• Firefox-Hänger beheben.

    So, stellen wir mal den Kindergarten wieder hinten an und kommen wir wieder zu den wirklich wichtigen Dingen: Ich habe das Problem mit meinem gelegentlich vor sich hinhängenden Firefox 2 gelöst.

    Rückblick: Am Wochenende hätte ich Firefox an die Wand nageln können. Ich gebe in einem Tab eine Adresse ein und Firefox rödelt und rödelt und rödelt. Das gleiche passiert, wenn ich das in einem weiteren Tab tue. So läuft das vor sich hin, bis ich entweder Firefox ausknipse oder 20, 30 Sekunden warte – dann plötzlich kommt alles heruntergepurzelt, auf das ich wartete.

    Lösung: Webcache löschen und Firefox neu starten, danach ist Ruhe.

  • Er meint mich. 🙂

    Sir Don Alphonso live in seinem Plattitüdenorgan:

    „Wer hier es bei seinem Erstauftritt gleich mal blöden Sprüchen zwecks der Awarenss versucht, kann eigentlich dankbar sein, dass ich ihn lösche und ihm keine Rechnung wegen der Werbung für sein faules Internetlexikon schicke. Der übliche Trash, nur diesmal noch etwas dreister.“

    Muahaha… das lasse ich einfach mal so stehen, das ist so herzlich banal daneben. Skurriles, unfundiertes Geblubber eines Möchtegern-Berufsausteilers, der sich hinter dem Schiedsrichter versteckt. Hätte ich Alphonsos Buch nicht schon weggeworfen, hätte ich es ihm jetzt handsigniert zurückgeschickt, denn immerhin habe ich, gerade nachgeschaut, sein Buch in den letzten vier Jahren insgesamt 38 mal über das Amazon.de-Partnernet vercheckt. Bis jetzt. Inzwischen bei Amazon.de auf dem Verkaufsrang 354.567. Das ist in etwa die Zahl der Besucher des letzten viereinhalb Monate auf netplanet, das Blog dabei nicht mitgezählt.

    Im Nachhinein muss ich erkennen, dass die Provision für Alphonsos Buch schmutzig verdientes Geld war. Ich werde es umgehend in den nächsten Tagen gemeinnützig spenden.

  • Der arme alte Mann wieder.

    Es war klar, dass der arme alte Mann des Web 1.0 nach der Beta-Blogger-Nummer des SPIEGEL gestern begonnen haben muss, wie wild zu sabbern und deshalb sein altes WordPress-2.0.10-Blog anwarf, um wieder den Fundamentalisten zu spielen. Leider ist er in seinem Wahn schon so weit, dass er seine Kommentarfunktion nicht mehr im Griff hat. Es kann auch seine Wahrnehmungsfunktion sein, so genau kann man das nicht mehr trennen, jedenfalls missfallen ihm meine freundlichen und klaren Kommentare, er löscht sie und tituliert mich als jemand, der nur darauf begehren würde, einen Link von seinem Blog zu erheischen. Ausgerechnet ich, der eh nur in homöopathischen Dosen in fremden Blogs kommentiert.

    Diese niederinstinktiven Vorurteile ehren mich jedoch. Immerhin war sein schick gebundenes und verhältnismäßig teures Buch über den Dot-Com-Wahnsinn, ich wiederhole mich da inzwischen gern und habe meine Scham darüber erfolgreich überwunden, das erste und ist aktuell immer noch das letzte (annähernd) internet-spezifische Buch, das ich nach der Hälfte der Lektüre weggeschmissen habe. Zu sehr störte mich die auffallend einseitige und dünnschissige Schreibe eines frustrierten Egozentrikers, der doch so gerne dazugehören wollte, offenkundig nie gefragt wurde und sich dann verbal dafür rächen musste.

    Der arme alte Mann kann auch aus diesem Grund nicht anders, als der Blogosphäre, dem komischen Hort mit dem umgekehrten Weg des Publizierens, die Existenz streitig zu machen. Die Belanglosigkeit, die der SPIEGEL der deutschen Bloggerszene (inzwischen auch online) konstatiert, kommt ihm da wie gerufen, sind es doch nur noch die wenigen Säulen in seinem tristen Online-Leben, an die er sich lustvoll reiben kann. „Solange es genug Herdenviecher gibt,“ so der arme alte Mann leidgeprüft, „die sich masochistisch den defensiven Schmähungen eines Printartikels hingeben, statt selbst mal was Substanzielles zu schreiben, bestätigen die eher die Vorurteile, denn dass sie eigene Akzente und Themen setzen.

    Damit verkennt der arme alte Mann leider auch nach Jahren, dass die Zeitungswelt eigentlich auf dem gleichen Grundprinzip beruht. Würde der arme alte Mann alle Tageszeitungen dieser Republik abonnieren und vergleichen, würde er vermutlich erstaunt merken, dass sie zumindest bei den überregionalen Themen alle dasselbe schreiben; ein Bombenanschlag ist für eine sachliche Zeitung genau der gleiche Bombenanschlag wie für das sachliche Konkurrenzblatt. Über die Hintergründe kann man dann durchaus andere Schlüsse ziehen und diese auch anders kommentieren. Als Leser hat man dann die phantastische Möglichkeit, sich, je nach Couleur und gebotenem Intellekt, entweder ein linkes, ein liberales, ein konservatives Blatt oder die Bild-Zeitung zu kaufen.

    In der Blogosphäre ist es, wie in jedem anderen Medienraum auch, ganz genauso, wenn auch in ganz anderen Quantitäten: Es gibt hunderttausende Blogs. Darunter wenige, die für die eigene Wahrnehmung wichtig sind und viele, die das eben nicht sind. Jeder liest das, was ihm gefällt. Niemand ist gezwungen, sich Blogs zu abonnieren, die seine geistigen Leistungsfähigkeiten über- oder unterschreiten und jeder darf seine Lesegewohnheiten nach dem Stand der Sonne, der Haltbarkeit der Milch im Kühlschrank oder der Länge der Fingernägel von Angela Merkel jederzeit, ohne Einhaltung von Kündigungsfristen und ohne Rechtfertigungen, anpassen.

    Jeder hat das Recht, das zu lesen, was ihm gefällt. Und seien das die Erfolge der Nachzüchtungen im (fiktiven) Kleintierzüchterverein Pforzheim-Südstadt. Und jeder hat auch das Recht, das zu schreiben, was ihm gefällt. Dieses Recht geben wir jedem hier Lebenden mit Artikel 5 unseres Grundgesetzes und das bedeutet auch, dass sich jeder so oft wiederholen darf (so lange er nicht abschreibt), wie es ihm gefällt. Aus Sicht der Medientheorie regelt auch hier die Nachfrage das Angebot und selbst wenn jemand für sein Angebot gar keine Nachfrage verzeichnet, darf er das dennoch so lange tun, bis ihm der Atem oder das Brot ausgeht. Und selbst dann noch, wenn sich der arme alte Mann deshalb vor Zorn in vier Teile zerreißt.

    Ach, armer alter Mann, mache es doch den Menschen nicht noch schwerer, dich als seltsamen, Schalmei spielenden Kauz in einer ehemals sehr seltsamen Welt in Erinnerung zu behalten. Warum musst du so weitermachen, bis dir die Leute im Café den billigen Kaffee aus Kaffeesurrogate nur noch aus Mitleid bezahlen, damit du etwas zum Nuckeln hast?

  • Sofortmaßnahmen bei Katastrophenkursen.

    Wenn einem morgens vor dem ersten Kaffee beim ersten Routineblick in die Kursanzeige der Sidebar das entgegenlächelt und für einen Wert ein sattes Minus von minus 75 Prozent anzeigt, gilt folgende Vorgehensweise:

    1. Verstohlen auf eine x-beliebige Nachrichtensite surfen und nachschauen, ob über Nacht irgendwo die Welt untergegangen ist.
    2. Prüfen, ob man beim jeweiligen Unternehmen, dessen Werte so daniederliegen, in den letzten Tagen und Wochen irgendwelche Warnsignale verpasst hat.
    3. Sich erinnern, ob für heute ein Aktiensplit geplant war und das als Zeichen sehen, dass der Dienst, mit dem die Kurse überwacht werden, grober Mist. In diesem Fall ist es Yahoo. Ich hoffe, dass wenigstens der ARD-Videotext das richtig macht, bevor mein Vater seinen Kontrollgang macht.

    Background-Information: Die K+S AG vollzieht heute einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 4. Für eine „alte“ Aktie gibt es automatisch vier „neue“. Macht man gern, wenn der Kurs der Aktie inzwischen recht hoch ist und das, so nimmt man an, eine Hürde für Kleinanleger wird, in das Unternehmen zu investieren.

  • Der SPIEGEL mag Blogger.

    Morgen/später zerreißt der SPIEGEL auf Seite 94 die deutsche Blogosphäre verbal oder verpasst ihr zumindest rechts und links ein paar tadelnde Watschn, so dass der Titel eigentlich auch so aussehen könnte:

    Das Übliche, wenn hartgesottene Journalisten Angst um ihren Sessel bekommen und den Konkurrenten verbal ausschalten wollen/sollen/müssen: Die deutsche Blogosphäre sei so schrecklich unpolitisch und nichtssagend im Gegensatz zur Bloggerszene in den USA und sei die meiste Zeit eh nur mit sich selbst beschäftigt. Niemand darf etwas sagen, jeder wird darin sofort hysterisch verbal verprügelt. Und eigentlich tauge die deutsche Netzcommunity maximal nur dazu, in der Wikipedia gemeinsam Wissen zusammenzutragen. Von dem übrigens auch das Wissen des SPIEGEL profitiert. Lilalu.

    Den tief einblickenden Kardinalfehler haben die drei Redakteure (einer allein traut sich wohl wieder nicht) schon von vorneherein gemacht: Sie vergleichen die Bloggerszene mehr oder wenigermit ihrem eigenen Stand und beschweren sich vehement gegen den Unprofessionalismus und der starken Parteilichkeit. Ach. Und wer in den letzen Jahren der Austschen Chefredaktionsära den SPIEGEL gelesen hat, hat ständig nur fundierte und neutrale Bewertungen des Neoliberalismus gelesen, die sich auch mal engagierter mit den Schattenseiten beschäftigt hat. So ein warmer Sessel mit Computer und Bürokaffee in einem der SPIEGEL-Hochhäuser kann schon mal den Empfindungsradar verzerren, keine Frage.

    Liebe SPIEGEL-Redaktion, falls der Artikel zurechtweisend gemeint sein sollte: Das war eine schlappe Nummer. Das probieren wir bei Gelegenheit nochmal und klammern dabei die üblichen Stereotypen in der deutschen Blogosphäre aus, die jeder Journalist nach den ersten Minuten der Recherche findet und freudig-zitternd seinen Artikel damit beginnt.

    Ein paar Blogger dividieren gerade den Artikel schön auseinander, hier eine bereits sehr hübsche Auswahl, die mit Sicherheit morgen weiter anschwillt:

  • Zentrale Knaller in der Dezentralität.

    Manchmal, wenn zum Beispiel Twitter nicht richtig funktioniert, einzelne Bilder dort nicht erscheinen oder als defekt angezeigt werden, ist Twitter gar nicht selbst schuld, was allein schon eine Neuigkeit wäre. Nein, manchmal ist jemand schuld, von dem man das gar nicht erwartet, nämlich der Buchhändler Amazon. Genauer: Der S3-Dienst von Amazon, der derzeit einige Spirenzien macht (klicken für Großansicht):

    Amazon S3 ist ein Storage-Dienst des Onlinehändlers, mit dem man zwei Dinge versucht: Einerseits die notwendigen Ressourcen des eigenen Onlinehandels sinnvoll zweitzuverwerten und zum anderen etwas vom Kuchen des Online-Storaging abzubekommen. Die Idee hinter Amazon S3 ist dabei relativ simpel, denn im Grunde genommen ist es eine Art riesiger Eimer für Inhalte, die eine Website dort ablegen und in Web-Anwendungen einbinden kann, so dass das Speichern und Übertragen dieser Inhalte nicht unmittelbar die eigenen Ressourcen belastet. Aus diesem Grund empfehlen sich solche Storage-Dienste natürlich in erster Linie für Websites, auf denen es datenverkehrstechnisch zugeht, wie an einem Taubenschlag. Twitter macht dies mit statischen Inhalten, beispielsweise den Benutzerbildchen, die nicht von einem Twitter-Server geladen werden, sondern von einem S3-Server („s3.amazonaws.com“).

    Gerade weil viele Websitebetreiber auf Amazon S3 setzen und Amazon selbst S3 als Mittel zum sicheren und hochverfügbaren Speichern von Inhalten anpreist, ist es natürlich weniger prickelnd, wenn Amazon S3 selbst ausfällt, denn dann gehen, wie es sich für klassisches Outsourcing gehört, gleich bei mehreren anderen Anbietern die Lichter aus. Das ist heute passiert, was zugegebenermaßen relativ selten passiert. Aber eben eigentlich nie passieren sollte und dürfte, wenn man an die Idee von S3 glaubt.

  • HTML-Editor.

    Ich habe übrigens das etwas leidig gewordene Thema HTML-Editor nun gütlich geregelt und musste nicht sehr viel weiter schauen: Der Nachfolger des betagten Microsoft Frontpage XP und 2003 ist … tataaa … Microsoft Expression Web 2. Bei Microsoft auch der ideelle Nachfolger von Frontpage, da bekanntlicherweise Frontpage eingestampft wurde und im aktuellen Office auch kein expliziter HTML-Editor mehr beikommt.

    Das war am Ende nicht schwierig, wenn auch eigentlich nicht geplant, aber ich habe wirklich einige WYSIWYG-Editoren ausprobiert. In Sachen Usability, HTML-Konformität und auch annehmbares Aussehen des Quellcodes schlug sich Expression Web 2 einfach besser, als die Konkurrenz. Bei Adobe Dreamweaver genügten 20 Minuten Probieren, um da sofort wieder die Finger wegzulassen und ansonsten wird die Luft bei WYSIWYG-Editoren sehr schnell sehr dünn.

    Was mich von Expression Web lange Zeit abhielt, ist der katastrophale Preis von über 350 Euro. Das ist nicht nur übertrieben, das ist schlicht ein Wucherpreis für einen Editor, dessen Editorkomponente in vielen anderen Entwicklungswerkzeugen von Microsoft mit verwendet wird und sich damit schon an anderen Werkzeugen mehr als auszahlt. Allerdings lohnt sich durchaus das Lesen des Kleingedruckten, denn upgradeberechtigt sind nicht nur Besitzer von Frontpage und der früheren Version von Expression Web, sondern auch Besitzer vieler anderer Grafik- und HTML-Editorwerkzeuge. Und mit einem Preis von unter 100 Euro wird Expression Web 2 dann doch deutlich brauchbarer.

  • E.T.

    Genügend Verwandte und Bekannte, die E.T. nicht kannten (ja, sowas gibt es), konnten sich zu diesem seltsam grinsenden Wicht mit der komischen Kopfform überhaupt keinen Reim machen. Was spielt denn Klein-Besim da mit Puppen und was ist das denn überhaupt für eine komische Puppe, mit diesem seltsamen Kopf, den Stummelfüßchen und den viel zu langen Armen? Unter den Kids war mein E.T. jedoch bekannt, E.T. ist halt von Anfang an immer eine Figur gewesen, die Kinder untereinander schweißt, so wie auch der Film:

    Diverse Albernheiten gab es auch mit E.T. Eine Schulfreundin in der Grundschule machte sich den Spaß, ihn mal versehentlich im Gartenteich ihrer Eltern schwimmen (bzw. absaufen) zu lassen und in der Waschmaschine landete er versehentlich auch einmal, was er relativ schadlos überlebte – wenn man mal davon absieht, dass ihm dabei der Kopf abgerissen wurde und ich das überhaupt nicht witzig fand. Meine Mutter hat das dann aber in eine Rettungsaktion gerichtet und ihm nach der Trocknungsaktion den Kopf wieder auf den Rumpf aufgepflanzt. Irgendwann fand sich dann auch in irgendeiner Puppensammlung meiner Schwester das kultige Karohemd mit Druckknöpfen, das dem Gnom die fast überzeugende Vision eines richtigen Arbeiters gab und das er noch heute trägt.

    Inzwischen ist der Herr Kollege also schlappe 26 Jahre alt und das Rentnerdasein sieht man ihm auch an. Der Kopf hängt inzwischen deutlich tiefer, die Altersflecken ergeben sich durch das Ablösen des Kunstleders und sieht auf seinem Hintern noch viel übler aus. Den roten Bauch und die leuchtende Zeigefingerspitze, beides zwei Merkmale von E.T., die im Film auftraten, wenn er Heimweh hatte, gibt es inzwischen nicht mehr, so dass ich denke, dass es ihm inzwischen bei uns gefällt und er nicht mehr zwecks Abholung nach Hause telefonieren will. Seinen Ehrenplatz hat er nun auf einem Regal mit anderen verdienten Plüschtieren des Hauses und sein verschmitztes Lächeln, das allerdings in der Vergangenheit mehrfach nachgenäht werden musste, hat er auch noch.

  • Grosser Wagen mit Lowtech fotografiert.

    Meine Canon Digital IXUS 500 ist nun wirklich nichts sonderlich tolles. 5 Megapixel sind im Vergleich zu dem, was aktuell auf dem Markt ist, wenig und die Bildleistung des CCD-Chips ist gerade in Randgebieten der Fotografie bescheiden. Das war allerdings auch nie mein Anspruch ist das Ding, denn sie soll eigentlich nur fotografieren. Mit einem Stativ und 15 Sekunden Belichtungszeit funktionieren aber auch schon Nachtaufnahmen gar nicht so übel, wie ich zunächst dachte (klicken für die Großansicht):

    Nach 15 Sekunden Belichtung schraubt die Knipse ungefähr nochmal 15 Sekunden an der Nachbearbeitung herum und in Photoshop kann man dann ruhig auch noch etwas die Helligkeit hochziehen, aber dafür, dass das Ding vor Jahren mal 150 Euro gekostet hat, ist das an sich gar nicht so übel.

  • Der Diskettenlocher.

    Der Kollege hier ist noch richtige Hardware (wenn auch weitgehend aus Kunststoff) und nun seit über 20 Jahren ein treues Utensil an meinem Schreibtisch:

    Ursprünglich ist das ein so genannter Diskettenlocher für 5¼-Zoll-Disketten. Das sind so eine Art Speicherkarte in XXL mit XXS-Speicherkapazität, allerdings ohne Chip, sondern mit einer rund zugeschnittenen Magnetfolie, die in einem schwarzen Umschlag rotierend … well.

    Diesen No-Name-Diskettenlocher (es gab auch Markenmodelle) habe ich mir etwa mit 11 Jahren gekauft, als mir mal einer den genialen Zaubertrick verriet, dass man die Speicherkapazität der damals gängigen 5¼-Zoll-Disketten problemlos verdoppeln konnte, wenn man mit diesem Locher spiegelverkehrt genau die gleiche Kerbe hineinstanzte, die schon auf einer Seite der Diskette vorhanden war. Ergebnis war, dass man die so gelochte Diskette einfach andersherum ins Laufwerk schieben konnte und die andere Seite lesen und vor allem beschreiben konnte. Damit war ich im KCC, dem „Kepler Computer Club“, wie sich die Computer-AG für die Unterstufe am Kepler-Gymnasium in Pforzheim anno 1986 nannte, der absolute König. Selbst diverse Lehrer brachten mir in verstohlenen Momenten ihre Disketten zur Kapazitätserweiterung, so dass ich zeitweise den Locher ständig im Gepäck hatte. Wiegt ja praktisch auch nix.

    Das Ende kam schnell, denn schon 1989 besaß ich einen Amiga 500 mit einem 3½-Zoll-Laufwerk und da gab es dann nichts mehr zu lochen, da 3½-Zoll-Disketten nur noch eine einlegbare Seite hatten. Seitdem ist der Locher ein Relikt aus alten Zeiten und erinnert mich daran, dass mein erster Computer tatsächlich ein Apple-II-kompatibler Rechner war und ich den ratternden Klang des 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerks immer noch im Ohr habe. Heute dient der Locher als Spielzeug zur Handbeschäftigung und es hat eine gewisse melancholische Tragik, dass er die längste Zeit seines Lebens eben nur dafür diente und nicht für seine eigentliche Aufgabe, bei der er immerhin in den Jahrgängen 1986 bis 1989 einen nicht unerheblichen Teil aller Disketten am Kepler-Gymnasium kapazitätsverdoppelte. War damals kein schlechter Deal, mich zu kennen. 😉

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