• Wahldebakel in Bayern, erweiterte Sicht.

    Die SPD-Sekundanten aus dem Online-Beirat schreiben zwar seit der gestrigen Wahl sabbernd über das Wahldebakel der CSU in Bayern, doch wirklich etwas gutes dabei gibt es für keinen der Großen:

    1. Die CSU hat eines auf die Mütze bekommen. Schlecht für das Tandem Beckstein-Huber. Für die CSU absolut verschmerzbar.
    2. Die SPD hat daraus überhaupt keinen Vorteil ziehen können, der Wahlkampf ist offenbar danebengegangen. Die jüngeren Leute, die vornehmlich dieses Mal die CSU nicht gewählt haben, sind allesamt an der SPD vorbeigelaufen.
    3. Die FDP ist im Freudentaumel, allerdings: Die Wähler wollen kein Politikwechsel, sondern sie haben einen Denkzettel verteilt und sind vornehmlich zur FDP gewechselt, weil schon von vorneherein weitgehend klar war, dass im Ernstfall die CSU mit der FDP koaliert, falls notwendig. Es ist jedoch denkbar und vermutlich auch sehr wahrscheinlich, dass zukünftig die CSU weiterhin das Haus behält, wenn sie sich erst mal ihrer aktuellen Chaostruppe an der Spitze entledigt hat und der Nachfolger ein halbwegs fähiges Charisma mitbringt, wie es in Bayern gewünscht wird.

    Damit ist für die SPD rein gar nichts passiert am Sonntag. Stagnation der übleren Sorte, nämlich mit erkennbarem Verlust. Rote Null. Wenn der Erste geschlagen wird und immer noch erster bleibt und der Zweite ebenfalls geschwächt von dannen zieht, hat von beiden niemand gewonnen, außer dass der Erste immer noch der Erste ist. Und deshalb gibt es gar keinen Grund, Jubelschreie loszulassen oder gehässig auf den Ersten zu zeigen – denn der hat seine Wählerbasis immer noch.

  • Gefährliches am PC.

    Hier ein kleiner Tipp für hyperventilierende Mitglieder von Innenausschüssen in Bundestag oder Landtagen. Das ist das Kernkraftwerk Gundremmingen in Bayern, aus der Sicht des Microsoft Flight Simulator X. Sitzt sogar ziemlich genau an der richtigen Stelle, wenngleich der Aufbau der Gebäude so nicht ganz korrekt ist:

    Selbstverständlich, und da kommt jetzt wieder der Realismus jenseits von hyperventilierenden Innenpolitikern, ist es für einen angehenden Terroristen völlig irrelevant, ob er in einem Flugsimulator den Anflug auf ein virtuelles Kernkraftwerk oder auf eine virtuelle Hühnerscheune übt. Ebenso irrelevant ist es, in einer Flugsimulatorsitzung zu wissen oder nicht zu wissen, wo genau das Kernkraftwerk Gundremmingen liegt, denn wenn er darin hineinfliegen und Schaden erzeugen wollte, müsste er das ja in der Realität machen und nicht in einer Flugsimulatorsitzung. Das nur so zur Erklärung.

    Aber dennoch: Saugefährlich, dieses Simulatorzeugs, oder? Und ich als jemand mit ausländischem Namen, der in dieser Flugsimulatorsitzung mit einem Airbus A321 auch noch daran vorbeigeflogen bin. *hüstel* Wobei ich Wert auf die Feststellung lege, dass ich den Flieger korrekt von München-Erding, Startbahn 8L gestartet, wieder in Stuttgart, Landebahn 7 gelandet und dort am Gate abgestellt habe. Alles korrekt mit vorheriger Einreichung des Flugplanes, permanenter Fluglotsensteuerung und Logbucheintrag.

  • Bundesinnenminister Schäuble redet den lieben langen Tag.

    Es muss ein schrecklich langweiliges Interview gewesen sein, dass Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble neuerdings dem MDR gegeben hat. Denn neben dem üblichen Sermon, dass Islamisten weiter überwacht werden müssten, faselte der gute Mann auch so etwas davon, dass man potentiellen Islamisten auch den Zugriff ins Internet verwehren müsse.

    Das sind so Forderungen, ich ich persönlich liebe und die niemand besser auch Redeflüssen herausarbeiten kann, wie Wolfgang Schäuble. Etwas zusammengekauert im Rollstuhl, halb geschlossene Augen, mit der Hand krallenartige Bewegungen nach vorn und dann wird gedichtet: Ein Satz, zwei Sätze, drei Sätze, ein paar Fakten hier, ein paar Fakten da und ein paar Gedankenhappen dazu und schon haben wir genau solche Forderungen, die weitgehend unerfüllbar sind, aber schön die Illusion des mitdenkenden, wachsamen Innenministers aufstellen.

    Die Masche ist durch, Herr Schäuble. Bald bricht die Wahlkampfzeit an, da dreht man nicht noch große Gesetzesvorhaben, die am Grundgesetz rütteln. Sowas zettelt man am Anfang einer Legislaturperiode an, damit Gras über die Sache wächst.

  • Auf der PS3: WipeOut HD.

    Yeah, das Rennspiel WipeOut von Studio Liverpool, schon seit schlappen 13 Jahren ein Quotengarant in der PlayStation-Family, hat nun mit WipeOut HD auf der PS3 eine würdige Fortsetzung erhalten. „Yeah“ deshalb, weil es einfach „yeah“ ist. 🙂

    Kurz zum Grundlegenden von WipeOut: In fiktiven Rennstrecken werden mit fiktiven Raumschiffen fiktive Rennen gefahren, entweder gegen Gegner oder gegen den übelsten Gegner aller Zeiten, nämlich gegen die Zeit. Ein halbwegs reales Gefühl Raum und Geschwindigkeit spielt bei WipeOut traditionsgemäß keine Rolle, so dass die Geschwindigkeitsmessungen von bis zu 1.000 km/h einfach mal dahingestellt bleiben. Man muss ja nicht alles Schöne dieser Welt erklären können und vor allem ist das Spielkonzept tatsächlich rein intuitiv erlernbar.

    Und genau hier sind wir schon mittendrin, denn es gibt vermutlich aktuell kein schöneres Spiel als WipeOut HD, wenn man genau dieses Spielgenre mag – rasen, aber nicht auf dem Boden, aber auch nicht einfach so im Himmel, sondern auf einer Strecke, die rauf und runter, links und rechts geht. Auch mal in wilden Loopings auf (leider nur) 8 Strecken, die immerhin auch rückwärts beflogen werden können, was bei den Streckenführungen zumindest ein kleiner Kompromiss ist. Dafür sind die Szenerien teilweise komplett unterschiedlich, wunderbar detailliert in typisch hyperfuturistischen Stadtbildern und einfach nur lecker. Die Raumschiffe sind alle durchaus unterschiedlicher Fahrqualität und sehen, im Gegensatz zur Rennstrecke, teilweise richtig „alt“ aus.

    Egal, das gehört dazu, denn WipeOut HD kommt, wenn man eine entsprechende Glotze hat, in Full HD daher, also vollen 1080 Linien Auflösung. Und hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet, denn selbst mit genügend Raumschiffen, Explosionen und Sprüngen auf einmal, bleiben die Bilder flüssig wie heiße Lava – nichts ruckelt, nichts hakt, alles ist wunderschön gerendert und wir sind spätestens jetzt wirklich in der Spielhalle. Etwas versteckt ist dann auch die Umschaltmöglichkeit der Ansicht. Aus dem Cockpit mit (funktionierenden) Anzeigen ist das Rennen einfach grandios! Etwas herangerückt an den Fernseher und man sitzt in der Flugkiste drin.

    Das lässt auch verschmerzen, dass die Steuerung nicht ganz so gut durchdacht ist, denn gleichzeitig mit der X-Taste Gas zu geben und mit der Quadrat-Taste (direkt links-oberhalb davon) Waffen abzuschießen, ist etwas sehr umständlich zu bedienen. Zwar kann man in den Optionen die Tastenbelegung ändern, doch leider zeigt sich auch hier, dass das PS3-Gamepad immer noch daran krankt, dass für die linke Hand keine Funktionstasten bereitstehen, sondern nur die Richtungstasten, auf die man auch verzichten könnte, wenn man mal ehrlich ist.

    WipeOut HD kommt übrigens (zumindest derzeit) rein online daher und ist über den PlayStation Store erhältlich, immerhin für faire 17,99 Euro, 998 Megabyte wollen dann nach dem Kauf heruntergeladen werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwickler nach und nach ein paar weitere Gimmicks in den PlayStation Store stellen, denn so sind wir vermutlich nach maximal zwei Wochenenden schon durch. 😉

  • Google fotografiert Pforzheim.

    Gerade mal so eben noch fotografisch erwischt, deshalb leider auch nicht wirklich hochauflösend:

    Das Auto links ist einer der Opel Astras mit dem markanten Oberbau, fotografiert an der Kreuzung Christophalle/Hohenzollernstraße/Brettener Straße.

  • Elektrische Zigaretten.

    Das ist dann wohl der Spammer-Trend für die nächsten Jahre: Die Elektrische Zigarette, wie auch immer das Teil funktionieren mag. Heute frisch im Junkmail-Filter.

    Anbieter in England, Shop-Domain in Montenegro, Shop selbst in Luxemburg. Könnte alles ein neuer Trend werden.

  • Cactuscontent (3).

    So, das dürfte dann die letzte Blüte für dieses Jahr von unserem Familienkaktus sein. Ich habe den Kaktus schon vor einigen Tagen wegen der miesen Witterung dauerhaft hereingenommen und eigentlich damit gerechnet, dass die Blütenknospe aufgibt, aber der stachelige Kollege wollte sich dennoch nicht lumpen lassen:

    Immerhin ist das jetzt schon der dritte Blütenstand und diese Blüte die Nummer 5 für dieses Jahr. Eine wackere Leistung für einen ehemaligen Wohnungskaktus, der erst seine zweite Sommersaison draußen auf der Fensterbank verbringen durfte. Westseite, bei Wind und Wetter, Tag und Nacht, seit April bis vor ein paar Tagen. Und es hat weder ihn, noch irgendeinen der anderen Kakteen irgendwie gestört, dass es weitgehend ungeschützte Westseite war.

    Um 4,5 Zentimeter ist er übrigens in dieser Saison gewachsen, das ist mehr als enorm für einen eingetopften Kaktus.

  • Kunden „fördern“.

    Zuerst die gute Nachricht: Das so genannte Telecom-Paket wird das EU-Parlament nicht ohne umfangreiche Korrekturen absegnen. Zu den Korrekturen wird voraussichtlich gehören, dass die „französische Methode“, also der Methode, bei der Internet Service Provider ihre Kundschaft nach mehrfachen Urheberrechtsverstössen providerübergreifend sperren sollen, so nicht durchkommen wird.

    Sehr gutes Zeichen und an sich das normalste der Welt, denn niemand würde ja beispielsweise Supermärkte mit der sinnlosen Aufgabe betrauen wollen, dass diese den Melonenverkauf gegenüber einzelnen Kunden reglementieren sollten, wenn sie von einer höheren Macht, die nicht der Staat ist, gesagt bekommen, dass ein bestimmter Kunde die Melone nicht ißt, sondern sich damit selbstbefriedigt. Ja, tatsächlich, der Vergleich ist plump, aber nichts anderes wäre es, wenn der ISP nun nicht mehr nur den Dienst bereitstellen soll, sondern auch gleichzeitig die Kundschaft erziehen.

    Stattdessen hat man sich aktuell nun auf eine Formulierung geeinigt, in der die Unterhaltungsindustrie und ISP Kooperationen ausbaldowern sollen und ihre Kundschaft bei gemeldeten Urheberrechtsverstößen „informieren“ sollen. So eine schwammige Formulierung von Dingen, die an sich weitgehend sinnlos sind, sind ein gutes Zeichen dafür, dass es in der zuständigen Arbeitsgruppe offenbar unterschiedliche Meinungen über die Vorgehensweisen gibt. Und das ist ebenfalls ein gutes Zeichen. Nichts wäre schlimmer, als wenn in dieser Thematik die bereits von Lobbyisten verwarzten Abgeordneten die Oberhand gewinnen und polizeistaatliche Dinge durchtrommeln.

    Zumindest kann man jetzt davon ausgehen, dass nun eine Weile Ruhe ist. Das EU-Parlament wird nächstes Jahr neu gewählt und im Prinzip ist man jetzt in den letzten Schüben von wirklich gewünschten Richtlinieninitiativen. Und freiwillig stellt sich selbst kein Ultrakonservativer hin und fordert im Wahlkampf Dinge, die erst einmal massiv die Bürgerrechte verletzen und nur dazu dienen, den Bürger staatlich filetiert der Unterhaltungsindustrie zur Erstverwertung hinzuwerfen.

  • Kompatibilität von ExtUSB zu MiniUSB.

    Neuere HTC-Mobiltelefone haben keinen weitgehend üblichen MiniUSB-Anschluss mehr, sondern kommen mit einem anders geformten Anschluß namens ExtUSB. Der ist HTC-proprietär und das ist auf den ersten Blick ein Ärgernis, weil man nun schon wieder ein USB-Kabel legen darf, eben mit dem ExtUSB-Anschluß am anderen Ende.

    Die Dockingstation, die ich mir nun für mein HTC Touch Pro bestellt hatte, ist für das HTC Touch Pro und hat – einen MiniUSB-Anschluss. Allerdings steht auf der Verpackung extra drauf, dass es für das Touch Pro Diamond und Pro sei. Probieren geht über Studieren und tatsächlich, der MiniUSB-Stecker passt, obwohl es optisch gar nicht so aussieht, einwandfrei in die ExtUSB-Buchse, so dass tatsächlich ein USB-Kabel mit MiniUSB-Anschluß zum Akkuladen und Datensynchronisieren ausreicht.

    Tipp für die Handbuchschreiber bei HTC: Das doch bitte ins Handbuch schreiben. 😉

  • Sarah Palin.

    Wenn ich mir die Kandidatin für die US-Vizepräsidentschaft im McCain-Team, Sarah Palin so anschaue.. Gouveneur im Metropolstaat Alaska, erzkonservative Haltung nach außen, lasche Haltung in die Familie selbst, erste Rede gleich schon gespickt mit Lügen, politisch auf der Weltbühne peinlich unerfahren, macht Wahlkampf mit einem Yahoo-Mailaccount, das abgesichert ist mit durchschaubaren Sicherheitsabfragen und damit knackbar für die halbe Weltbevölkerung.. dann wird mit sehr bange. Am Ende notiert sie die Codes für die Atomraketen noch in ihren Google-Account und lässt die kontextbezogene Werbung verbieten – so zur Sicherheit.

    Palin hätte gute Chancen, bei einer Wahl McCains ihn irgendwann zu beerben. Und ich glaube nicht, dass das irgendwie gut für die Welt wäre, wenn solche politischen Blindgänger und Ja-Sager an eine Macht kommen, denen sie nicht gewachsen sind.

    Hoffentlich denken die Amerikaner mit, wenn sie im November wählen. Wenigstens ein einziges Mal.

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