Die heutige Apple-Keynote habe ich nicht live verfolgt, sondern auf die Ergebnisse gewartet. Keynotes sind Geschmackssache, Apple-Keynotes habe ich zumindest mal so lange verfolgt, wie ich Apple-Aktien hatte. Die habe ich seit einer Weile nicht mehr und okay, ich will nicht schimpfen, der Gewinn beim Verkauf war beträchtlich.
Nach den ständigen Gerüchten der letzten Monate, dass Apple angeblich ein Billig-iPhone plane, um damit der Billigkonkurrenz mit Android-Betriebssystem Paroli zu bieten, horchte ich dann heute trotzdem genauer hin. Das iPhone 5C hätte das Potential, tatsächlich mit iOS und als billiges Gerät den Markt untenherum aufzurollen, in dem viele Hersteller mit Android tollen, teilweise auch mit recht emotionsarmen Geräten. Und vor allem hätte Apple die Chance, in Märkte hineinzukommen, die sich das metallene Original schlicht nicht leisten können.
Und was macht Apple? Sie verkacken es so, wie man es nur verkacken kann.
Denn: Der Plastikbomber in Form des iPhone 5C wird, so wie es derzeit aussieht, in allen Ausbaustufen (16 und 32 GB) gerade einmal 100 Euro billiger sein, als die des iPhone 5S, also dem iPhone-Flaggschiff. Und damit kostet das billigste iPhone 5C mit 16 GB Speicherausstattung immer noch knackige 599 Euro. Bei Google gibt es für 599 Euro das Google Nexus 4 (199 Euro) und das Google Nexus 7-Tablet (229 Euro) und man hat am Ende noch 171 Euro übrig.
Und selbst so Oberklasse-Gerätschaften wie das Samsung Galaxy S4 kosten derzeit etwas über 300 Euro. Will man es luxuriös, konkurriert der iPhone-Plastikbomber preislich zum Beispiel mit dem kommenden Android-Flagschiff Sony Xperia Z1, das ebenfalls in der 600-Euro-Klasse einsteigen wird, aber bei weitem besser ausgestattet ist.
Mit 599 Euro Einstiegspreis für das billigste iPhone hat Apple ein klares Statement gestellt. Das Segment der günstigen und mittelpreisigen Smartphones will man nicht betreten und diese Segmente weiterhin Android überlassen. Das schon jetzt über eine Milliarde aktivierte Geräte zählt und jeden Tag eine Million mehr. Dass iOS daran arbeitet, nächsten Monat die Hürde der 700 Millionen Aktivierungen zu reißen, ist da kein hoffnungsvolles Signal, sondern eine Kapitulation.
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