• Coacher im sozialen Netzwerk.

    Das Berufsfeld der “Coacher”, also der Leute, die der unbedingten Meinung sind, anderen Leuten für Geld sagen zu müssen, was sie falsch machen im Leben und wie sie es angeblich richtiger machen könnten, ist vermutlich einer der Berufe, die soziale Netzwerke erst zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Früher waren es die Consultants zu allen möglichen und unmöglichen Themen und die man gerade in der EDV-Branche nur unter Zuhilfenahme von massiven Bedrohungen losgeworden ist.

    Heute ist es eben der Coacher, der sich dann gern mit solchen Texten meldet und sich zur Kontaktaufnahme einlädt:

    [20.10.2009, Xxxxxx Yyyyy] Grund für Kontaktaufnahme: Hallo Herr Karadeniz,
    ich würde mich freuen Sie in meiner Kontaktliste zu wissen, nicht zuletzt deswegen, weil wir in der gleichen Gruppe sind.
    Herzliche Grüße
    Xxxxxx Yyyyy

    Und was macht der Herr beruflich, wenn man das noch als Bestätigung für die bekannten Vorurteile sucht? Er coacht sich so durchs Leben. Und er sucht. Nämlich Leute, die “schlaue Köpfe” sind, “Führungskräfte”, “Leader”, “außergewöhnliche Menschen” und bla bla bla.

    Blöd allerdings, wenn man vor lauter Manneskraft seine Tarnung vergisst und entschuldigenderweise doch tatsächlich folgenden Disclaimer in den Einladungstext mitgibt:

    PS: Lehnen Sie neue Kontakte grundsätzlich ab, schreiben Sie mir dies nicht extra zurück. Ich lösche alle nicht bestätigten Kontakte eh demnächst wieder.

    Brauchst du nicht, erledige ich schon vorher.

  • „Protectors – Auf Leben und Tod“.

    Ich bin leidenschaftlicher Fan skandinavischer Krimiserien, was hier und da im Blog auch mal durchschimmert. Der Artikel mit der komplexen Auflösung der ersten Staffel von Kommissarin Lund gehört nicht ohne Grund zu den am meisten aufgerufenen Artikeln hier im Blog.

    Das ZDF ließ sich nicht lumpen, hat offensichtlich googeln lassen und so fanden sich am Samstag in meinem Briefkasten zwei DVDs mit zwei Screenern zur brandneuen dänischen Krimiserie namens "Protectors – Auf Leben und Tod" (nennt sich im Original “Livvagterne”), die jetzt am kommenden Sonntag beginnen wird (25. Oktober, 22 Uhr im ZDF) und aus zunächst fünf Folgen besteht. An der zweiten Staffel wird bereits gedreht, die dann im Herbst 2010 im Fernsehen zu sehen sein wird.

    Es geht bei Protectors völlig überraschenderweise nicht um Schienbeinschoner, sondern um eine Personenschützertruppe der dänischen Polizei. Viele Länder, darunter auch Dänemark, haben ihre Schutzmaßnahmen gegen mögliche Anschläge von außen daher deutlich erhöht. Nach dem 11. September und der Teilnahme Dänemarks am Irakkrieg reicht es nicht mehr, nur der dänischen Königsfamilie und ausgewählten Diplomaten einem besonderen Schutz zukommen zu lassen. Spezialeinheiten werden gebildet, um Entführungen zu beenden, Bombenattentate zu verhindern und besonders gefährdete Personen zu schützen. Der dänische Geheimdienst PET (“Politiets Efterretnings Tjeneste”) hat die Abteilung für Personenschutz weiter ausgebaut und die Einheiten für Überwachung und Spezialeinsätze verstärkt. Etwa 300 Offiziere arbeiten für den dänischen Geheimdienst, der in einem modernen Gebäude in Søburg, ganz in der Nähe von Kopenhagen, untergebracht ist.

    Die drei Protagonisten von Protectors, Rasmus, Jonas und Jasmina durchlaufen ein hartes Training, um in die Spezialeinheit für Personenschutz aufgenommen zu werden und die zweijährige Probezeit absolvieren zu können. Viele Teilnehmer des Programms scheitern während der Prüfungen und kommen psychisch und physisch an ihre Grenzen. Unsere Hauptfiguren bestehen die Tests und kommen schnell zu ihren ersten Einsätzen.

    Was ist zu sagen nach dem Anschauen der ersten Folge? Erst mal ein Staunen über eine Krimiserie, bei der wieder einmal jeder deutsche Krimi verpufft, wie ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Protectors wird von der gleichen Produktionsfirma wie Kommissarin Lund und Der Adler produziert und allein das ist schon der Eingangsstempel. Und die ersten Minuten legen die Messlatte wieder ganz nach oben. Grandiose Schauspieler, eine perfekte Rahmenhandlung für die Serie, eine feinfühlige Einführung, clever erzählte Episodengeschichten. Und wie bei Kommissarin Lund laufen auch bei Protectors wieder mindestens zwei Erzählstränge gleichzeitig, nämlich ein Strang im Umfeld der dänischen Polizei “Politi” und einer im Umfeld der Politiker, die die Personenschützer beschützen. Und beide Geschichten haben es in sich, weil sie in allen Momenten einfach überragend gut und authentisch erzählt werden. Es soll keiner sagen, der Politikbetrieb sei ein Ponyhof…

    Der Dramaturgie kommt das Genre des Personenschützers sehr entgegen, vor allem, wenn man als Autor so gut den Erzählstrang laufen lässt, wie hier. Der Zuschauer hängt unmittelbar mit drin und fiebert schon nach kurzer Zeit mit den Personenschützern mit, um ja nichts in der Umgebung zu verpassen. War da nicht etwas im Busch? Kommt da ein Auto von rechts? Was dabei unnachahmlich ist, sind die extrem schnell aufgebauten Spannungsbögen, die jedoch auf Kosten der "Entspannung" der Zuschauer gehen – man hängt von der ersten bis zur letzten Minute drin.

    Über die hochfeine und moderne Produktionstechnik muss man nichts mehr sagen: Weite Strecken kommen mit der Handkamera aufgezeichnet daher, was allerdings tatsächlich selten stört, die Unruhe im Bild passt zur gewünschten Unruhe beim Zuschauer. Dazu kommen wieder wunderbare Aufnahmen vom Hubschrauber, mit denen Sprünge in den Schauplätzen eingeleitet werden und die man auch schon von Kommissarin Lund kennt.

    Auch mit technischem Schnickschnack wird nicht gespart und es fällt auf, dass man gerade bei den technischen und computertechnischen Details wieder peinlich genau auf die Getreue achtet. Diese kleinen Details, die man überall findet und die dann auch noch gepaart sind mit echtem "Gaunerlatein" wie beispielsweise eine hochkant gestellte und zu einer Aschesäule verbrannten Zigarette als Warnzeichen, ob ein Notebook angefasst wurde, sind die Würze der skandinavischen und eben der dänischen Krimis. Dass es bei Protectors darüber hinaus erheblich stärker eingebaute Gesellschaftskritik gibt, ist umso interessanter, wenn man bedenkt, dass es in Dänemark gerade in den letzten Jahren einen großen Diskurs über die vielbeschworene Toleranz gegenüber anderen Kulturen gibt. Mit dem knallharten Thema beschäftigt sich gleich die zweite Folge. Und dann muss ich zuschauen, unbedingt noch die restlichen Folgen vorab zu ergattern, sonst werd’ ich ja noch narrisch…

  • Star Trek in der Internet-Geschichte, Teil 2: Rollenspiele.

    Der erste Teil der kleinen Artikelserie über den Einfluss von Star Trek auf die Internet-Geschichte liegt ja schon eine Weile her und die zwei fortsetzenden Artikel sind schlicht untergegangen – aber nicht vergessen. Deshalb hier der zweite Teil, der sich im Speziellen damit beschäftigt, wie Star Trek mit Rollenspielen in der Internet-Szene Fuß gefasst hat.

    Rollenspiele im Besonderen

    Star Trek war und ist durch sein praktisch unendlich großes Geschichtsuniversum schon immer Hintergrund für eigene Geschichten und Rollenspiele gewesen. Waren Rollenspiele in der Vor-Internet-Ära eher Aktivitäten, die man im engsten Freundeskreis zu Hause oder auf dem Schulhof spielte, erweiterte das Internet diesen Illusionsraum gewaltig, fast wie die vielbeschworenen "unendlichen Weiten" des Weltraums.

    Wie funktionieren Rollenspiele? Im Prinzip sehr einfach, denn praktisch jeder hat, zumindest in seiner Kindheit, auch mal Rollenspiele gespielt: In einem Erzählhintergrund nimmt jeder eine Filmcharaktere ein, ein Spielleiter bringt eine initiale Geschichte ein und die Charaktere beginnen dann mit dem Rollenspiel, in dem jeder Dialoge und Handlungen einbringt, möglichst analog zu den Fähigkeiten seines eingenommenen Charakters.

    Was bis dato meist "face to face" in gemeinsamen Treffen mit Papier und Bleistift gespielt wurde, bekam mit den elektronischen Medien eine neue Dimension, denn die Teilnehmer konnten nun von zu Hause mitspielen und ihre Beiträge per E-Mail einsenden. Da Rollenspiele in Spielzügen gespielt werden und es auch Varianten für asynchrone Spiele gibt (also die Reaktion der einzelnen Spielteilnehmer nicht unmittelbar sofort erfolgen muss), verbanden die elektronischen Medien Trekkies nun auch über viele Kilometer hinweg. Per E-Mail konnte man schon auf sehr spannende Weise Rollenspiele in einer kleineren Gruppe bewerkstelligen, was im Laufe der Zeit durch den Chat als Echtzeitmedium abgelöst wurde. Star Trek hatte als Rollenspiel eine besondere Stellung, da es, im Gegensatz zu vielen anderen Rollenspieluniversen, in einer modernen Zeit spielt und durch Serien und Kinofilme eine Menge an vorhandenem Stoff mitbringt.

    Das Internet war hierbei anfänglich gar nicht die größte Plattform, denn in den 1980er Jahren waren Internet-Zugänge für Privatmenschen weitgehend unerschwinglich, während es Mailboxen jedoch waren, beispielsweise das sehr weit verbreitete FidoNet, das 1984 in den USA von Tom Jennings gestartet wurde und innerhalb weniger Jahre zu einem weltumspannenden Mailboxnetzwerk wuchs.

    Den Inhalt eines derartigen Rollenspiels darzustellen, ist schwierig und für Außenstehende, die Rollenspiele nicht kennen, nicht ohne weiteres verständlich, weil die Spiele in der Regel sehr tiefgehend und komplex ablaufen. Spieler, die sich in einer Gruppe organisiert haben, sind in der Regel in Flottenverbände aufgeteilt, die wiederum aus einzelnen Schiffen bestehen und in denen dann einzelne Spielmissionen erledigt werden. Spielzüge einzelner Spieler werden dann innerhalb aller Teilnehmer der jeweiligen Mission verteilt, so dass jeder auf dem gleichen Stand ist. Viele Spielvarianten arbeiten mit Punktesystemen, die an erfolgreiche Teilnehmer für erfüllte Missionen vergeben werden. Auf Basis solcher Punktesysteme werden dann auch Karrieren bewertet.

    Beispielhaft seien an dieser Stelle einige Plattformen verlinkt, die entsprechende Star-Trek-Rollenspiele im deutschsprachigen Raum hosten:

    Einen großen Antrieb in Sachen Echtzeitkommunikation in Rollenspielen gab es durch das IRC, dem Internet Relay Chat des Finnen Jarkko Oikarinen, das 1988 seinen Siegeszug als einheitliches Chat-Protokoll begann. Star-Trek-bezogene Chat-Kanäle sind in allen IRC-Netzwerken, die sich nach und nach bildeten, eine feste Größe, viele Rollenspielnetzwerke arbeiten aber mit eigenen IRC-Servern, auf denen Spielmissionen in eigenen Channels gehostet werden.

    Chat-basierte Rollenspiele funktionieren dabei recht anschaulich, in dem ein Chat-Channel der buchstäbliche Raum für die Geschichte ist und deren Teilnehmer die Darsteller mimen. Beliebt ist beispielsweise ein Handlungsstrang eines Raumschiffes, d.h. die Teilnehmer mimen eine Schiffsbesatzung und spielen so eine Geschichte durch. Im Gegensatz zum asynchronen (also zeitversetzten) Ablauf bei Nutzung von E-Mail laufen Chat-Sitzungen weitgehend in Echtzeit ab. Spielteilnehmer "treffen" sich also zu vereinbarten Zeiten auf dem Server, um Missionen zu spielen.

    Im dritten und letzten Teil gehe ich auf Star Trek und den Einfluss auf das World Wide Web ein.

  • Blogs aus der Region (19).

    In der Liste der Blogs aus der Region Pforzheim und Enzkreis gibt es zwei weitere Blogs, einmal in der Business-Klasse und einmal Economy aus der Privat-Klasse:

    In der WandelWelt von Klaus Bieber geht es, wie der Titel schon sagt, sehr um Wandel mit einem klaren Fokus auf Wandel im Business. Was ist Wandel eigentlich, wo beginnt er (kurzgefasst: im Kopf) und wie setzt man ihn um.

    Das zweite Blog in der Liste ist das private Weblog von Sven Gerst. Sven ist auch schon eine ganze Weile am Start und auch im Umfeld des Pforzheimer Onliner-Treffen dabei, weshalb es schon etwas skandalös ist, warum er jetzt erst in die Liste kommt. Pardong, hat nichts damit zu tun, dass er FDPler ist. :-p

  • Vom ungefragten Deaktivieren ungefragter Add-Ons.

    Wer am Samstag unter Windows seinen Firefox angeschmissen hatte, hat sich möglicherweise über die Meldung gewundert, dass Firefox im Begriff war, zwei installierte Add-Ons zu deaktivieren.

    Es handelt sich hierbei um eine Erweiterung namens “Microsoft .NET Framework Assistant 1.1”, die nichts anderes macht, als die installierte Version des .NET-Frameworks an den Webserver zu übermitteln und um das Plugin namens “Windows Presentation Foundation”, das immerhin schon etwas wichtiger ist, ebenfalls zum .NET-Framework gehört, und, in sehr einfachen Worten umfasst, einen Baukasten bereitstellt, um Benutzeroberflächen abzubilden.

    Das Unniedliche an der Geschichte dieser zwei Module ist, dass sie Microsoft dem Firefox weitgehend ungefragt unterjubelt, wenn der Benutzer das .NET-Framework installiert oder aktualisiert, beispielsweise mit einem Service Pack. Installiert man das Framework bzw. das Service Pack, befinden sich diese beiden Module danach in der Firefox-Installation – ohne dass der Benutzer das irgendwie steuern könnte.

    Hübscherweise ist Microsoft bei der Idee, diese beiden Module dem Browser unterzujubeln, kurzfristig offenbar den alten, herrschaftlich veranlagten Zeiten verfallen und hat gar nicht daran gedacht, dass ein Benutzer das vielleicht gern wieder deinstallieren würde: Die im Firefox implementierte Deinstallationsfunktion für Add-Ons wurde von Microsoft für diese beiden Add-Ons einfach außer Kraft gesetzt.

    Dieser gequirlte Mist – von Seiten Microsofts für diese Aktion und auch von Seiten der Firefox-Macher für so einen architektonischen Schnittstellenpfusch – hat sich nun gerächt, da über diese Module eine aktuelle Sicherheitslücke des .NET-Frameworks ausgenutzt werden könnte. Und deshalb haben sich die Firefox-Macher nach Rücksprache (!) mit Microsoft dazu entschlossen, diese beiden Module, wiederum ungefragt, zu deaktivieren. Informiert hat natürlich keiner von beiden und so muss der geneigte Interessierte das entweder aus dem Heise-Ticker lesen oder dumm sterben.

    Mal so die Frage am Rande, gerichtet an Microsoft und an die Firefox-Macher: Was glaubt ihr Helden eigentlich, wem der Computer hier auf dem Tisch gehört, auf dem ihr hier eure Schlampereien ein- und ausschaltet, wie euch gerade der Rotz aus der Nase tropft?

  • Monsterdateien.

    Böse Monsterdateien tauscht man über den Yahoo Messenger:

    yahoo_monsterdateien

  • DENIC öffnet die letzten Adressräume.

    Es ist in der Geschichte des DENIC nicht weniger als eine Revolution: Am 23. Oktober 2009 um genau 9 Uhr stehen die letzten Reservate im Adressraum der .de-Domain zur Disposition und werden vermutlich innerhalb kürzester Zeit geplündert sein:

    Was wird registrierbar sein?

    • Ein- und zweistellige Domains, beispielsweise “a.de” oder “vw.de”. Letztere Domain ist übrigens auch der Auslöser, denn die Volkswagen AG hat tatsächlich einst gegen das DENIC prozessiert und auch von Gerichtswegen den Anspruch zugesprochen bekommen, dass die Volkswagen AG durchaus auch eine zweistellige Domain bekommen, gegen deren Vergabe sich das DENIC bisher gewehrt hat.
    • Reine Zifferndomains, also beispielsweise “07231.de”. Hier ist auch klar, dass hier vermutlich in kürzester Zeit alle sinnvollen und –losen Zahlenkombinationen vergeben sein dürften.

    Der 23. Oktober wird deshalb sicherlich sehr spannend, vor allem auch deshalb, weil das DENIC auf jegliche Vorregistrierungsphasen verzichtet, beispielsweise für Inhaber von Namensrechten – es gilt das “FIFO”-Prinzip, wer also zuerst kommt, der bekommt zuerst, dazu wird das DENIC alle ab 9 Uhr eingehenden Registrierungen auf die Millisekunde genau verzeichnen und entsprechend vergeben.

    Es gilt also, für Popcorn- und Cola-Vorräte vorzusorgen und abzuwarten, wie sich Inhaber von Namensrechten mit Domaingrabbern streiten werden und welche Kommune die erste sein wird, die jemanden auf Herausgabe des passenden Kfz-Domainnamens oder der korrespondierenden Vorwahl oder der Postleitzahl verklagt.

  • Gadgetismus für Fortgeschrittene.

    Der Gagdetismus, die politische Bewegung der Menschen, die sich jedes elektronische Spielzeug kaufen, das blinkt, hupt oder pupst, hat einen neuen Höhepunkt erreicht und der ist sogar Open Source: Gestatten, der Openmoko-Wikireader.

    Openmoko? War da nicht mal etwas? Ja, das war eine Truppe, die als Unternehmen ein offenes Betriebssystem für Smartphones entwickelt hat und mit einem anderen Unternehmen dann sogar ein Mobiltelefon vorstellen konnte, den FIC Neo 1973. Der sah in etwa aus wie ein zu groß geratener Kofferanhänger. Das brauchte zum Starten des Betriebssystems in etwa so lange wie andere Mobiltelefone Standby-Akkulaufzeiten haben und war deshalb vermutlich aus diesem und vielen anderen Gründen praktisch niemals im öffentlichen Gadgethandel zu sehen. Seien wir ehrlich: Verpasst haben wir vermutlich wenig.

    Nun hat die Openmoko-Truppe also einen neuen Markt lokalisiert und das sind offenbar Menschen, die durstig nach Informationen aus der Wikipedia sind, aber kein Mobiltelefon besitzen. Für die hat man nämlich nun den Openmoko-Wikireader entwickelt, der – man bleibt dem offensiv-burschikosen Design treu – nun in etwa so aussieht wie ein – Ding. Irgendwie. Ein Ding halt.

    Dieses Ding hat einen monochromen Bildschirm, wird mit Batterien betrieben und hat einen SD-Card-Steckplatz, in dem man die Inhalte hineintun muss, um sie dann im Gerät zu lesen. Es ist, wie auf der Homepage so schön zu lesen ist, keine Internet-Verbindung oder Registrierung nötig. Gut, ginge auch nicht, wenn man es wollte, denn außer dem SD-Card-Steckplatz gibt es nichts anderes, was das Gerät mit der Außenwelt verbinden könnte.

    Und das macht das Gerät so hübsch hirnrissig unnütz. Was will ich mit einem Ding, das ich, wenn ich eine aktuelle Begrifflichkeit suche, erst mal aus dem Internet mit Information beladen muss, um dann mit dem Ding danach zu suchen?

    Pardon, wer entwickelt so einen erbärmlichen Scheiß geradlinig am Markt vorbei und verkauft solche bemitleidenswert armseligen Dinger, denen jedes pupsige Mobiltelefon heutzutage den Rang abläuft? Glaubt tatsächlich jemand, dass Kinder sich eher für ein solches Ding interessieren, als für eine PSP, wie auf den eher hilflos wirkenden Produktfotos suggeriert wird?

    [via Golem.de]

  • MobileMyMoney.

    Eigentlich wollte ich an dieser Stelle relativ neutral über Apples Produkt „Mobile Me“ schreiben, das eine Art Push-Dienste für iPhones ermöglicht, um damit E-Mails, Kontakte, Kalender, Bilder und Dateien verhältnismäßig flott zu synchronisieren. Dieses Mobile Me ist nämlich bei einer Einzellizenz mit 79 Euro unverhältnismäßig teuer, der Preis ließe sich aber deutlich drücken, wenn sich fünf iPhone-Nutzer zusammenfinden und gemeinsam eine Familienlizenz leisten, denn da kommt dann jeder Teilnehmer auf rund 24 Euro pro Jahr.

    Nur: Selbst das ist zu teuer. Ich habe nämlich heute den 60-Tage-Test begonnen, den jeder MobileMe-Nutzer in Anspruch nehmen kann und es gibt eigentlich nichts, was man woanders mit kaum weniger Komfort nicht auch bekommen könnte. E-Mail ist auf Basis von IMAP realisiert, einen Kalender und Adressbuch bekommt man per Google Calendar synchronisiert, Bilder kann man auf flickr oder auch bei Google hosten und die Möglichkeit, Dateien auf einem Server zu lagern, bekommt man kostenlos bei Dropbox.

    Demnach gibt es für MobileMe absolut keine Kaufempfehlung und schon gar nicht als Einzellizenz. Das ist schlicht herausgeworfenes Geld.

  • WordPress für mobilen Content.

    Eigentlich wollte ich mich nur um das Thema kümmern, wie man einer Website sagen kann, dass sie ein iPhone-kompatibles Symbol auf den Home-Screen eines iPhones blasen soll, wenn der Benutzer das haben möchte. Kompliziert zu erzählen, es soll halt so aussehen (Symbol unten rechts):

    Eigenes Webapp-Symbol auf dem iPhone

    Der Einbau ist herzlich einfach:

    1. Eine Grafik erstellen, die genau 57 mal 57 Pixel groß ist (in der Grafik einen kleinen Rand rundherum von ca. 3 Pixel lassen) und im PNG-Format abgespeichert wird. Um den Glanzeffekt des Buttons muss man sich nicht kümmern, das erledigt das iPhone selbst.
    2. Das Ding dann auf die Website laden.
    3. In den Header der Website folgenden HTML-Code einbinden:
      <link rel="apple-touch-icon" href="/ordner/grafikname.png" />

    Simpel und funktioniert tatsächlich, sogar ohne dass man Lizenzgebühren an Apple zahlen muss. (Wie, kein Smiley an dieser Stelle? Beabsichtigt.)

    Noch viel einfacher und richtig luxuriös wird es, wenn die Website mit einem WordPress angetrieben wird und ein Plug-In namens WPtouch iPhone Theme installiert wird. Mit diesem sehr umfangreichen Plug-In (das leider etwas Einlesen in seine Einstellungen erfordert und dieser Einstellungsbereich nur in englischer Sprache daherkommt) wird nämlich gleich das gesamte Theme mobilifiziert, wenn ein Webbrowser eines mobilen Gerätes daherkommt:

    Screenshot WPtouch Theme auf dem iPhone

    Das sieht alles nicht nur sehr übersichtlich aus, sondern ist es auch und das nicht nur auf dem iPhone, sondern auch auf anderen Mobilgeräten bzw. in deren Webbrowser.

    Der Clou ist, dass auch die meisten anderen Plug-Ins im Theme funktionieren, beispielsweise diejenigen, die Zusatzfunktionen wie Social Bookmarking ermöglichen sollen. Und nebenbei kann man in den WPtouch-Einstellungen eben auch das Symbol hochladen und einstellen, dass im Theme links neben dem Blog-Titel erscheinen und auch als Symbol für den Home-Screen genutzt werden soll.

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