner ist, hat er meine anfängliche Verwirrung und mein nicht wirklich sehr gut inszeniertes Minenspiel sicherlich registriert, sich aber nicht anmerken lassen. 🙂

    Und tatsächlich helfen inzwischen noch nicht mal mehr die berüchtigten Namens-Badges mehr, denn oft genug kennt man die Namen seiner Twitter-Follower gar nicht beziehungsweise hat gar keine Übersicht mehr, wer einem da folgt. Wer jetzt mit Ignoranz so eine Situation aufzulösen versucht oder mit einem „Kennen wir uns? Wer sind Sie überhaupt? Was bilden Sie sich überhaupt ein?“ kommt, hat unrettbar verloren.

    Genau das ist das Thomas-Gottschalk-Syndrom.

  • Und wie wir uns die Zeitumstellung dann mal endgültig merken.

    Die geschätzte Yohtine fragte in Twitter die Frage der Fragen des modernen Menschen – wie herum stellen wir eigentlich Ende Oktober die Uhr wieder um? Ja, das kann man sich im Prinzip alle halbe Jahre wieder aufs neue fragen, wenn man sich nicht dafür eine Eselsbrücke parat legt. Und die ist eigentlich ganz einfach:

    • Im März wird die mitteleuropäische Uhr um eine Stunde nach vorn gestellt. Merken wir uns: Wir sind gesättigt vom Winter, wir wollen den Sommer und streben dorthin, also stellen wir einfach die Uhr schon mal um eine Stunde vor.
    • Im Oktober wird die mitteleuropäische Uhr dann wieder um eine Stunde nach hinten gestellt. Merken wir uns mit dem Gegenteil: Wir haben eigentlich keine Lust auf Winter und wollen im Sommer bleiben, also schieben wir die Uhr um eine Stunde nach hinten. Auch wenn es faktisch nichts hilft.

    Für Zeitumstellungen in Sachen Reisen habe ich eine andere Eselsbrücke, die sich an die Wirtschaft anlehnt:

    • Gehst du in Richtung Osten, gehst du da hin, wo es gerade boomt, also China, Fernost usw. Da geht die Zeit nach vorn, die leben schon ein paar Stunden vor uns. Osten ist Zukunft.
    • Gehst du nach Westen, also nach Amerika, dann gehst du da hin, wo es mal geboomt hat und wo jetzt schwere Zeiten herrschen. Da geht die Zeit also nach hinten, die hängen uns hinterher. Westen ist Vergangenheit. Gilt natürlich weitgehend nur für Nordamerika, aber Eselsbrücke ist Eselsbrücke.

    Der Trick funktioniert sogar, wenn man von Fernost aus weiter nach Osten geht, also irgendwann in Amerika landen würde. Zwar wird bei diesem Sprung auch die Uhr nach vorn gestellt, allerdings wird im Pazifik die Datumsgrenze überschritten. Fliegt man also von China nach Amerika, wird die Uhr zwar vorgestellt, durch das Überschreiten der Datumsgrenze verliert man aber gleich mal 24 Stunden und muss nach Gestern zurück.

    Und umgekehrt funktioniert das dann logischerweise auch, von Amerika nach China verliert man zwar ein paar Stunden, bekommt aber dank der Datumsgrenze 24 Strafstunden aufgebrummt und landet trotz Zeitverlust im Morgen.

  • „SEO“ versus echtem Content.

    In den vergangenen Tagen und Wochen haben Oliver und ich eine Menge darüber reden müssen, was eigentlich „richtiges“ Search Engine Optimizing ist. Damit verbunden sind, wie es bei uns üblich ist, teilweise sehr intensive Diskussionen darüber, was wir eigentlich gut finden und was nicht. Bei einigen Themen unserer gemeinsamen Arbeit in Sachen Web und Web 2.0 pflegen wir durchaus einen gesunden Diskurs zwischen unterschiedlichen Haltungen. Dafür schämen wir uns nicht und wenn ein Kunde uns zu speziellen Themen fragt, sagen wir auch ganz offen, dass wir dazu unterschiedliche Ansichten haben. Wir sind der festen Überzeugung, dass dies kein Wettbewerbsnachteil ist und gerade in der Web-2.0-Thematik gibt es sehr viele offene Punkte, zu denen man teilweise diametral unterschiedliche Ansichten haben kann.

    In einem Punkt besteht jedoch weder bei Oliver noch bei mir eine Abweichung, nämlich der Haltung dazu, wie echtes Suchmaschinenmarketing auszusehen hat. Zusammengefasst passt es in einen Leitsatz, der quasi ein Untertitel unserer Unternehmung sein kann:

    Content rules!

    Eigentlich doch sehr einfach. Je mehr sich Oliver und ich an diesem Leitsatz abarbeiten – und das tun wir immer wieder als eine Art Sparring – desto mehr manifestiert er sich. Und dafür hat es eine Reihe von schwergewichtigen Gründen.

    Die Relevanz von echtem Content kommt langsam, dann aber gewaltig.

    Mein großes Hobby, das Erfinden von Analogien, kommt beim Themenfeld „Content“ voll auf seine Kosten. Ich vergleiche SEO und Content-Building da gern so:

    Eine dicke Welle macht den Strand nass, korrekt. Content-Building kann nie eine große Welle sein, kommt aber meist als viele kleine Wellen daher. Auch die machen den Strand nass. Und im Gegensatz zur einen großen Welle, die vielleicht die extremen Surfer anzieht, haben die vielen kleinen Wellen einen anderen Vorteil: Sie erfrischen und sind ungefährlich, so dass an so einen Strand eher die Familien mit ihren Kindern kommen.

    Eigentlich ist hier schon alles gesagt. Das Herumfummeln mit Keywords ist für die allermeisten Themenfelder keine wirkliche Kunst, sondern in meinen Augen ein teures Verkaufen einer an sich völlig normalen Vorgehensweise. Der überwältigende Teil des Informationsraumes wird gebildet aus Schlüsselwörtern, die belanglos sind und in Kombinationen eine völlig irrelevante Relevanz haben. Das heißt, dass es in den allermeisten Optimierungssituationen gar keine wirkliche Optimierung notwendig ist, sondern einfach das Nennen von Keywords. Daraus kann man natürlich erheblichen Hokuspokus machen und auch gigantisch Geld herausschlagen, wenn man es mit weitgehend unbedarften Kunden zu tun hat.

    Tatsächlich ist aber eine große Welle eine sehr zweischneidige Sache. Es muss nur der nächste kommen, der ebenfalls die gleiche Methode anwendet und schon gibt es zwei dicke Wellen, die um die Vorherrschaft kämpfen. Und verlieren tut hier spätestens der, der nicht flexibel reagiert, also mit Inhaltsveränderungen Paroli bietet.

    Ist das nicht ein Drecksjob, weil ohne Substanz?

    Ist es. Weil es zu nichts führt. Außer zum Zeitschinden. Wer aber ausschließlich mit Voodoo und Zeitschinden sein Geld verdient, der macht einen schweren Job, bei dem gar nicht so sicher ist, ob er den lange machen wird.

    Echter Content ist der gewünschte Humanfaktor, den eine Suchmaschine sucht.

    Weil es vom mathematischen Standpunkt aus gedacht ist und damit rechnet, dass ein Herr Google sich von einer bestimmten Anzahl von Keywords, Backlinks und Alter einer Domain beeindrucken lässt, kann bisheriges Suchmaschinenoptimieren nicht mehr funktionieren. Aus dem Zeitalter sind, ebenfalls meiner Meinung nach, alle großen Suchmaschinen längst heraus oder sind zumindest dabei, sich daraus zu verabschieden.

    Wenn man sich Google über Jahre hinweg anschaut, wird man erkennen können, dass man dort alles tut, der Suchmaschine „Menschlichkeit“ einzupflanzen. Das passiert meiner Meinung nach immer weniger mit dem kaum zu bewerkstelligenden Versuch, einen Algorithmus zu finden, der möglichst nahe an der Art und Weise rechnet, wie der Mensch denkt, sondern mit dem Ansatz, einfach alle Beteiligten im Web (also Anbieter und Suchender) für sich einzuspannen.

    Glaubt der geneigte Leser nicht? Dann aber müsste der geneigte Leser glauben, dass Google tatsächlich nicht am „fundamentalen“ Index arbeitet, sondern viele Dinge macht und sie nicht miteinander verwebt, obwohl man alle Stränge in einer Hand hat. Glaube ich so nicht.

    Für jeden, der im Web etwas tut, hat Google eine Möglichkeit, sich aus dessen Web-Arbeit das herauszunehmen, was für einen perfekten Index benötigt wird. Suchende können mit einem Google-Account kostenlose und sehr gute Collaboration-Dienste nutzen und sind im Gegenzug ständig bei Google angemeldet, damit auch bei der Nutzung der Suchmaschine. Google weiß, was wer sucht und auf welchen Ergebnislink am Ende geklickt wird. Web-Anbieter können sich Google Analytics einbinden, um genaue Statistiken ihrer Website zu erhalten, Google AdSense zum Erlösen von Werbebannereinnahmen, Google Reader zum Lesen von RSS-Feeds, Google Groups für die Nutzung des Usenet, Google Maps für Lokationsdienste, Google Mail als einfaches Postfach, YouTube zur Unterhaltung, Picasa zur Bereitstellung und Beschreibung von Bildern.

    Alle diese Dienste sind zum einen angenehm für deren Nutzer, weil sie gut funktionieren, nützlich sind und darüber hinaus kostenlos, zum anderen ungemein notwendig für Google, weil Google dadurch lernen kann, wie der Mensch Information sucht, wie er sie selbst interpretiert und wie er vor allem eigene Information beschreibt, die wiederum gesucht wird. Ich habe das mal vor eine ganzen Weile in einem erheblich düsteren Unterton gebloggt („Von der so genannten Anonymität von Suchmaschinen„), sehe das aber inzwischen gar nicht mehr so. Wenn Google mir für meine menschliche Arbeitsleistung einen vernünftigen Gegenwert liefert und meine gesammelten Daten schützt, soll es mir recht sein.

    Gar nicht mehr so steile These von mir: Google ist zwar eine Maschine, hat aber schon heute einen unübersehbaren Humanfaktor im Index. Und der kann zukünftig nur noch größer werden. Hochindividuelle Suchergebnisse für jeden einzelnen Suchenden können da nur das Ergebnis sein und spätestens da knallt das „klassische SEO“ dank fehlender Abfragemethodik schmerzhaft gegen den Prellbock.

    Wer schreibt, der bleibt.

    Die Kunst liegt darin, Content zu liefern und zwar in vielen kleinen Schritten, so wie es eben auch der Mensch in seiner Kommunikation tut. Wer auf diese Weise um ein bestimmtes Themenfeld ständigen Content bildet, bildet auf diese Weise in diesem Themenfeld nach und nach eine Autorität aus, die er ungleich schwerer wieder verlieren wird und die er auch umso stärker verteidigen kann, je länger er schon Content bildet.

    Es geht also im modernen Suchmaschinenoptimieren von Websites nicht mehr darum, einfach nur die relevanten Keywords herauszusuchen, einen kopierten Metatag-Block damit zu bestücken und auf die uralte Webseite einzukleben, sondern es geht um viel mehr. Es geht darum, ob eine Website syntaktisch korrekt ist, ob sie Platz für dynamischen Content bietet, ob sie XML-Sitemaps und RSS-Feeds produzieren kann – und ob letztendlich sich auch jemand hinsetzt, Content zu schreiben.

    Ich sehe deshalb das, was heute als „SEO“ bezeichnet wird, zukünftig in einer redaktionellen Arbeit. Content bilden, Content redigieren, Content „online-fähig“ machen. Aber eben echten Content, nicht einfach nur das plumpe Sammeln von Keywords im Metatag, die jeder ungebildete Affe mit schlechter Orthografie zusammengetragen bekommt.

    „Was sollen wir denn regelmäßig schreiben? Wir haben doch nix!“

    Wer das als Unternehmer so sagt und der Meinung ist, er könne seine Website nicht regelmäßig mit frischem Content befüllen, der macht etwas grundlegend falsch: Entweder hat er keine Lust oder Zeit, darüber zu schreiben, was tatsächlich in seinem Unternehmen passiert oder er hat ein totes Unternehmen, das tatsächlich keine Neuigkeiten produziert. Dann muss aber auch nichts mehr optimiert werden.

    Es gibt de facto kein Unternehmen, das Information erzeugt bzw. erzeugen könnte. So Analogien wie „Im Gespräch bleiben“, „Wer nicht wirbt, stirbt“, „Tue gutes und rede darüber“ haben alle einen sehr tiefen Sinn in der Kommunikation und genau das liegt auch schon der Maßstab. Es muss geschrieben werden, was man tut, denn ein einfacher Telefonbucheintrag bringt nur in sehr kleinen Nischenmärkten Kundschaft und selbst da könnte es sicherlich mehr sein, wenn man sich nicht nur auf diesen Telefonbucheintrag verlässt.

    Wer sich online an kommunikative Grundsätzlichkeiten hält, also in erster Linie schon mal versucht, menschlich und kommunikativ zu sein, tut den ersten Schritt und kann ab diesem Zeitpunkt nur noch gewinnen. Wir sind dann nur noch einen Schritt davon entfernt, tatsächlich loszulegen.

    Technologie ist für die Kommunikation da, nicht die Kommunikation für die Technologie.

    Wer das Web bereits geentert hat, ist schon mittendrin. Webhosting kostet heute selbst in einer professionellen „Enterprise-Klasse“ einen Bruchteil dessen, was eine vernünftige Broschürenauflage kostet. Dazu gibt es eine Reihe von Redaktionssystemen, die als Open Source daherkommen, also nur noch von einem Fachkundigen angepasst werden müssen. Und wer ein modernes Redaktionssystem mit einem gesonderten Neuigkeitenbereich einsetzt, dessen neue Artikel dann vielleicht netterweise auch noch in einem RSS-Feed propagiert werden, hat seine Rakete schon startklar.

    Was danach kommt, ist Handarbeit und der Teil der Arbeit, den leider kaum ein Web-Dienstleister liefert: Nämlich einen Fahrplan dazu, wie man Content erzeugt, ein helfendes Händchen dafür, den ersten Content zu erstellen und später eine Beratungsdienstleistung dafür, wenn Fragen auftauchen oder Content von externer Seite erstellt werden soll. Das funktioniert.

    Mein Paradepferd ist hier immer noch das Gerstelblog, das seit Ende Mai läuft und das Weblog des Autohaus Heinrich Gerstel in Pforzheim ist. Das, was ich schon nach einem Monat Gerstelblog zwischenbilanziert hatte, verfestigt sich immer weiter. Dass durch das Bloggen aber vor allem auch der Schlüsselwortraum beeinflusst wird, zeigt sehr schön das Schlüsselwort „Holzsitzbank“ bei Google, das lediglich in einem Artikel erwähnt wurde.

    Selbstverständlich ist der eher exotische Begriff „Holzsitzbank“ nicht unter den hauptsächlichen Schlüsselwörtern eines Opel-Autohauses, allerdings zeigt es sehr deutlich, wie Google Relevanz einschätzt. Wenn man dann noch weiß, dass Google keine zwei Stunden nach Erscheinen des betreffenden Holzsitzbank-Artikels die Seite schon im Index hatte und nach einem Tag der Artikel auf die jetzige Position kam, kann man sich ausmalen, was hier für Möglichkeiten stecken im Gegensatz zum simplen Zusammenklopfen von Metatags.

  • Next Level Mediadatenbank.

    Als ich 2006 angefangen habe, meine altehrwürdige CD-Sammlung in Audiodateien umzuwandeln, wusste ich noch nicht so recht, wie praktisch das irgendwann sein könnte. Bereut habe ich es eigentlich kaum, denn obwohl ich lange Zeit so gar nichts mit mobiler Musik anfangen konnte, war es zumindest soweit praktisch, Musik immer per Knopfdruck am PC zu haben, ohne erst mal die CD zu suchen, einzulegen, abzuspielen und dann wieder die nächste usw. Irgendwann kommt man dann auch dahinter, wie das mit den Playlists funktioniert und wie der Windows Media Player anfängt, den Musikgeschmack zu lernen. Hübsch und gut.

    Was damals mangels vernünftiger Alternative ein Schritt war, war die Entscheidung auf ein Musikformat. MP3 fiel heraus, weil mich MP3 nie wirklich von der Klangqualität überzeugte (ja, ich habe tatsächlich einmal Unterschiede heraushören können) und so landete ich bei Windows Media Audio. Ein Schritt, den man bedauern kann. Nicht, weil das Format nicht hochklassig wäre – das ist es nämlich nach wie vor – sondern weil WMA ein Problem hat: Das Apple-Reich will das Format nicht kennen. Schick wäre es allerdings, Musik auf dem iPhone haben zu können, immerhin habe ich ja sowohl für die Musik, als auch für das iPhone Geld bezahlt.

    Also wartete der Schritt eigentlich nur darauf, einen Formatewandel durchzuziehen. MP3 fiel weiterhin aus, aber MP4 alias AAC ist dann die Antwort. Das ist das Hausformat von iTunes und inzwischen auch vom Windows Media Player 11 unter Windows 7. AAC wird zwar aufgrund höherer Lizenzkosten bei weitem noch nicht von allen Musikabspielgeräten eingesetzt, aber darf man trotzdem AAC als potentiellen Nachfolger von MP3 nennen? Falls nicht, ist es mir auch egal.

    Also durften die noch bei mir im Besitz befindlichen CD wieder eine Runde im PC drehen, um ihren Inhalt als M4A-Dateien auf meine NAS auszuwürgen. Kurzfristig vermisste ich dann mal ungefähr 70 Alben und begann, das Haus zu durchsuchen, bis mir schwante, dass diese 70 Alben vielleicht schon längst nicht mehr in meinem Besitz sind, was sie auch tatsächlich nicht mehr sind. Nennen wir es mal „natürlich Auslese“, die da im Laufe der Jahre passiert ist.

    Nun also: M4A alias AAC. Versteht nach wie vor die PS3, versteht auch das iPhone, iTunes kann mit meiner Buffalo-NAS korrespondieren, auf der die Audiodateien liegen und der Windows Media Player auch. Die nächste Stufe kann kommen.

  • Und noch ein Artikel in Sachen Google Calendar und iPhone.

    Die Artikel zum Synchronisieren zwischen Google Calendar und dem iPhone gehören weiterhin zu den absoluten Artikelschlagern hier im Blog. Das hat den Vorteil, dass die Artikel offensichtlich einigen Ratsuchenden eine Hilfe darstellen und einiges an Erfahrungen zusammenkommen, die leider in den offiziellen Google-Anleitungen nicht gut oder teilweise gar nicht dokumentiert sind.

    Bei der Verfassung der Anleitung zum Synchronisieren des Google Calendar mit dem iPhone hat sich ursprünglich das Verhalten gezeigt, dass über dem offiziellen Verfahren namens „Google Sync“ (das auf dem ActiveSync-Verfahren von Microsoft beruht) nur der Hauptkalender eines Google-Calendar-Accounts synchronisiert werden kann und offenbar nicht eventuell eingerichtete Sub-Kalender. Meine Alternative war die Anleitung zur Synchronisierung per CalDAV. Das funktioniert zwar, ist aber deutlich langsamer.

    Nun, kurzum, es funktioniert doch mit Google Sync, wenn man sich von einer Fehlermeldung von Google, die auf einem simplen Sprachproblem basiert, nicht ins Boxhorn jagen lässt. Dementsprechend habe ich die Anleitungen auf Basis von Google Sync dementsprechend aktualisiert und der einzig wahre und perfekte Artikel ist folgender:

    Und wer es dann trotzdem noch per CalDAV machen möchte, weil er ActiveSync aus politischen Gründen nicht nutzen kann, nimmt halt diese Anleitung, die jetzt einen neuen Titel hat:

    Und wer beides nicht nutzt, also weder Google Calendar, noch iPhone, der kann trotzdem etwas per Flattr spenden, war nämlich alles richtig viel Dokumentationsarbeit. Alles nicht so einfach im Leben. 😉

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