• Perfider Kommentar-Spam.

    So richtig will mir nach wie vor nicht in den Kopf, warum dieses bescheidene Blog so beliebt ist bei Typen, deren Kunden so bescheuert sind, sie zu engagieren und damit zu beauftragen, die Kunden-Webadresse möglichst breit und unkoordiniert ins Web zu blasen. Denn wenn diese Typen das Kleingedruckte hier lesen würde, würden sie zwei Dinge verstehen:

    • Alle Links, die in Kommentaren und auch in der Web-Adresszeile angegeben werden, werden als No-Follow-Links verlinkt, sind also für jegliches Ranking bei den gängigen Suchmaschinen völlig wertlos.
    • Außerdem habe ich eine Zero-Spam-Tolerance-Policy (hört sich gut an, nicht?) gegenüber Spam und alles, was halbwegs wie Spam aussieht, geht direkt in die Akismet-Tonne, zur Not auch manuell. Ohne Ausnahme, ohne Mitleid, sondern mit diebischem Vergnügen.

    Sprich: In Kommentaren einen Link zu integrieren, damit ich möglicherweise so doof bin und ihn freischalte, ist nahezu hoffnungslos. Ich habe für Kommentar-Spam und Typen, die sowas unterbringen wollen, inzwischen einen ganz guten Riecher.

    Den braucht man auch, denn das Unterbringen von Kommentar-Spam ist inzwischen ein richtiger Schlampenjob (oder Schlamperjob, je nach Auffassung) geworden. Der Schreiber, der vermutlich den ganzen Tag nichts anderes macht, hängt sich halbwegs in den Opfertext, versucht irgendwie einen Kontext zu verstehen und schreibt dann einen Kommentar, der irgendwie so scheinheilig sein muss, damit er unter die Spam-Hürde rutscht.

    Das war heute zum Beispiel ein Artikel zu einem Fritzbox-Artikel, in dem der Spammer behauptete, eine bestimmte Funktion, die ich beschrieben hätte, sei für ihn nicht auffindbar. Ich, von Hause aus liebenswürdig und hilfsbereit, wollte gerade ansetzen, mir das Thema wirklich auf meiner Fritzbox anzuschauen, bis ich einen Blick auf die Angabe der Web-Adresse riskierte und sich dahinter eine Website versteckte, die Silikonarmbänder fabriziert und verkauft. Ein Spam-Kommentar. Tonne. Akismet. Viel Spaß, da wieder herauszukommen, Dude. Und mögen dir die Finger dabei abfallen.

  • Apple und der kommende Untergang auf dem Smartphone-Markt.

    Die heutige Apple-Keynote habe ich nicht live verfolgt, sondern auf die Ergebnisse gewartet. Keynotes sind Geschmackssache, Apple-Keynotes habe ich zumindest mal so lange verfolgt, wie ich Apple-Aktien hatte. Die habe ich seit einer Weile nicht mehr und okay, ich will nicht schimpfen, der Gewinn beim Verkauf war beträchtlich.

    Nach den ständigen Gerüchten der letzten Monate, dass Apple angeblich ein Billig-iPhone plane, um damit der Billigkonkurrenz mit Android-Betriebssystem Paroli zu bieten, horchte ich dann heute trotzdem genauer hin. Das iPhone 5C hätte das Potential, tatsächlich mit iOS und als billiges Gerät den Markt untenherum aufzurollen, in dem viele Hersteller mit Android tollen, teilweise auch mit recht emotionsarmen Geräten. Und vor allem hätte Apple die Chance, in Märkte hineinzukommen, die sich das metallene Original schlicht nicht leisten können.

    Und was macht Apple? Sie verkacken es so, wie man es nur verkacken kann.

    Denn: Der Plastikbomber in Form des iPhone 5C wird, so wie es derzeit aussieht, in allen Ausbaustufen (16 und 32 GB) gerade einmal 100 Euro billiger sein, als die des iPhone 5S, also dem iPhone-Flaggschiff. Und damit kostet das billigste iPhone 5C mit 16 GB Speicherausstattung immer noch knackige 599 Euro. Bei Google gibt es für 599 Euro das Google Nexus 4 (199 Euro) und das Google Nexus 7-Tablet (229 Euro) und man hat am Ende noch 171 Euro übrig.

    Und selbst so Oberklasse-Gerätschaften wie das Samsung Galaxy S4 kosten derzeit etwas über 300 Euro. Will man es luxuriös, konkurriert der iPhone-Plastikbomber preislich zum Beispiel mit dem kommenden Android-Flagschiff Sony Xperia Z1, das ebenfalls in der 600-Euro-Klasse einsteigen wird, aber bei weitem besser ausgestattet ist.

    Mit 599 Euro Einstiegspreis für das billigste iPhone hat Apple ein klares Statement gestellt. Das Segment der günstigen und mittelpreisigen Smartphones will man nicht betreten und diese Segmente weiterhin Android überlassen. Das schon jetzt über eine Milliarde aktivierte Geräte zählt und jeden Tag eine Million mehr. Dass iOS daran arbeitet, nächsten Monat die Hürde der 700 Millionen Aktivierungen zu reißen, ist da kein hoffnungsvolles Signal, sondern eine Kapitulation.

  • UStER v1.1.

    UStER, mein kleiner, sehr simpler Umsatzsteuerrechner, erfreut sich schon nach kurzer Zeit großer Beliebtheit. Jeden Tag mindestens ein Besuch, an den meisten Tagen ist das der treue Googlebot – das spricht für eine sehr schnelle Akzeptanz in der Netzcommunity. Ist ja auch so, dass praktisch jeder jeden Tag zigmal die Umsatzsteuer aus Beträgen herausrechnen muss oder umgekehrt.

    Immerhin: Heute ein Featureupdate. Bisher waren nur zwei Mehrwertsteuersätze abgebildet, nämlich die Sätze in Deutschland, also 7 und 19 Prozent. Ab jetzt kann UStER schlappe 28 Mehrwertsteuersätze, nämlich alle die, die innerhalb der EU eingesetzt werden. Man kann da nebenbei über so Sätze wie 27 Prozent staunen, ebenso über so krumme Dinger wie 9,5 oder 2,1 Prozent.

    Voreingestellt bleibt weiterhin der Satz von 19 Prozent, den wir hier in Deutschland hauptsächlich verwenden. Vielleicht setze ich im nächsten Update einen Cookie oder denke mir irgendeine andere Sauerei aus, um das Denken des Nutzers zu erleichtern. Der ganze Umsatzsteuerkrempel ist schon krass genug.

  • Zwei neue netplanet-Artikel.

    Genau, zwei neue Artikel am Start, beide in der Rubrik Digital Living und die jetzt mit diesen zwei Artikeln endlich so langsam zu einer richtigen Rubrik wächst, denn vorher gab es dort nur einen einzigen Artikel und jetzt schon mal drei.

    Mobile Computing.

    Zu Mobile Computing muss ich den geschätzten Lesern dieses Blogs wenig erzählen, denn tatsächlich lesen mehr als die Hälfte der Leser dieses Blog über mobile Geräte. Und vermutlich noch eine ganze Reihe mehr, denn Mobile Computing ist nicht nur das Smartphone und das Tablet, sondern auch das Laptop. Tatsächlich ist Mobile Computing nicht nur fest verwurzelt in der heutigen Computer- und Internet-Nutzung, sondern einer der wichtigsten Auslöser der heutigen Verbreitung von Computern und Internet. Ein großer Teil an Kommunikation kommt von „unterwegs“ zustande und das wird auch in Zukunft sicherlich nicht weniger, sondern mehr.

    In meinem Artikel (leider erst mal eine große Textwüste, weil ich Bilder noch machen müsste) geht es um die grundsätzliche Definition und geschichtliche Aspekte, aber das kennen die meisten netplanet-Leser ja schon:

    Location Based Services.

    Dieser Artikel liegt schon seit längerem auf Halde und war bis vor einigen Tagen weitgehend nur eine Stichwortsammlung. Und eigentlich war das Schreiben dieses Artikels irgendwann gegen Mitte des Schreibens der Auslöser, zuerst den obigen Artikel zu schreiben, weil ohne Mobile Computing keine Location Based Services möglich sind, zumindest nicht so, wie wir sie kennen.

    Location Based Services, also das Nutzen von standortbasierten Diensten, ist so ein Hidden-Champion-Ding. Die wenigsten machen sich Gedanken darum und dennoch nutzt praktisch jeder, der ein Smartphone besitzt, regelmäßig standortbasierte Dienste, die vor 15 Jahren noch mehr oder weniger Science-Fiction-Potential hatten. Der tatsächliche Medienwandel findet nicht vor den Kulissen des Mobile Computings statt und schon gar nicht in der Wechselwirkung zwischen Zeitung und Online-Medium, sondern er passiert hinter den Kulissen. Und Location Based Services gehören hier zu den größten Motoren des Wandels.

    Man beachte vor allem meinen Versuch, Location Based Services in fünf Kategorien zu packen. Das will ich ausdrücklich als Versuch verstehen, der sich vielleicht durchaus noch überarbeiten oder ergänzen ließe, denn dazu gab es schon eine kleinere Diskussion in Google+.

  • CDU-Kandidaten mit leerem Notizbuch.

    Blogger-Kollege Felix Schwenzel hat bei wirres.net eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht. Bei der Beschäftigung mit den Kandidaten seines Wahlkreises ist ihm aufgefallen, dass CDU-Kandidat Philipp Lengsfeld auf seinem Kandidatenfoto, das ihn geschäftig am Schreibtisch zeigt, offensichtlich vor einem gänzlich leeren Notizbuch sitzt und just in dem Moment fotografiert wurde, als er anfangen will, da etwas hineinzuschreiben.

    Nun gut, Kandidatenfotos sind alle gestellt. Muss man vernünftig ausleuchten, den Kandidaten aufbrezeln und letztendlich auch den ganzen Nippes für den Schreibtisch zusammenstellen. Wobei eigentlich ja nicht so richtig klar ist, wem eigentlich Zeitung, der edle Kugelschreiber und das leere Notizbuch eigentlich gehören.

    1. Vielleicht Christina Schwarzer, Wahlkreis 82 (Neukölln)?
    2. Oder Uwe Feiler, Wahlkreis 58 (Oberhavel – Havelland II)?
    3. Oder Markus Koob, Wahlkreis 176 (Hochtaunus)?
    4. Nicht gar Michael Grosse-Brömer, Wahlkreis 36 (Harburg)?
    5. Allenfalls Albert Weiler, Wahlkreis 25 (Unterems)?
    6. Aber doch nicht etwa Wilfried Lorenz, Wahlkreis 41 (Stadt Hannover I)?
    7. Etwa Oliver Grundmann, Wahlkreis 30 (Stade I /Rotenburg II)?
    8. Nee, dem Norbert Lammert, Wahlkreis 140 (Bochum 1)!
    9. Doch eher Michael Vietz, Wahlkreis 46 (Hameln-Pyrmont-Holzminden)?
    10. Wo ist der Kugelschreiber, Herr Helmut Heiderich, Wahlkreis 169 (Werra-Meißner – Hersfeld-Rotenburg)?
    11. Moment, und wo ist jetzt der Block hin, Frau Carola Stauche, Wahlkreis 196 (Sonneberg – Saalfeld-Rudolstadt – Saale-Orla-Kreis)?
    12. Ah, alles wieder da, bei Frau Rita Stockhofe, Wahlkreis 122 (Recklingshausen 2)?
    13. Und auch bei Egon Jüttner, Wahlkreis 275 (Mannheim)?
    14. Herr Maik Beermann, Wahlkreis 40 (Nienburg II – Schaumburg) übernimmt das Setup komplett auch so.
    15. Herr Manfred Grund, Wahlkreis 189 (Eichsfeld – Nordhausen – Unstrut-Hainich-Kreis I) hat immerhin das iPad schon mal aufgestellt.
    16. Und Frau Mechthild Heil, Wahlkreis 199 (Ahrweiler/Mayen) setzt sich einfach mal komplett auf den Tisch.
    17. Herr Tim Ostermann, Wahlkreis 133 (Herford-Minden-Lübbecke 2) wieder beim Setup mit iPad.
    18. Mahlzeit bei Herr Johannes Selle, Wahlkreis 191 (Kyffhäuserkreis-Landkreis Sömmerda-Weimarer Land I) mit Kaffee.
    19. Sorry, Papier? No-go bei Herrn Olav Gutting, Wahlkreis 278 (Bruchsal-Schwetzingen)! Aber zumindest mit Zeitung.
    20. Volles Programm wieder bei Frau Maria Flachsbarth, Wahlkreis 48 (Hannover-Land 2).
    21. Und auch bei Herr Carsten Müller, Wahlkreis 50 (Braunschweig).
    22. Bei Herr Volker Mosblech, Wahlkreis 116 (Duisburg 2) ist der Block weg, das iPad da und … Achtung! … ein anderer Kuli!
    23. Tatsächlich, bei Herr Thomas Mahlberg, Wahlkreis 115 (Duisburg 1) auch nur noch der silberne Kuli.
    24. Puh, der alte Kuli ist nicht, weg, Herr Matthias Lietz, Wahlkreis 16 (Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald II) hat ihn wieder.
    25. Moment, bei Frau Alexandra Dinges-Dierig, Wahlkreis 11 (Lübeck) ist er wieder weg, der Kuli!
    26. Den silbernen Kuli hat Herr Ingbert Liebing, Wahlkreis 2 (Nordfriesland – Dithmarschen-Nord) wieder geholt und schreibt in seine eigenen Akten.
    27. Aber, Dank an Herr Ralf Brauksiepe, Wahlkreis 139 (Ennepe-Ruhr 2) … alles wieder da!
    28. Der Herr Johann Wadephul, Wahlkreis 4 (Rendsburg-Eckernförde) bringt aber dennoch seinen eigenen Stift mit.
    29. Und Herr Klaus-Peter Schulze, Wahlkreis 64 (Cottbus – Spree/Neiße) hat gar nix dabei.
    30. Der Herr Peter Hintze, Wahlkreis 102 (Wuppertal 1) macht es aber einfach ganz cool und setzt sich vorne auf den Tisch. Krawatte aber zu lang. Viel zu lang.
    31. Ah, der Herr Günter Lach, Wahlkreis 51 (Helmstedt – Wolfsburg), mit Handy. Ohne Kuli und Notizbuch.
    32. Und Herr Christoph Bergner, Wahlkreis 72 (Anhalt-Bitterfeld) könnte mal etwas aufräumen, ja?
    33. Bei Herrn Arnold Vaatz, Wahlkreis 120 (Dresden2 / Bautzen 2) sehen wir jetzt auch mal, wie schrumpelig der Tisch eigentlich ist.
    34. Bei Herrn Patrick Schnieder, Wahlkreis 203 (Bitburg) sieht es fast perfekt aus! Der Anchorman, allerdings mit zu bunter Krawatte.
    35. Nene, Herr Dieter Stier, Wahlkreis 73 (Burgenland-Saalekreis), bitte mal etwas lockerer. Das geht so nicht.
    36. Der Herr Christian Hirte, Wahlkreis 190 (Eisenach – Wartburgkreis – Unstrut-Hainich-Kreis II) bringt jetzt wenigstens mal viel Akten mit.
    37. Herr Ole Schröder, Wahlkreis 7 (Pinneberg) wieder gar nix. Und, äh, die Krawatte …
    38. Aber wem gehört Kuli und Notizbuch nun? Etwa Carsten Körber, Wahlkreis 165 (Zwickau)?
    39. Oder Ingo Gedächens, Wahlkreis 9 (Ostholstein/ Stormarn Nord)?
    40. Oder Helge Braun, Wahlkreis 173 (Gießen-Alsfeld)? Hey, eine Deutschlandfahne!
    41. Herr Heinz-Peter Wichtel, Wahlkreis 185 (Offenbach) nicht, er bringt nämlich einen eigenen Kuli mit.
    42. Aber dann vielleicht Oswin Veith, Wahlkreis 177 (Wetterau 1), mit der modischen Warnbakenkrawatte?
    43. Herr Patrick Sensburg, Wahlkreis 147 (Hochsauerlandkreis) sicher nicht, er hat Krawatte, Block und Kuli und iPad und Zeitung vergessen. Aber, zur Entschuldigung: Die Brille ist dabei. Jetzt lachen Sie doch mal …
    44. Der Herr Karl-Georg Wellmann, Wahlkreis 79 (Berlin Steglitz-Zehlendorf) macht gleich alles … auf dem iPad tippen, Kuli in der Hand halten, lächeln. Nicht schlecht!
    45. Bei Frau Andrea Vosshoff, Wahlkreis 60 (Brandenburg a. d. Havel – Potsdam – Mittelmark 1 – Havelland 3 – Teltow-Fläming 1) geht es etwas … sagen wir so … kompakt auf dem Tisch daher.
    46. Frau Karin Strenz, Wahlkreis 13 (Ludwigslust-Parchim2 – Nordwestmecklenburg 2 – Landkreis Rostock 1) hat es dann aber wieder gerichtet.
    47. Und der Herr Bernd Siebert, Wahlkreis 170 (Schwalm-Eder) weiß auch gerade nicht so recht, wie ihm geschieht. Und das Ding da mit der Glasplatte. Ein Spiegel?
    48. Aber Herr Patrick Sensburg, Wahlkreis 147 (Hochsauerlandkreis) hat alles wieder im Griff. Krawatte etwas schief, aber sonst perfekt.
    49. Äh, Herr Armin Schuster, Wahlkreis 282 (Lörrach-Müllheim), unterstehen Sie sich! Nicht mit dem Kuli auf das iPad!
    50. Darauf bei Herrn Johannes Röring, Wahlkreis 126 (Borken 2) einen Kaffee.
    51. Und bei Herrn Lothar Riebsamen, Wahlkreis 293 (Bodensee) gibt es nur Zeitung.
    52. Frau Antje Lezius, Wahlkreis 202 (Kreuznach) hat das Notizbuch etwas falsch ausgerichtet. Und der Ausschnitt der Bluse … ochnöö.
    53. Bei Herrn Steffen Kampeter, Wahlkreis 134 (Minden-Lübbecke 1) wird es wieder gut. Ausrichtung Krawatte ist Naja, aber okay.
    54. Tadellos, bei Herrn Matthias Hauer, Wahlkreis 120 (Essen 3), aber die Krawatte hätte wirklich nicht geschadet.
    55. Herr Alois Gerig, Wahlkreis 276 (Odenwald-Tauber) sitzt nicht und hat auch keinen der Kulis.
    56. Beim Herrn Hans-Joachim Fuchtel, Wahlkreis 280 (Calw/Freudenstadt), meinem Idol aller Klassen, da könnt ihr es lernen, wie es geht. Aber sein Kuli ist es auch nicht.
    57. Nee, Thomas Feist, Wahlkreis 153 (Leipzig 2), Sie haben zwar den Kuli auch nicht, aber der Bart geht nicht. Und sorry: Deutschlandfahnen-Pin am Revers und keine Krawatte? Pardon.
    58. Jepp, Frau Maria Böhmer, Wahlkreis 208 (Ludwigshafen/Frankenthal), so geht es! Weiter so!
    59. Und beim Herrn Norbert Brackmann, Wahlkreis 10 (Herzogtum Lauenburg) läuft es auch super!
    60. Und Herr Reinhard Grindel, Wahlkreis 35 (Rotenburg 1 – Heidekreis) bringt gleich mal die gesamte Technik mit seinem Notebook mit. Aber die Krawatte … tadellos, wie aus der Tube gespritzt.
    61. Ah, der Herr Hermann Gröhe, Wahlkreis 108 (Neuss 1), Grüß Gott! Kein Kuli, kein Block, dafür aber wenigstens iPad. Aber der Generalsekretär ohne Krawatte und mit offenem Kragenknopf? Das geht nur links von der Mitte.
    62. Frau Anette Widmann-Mauz, Wahlkreis 290 (Tübingen-Hechingen) hat dann im Prinzip auch einfach das iPad von Herrn Gröhe übernommen. Aber ein sauberes Lächeln!
    63. Respekt, Herr Stephan Harbarth, Wahlkreis 277 (Rhein-Neckar), hier passt alles, Ihnen gönne ich auch den Kuli!
    64. Die Frau Bettina Kudla, Wahlkreis 152 (Leipzig 1) hält das Notizbuch wenigstens auch passender.
    65. Ah, und den Herrn Phillip Lengsfeld, Wahlkreis 75 (Berlin Mitte) kennen wir ja schon, er ist entschuldigt.
    66. Und Herr Phillip Murmann, Wahlkreis 6 (Plön-Neumünster) hat den Kuli auch nicht, weil er das iPad gut hält.
    67. Och, der Herr Wilfried Oellers, Wahlkreis 89 (Heinsberg)!
    68. Herr Sebastian Steinecke, Wahlkreis 56 (Prignitz-Ostprignitz/Ruppin-Havelland 1), alles dabei, alles kompakt. Sakko … naja.
    69. Moment, Frau Erika Steinbach, Wahlkreis 183 (Frankfurt am Main 2) läuft außer Konkurrenz, sie hat nur einen billigen Plastikkuli.
    70. Und Frau Lena Strothmann, Wahlkreis 132 (Bielefeld-Gütersloh 2) bringt auch ihren eigenen Kuli mit.
  • Stand von CyanogenMod auf dem Samsung Galaxy S2.

    Seit nun fast einem Jahr benutze ich auf meinem geliebten Samsung Galaxy S2 nicht mehr die originale samsungsche Android-Version, sondern die der Aftermarket-Firmware-Truppe CyanogenMod. Deren Android-Paket ist schlank und hält sich weitgehend an die originalen Android-Vorgaben und ist vor allem aktuell. Während CyanogenMod derzeit Pakete mit Android 4.2.2 und 4.3 anbietet, ist bei Samsung für das Galaxy S2 immer noch Android 4.1.2 das Maß der Dinge. Zwar baut Samsung inzwischen weitgehend stabile Firmware zusammen – aktuelles Android gibt es aber nur für aktuelle Modelle.

    Das Samsung Galaxy S2 und der aktuelle Status bei CyanogenMod.

    Auch wenn das Galaxy S2 zu den im CyanogenMod-Projekt unterstützten Geräten gehört, gibt es ein zentrales Manko: Die Entwicklung ist unter anderem für dieses Smartphone beta. Das liegt daran, dass der unter anderem im Galaxy S2 verbaute Prozessor aus der Samsung-Prozessorserie Exynos 4 nicht vollständig unterstützt werden kann. Das liegt offenkundig daran, dass nicht jeder Programmcode, der zur Anpassung von Treibern mit diesem Prozessor notwendig ist, als Open Source zur Verfügung steht.

    Dazu vielleicht ein kleiner Exkurs: Moderne Smartphone besitzen Prozessoren, die viele Funktionen in einem Chip integrieren. Das geschieht aus Platz- und Energiespargründen. Samsung baut unter anderem eine eigene Prozessorserie, eben die Exynos-Serie. Um nun alle Funktionen dieses Chips nutzen zu können, braucht man einen Satz an Treibern, die zwischen Android und dem Prozessor vermitteln können. Dazu braucht es eine gewisse Unterstützung des Prozessorherstellers und leider ist da Samsung offenbar etwas schwerhörig.

    Das führte dann zu ein paar „Effekten“: Während nämlich für andere Geräte die Entwicklung voranschritt und nach und nach zu einem richtigen Release führte, war das Galaxy S2 einer der wenigen Geräte, die immer nur Software im Alpha-Stadium bekamen. Aber auch hier noch ein kleiner Exkurs:

    Die Entwicklungsschritte bei CyanogenMod.

    CyanogenMod-Versionen haben mehrere Entwicklungsschritte:

    • Die so genannten Nightlies sind das Ergebnis der täglichen Entwicklungsarbeit im Projekt und quasi Alpha-Software. Diese werden zu nächtlicher pazifischer Zeit (bei uns am Vormittag) automatisch (!) aus der vorhandenen Code-Basis für die offiziell unterstützten Geräte erstellt. „Automatisch“ ist vor allem deshalb mit einem Ausrufezeichen versehen, weil hier tatsächlich relativ wenig Qualitätssicherung vorgenommen wird. Bastelt ein Entwickler an einem Fragment des Codes, spielt den zurück auf den Server und wird dann dieses Fragment einige Stunden später zu einem Nightly verarbeitet – ob das Fragment nun funktioniert oder nicht. Weil also Nightlies mitunter „roughen“ Code enthalten können, kann es durchaus passieren, dass ein Nightly auch mal defekt ist und ein Smartphone reif für eine Neuinstallation macht. Nightlies sind also eigentlich nur etwas für Entwickler und für Leute, die regelmäßig Backups machen.
    • Sehr spezielle Versionen sind die so genannten Experimentals. Vor diesen Builds sei ausdrücklich gewarnt, denn diese sind speziell zum Experimentieren von einzelnen Features gedacht und können sehr „rough“ sein. Meist werden hier Kernel-Geschichten ausprobiert oder neue Treiber und deshalb haben Experimentals eigentlich wirklich nur auf reinen Testgeräten etwas zu suchen. Dummerweise bleiben auf den Download-Seiten die Experimental-Builds sehr lange zum Download, was den ein oder anderen dazu verleitet, sich diese mal zu installieren. Wie gesagt: Nicht tun, wenn man nicht den blassesten Schimmer hat, was der Zweck des Experimentals ist.
    • Der erste Schritt zu einer stabilen Version sind die Milestones oder auch einfach nur „M“ genannt. Für Milestones werden schon die ersten Bugreports akzeptiert und was hier im Featureumfang dabei ist, wird später höchstwahrscheinlich auch in der fertigen Firmware drin sein. Milestones können ebenfalls fehlerbehaftet sein und haben oft Software an Bord, die noch im Rohbau ist, aber immerhin sieht man hier schon mal, wo es lang gehen wird.
    • Wird lange genug entwickelt und der Programmcode für ein Gerät verbessert, kommt das Stadium der Release Candidats. Ein RC ist im Prinzip eine Vorstufe für einen echten Release und an einem RC wird auf jeden Fall von Hand nachgearbeitet. Sprich: Für ein RC können und werden Bugreports angenommen mit dem Ziel, den RC zu verbessern und zu stabilisieren, aber (weitgehend) nicht mehr mit neuen Features auszustatten). RC sind also quasi Beta-Software. Auch sie können noch Fehler enthalten, sind aber für gewöhnlich schon sehr gut (und werden, wenn es mehrere RC gibt, immer besser).
    • Ist auch der RC-Prozess erfolgreich durchlaufen und alles an Fehlern abgearbeitet, kommt das Stable, das ist dann die offizielle Software. Die ist dann „ausgehfertig“ und wird dann auch unterstützt, beispielsweise mit Support oder mit späteren Wartungs-Updates.

    Weil es nun bei allen Geräten, die die Exynos-4-Prozessorreihe einsetzen, noch diverse Punkte gibt, die noch nicht abgearbeitet sind, hängen diese Geräte in der Entwicklung hinterher. Um die Versionsnummern zu verstehen, braucht es noch einen kleinen Exkurs:

    CyanogenMod-Versionen.

    Die Versionsnummern bei CyanogenMod unterscheidet sich von der Android-Versionierung und sieht folgendermaßen aus:

    • CyanogenMod 7: Android 2.3.x
    • CyanogenMod 9: Android 4.0.x
    • CyanogenMod 10: Android 4.1x
    • CyanogenMod 10.1: Android 4.2.x
    • CyanogenMod 10.2: Android 4.3.x

    Derzeit (Stand Ende August) gibt es offiziell für die meisten Geräte CyanogenMod 7, 9, 10 und 10.1 als offizielle Stables. Sprich: Da CyanogenMod 10.1 derzeit auf Android 4.2.2 basiert, gibt es für die meisten Geräte, die mit CyanogenMod 10.1 Stable laufen, Android 4.2.2. Das relativ neue Android 4.3.0 ist derzeit für die unterstützten Geräte in der Nightly-Phase und durchläuft damit die obigen Prozesse.

    Das Dilemma mit Exynos-4-Geräten im CyanogenMod-Projekt.

    Weil nun die Entwicklung bei Exynos-4-gepowerten Geräten hinterherhinkt, gibt es für diese Geräte bisher noch gar keine Stables. Die Entwicklungsarbeit beim Galaxy S2 begann mit CyanogenMod 7, ging über Version 9, 10, 10.1 und 10.2, aber immer nur gab es Nightlies und bisher noch nie ein Release Candidate oder gar ein Stable.

    Das mag jetzt auf den ersten Blick kein größeres Problem sein, ist aber eines: Denn während man mit einem Release Candidate oder mit einem Stable irgendwann eine stabile Firmware hat, die dann auch einige Monate lang unverändert bleibt, ist der Nightly-Prozess gewissermaßen eine kleine Lotterie. Die meisten Nightlies laufen zuverlässig, aber manchmal gibt es eben Blindgänger und defekte Nightly-Versionen. Und wenn dann jemand so eine Version installiert, darf er mitunter länger daran arbeiten, sein Handy wieder aufwendig wiederherzustellen und/oder zu rooten. Sprich: Nightlies gibt es jeden Tag und die installiert man sich auch gern mal, aber letztendlich muss man immer auf der Hut sein, regelmäßig das CyanogenMod-Forum mitlesen und immer ein Backup für den Ernstfall in der Hinterhand haben.

    Dazu kommt, dass die Entwicklungsarbeit im Nightly-Stadium irgendwann abrupt endet. Das ist kein Problem, wenn aus Nightlies irgendwann ein Release Candidate und daraus dann ein Stable entstanden ist, denn das bleibt ja. Wenn es aber kein RC und kein Stable gibt, sondern nur Nightlies und irgendwann die Entwicklungsarbeit dann auf eine neuere Android-Version geht, bleibt man mitunter als Nutzer mit einer letzten Nightly-Version auf breiter Flur.

    Das Samsung Galaxy S2 und CyanogenMod 10.1 und 10.2.

    So geschehen jetzt aktuell mit CyanogenMod 10.1 und 10.2. Von der Version 10.1 gab es das letzte Nightly am 13. August. Dieses Nightly läuft stabil und gut, wäre eigentlich auch RC- und Stable-fähig, ist es aber aus oben genannten Gründen mit den Problemen mit Exynos 4 eben nicht. Dennoch: Dieses Nightly läuft mit Android 4.2.2 und ist ein guter Kompromiss.

    Am 14. August begann für viele Geräte, die offiziell für die Unterstützung von CyanogenMod 10.2. So gab es auch für das Galaxy S2 mit dem Nightly vom 14. August automatisch CyanogenMod 10.2 und damit Android 4.3. Und damit begann das Dilemma. Denn tatsächlich hat das Galaxy S2 mit den ersten Nightlies von CyanogenMod 10.2 noch eine ganze Reihe von Problemen: Der Bildschirm flackert, die Systemeinstellungen sind teilweise sehr deutlich umorganisiert worden und generell hat das Galaxy S2 das Designproblem, dass es noch einen Hardware-Home-Button hat und mit CyanogenMod 10.2 die Unterstützung noch nicht wirklich rund ist.

    Nun wäre das ja kein Problem, wenn man sagen könnte: „Okay, CyanogenMod 10.2 ist Nightly, mach‘ das nicht drauf, wenn du nicht mutig bist, sondern installiere das letzte Stable!“ Das geht aber beim Galaxy S2 leider nicht, weil es bisher gar kein Stable gab. Man kann derzeit also nur auf das letzte Nightly von CyanogenMod 10.1 zurückgreifen, das funktioniert und aber selbst von Hause aus, da Nightly, nicht gepflegt wird. Zu allem Unglück kam dann auch noch, dass vor einigen Tagen im einem CyanogenMod-10.2-Nightly für das Galaxy S2 ein mittelschweres Unglück im Boot-Modul existierte, der dazu führte, dass eine Reihe von Galaxy S2 mit dem jeweiligen Nightly gar nicht mehr starteten konnten und aufwendig wieder zurückgesetzt werden mussten.

    Das alles schafft eine Menge Unfrieden, das man im CyanogenMod-Forum auch so lesen kann. Und eigentlich haben die CyanogenMod-Entwickler – zu einem Großteil freiwillige Programmierer und Entwickler rund um den Globus – daran gar keine Schuld.

    Ein RC! Ein RC!

    Heute Vormittag dann gab es eine Überraschung auf dem Downloadserver von CyanogenMod: Ein Release Candidate von CyanogenMod 10.1! Das zwar den Besitzern eines Galaxy S2, die sich mit 10.2-Nightlies herumärgern, nicht sonderlich hilft, aber zumindest für CyanogenMod 10.1 endlich eine Perspektive in Richtung Stable darstellt. Und tatsächlich: Der Release Candidate läuft. Und zwar richtig nett, flüssig, schnell und zuverlässig.

    Was nun tun, wenn man ein Gerät mit Exynos-4-Prozessor und/oder ein Samsung Galaxy S2 besitzt? Von CyanogenMod 10.2 ist derzeit noch abzuraten, das ist noch sehr am Anfang der Entwicklungsarbeit und läuft auf dem Galaxy S2 nur leidlich gut. Mit dem RC von 10.1 gibt es aber nun zumindest eine Perspektive, dass CyanogenMod 10.1 endlich in eine Stable-Version für das Galaxy S2 erscheinen dürfte. Zwar gibt es in Sachen Exynos-4-Prozessor noch einige offene Punkte, aber die erachtet man im CyanogenMod-Projekt offenbar als nicht so fatal, als dass man sich nicht schon mal mit RC befassen könnte.

    Wer also auf seinem Galaxy S2 schon 10.2 hat und sich damit ärgert, sollte überlegen, ob er sein Smartphone nicht vielleicht nochmal plattmacht und das RC von 10.1 installiert und vorerst damit arbeitet.

  • Say hello to „UStER“.

    Heute Nachmittag wollte ich ein paar Dinge ausprobieren:

    • Das Grid-Framework Bootstrap (sehr cool, sehr mächtig, aber es reicht kein einzelner Nachmittag, um halbwegs durchzusteigen).
    • Die JavaScript-Bibliothek Add to home screen zum Einbinden eines Link-auf-Homescreen-Hinweis auf iPhone/iPad (sehr simpel und wirkungsvoll).
    • Die neuen responsiven Werbebanner von Google AdSense.

    Herausgekommen ist dabei ein kleines Web-Tool namens „UStER“, ein Umsatzsteuerrechner. Jeder, der umsatzsteuerpflichtig ist, kennt immer wieder das Problem, dass man aus einem Betrag die Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer abziehen muss und dazu einen Taschenrechner braucht. Der rundet aber nicht (wenn er nicht programmierbar ist) auf zwei Stellen und weil man ja denkfaul ist, braucht man eben ein Tool dafür. Das dann aber bitteschön eben nicht nur im Browser am PC, sondern auch am mobilen Browser funktionieren soll.

    UStER macht das und zwar auf Basis von JavaScript, das beim Aufruf in den Browser geladen wird und auch nur dort die Berechnungen tut. Es gibt also kein Datenschutzthema, so lange nicht dein Browser kaputt ist und selbst undicht. Und die Bedienung ist herzlich einfach.

    Und wie gesagt: UStER eignet sich als Lesezeichen auf PC, Tablet und Smartphone, speichert nix und kostet nix. Dafür hat es einen hässlichen Namen, aber ELSTER ist ja auch nicht unbedingt besser.

  • netplanet-Artikel zu Mobile Computing.

    Die Arbeit an netplanet (also dem Lexikon) ist ein antizyklisches Geschäft. Tatsächlich ist das Lexikon kein Nullsummengeschäft, sondern erwirtschaftet durch Werbeeinnahmen monatlich einen niedrigen, dreistelligen Betrag plus jährlichen Tantiemen durch die VG Wort und zusätzlich – darauf bin ich dann nochmal zusätzlich stolz – etwa 20 Euro jährlich für Zitierungen in Schulbüchern. 😉

    Antizyklisch ist das netplanet-Geschäft deshalb, weil ich zum Schreiben eigentlich nur dann komme, wenn ich anderweitig Zeit habe. Zur Zeit ist Sommer und da einige Projekte gerade in der Angebotsphase hängen, bleibt Zeit zum Schreiben. Beziehungsweise für Recherche, denn das Schreiben ist eher das Abfallprodukt einer vorherigen Recherche.

    Was auf meiner Artikelagenda schon seit mehreren Jahren ganz oben steht, ist das Thema Digital Living. Die Rubrik habe ich vor vier Jahren als „neueste“ Rubrik geöffnet und leider glänzt da bisher nur ein einziger Artikel. Der große Rest liegt auf Halde: Mobile Computing, Location Based Services, Cloud-Computing, Network Gaming und noch ein paar Sachen. In der täglichen Online-Arbeit fallen mir immer wieder Artikel und Texte auf den Weg, die ich sammle und archiviere und irgendwann muss man halt mal anfangen, zu sortieren und zu schreiben.

    Zu den obigen Komplexen liegen ca. 200 Links und Texte auf Halde, dazu nochmal ungefähr 30 Whitepapers. Die Recherche mache ich immer mal wieder abends auf dem Sofa per Tablet und mache dann Notizen an anderer Stelle, meist in meine Notizensammlung auf Google Keep. Von da aus geht dann das Schreiben eines ersten Textes in Google Docs und irgendwann zieht so ein Text dann in eine eigene HTML-Datei und wird geschrieben, Stück für Stück. Meist wird viel zu viel geschrieben und Themenblöcke in weitere Artikel ausgegliedert oder auf Halde genommen, weil es dann doch einfach zu viel wird.

    Mobile Computing ist so ein Komplex, der brutal ist, denn die Geschichte des Mobile Computings beginnt letztendlich schon im alten Mesopotamien mit tragbaren Abakussen. Elektronisch wird es dann ab den 1970er Jahren mit programmierbaren Taschenrechnern und dann wird es gewaltig: Laptops, elektronische Organizer, Palmtops, Smartphones, Tablets, TV-Computern. Detailiert kann man gar nicht vorgehen, eine rote Linie kann man auch schon gar nicht mehr per Zeitleiste gehen, sondern man muss irgendwie Schlüsselentwicklungen treffen.

    Eigentlich hasse ich sowas, denn im Gegensatz zu reinen Tech-Artikeln muss man schwammig schreiben, um überhaupt eine Linie zu finden. Bei Tech-Artikeln und Protokollbeschreibungen muss man – vom Prinzip her – das Komplizierte weglassen und möglichst sinnvolle Analogien herbeiziehen, um Verfahren zu erklären. Und praktischerweise ändern sich wichtige Standards nur sehr langsam, so dass man auch nicht alle halbe Jahre alles komplett umschreiben muss.

    Das Thema Digital Living aber, das ist groß und schwer. Eigentlich wollte ich mit Location Based Services beginnen, aber schon nach kurzer Zeit zeigte sich, dass zuerst Mobile Computing erklärt und geschrieben werden muss, um Bezüge herstellen zu können. Da sind wir nun.

  • Vorurteile schüren im Kleinen.

    Wir haben an sich zur Nachbarschaft ein relativ gute Verhältnis, da wir aufgeschlossene Leute sind, die so gar nicht recht in das Raster des „Mustermigranten“ passen wollen. Die Nachbarschaftsprobleme, die wir haben, sind daher eher welche, die „normal-nachbarschaftlicher“ Natur sind – Erbsenzählen ist nicht typisch deutsch, sondern ein international bekanntes Phänomen.

    Nun wohnt ein paar Häuser weiter seit über einem Jahr eine rumänische Familie. Zwar wird dort mitunter recht rauchintensiv gegrillt, aber stören tun weder die Zeitgenossen uns, noch umgekehrt. Man lebt nicht übereinander herfallend, aber auch nicht wirklich miteinander, sondern eher nebeneinander. Sie arbeiten viel an ihrer Bude und ihrem Garten und gut. Soll ja nicht wirklich mein Problem sein.

    Spannend wird es im Detail, denn sie haben eine kleine Tochter, die nach den Sommerferien in die Schule gehen wird. Und die recht eindrucksvoll zeigt, wie man als Familie mit Migrationshintergrund sehr hübsch an den Ressentiments arbeiten kann, die man eigentlich als Migrant hasst: Abkapselung durch fehlende Integration.

    Das fängt schon mal damit an, dass Vater und Mutter wohl schuften wie die Beserker und in Schichtarbeit tätig sind. Das führt dann dazu, dass die kleine Tochter den lieben, langen Tag wenig mit sich anzufangen weiß, gerade jetzt in der Ferienzeit, wo die restlichen Kinder alle im Urlaub weilen. Das ist für meine Mutter wiederum kein Problem, die ziemlich effektiv Kinder bespaßen kann. Bei ihr funktioniert das jedoch nur teilweise erfolgreich, weiß sie misstrauisch ist, beispielsweise bei Fremden nichts essen mag. Eigentlich gut, aber: Gestern hat sie dann doch ein Toastbrot mitgegessen und dabei herausgerückt, dass ihre Eltern sehr wohl das Essen in der Nachbarschaft erlaubt hat, jedoch explizit nicht bei uns. Grund: Unbekannt. Und wir merken an, dass ihre Eltern sich in der ganzen Zeit über nicht ein einziges Mal die Mühe gemacht haben, mal vorbeizuschauen oder wenigstens über den Zaun zu grüßen.

    Nun ist es mir im Prinzip wirklich völlig wurstegal, wenn jemand glaubt, sein Weltbild auf der Basis von fundierten Informationen oder Stammtischparolen untermauern zu müssen, so lange er mich damit nicht belästigt oder einen Krieg anzettelt. Es ist an sich jedoch bedauerlich zu sehen, wie Eltern die Köpfe ihrer Kinder schon von Kleinauf mit Vorurteilen vergiften und sich dann möglicherweise darüber wundern, dass ihre eigene Integration nicht so recht klappen mag. Integration steht und fällt ganz zuletzt immer unten, nicht oben.

  • Datenschutz ade auf SPD.de.

    Ich habe heute meinen SPD-Mitgliedsbeitrag gesenkt. Das hat seinen guten Grund, denn ich möchte Mitglied in einer Rettungsorganisation werden, ich habe für gemeinnützige Dinge einen Etat in meinem Einkommen und dann muss im Zweifel halt jemand daran glauben, wenn ich darin umschichte. Die SPD wird es überleben.

    Ob ich die Änderung des Mitgliedsbeitrages überlebe, ich schon wieder eine andere Frage. Denn in Sachen Datenschutz erlaubt sich die SPD auf ihrer Online-Plattform eine Schwachstelle, die so derartig dumm, dreist, gestört, bescheuert ist, dass man kotzen könnte bei so viel Dummheit. Und das allein schon aus dem Hintergrund heraus, dass die SPD vor vielen, vielen Jahren einmal online so etwas wie Pionierarbeit geleistet hat. Lange her.

    Heute kann man sich auf SPD.de im Mitgliederbereich mit Zugangsdaten anmelden und dann in einem verschlüsselten Mitgliederbereich seine Kontaktdaten und Mitgliedsbeitrag ändern. Das Formular ist bis auf die Mitgliedsnummer nicht vorab ausgefüllt, aber nun gut, damit kann man leben. Vielleicht ist das ja auch nur eine Art Gedächtnistest oder eine Kindersicherung.

    Also, Formular ausgefüllt, auch nochmal mit meinen Kontaktdaten. Aus Deutschland wurde am Ende zwar Djibuti und der Startzeitpunkt für den neuen Mitgliedsbeitrag änderte sich auf magische Weise von „9 2013“ auf „9 2012“, aber das kann ja auch mein Fehler gewesen sein. Es macht natürlich auch vollkommen Sinn, bei der Auswahl des Zeitpunktes für den neuen (!) Mitgliedsbeitrag noch das Jahr 2012 anzubieten. Und es macht auch vollkommen Sinn, bei der Angabe eines neuen Mitgliedsbeitrages zwingend einen Beruf angeben zu müssen, bei dem dann aber der Beruf eines Minusstriches („-„) akzeptiert wird. Ist ja eigentlich auch ein ehrenwerter Beruf, so ein Minusstrich. Denkt man sich bestimmt so, wenn man damit beauftragt wird, ein dämliches Online-Formular zu basteln.

    Was definitiv nicht mein Fehler ist, ist das, was nach dem Absenden des SSL-gesicherten Online-Formulares passiert. Die SPD hat zwar ein Intranet mit ihren Landesniederlassungen und Kreisbüros und auch eine zentrale Mitgliederdatenbank, aus der sich letztendlich die ganzen Gliederungen auch bedienen, aber dennoch wird eine E-Mail an meinen Kreisverband, an „eintreten@spd.de“ und an mich versendet. Unverschlüsselt. Mit all den Daten, die ich soeben in das verschlüsselte Formular eingegeben hatte. Also auch mit meinen Daten meines Girokontos.

    Screenshot, bitte. Die wirklich sensiblen Bereiche habe ich in diesem Screenshot netterweise mal geschwärzt (mit einem Klick darf man das alles großmachen):Unverschlüsselte Bestätigungsmail von SPD.de mit sensiblen Kontaktdaten

    Für den, der das bei der SPD oder bei der Online-Agentur, die die SPD derzeit betreut, verbockt hat: Du alter Pimmelkopp, man sollte solche Anfänger wie dich wegsperren und zwangsumschulen auf Fensterputzer oder sowas ähnliches.

    Ergänzung: Ja, natürlich habe ich den Betreffenden über dieses Sicherheitsloch informiert, nämlich via Rückantwort an die „Eintreten“-Mailadresse. Ich habe danach dennoch darüber gebloggt, weil die Veröffentlichung des Sicherheitsproblems keinen Raum für direkte Datenmanipulationen eröffnet (so hoffe ich doch wenigstens). Schlicht gesagt: Es ist haarsträubende Schlamperei und verpasstes Sicherheitsauditing und solche Defekte gehören unmittelbar an die Öffentlichkeit.

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