• Getting to life, Zwischenbericht.

    Der letzte Artikel in Sachen „Körperoptimierung“ ist nun auch schon zwei Monate her, Zeit für einen Zwischenstand und für einen Detailbericht in Sachen Nahrung.

    Das aktuelle Gewicht ist nun bei 104 Kilogramm, das sind in den letzten zwei Monaten ein Minus von 6 kg. Das ist eine durchaus abgeflachte Kurve, allerdings hat die Abflachung zwei Gründe: Weihnachten lag dazwischen und das Bewegungskonzept ist anders. Während ich vor einigen Wochen praktisch jeden Tag auf dem Ergometer saß, habe ich die Bewegung vorläufig auf das Laufen/Wandern verlegt. Damit kommt man raus in die Landschaft, was nicht ganz unwichtig ist, wenn man sich von seinem Ergometer nicht zu Tode langweilen lassen will. Ich habe Respekt vor Leuten, die länger als eine halbe Stunde auf dem Ergometer ertragen. Andererseits kann ich die Leistung auch nicht einfach immer weiter nach oben drehen, denn nach einer halben Stunde Ergometer mit höherer Leistung muss ich auch erst mal wieder herunterkommen. 😉

    Beim Laufen ist das dann schon anders und bei unserer bergigen Stadt ist da nicht viel weniger Leistung gefragt. Mit einem Laufpensum von 4 km pro Stunde kommt man zügig von Ost nach West oder Süd nach Nord und am Ende sind nach zwei, drei Stunden auch wieder 8 bis 12 Kilometer gelaufen. Ob man das nun joggt oder läuft, macht die Made nur geringfügig fett – man muss überhaupt erst einmal raus, damit ist schon der größte Schritt getan. Und man lernt seine Umgebung kennen. In der Zwischenzeit muss ich schon raus – es gibt da einen gewissen Drang. Ich kann das nicht wirklich gut beschreiben, aber die fehlende Bewegung an einem Tag fällt einem irgendwann nachmittags auf. Da ist es wirklich wichtig, das dann auch sofort zu tun bzw. sich dann schon konkret vorzunehmen, später nochmal um die Häuser zu ziehen. Im Gegenzug versuche ich auch, Erledigungen in der Stadt so einzuplanen, dass ich eben in die Stadt laufe und nicht fahre. Ziehe ich die Parkplatzsuche mit ein, kommt es zeitlich aufs gleiche heraus und wenn ich die Benzin- und Parkkosten gegenrechne, ist sogar richtig etwas dabei gespart.

    So, was habe ich den nahrungstechnisch geändert? Eigentlich – und das wird jetzt sicherlich einige schwer enttäuschen – wenig. Im Prinzip ist es die alte Leier, nämlich weniger und bewusster essen. Ich bin kein Fast-Food-Liebhaber und esse Burger-Fraß, wenn es hochkommt, einmal pro Halbjahr. (Und selbst wenn man in einen schmierigen Imbiss geht, kann man auch dort aufpassen und beispielsweise die Currywurst gegen ein Fischfilet austauschen. Und auch da kann man die Pommes gegen einen Kartoffelsalat austauschen und auf die Remoulade verzichten.)

    Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach: Du nimmst mit Lebensmittel eine bestimmte Menge an Energie auf, die du loswerden musst. Die ersten 1.500 Kalorien (mal ganz grob geschätzt) gehen auf das normale Leben, alles darüber sind dann Geschichten, die man loswerden muss. Wer viel futtert, muss sich eben viel bewegen. Wer wenig futtert, eher weniger. Und wer früher viel gefuttert hat, muss halt jetzt weniger futtern und sich viel bewegen, um den Rückstand aufzuholen. Hört sich alles erstaunlich einfach an. Und ist auch so.

    Ich habe mir das Nahrungsproblem viel komplizierter vorgestellt, es ist aber beileibe nicht so. Gut, die fette Wurst/Milch/Käse habe ich noch nie wirklich gemocht, aber vom Prinzip her hat unser Körper ein grundlegendes Problem: Das Sättigungsgefühl kommt nicht dann, wenn der Körper genügend Energie aufgenommen hat, sondern es kommt einfach nach 20 Minuten. Hat man in den 20 Minuten viel zu viel Energie reingestopft, ist es halt zu viel. Und genau da liegt auch das Problem.

    Man kommt nach Hause, hat Heißhunger, die Küche läuft schon. Ah, da liegt ein kleines, süßes Stückchen vom Kaffee noch herum… und weg ist es! Und das kostet eigentlich schon das halbe Abendessen, wenn man es genau nimmt (und nehmen sollte). Tut man aber nicht, das Abendessen kommt noch extra drauf. Und so passiert es ständig, wenn man nicht hinschaut. Oh, eine Packung M&M…. 220 Kalorien. Oh, ein Snickers…. 300 Kalorien. Und so weiter. Richtig blöd wird es, wenn man nicht auf Wasser als Getränk steht, sondern auf Eistee oder sonstige Buntgetränke. Da schaut man einfach mal auf das Etikett und staunt, was da an Kalorien in den Körper geschüttet wird und im Prinzip unten wieder herausläuft. Völlig unnütz.

    Und es geht weiter: Zwei Scheiben Brot? Gut, kein Problem. Aber wie wäre der Versuch, das Brot so zu schneiden, dass aus den zwei Scheiben vielleicht drei werden, ohne dass ein Millimeter mehr Brot fällig ist? Und vielleicht einfach mal keine Butter nehmen, sondern pflanzlichen Brotaufstrich auf Hefebasis (übrigens äußerst lecker, gibt es im Reformhaus)? Das klappt. Zum einen lässt sich dünneres Brot viel leckerer toasten und zum anderen hört es nach zwei Scheiben intuitiv einfach auf, denn man braucht ja genauso lange. Und selbst wenn man zweieinhalb (dünne) Scheiben isst und die Scheiben vernünftig belegt, ist effektiv weniger dabei gegessen.

    Die Heißhungeranfälle zwischendurch kann man auch in den Griff bekommen. Einerseits, in dem man sich die Hungeranfälle einmal richtig bewusst macht (ja, hilft), ein Glas Wasser oder einen Kaffee trinkt (hilft bei mir eher nicht) oder sich eine Banane oder einen Apfel vornimmt, je langsamer, desto besser. Und dann auch einfach mal die Banane nicht sofort in der Küche verdrücken, sondern mitnehmen an den Arbeitsplatz, dort ein paar Minuten darauf freuen (der Hunger treibt’s rein..) und dann das Essen zelebrieren. Es ist so entsetzlich übel, wie simpel es ist, den Verstand zu überlisten.

    Ab einer gewissen Abnahmemenge hilft im Zweifelsfall auch der ultimative Holzhammer, nämlich das Vorhalten dessen, was man bisher geleistet hat, so wie jetzt gerade. Ich habe nämlich Hunger.

    • 24 kg weniger, also rund 20 % weniger Gewicht, als vor einem halben Jahr.
    • eine deutlich verbesserte Fitness
    • ein Ruhepuls von 58 (früher 70) und ein Blutdruck von 122/81 (früher 130/91)
    • die Bundweite von 40 Zoll funktioniert nur noch mit Gürtel (vor einem halben Jahr hielt die 42 problemlos)
    • Beine! Endlich. Laufen, Treppen, Umzüge… das geht.

    Das alles wieder aufgeben? Und schon ist es wieder vorbei mit dem Hunger. 😉

  • Wenn das Parken etwas länger dauert.

    Den buchhalterischen Jahresabschluss zu machen, endet immer mit dem Highlight, der modernen Fassung der Panini-Sammelalbenleidenschaft für Erwachsene: Das chronologische Sortieren und Kleben der Parkscheinquittungen. Ein Job, der für stille Einkehr sorgt, vor allem in die Sinnlosigkeit eines solchen Geschäftes, wenn man nicht gerade jeden Tag am Flughafen Stuttgart in der teuersten Parkzone P7 parkt, wo das Tagesticket schlappe 32 Euro kostet.

    Bei einer Parkquittung des Pforzheimer Sparkassenparkhauses musste ich dann aber doch mal kurz innehalten und staunen. Nicht wegen dem eher günstigen Zahlbetrag von 50 Cent, sondern wegen der Parkdauer von nicht ganz üblichen 33 Jahren, 6 Monaten, 8 Tagen, 17 Stunden, 3 Minuten und 59 Sekunden:

    Mit einem Auto, das erst 30 Jahre später gebaut wird, einem Autofahrer, der zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt ist und das in einem Parkhaus, das zum Zeitpunkt der Einfahrt noch gar nicht gebaut ist. Für 50 Cent.

    Des Rätsels Lösung ist allerdings simpel und die Sparkasse Pforzheim Calw hat nur sehr indirekt schuld an diesem Lapsus. Das Problem entstand nämlich nicht durch diesen Parkvorgang, sondern dem davor. Einige Tage zuvor war ich schon mal im Parkhaus parken und habe wie gewöhnlich ticketlos bezahlt, als die Schranken bei der Ein- und Ausfahrt mit meiner Geldkarte geöffnet und direkt bei der Ausfahrt an der Schranke bezahlt. Das heißt: Ich wollte eigentlich zahlen, der Automat zog aber meine Maestro-Karte ein und spuckte sie nicht mehr aus. Beziehungsweise konnte sie nicht mehr ausspucken, weil mein Vorgänger intelligenterweise sein Parkticket nicht in den dafür vorgesehenen Schlitz steckte, sondern in den Schlitz für die Maestro-Karte. Da steckte sie dann und zusammen mit meiner Maestro-Karte ging dann nichts mehr. Der herbeigeeilte Parkwächter öffnete den Automaten, verblüffte mit einem selbstgebauten Werkzeug für genau solche Fälle, gab mir die Karte zurück und öffnete die Schranke manuell.

    Da ich die Penetranz moderner EDV kenne, fragte ich ihn noch, ob das denn kein Problem geben würde, dass meine Karte im System nun mit einer Einfahrt verzeichnet ist, aber mit keiner Ausfahrt. Nein, nein, so der Kollege, kein Problem. Gut, zumindest hat es kein fiskalisches Problem gegeben. Und so zahle ich also für die 33 Jahre, 6 Monate, 8 Tage, 17 Stunden, 3 Minuten und 59 Sekunden nicht die hochgerechneten 146.000 Euro, sondern eben nur 50 Cent. 😉

  • Quietschende Lieder.

    Wenn analoge Probleme auf digitale Daten treffen – dann wird es meist sehr doof. Dieses Phänomen habe ich nun bei meiner Audiodatenbank bemerkt. Aber fangen wir von vorn an:

    Im Spätsommer hatte ich meine Audiodatenbank mit rund 5.000 Musikstücken ins AAC-Format konvertiert („M4A“), damit diese in das eigentlich unsägliche, aber in Verbindung mit dem iPhone leider unabkömmliche iTunes importiert werden können. Bislang lag meine Audiodatenbank im Windows-Media-Audio-Format vor, um aber möglichst sauber zu konvertieren, habe ich die meisten Alben nochmal direkt von der CD aus konvertiert. Während der Konvertiererei fiel mein DVD-Laufwerk aus und musste gegen ein neues Laufwerk ausgetauscht werden.

    An sich technisch ein völlig unproblematischer Vorgang, wenn mir nicht Wochen später beim Abspielen von einzelnen Liedern immer wieder ziemlich üble Störgeräusche aufgefallen wären. Nur bei einigen wenigen Liedern, mal am Anfang eines Albums, mal am Ende, ohne richtiges Charakteristikum. Allein die Fehlersuche kostete mich ein halbes Wochenende – es war das neue DVD-Laufwerk, das offensichtlich bei einigen Audio-CD Probleme bei der Datenübertragung mit höheren Geschwindigkeiten als der normalen CD-Abtastgeschwindigkeit hatte. Nach einiges an Recherche und Konsultation des Herstellers konnte ich zumindest in Erfahrung bringen, dass das DVD-Laufwerk schlicht einen Defekt hat. Das Laufwerk wurde auch anstandslos ausgetauscht.

    Problem aber nur: Ich habe mit diesem problematischen Laufwerk ungefähr 2.000 Musikstücke konvertiert und musste davon ausgehen, dass es bei einigen Musikstücken zu Problemen gekommen ist. Die zu identifizieren, ist aber auf digitale Weise nicht möglich. Einen „Suchstring“ kann man bei solch komplexen Daten kaum mal eben so schreiben, außerdem waren die Störgeräusche zwar charakteristisch, aber eben niemals absolut identisch.

    Es blieb also nichts anderes übrig, als genau zu identifizieren, wann ich das Laufwerk eingebaut hatte (was über die Ereignisanzeige von Windows recherchierbar war), welche Musikstücke nach diesem Datum konvertiert wurden und eben all diese Musikstücke einmal vollständig durchzuhören. Also eine Playlist gebaut, die alle ungehörten Musikstücke ab diesem Datum enthielt und die abgearbeitet. Ein sehr ödes Geschäft, Musik hören zu müssen. Rund 14 Tage Musik, verteilt auf mehrere Wochen. Gefunden habe ich ingesamt 21 defekte Musikstücke, also eine klangliche Ausbeute von 1 %. Die betreffenden Alben habe ich dann gelöscht und mit einem anderen DVD-Laufwerk nochmals neu konvertiert.

    Obwohl ich nun mal eben meine gesamte Audiodatenbank durchgehört habe, ist mir heute beim Laufen in die Stadt auf dem iPhone-iPod mit Schrecken schon wieder ein Musikstück aufgefallen, das Störgeräusche hatte und diesmal auch noch ganz andere, nämlich ein ziemlich fieses Quietschen, als ob ein Zeitungsmann mit seinem nicht gut geölten Wägelchen hinter einem herläuft. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich nahm in meinem Staunen sogar den linken Ohrhörer aus dem Ohr, um mich zu vergewissern, dass ich nicht verrückt bin und mein Tinnitus vielleicht die Signalform geändert hat.

    Hat er nicht. Denn dieses Geräusch kam tatsächlich von einem hinter mir herlaufenden Zeitungsmann mit seinem nicht gut geölten Wägelchen. Da er die Aktion mit dem Ohrhörer-Herausnehmen gesehen hat, hat er sich sogar entschuldigt und versprochen, sich heute Abend endlich mal um das Fahrwerk seines Wägelchens zu kümmern. Eine sehr gute Idee.

  • Rückblick auf 2010.

    Die trillian war so freundlich, mir ein Stöckchen zukommen zu lassen, das beantwortet werden will:

    1. Zugenommen oder abgenommen?
    Abgenommen. Viel. Bis jetzt 21 Kilogramm, Tendenz weiter fallend.

    2. Haare länger oder kürzer?
    Wie immer. 12 Millimeter pro Friseurbesuch, das hält dann auch vier bis sechs Wochen. 🙂

    3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
    Weiterhin Normalnull.

    4. Mehr Kohle oder weniger?
    Unterm Strich tatsächlich weniger, was damit zu tun hat, dass ich Ende April mein Angestelltenverhältnis beendet habe und nun seit Oktober selbstständig bin. Der Anfang ist steinig und hart, aber motivierend.

    5. Mehr ausgegeben oder weniger?
    Mehr ausgegeben, was leider am Ende des Jahres dann noch von einem kaputtgegangenen Notebook gekrönt wurde.

    6. Mehr bewegt oder weniger?
    Mehr bewegt, sonst wäre das mit dem 20 Kilogramm auch nicht gegangen. Oder ist mit „mehr bewegt“ gefragt, ob man mehr bewegt hat? Falls ja, gilt hier auch „Ja“. Ein paar Dinge begonnen, die begonnen werden mussten.

    7. Der hirnrissigste Plan?
    Eine geschäftliche Entscheidung.

    8. Die gefährlichste Unternehmung?
    Im September beinahe an einem Fußgängerüberweg angefahren worden, den ein Autofahrer eine Sekunde vor meinem Überqueren mit Höllentempo durchfahren hat. Das wäre bös‘ ins Auge gegangen, wenn mein Schutzengel das nicht geregelt hätte.

    9. Der beste Sex?
    Null. Single. 🙁

    10. Die teuerste Anschaffung?
    Der Vorschuss fürs Autoleasing, den die Leasinggesellschaft wollte. Mir ist ja nicht zu trauen. Gleich gefolgt von einem Ergometer.

    11. Das leckerste Essen?
    Eigentlich schon haarscharf im neuen Jahr, allerdings produktionstechnisch noch dem alten Jahr zugehörig: Der Apfelkuchen von Donia. Unfassbar leckerer Kuchen.

    12. Das beeindruckendste Buch?
    Mein alter Rechtschreib-Duden, Modell 1992, der inzwischen eher eine Loseblattsammlung geworden ist. Es gilt hierzu immer noch mein Artikel, den ich 2005 bei NEON.de veröffentlicht habe.

    13. Der ergreifendste Film?
    Der Dokumentationsfilm „Hunger“, der in der gleichnamigen Themenwoche im Oktober in der ARD ausgestrahlt wurde und an fünf Schauplätzen Auswirkungen des weltweiten Hungers gezeigt hat. Am verstörendsten fand ich hierbei die Verzweiflung auf Haiti, die dazu führt, dass dort der „Schlammkeks“ als wichtiges Nahrungsmittel gilt. Passierter Dreck, vermengt mit Butter, Salz und Wasser und getrocknet an der Sonne. Ich war selten so entsetzt, wie bei dieser Doku.

    14. Die beste CD?
    „Waking Up“ von One Republic. Ein schönes Album von einer ziemlich verdrehten Band, die immerhin U2-Vorgruppe in München war.

    15. Das schönste Konzert?
    Genau das – U2 360°-Tour mit der Station in München im Sommer. Tolles und verhältnismäßig stressarmes Konzert, währenddessen ich im Kopf einige Entscheidungen getroffen habe. Passiert mir bei Konzerten in der Enterprise-Klasse ständig.

    16. Die meiste Zeit verbracht mit …?
    … Gedanken darüber, wie ich den nächsten Abschnitt meiner beruflichen Arbeit gestalten kann und will und wie ich mir das eigentlich mit dem Privatleben so vorstelle. Disclaimer: Keine Midlife-Crisis. 😉

    17. Die schönste Zeit verbracht mit …?
    … mir.

    18. Vorherrschendes Gefühl 2010?
    „Los geht’s!“ und „Dreck nochmal, ich falle gleich vor Erschöpfung vom Ergometer.“

    19. 2010 zum ersten Mal getan?
    Aperol getrunken und eine Sonnenbrille gekauft.

    20. 2010 nach langer Zeit wieder getan?
    Konsequente Bewegung.

    21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
    Auf die Kratzer im Auto, auf das Kaputtgehen meines Notebooks und auf die Realisierung des Verlustes eines vierstelligen Betrages, den ich durch eine Falschberatung meiner früheren Hausbank in den Sand gesetzt habe.

    22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
    Meine Schwester davon, dass Arbeit nicht alles ist und alles nicht Arbeit. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich sehr, sehr stolz auf meine Schwester bin, die letztes Jahr zum Head of Bodywear bei einem namhaften, deutschen Modeunternehmen aufgestiegen ist und sich das allein durch ihre Leistungen erarbeitet hat?

    23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
    Wird nicht verraten, hat aber jemanden wirklich überrascht.

    24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
    Das ernstgemeinte Feedback eines Kunden, der mir offen gesagt hat, dass ihm meine Gewichtsabnahme schwer beeindruckt.

    25. 2010 war mit einem Wort …?
    Gut, es hat mir gefallen, kann aber nur ein Vorspiel für 2011 gewesen sein.

    Will jemand das Stöckchen haben? Bitte einfach die Fragen übernehmen, im eigenen Blog beantworten, Trackback auf diesen Artikel setzen oder mir Bescheid geben zwecks Link.

  • Der Lack ist ab. Aber sowas von.

    Und ich habe es gemacht. Das Auto verkratzt. Mein Auto!

    Vor einigen Tagen habe ich heimlich etwas darüber gelächelt, wie eine gute Freundin von mir, frisch nach dem Umzug, ihre Haustüre hat zuknallen lassen, allerdings mit dem Umstand, dass sie außerhalb der Wohnung die kurzfristig entflohene Katze suchen gehen wollte und zur Safari den falschen Schlüssel gegriffen hat. 130 Euro kostet eine Türöffnung außerhalb der Geschäftszeiten inzwischen. Tja, 130 Euro fort. Ich habe zwar nicht wirklich laut gelacht – man ist ja Gentlemen und lacht nur, wenn man dazu aufgerufen wird – aber wer den Schaden hat, braucht sich bekanntlicherweise um den dazugehörigen Spott nicht zu scheren, der kommt dann von allein.

    So, und was mache ich am letzten Donnerstag, um den gewaltigen Schnee von meinem Auto wegzuräumen? Vermeintlich clever sein und die Schneeschaufel holen. Das Ergebnis sieht man dann wenigstens (eine echte Win-Win-Situation im absoluten Loose-Dilemma) im Kundenblog des Autohauses Heinrich Gerstel, das ich betreue: Schneeräumen auf die Brachialtour.

    Das werden jetzt sicherlich mehr als 130 Euro und ich werde jetzt nicht mehr über Menschen lachen, die ihren Hausschlüssel zu Hause vergessen. BAH!

  • Deep Spaced Nine.

    Okay, für die sieben Staffeln von Star Trek – Deep Space Nine habe ich nun deutlich mehr als zwei Jahre gebraucht, um alle Folgen anzuschauen. Im Gegensatz zu The Next Generation, das ich in deutlich weniger als zwei Jahren geschnupft wurde, lag das vermutlich daran, dass ich zum Raumschiff Enterprise und seiner Crew und Geschichten eine deutlich engere Beziehung hatte und habe, als zur Raumstation Deep Space Nine. Alle die, die mit „Mutantenfilmen“ (eine köstliche Umschreibung von Doris für Science-Fiction-Serien) nicht viel anfangen können, können diesen Blog-Artikel übrigens getrost überspringen. 😉

    Tatsächlich hat Deep Space Nine auch beim Fernsehpublikum einst ziemliche Anlaufschwierigkeiten gehabt. Selbst gestandene Trekkies konnten sich nur mit viel Mühe damit abfinden, dass die Basis nun eben nicht mehr ein Raumschiff ist, das hier und da in der Galaxie einschwebt und Dinge regelt, sondern eine Raumstation, die mehr oder weniger fest an einem Wurmloch positioniert ist. Viele Drehbücher der ersten Staffeln hätte man so daher auch für eine Serie einer Busbahnhof-Crew nehmen können, mehr oder weniger.

    Das wurde im Laufe der Staffeln bessern, in dem die Geschichten erheblich düsterer wurden und man sich immer mehr daran traute, eine Gesetzmäßigkeit von TV-Serien zu brechen: Der Nichtkontinuität – alles darf in einer US-TV-Serie passieren, aber am Ende muss alles wieder so sein, wie vorher. Das wurde dann garniert mit erheblich mehr „Außeneinsätzen“ mit der USS Defiant. Zwar kein Raumschiff der „Enterprise-Klasse“, aber immerhin ein Kahn, mit dem man mal außerhalb der Raumstation kommt und sich nicht ganz deplatziert fühlen muss. Man hat ja auch als Raumfahrer bestimmte Ansprüche.

    Tatsächlich taute ich auch erst ab Staffel 5 wieder mehr auf und arbeitete mich durch die letzten drei Staffeln mit erheblich mehr Engagement durch. Am Ende wurden es dann aber doch eben mehr als zwei Jahre. Ja, damit muss man sich in der Szene der Trekkies und auch TV-Show-Seher mehr als schämen. 😉

    Aber: Durch! Die letzte Staffel hat mir mit den letzten Folgen, die allesamt miteinander geschickt verwebt waren, sehr gut gefallen und die letzte Doppelfolge hat nochmal alle Register in Sachen Story, Schauspieler und Special Effects gezogen. Und das Ende in Vics Bar war schon ein richtig emotionaler Moment, bei dem ich dann auch gehen kann. Ich breche da zwar nicht in Weinkrämpfen zusammen und muss danach den Boden wischen, aber so ein kleines Tränchen verdrückt man dann doch schon. Schön gemacht. Und aus dem Bonusmaterial war herauszuhören, dass genau diese Szene in der Bar, in der nochmal alle Schauspieler auftauchten und das Publikum aus Mitgliedern der Produktionscrew bestand, am Ende des Drehtages wohl auch für echte „Produktionstränen“ sorgte. Auch schön, dass man Star Trek nicht nur spielt, sondern tatsächlich lebt. Nehme ich den Leuten vollkommen ab.

    Als nächstes geht nun Star Trek Voyager bei mir an den Start. Hier fehlen mir zwar noch einzelne Boxen, aber die ersten vier Staffeln sind komplett. Und da Voyager mein absoluter Favorit im Star-Trek-Universum ist, dürfte es mit dem Durchschauen auch hoffentlich etwas schneller gehen…

  • Ein „Guter Rutsch“ oder ein „guter Rutsch“?

    Wenn ich mir so die Weihnachtskarten anschaue, die ich in den letzten Wochen bekommen habe (nämlich genau drei), fällt eines auf: In zwei von drei Karten ist von „Frohen Weihnachten“ die Sprache und vom „Guten Rutsch“. Groß geschriebene Adjektive. Und groß geschriebene Adjektive schreien immer nach einer genaueren Betrachtung bezüglich ihrer Substantivierung. Denn in vielen Fällen tragen sie diese „Aufhübschung“ zu Unrecht.

    Vom Prinzip her gestattet die deutsche Sprache dem Adjektiv nur eine grundsätzliche Kleinschreibung. Die weitgehend genau definierten Ausnahmen gestatten eine Großschreibung in Fällen von substantivierten Adjektiven und wenn das Adjektiv ein Bestandteil eines Eigennamens ist. Und hier fängt die „frohe Weihnacht“ schon an, bedenklich zu wackeln, denn die Weihnacht stellt mit einem vorangestellten Adjektiv – ob das nun „froh“, „fröhlich“, „schön“ oder etwas gänzlich anderes ist – keinen bestimmten Eigennamen dar; eine „frohe“ Weihnacht mag vielleicht eine besonders schöne Form der Weihnacht sein – eine besondere Eigenschaft, die eines besonderen Eigennamens bedarf, ist es allerdings nicht.

    Ebenfalls aufs Glatteis führt die Argumentation, dass es sich eventuell um einen besonderen Kalendertag handeln könnte, so wie beispielsweise der Heilige Abend, den man tatsächlich groß schreibt: Die Weihnacht ist auch ohne frohsinnige Wünsche eben die Weihnacht. Beim guten Rutsch und beim guten, neuen Jahr ist es ähnlich. Es gibt nicht den, sondern maximal einen guten Rutsch von vielen und es gibt auch nicht das frohe, neue Jahr, wenn man nicht explizit ein sehr bestimmtes Jahr meint. Hier gilt deshalb auch der unterste Nenner der Schreibweise, also konsequente Kleinschreibung.

    Zwar gesteht die deutsche Rechtschreibung es dem kreativen Schreiberling zu, in wackeligen Einzelfällen das Adjektiv groß zu schreiben (der Klassiker hier ist die „Erste Hilfe“), allerdings sind die „frohe Weihnacht“, der „gute Rutsch“ und das „gute, neue Jahr“ keinesfalls Wackelkandidaten in diesem Sinne. Selbst dann nicht, wenn man berücksichtigen würde, dass es der Überbringer der Wünsche wirklich gut und vielleicht sogar tatsächlich sehr persönlich meint. Es ist schlicht falsch. Und wenn jemand etwas besonders betonen möchte, dann soll er es nicht einfach bedenkenlos groß schreiben, sondern fett drucken, die Weihnachtskarte unterschreiben, den zu Beglückwünschenden persönlich anrufen oder im Handstand vor ihm auf seinem Schreibtisch schräge Lieder singen.

  • Unbekümmertheit.

    Was auch immer da im Kopf des Kleinen vorgegangen sein mag – er hatte seinen Spaß:

    Vielleicht sollte man sich einfach öfter mal über so profane Dinge wie frisch fallenden Schnee freuen. In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Rutsch. 😉

  • WordPress 3.0.4.

    Da viele WordPress-Nutzer vermutlich auf die kommende Version 3.1 warten (die es schon als Vorabversion in Form des Release Candidate 1 gibt), fällt möglicherweise ein Update für die 3.0-Version gar nicht so sehr auf, das gestern Abend als Version 3.0.4 veröffentlicht wurde.

    Und dieses Update hat es in sich, denn es behebt ein „Critical“-BUG in der Verarbeitung von HTML. Dass das Update mehr oder weniger Hoppladihopp veröffentlicht wurde und die Update-Ankündigung mehr oder weniger gleichzeitig erschien, zeigt recht deutlich, dass man es eilig hat. Im Blog von WordPress Deutschland war man fast schneller.

    Deshalb entweder in der WordPress-Installation das Update anwerfen oder bei den emsigen Freunden von WordPress DeutschlandWordPress Deutschland das Installationspaket oder auch das Update-Paket (wenn man den bisher immer schön aktuell die Updates mitgefahren ist) herunterladen und manuell via FTP in das WordPress-Verzeichnis schieben.

  • Warum am Flughafen eben nicht selektiert werden darf.

    Im „Thilo-Sarrazin-Jahr“ vergeht ja inzwischen kaum noch ein Tag, an dem ich schon morgens bei der Nachrichtenerstlektüre auf dem iPhone eine ziemlich miese Laune bekomme, die dafür sorgt, dass der erste Morgenkaffee eher zum Blutdrucksenken beiträgt als umgekehrt. Mir geht dieses ewige „Darüber-müssen-wir-mal-reden-dürfen“ des Prekariates (und der Meinungsführer der intellektuelleren Bevölkerungsschichten, die die Debatten des Prekariates aus purem Eigennutz ordentlich befeuern) ziemlich auf den Zeiger, denn hier wird nur das mehr oder weniger hübsch verpackt, was wir in klarer Sprache so nennen sollten, wie es ist: Geschürte Ängste vor dem Blick über den eigenen Kleinsthorizont, purer Ausländerhass, vorurteilsbedingte Diskriminierung von Minderheiten. Um das Erarbeiten von Lösungsansätzen für nachhaltige Migrationspolitik geht es dabei kaum, denn schon im Buch des selbsternannten Erlösers Sarrazin sucht man was vergeblich? Genau, Lösungen. Als ob es einem nachweislich begnadet ungeschickten Politiker Thilo Sarrazin und anderen Populisten tatsächlich jemals um gesellschaftliche Lösungen im Konsens gehen würde.

    Wenn ein „Flughafenverband“, der also nichts anderes wie eine Interessensvereinigung von wirtschaftlich denkenden, teilweise börsennotierten Flughäfen darstellt, eine Selektion von potentiellen Gefährdern fordert, um diese dann besonders gründlich zu filzen, dann hat das vielleicht auf den ersten Blick etwas mit Sicherheit zu tun. Bei jeder weiteren Betrachtung wird jedoch sehr schnell klar, dass man sich hier auf eine Scheindebatte einlässt. Schon der zweite Blick lässt die Frage aufwerfen, welcher Sicherheitsanspruch denn noch mehr Sicherheit bringen soll, wenn heutzutage ausnahmslos alle Passagiere gleich stark gefilzt werden und es nachweislich extrem wenige Sicherheitsverstöße gibt – dafür aber genügend Unmut gegenüber teilweise fragliche Sicherheitskonzepte.

    Die Argumentation, dass man „potentielle Gefährder“ bei einer Selektion noch besser filzen könne, kann man daher kaum gelten lassen, eine „noch intensivere“ Kontrolle hieße, dass noch stärker in die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen eingegriffen werden müsse, wie es heute ohnehin schon der Fall ist und das ist auch heute schon gang und gäbe – aber eben im konkreten Verdachtsfall, der vor Ort von echten Sicherheitsbeamten zumindest noch argumentiert werden kann. Viel übler ist bei so einer Argumentation jedoch der Unterton, der entsteht bzw. schon entstanden ist: Der „Araber“, der „Türke“, generell der „Moslem“, auf den müssen wir genauer hinschauen. „Falscher“ Nachname? „Terroristennase?“ Na dann ab in den „Spezialtunnel“. Und wenn das Flugzeug dann mal etwas länger zum Abdocken braucht, weil wieder genügend Hakennasen dabei sind, die durch den Tunnel müssen, dann wissen die restlichen Passagiere ja auch gleich, bei wem sie sich zu bedanken haben.

    Glaubst du nicht? Dann schaue bei der nächsten Sicherheitskontrolle mal, wie du andere Mitreisende anschaust, die bereits heute stärker kontrolliert werden. Der arabisch aussehende Mitbürger mit möglicherweise deutschem Pass, der dank seines Bartes aber dann doch noch zusätzlich seine Schuhe ausziehen und durch den Röntgenapparat schieben soll. Die Frau im Schleier, die gesondert in den Nebenraum geführt wird, obwohl der Metalldetektor nicht anschlägt. Stimmt nicht? Na dann werde ich vermutlich einfach nicht korrekt gesehen haben, während viele andere dabei einfach nur weggeschaut haben.

    So ist das schon heute. Vor dem Hass kommt der Unmut, davor die Angst und davor der geschürte Unmut. Funktioniert im Kleinen hervorragend und geht im Extremfall in vielen fein differenzierten Abstufungen bis zur „Endlösung“. Man muss es nur laufen lassen. Wenn nur noch der Name den Ausschlag für eine „Sonderbehandlung“ gibt oder gar ein nicht für die Öffentlichkeit nachvollziehbarer Algorithmus, der x-beliebige Daten aus aller Welt zusammenaddiert und daraus zufälligerweise eine gerade Zahl zieht, die das Lämpchen aufleuchten lässt, dann ist das in einer Gesellschaft, die Diskriminierungen dieser Art zu Recht verabscheut, völlig inakzeptabel.

    Der im übrigen gar nicht dezente Hinweis auf Israel hinkt übrigens gleich an mehreren Stellen. Tatsächlich gibt es an israelischen Flughäfen die „Tunnellösung“ für unterschiedlich intensive Sicherheitskontrollen, allerdings obliegt die Entscheidungsgewalt darüber, wer durch welchen Tunnel muss, in den meisten Fällen den Sicherheitsmitarbeitern vor Ort, die vorab in den Warteschlangen die zu checkenden Passagiere ansprechen und anhand des Gesprächsverlaufs entscheiden, wer wie intensiv kontrolliert werden muss. Dies ist ein extrem personalintensiver Vorgang, der allerdings auch gar nicht anders geführt werden kann, wenn man wirklich aus menschlichen Regungen herauslesen möchte, ob jemand möglicherweise etwas Übles im Schilde führt oder nicht. Dass israelische Sicherheitskontrollen besonders billig seien, wäre mir zumindest neu. Dass sie allerdings effektiv und verhältnismäßig kurz und schmerzlos sind, man dabei sogar noch freundlich und gesittet ist und für all dies noch nicht mal irgendwelche Nacktscanner benötigt werden, bezweifelt kaum jemand.

    So am Rande: Irgendwie ja ein toller Zufall, dass sich bundesdeutsche Flughäfen plötzlich so öffentlichkeitswirksam um die Sicherheit und den Komfort der Passagiere kümmert, obwohl sie vor einigen Tagen quasi reihenweise von noch nicht mal sehr schweren Schneefällen teilweise kläglich kapitulieren mussten. Ein Schelm, wer hinter dieser PR-Kampagne Böses wittert. Die Welt des Kapitals ist bisweilen recht einfach strukturiert, gern auch mal auf Kosten von gesellschaftlichen Grundrechten.

    Wenn das alles denn mal so lustig wäre. Wer schamlos PR auf Kosten von Minderheiten macht, um von anderen, hausgemachten Problemen abzulenken. der hat Verachtung verdient. Nicht mehr und nicht weniger.

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