Ich kann nicht Ski fahren. Nie gelernt, aber auch nie wirklich gebraucht, weder beruflich, noch als Freizeitbeschäftigung. Geschweige denn, als Berufssport. Als “Couchpotato”, die Wintersport vor allem aus dem Wohnzimmer heraus anschaut, macht man sich kaum einen wirklichen Eindruck davon, was es heißt, beispielsweise beim Ski Alpin von einem Berg in einem Höllentempo herunterzustürzen und sich am Ende mit den Wettbewerbern um Hundertstelsekunden zu streiten. Ich käme nicht im entferntesten auf die Idee, von so einem Berg mit Skiern herunterzufahren oder einfach mal direkt herunterzurennen. Ich habe durchaus Nerven, aber mein Himmelfahrtskommando-Gen ist nicht sehr ausgeprägt.
Aber dann so Sachen zu sehen, die bei den Paralympics in Vancouver geboten werden, das lässt dann einen so richtig klein werden: Blinde Sportler, die ohne jegliches Sehvermögen und mit akustischen Signalen eines vorausfahrenden Guides Slalom fahren, also rein auf Ansage links und rechts durch die Tore fahren, unten ankommen, natürlich gegen die Sportler mit geringeren Sehbehinderungen keine Chance haben, aber trotzdem mehr können, als unsereiner, der alle “Sinne beisammen” hat.
Oder die Landläuferin und Biathletin Andrea Eskau: Sie fährt diese Saison das erste Mal Langlauf, schießt erst seit drei Monaten und macht nebenbei etwas, was nur die wenigsten Sportler schaffen – Teilnahme an Sommer- und Winterspielen. 2008 hat sie in Peking Gold im Handbiking gewonnen und nun fährt sie unter anderem mal eben 10 Kilometer Langlauf und da auf Platz 8 und nur knapp 3 Minuten später als die Goldmedaillengewinnerin.
Wir, die “Laufenden” und “Sehenden”, wir haben Probleme und stehen vor scheinbar unlösbaren Problemen? Machen wir erst mal die Hälfte von dem, was so genannte Behinderte treiben und überleben das mal.
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