Eine andere Umschreibung als “Dukatenesel” fällt mir einfach nicht ein, wenn ich mir das anschaue, was T-Mobile da an Preisen für Zusatzdienste für iPhone-Nutzer aufstellt. Nachrechnen? Gern.
Das Tethering ist das Schlüsselwort. Tethering bedeutet, dass das iPhone quasi als Funkmodem für ein angeschlossenes Notebook fungiert. Das iPhone wird per Bluetooth oder USB an das Notebook angeschlossen, auf dem iPhone das Tethering aktiviert und dann kann das Notebook über das iPhone ganz normal ins Internet.
Diese vermeintliche Weltrevolution ist – uralt. Mit jedem gängigen Windows-Mobile-Smartphone ist diese Geschichte nach entsprechender Konfiguration ebenso möglich und zwar ohne zusätzlichen Kostenaufwand für den Mobilfunkvertrag. Das vor allem deswegen, weil der Mobilfunkprovider gar nicht sehen und messen kann, ob der Datenverkehr nun vom Smartphone selbst oder einem dahinter angeschlossenen Notebook stammt.
Das gilt prinzipiell auch für das iPhone. Und weil das so ist und man so ja irgendwie kein zusätzliches Geld verdienen kann, hat Apple für seine Mobilfunkprovider einen optionalen Tethering-Schalter eingerichtet, den die Mobilfunkprovider für die von ihnen vertriebenen Geräte ein- und ausschalten kann. Ausgeschaltet ist dann einfach immer und erst wenn der Kunde für das Tethering löhnt, wird das Pferdegeschirr abgemacht.
Und diese Freischaltung erkauft sich der Benutzer abartig teuer: Ganze 20 Euro zusätzlich möchte T-Mobile dafür sehen, dass sie ihre iPhones für das Tethering aktivieren. Und das kommt dann hübsch auf den bestehenden Monatspreis hinzu. Dafür gibt es zwar 3 Gigabyte Datenverkehr noch zusätzlich dazu, allerdings ist damit das Tethering als Notlösung dafür, dass man mit dem iPhone gelegentlich auch das Notebook ins Internet hievt, quasi tot.
Es geht aber auch noch eine Schippe heftiger, denn auch die Telefonie über das Internet, das so genannte Voice over IP, was ja jahrelang nicht gehen durfte, weil T-Mobile ach so große Angst hatte, dass dann deren Mobilfunknetz zusammenbricht und sich möglicherweise dann Erdspalten bilden, geht nun dann doch – wenn man zukünftig auch hier zusätzlich hinblättert, nämlich nochmal 15 Euro im Monat (außer bei den teuersten Tarifen Complete L und Complete 1200, da kostet es “nur” 10 Euro im Monat).
Also rechnen wir doch mal nach und schnüren ein kleines iPhone-T-Mobile-Paket im kleinsten T-Mobile-Tarif Complete XS:
iPhone 3G S (16 GB, subventioniert): 249,95 Euro
Bereitstellung: 24,95 Euro
Grundpreis: 24,95 Euro/Monat
Tethering-Option: 20 Euro/Monat
VoiP-Option: 15 Euro/Monat
Macht alles zusammen auf 24 Monate: 1.713,70 Euro. Und da ist noch keine Minute telefoniert und noch keine SMS verschickt.
Machen wir die Gegenbüchse auf mit einer Urlaubsfahrt nach Italien und einem Kauf eines “freien” iPhones mit standardmäßig aktiviertem Tethering, das dann mit einem O2-Vertrag mit zusätzlicher Internet-Option (O2 gestattet ausdrücklich Voice over IP.) betrieben wird:
iPhone 3G S (16 GB, unsubventioniert): 599 Euro
Bereitstellung O2 Inklusivpaket 100: 25 Euro
Grundpreis: 10 Euro/Monat (100 Minuten Fest- und Mobilfunknetz Deutschland inbegriffen)
Internet-Pack-M (Internet-Flatrate): 10 Euro/Monat
Das macht unter dem Balken auf 24 Monate hinaus: 1.104 Euro. Und da sind insgesamt 2.400 Minuten Telefonieren ins deutsche Telefonnetz auch noch dabei.
Muss ich mich noch wundern: Nein. Das hat alles schon lange nichts mehr mit Realität zu tun.
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