• WordPress 3.0 – eine Vorschau.

    WordPress 3.0 steht schon mitten in der Entwicklung. Vorausgesetzt, dass alles so läuft, wie man sich das vorstellt, darf man mit dem Erscheinen im Mai rechnen, was auch nicht mehr ganz so weit ist. Es ist also nicht vermessen, sich schon mal anzuschauen, was alles zu erwarten ist. Weiterhin gilt, dass die Version 3.0 ein „normaler“ Schritt ist. Die WordPress-Entwickler gehen traditionell in Zehntelschritten durch das Versionsuniversum, so dass die Version eine Weiterentwicklung von 2.9 ist und nicht von 2.0. Wer also erwartet, dass WordPress 3.0 vollkommen neu daherkommt, wird sich enttäuscht fühlen und das ist durchaus gewollt.

    Denn WordPress ist weiterhin mit Riesenschritten dabei, sich zu einem echten Redaktionssystem zu entwickeln und dieser eingeschlagene Weg ist ausnahmslos gut. Dementsprechend kommen die meisten Erneuerungen wieder dem CMS-Paradigma zugute:

    • Die Installationsroutine wird erweitert, allerdings, um es gleich zu sagen, nicht komplizierter. Der Standard-Benutzer, der bisher immer „admin“ hieß, kann nun frei gewählt werden und das Passwort dazu ebenso. Es gibt also zukünftig absolut keinen Grund mehr, mit dem „admin“ zu bloggen.
    • Hinter den Kulissen kommt endlich zusammen, was zusammegehört. WordPress und WordPress MU, die Multi-User-Variante von WordPress. Zukünftig wird es schon mit dem normalen WordPress möglich sein, bei Bedarf weitere Website-Instanzen einzurichten. Für die Einzel-Website-Benutzer ein nicht wichtiges Feature, für die eingefleischten Folks, die WordPress MU einsetzten, endlich das Ziel.
    • Das bisherige Standard-Theme „Kubrik“ geht nun in Rente und wird durch das neue Theme „2010“ bzw. „twenty ten“ ersetzt. „2010“ bringt ein moderneres Design, ist rundum neu entwickelt und lässt sich von Nichtprogrammierern auch einfacher modifizieren. Beispielsweise wird sich die Header-Grafik direkt in den WordPress-Einstellungen ändern lassen, ebenso der Hintergrund und gar der grundsätzliche Aufbau. Sidebar gewünscht? Rein damit! Ich bin mir ziemlich sicher, dass allein schon dieses neue Theme WordPress um einiges attraktiver bei Anwendern machen wird, die mit WordPress möglichst einfach und schnell zu einer Website kommen wollen.
    • Für Updates von Themes, Plugins und WordPress selbst gibt es nun in der Navigation links unter „Dashboard“ einen eigenen Menüpunkt. Hier wird es dann erstmals möglich sein, auf einen Blick zu sehen, was alles im System aktualisiert werden kann.
    • Die Unterstützung für Kurz-URL (in WordPress werden sie „Shortlinks“ genannt) wird stark erweitert. Zukünftig sind Kurz-URL nicht mehr nur beim externen Dienst „wp.me“ möglich, sondern auf der eigenen Web-Adresse.
    • Eine WordPress-Website lässt sich nun sehr einfach für Suchmaschinen verstecken (bisher musste man dazu in die Einstellungen und dort unter „Privatsphäre“ die entsprechenden Optionen bearbeiten). Hierzu wird im Dashboard rechts neben dem Titel und dem Button „Zur Seite“ noch ein weiterer Button namens „Privacy On“ erscheinen, der auf einen Schlag die entsprechenden Metatags, die für die Kennzeichnung, ob eine Website von einer Suchmaschine indiziert werden darf oder nicht, sorgen.
    • Die neu hinzukommende „Custom Navigation“ wird in der Sidebar einer WordPress-Website eigene Navigationsmenüs ermöglichen, die mit Links zu internen und auch externen Websites gefüllt werden können. Das ist beispielsweise dann praktisch, wenn mit WordPress eine eigene Microsite einer Präsenz betrieben wird und man hier mit einem einheitlichen Theme eine übergreifende Navigation abbilden möchte, die genauso aussieht, wie auf der Haupt-Website. Die Idee der „Custom Navigation hat perun recht übersichtlich erklärt.

    Wie geht es weiter? Nach dem aktuellen Projektfahrplan beginnt in den nächsten Tagen die Beta-Phase, Mitte April soll dann der erste Release Candidate (RC) die Welt erblicken und, wenn alles gut läuft, dürfen wir dann im Mai WordPress 3.0 begrüßen. Anvisiert ist gleich der 1. Mai. Das wird spannend.

  • Die ITU als selbsternannter Retter des Internet.

    Schon seit Anbeginn des Internet und auch seines Vorläufers ARPANet ist die Vergabe von IP-Adressen (bzw. im ARPANet die Netzwerkadressen) eine Geschichte, die die Netzcommunity selbst verwaltet. Anfänglich war dies die IANA, die Internet Assigned Numbers Authority. Wer als Institution entsprechende Adressressourcen benötigte, bekam diese von der IANA, nachdem einige wenige Formalitäten geklärt wurden.

    In der Zwischenzeit ist die IP-Adressvergabe verteilt auf fünf so genannte Regional Internet Registries (RIR), die jeweils zuständig sind für einen bestimmten Bereich auf der Erde (siehe hierzu auch den Artikel zur IP-Adressierung in netplanet). Auch hier gilt, dass Provider nach Erfüllung einiger Voraussetzungen von der jeweils zuständigen Regional Internet Registry notwendige IP-Adressblöcke erhalten können und das nach fairen, nachvollziehbaren und kollegialen Maßstäben passiert.

    In der Netzcommunity, den so genannten Netheads, wird man vermutlich niemanden finden, der dieses System nicht gut findet. Dafür aber bei den Telefonleuten, den Bellheads, denn da läutet schon der oberste Verein, die International Telecommunication Union (ITU), die Alarmglocke. Tatsächlich hat die ITU vor einigen Tagen bekräftigt, dass sie sich ebenfalls als Vergabestelle für IP-Adressen im zukünftigen IPv6-Protokoll etablieren möchte. “Bekräftigt” deshalb, weil die ITU an dem Thema schon seit über fünf Jahren arbeitet, zumindest gedanklich.

    Konsequenz ist dabei eher nichts, was die ITU an den Tag legt, denn sie will nicht einfach die gesamte IP-Adressvergabe übernehmen, sondern sich als weitere RIR positionieren, zu den schon bestehenden fünf. Nanu, fragt sich da der geografisch Gebildete, welche Region will den ITU versorgen, wenn die schon bestehenden RIR schon alle Bereiche des Planeten versorgen?

    Die ITU greift dummerweise da ein Argument auf, dass vielleicht 2005 noch funktionierte, nämlich die Sorge, dass unterentwickelte Regionen der Erde in der Zuteilung von IP-Adressen benachteiligt sein könnten. Vor fünf Jahren waren die Lieblingsbeispiele der ITU da Afrika und Südamerika. Nur – Afrika hat inzwischen das AfriNIC als eigene RIR und Südamerika das LACNIC.

    Diese Argumentation der ITU ist so abstrus, dass es schon der eigenen Mitgliedschaft mulmig wird und das sind vor allem westliche Regierungsvertreter, die mit Forderungen nach einer reellen Prüfung der angeblichen Notwendigkeit eines ITU-Engagements als RIR eine deutliche Position gegen die RIR-Ambitionen der ITU beziehen.

  • Windows-Rechner im Energiesparmodus aufwecken.

    “Wake on LAN” ist eine wunderbare Technik, um damit einen Rechner ferngesteuert hochzufahren. Beispielsweise sitze ich im Büro, habe eine netzwerktechnische Merkwürdigkeit in unserem Netz, die ich gern einmal “von außen” analysieren möchte. Also ein VPN aufgebaut zu meiner Fritzbox (7270) nach Hause, in die Fritzbox-Konfiguration hinein, in der LAN-Übersicht meinen PC ausgesucht und auf den Button “Computer einschalten” gedrückt. Die Fritzbox sendet dann an meinen ausgeschalteten PC eine Reihe von Wake-on-LAN-Datagramme, die die Netzwerkkarte des PC, die permanent für einige wenige Watt “mithört”, empfängt. Das BIOS meines PC registriert dann den Aufweckwunsch und fährt den PC normal hoch. Über das VPN kann ich mir dann bequem per Remote Desktop den Desktop ins Büro holen.

    Das funktioniert zuverlässig auch dann, wenn der PC im Ruhezustand (Hibernation) ist, nicht aber, wenn er im Energiesparmodus schlummert. Und das hat auch einen einfachen Grund: Im Energiesparmodus ist der PC nicht wirklich ausgeschaltet und damit ist auch das BIOS nicht mehr im Spiel. “Wake on LAN” funktioniert also nicht, weil nicht das BIOS auf der Netzwerkschnittstelle hört, sondern das Betriebssystem. Schickt man also einen Rechner ferngesteuert nach dem Einsatz nicht in den finalen Schlaf oder in den Ruhezustand, sondern in den Energiesparmodus, dann bringt man ihn unter Umständen in eine Sackgasse, aus dem er nur direkt an der Konsole wieder erweckt werden kann.

    Um den PC auch im Energiesparmodus ferngesteuert wieder hochfahren zu können, ist also eine Einstellung im Betriebssystem gefragt. Und die bringt, wie alle anderen Betriebssysteme auch, die Energieeinstellungen der Netzwerkkarte mit – wenn die Netzwerkkarte das unterstützt, was aber alle moderneren Karten und direkt auf Mainboards verbauten Module tun. Unter Windows also ab in den Gerätemanager (Rechte Maustaste auf “Computer”, dort auf “Eigenschaften”, dann links auf “Geräte-Manager”).

    Im Geräte-Manager gibt es dann unter “Netzwerkadapter” alle im System verfügbaren Netzwerkkarten, bei den meisten Rechnern wird das eine einzige sein. Ein Doppelklick darauf und schon erscheinen die Eigenschaften ebendieser. Auf der Registerkarte “Energieverwaltung” gibt es dann die gewünschten Optionen:

    Die erste Option ist für uns uninteressant und kann angehakt bleiben, denn wenn jemand ferngesteuert auf dem PC ist, ist tatsächlich auch die Netzwerkkarte in Betrieb und der PC wird diese nicht ausschalten. Die zweite Option ist standardmäßig nicht aktiviert, die wollen wir aber nun aktivieren, denn das ist genau die gesuchte Funktion. Mit dieser Einstellung wird PC dann tatsächlich aus dem Energiesparmodus wieder starten, wenn auf der Netzwerkschnittstelle Pakete empfangen werden.

    Damit das nicht bei jedem empfangenen Paket passiert, sollte unbedingt auch noch die dritte Funktion aktiviert werden, damit nur “Verwaltungsstationen” den PC starten können. Die Fritzbox beherrscht das.

    Alles im OK bestätigen und fertig.

  • Eric Whitacres virtueller Chor.

    Der Vorspann sagt eigentlich fast alles: 185 Stimmen, 243 Aufnahmen, Sänger aus 12 Ländern und alle singen gemeinsam unter dem US-amerikanischen Dirigenten Eric Whitacre. Die Kleinigkeit dabei ist, dass all diese Sänger nicht in einem echten, sondern in einem virtuellen Raum singen. Muss man sich angeschaut haben:

    Wer einen größeren Bildschirm und eine höhere Bandbreite sein eigen nennt, kann mit einem Klick auf den Film das Ding auf der Website von YouTube auch in HD und in Full-HD anschauen.

    [via Mario Sixtus]

  • Das deutsche Kindernetz.

    So, nun haben also auch die deutschen Länderminister ihr Beinchen heben und ihre Duftmarke auf das Internet setzen dürfen. Herausgekommen ist in der nach wie vor existierenden pränatalen Netzpolitik-Ära ein Kompromiss, der so peinlich ist, dass man eigentlich das deutsche Internet schon allein deshalb vom Internet abschotten sollte, damit das da draußen keiner sieht.

    Es geht um eine Neuauflage des Jugendmedienschutzstaatsvertrages (JMStV), der den Jugendschutz in Fernsehen, Radio und Internet regeln soll. Und der Online-Jugendschutz wird jetzt, kurz zusammengefasst, nach der Neufassung so aussehen, dass Web-Anbieter ihre Inhalte altersklassifizieren sollen, damit Filtersysteme, die Eltern auf die Rechner ihrer Kinder installieren, diese Angaben entsprechend als Basis zum lokalen Filtern nutzen können.

    Sprich: Papi installiert auf den Computer seines Sohnemannes einen entsprechenden Pfui-Filter, stellt den so ein, dass nur Inhalte angezeigt werden, die, sagen wir, ab 16 Jahre sind und dann darf Sohnemann lossurfen – und bekommt dann logischerweise nur die Seiten zu sehen, die eine entsprechende Altersklassifizierung tragen. Multimediale Inhalte wie Filme und TV-Aufzeichnungen werden desweiteren “sendezeitbegrenzt”, so wie das die meisten deutschen Fernsehsender schon jetzt handhaben müssen.

    Der Clou an der ganzen Sache: Jeder Anbieter klassifiziert weiterhin seine Inhalte selbst. Und wer nicht klassifiziert, müsste dann, wenn man konsequent an das Thema geht, auch sofort gefiltert werden. Und wenn man Eins und Eins zusammenzählt, wird man schnell zum Ergebnis kommen, dass das alles hanebüchener Schwachsinn ist, der vorne und hinten nicht funktioniert, außer wenn man seinen Kindern die Geschichte verkaufen will, dass das Internet nur aus zwei Handvoll Webservern besteht und die Kinder nirgendwo anders, wo es möglicherweise keinen Pfui-Filter gibt, ins Internet kommen.

    Ein murksiger und handwerklich schlecht gemachter Staatsvertrag mehr im Land, ein zusätzliches weiteres Hintertürchen, um vielleicht in einigen Jahren mit einer Verschärfung des Jugendschutzes ein staatliches Filtersystem durchzupauken und eine weitere netzpolitische Aktion, die zeigt, dass die Politik vom Medienwandel so ziemlich gar nichts mitbekommen hat.

    Ich habe ehrlich gesagt auch nichts anderes von der Landespolitik erwartet. Das Thema Internet überfordert ja schon massiv die Bundespolitik, da kann einen Stock tiefer schlicht kein Fachpersonal mehr übrig sein.

  • Abgabetermin für die ELENA-Verfassungsklage verlängert.

    Eigentlich ist heute der Abgabetermin für Einverständniserklärungen zur geplanten Verfassungsklage des FoeBud e.V. gegen das ELENA-Verfahren. Allerdings wurde bekanntgegeben, dass der Abgabetermin bis auf nächsten Montag verlängert wurde.

    Das bedeutet für alle die Sozialversicherungspflichtigen, die noch nicht an der Verfassungsklage teilnehmen, dass sie das noch tun können, wenn sie ihre Beine in die Hand nehmen und sputen. Nähere Informationen gibt es auf der Aktionsseite von FoeBud, dort kann man sich dann auch registrieren. Nach der Registrierung gibt es eine E-Mail, in der ein Link bestätigt werden muss und auf der Bestätigungsseite lässt sich dann ein personalisiertes PDF-Dokument herunterladen. Das dann ausdrucken, unterschreiben und ab die Post.

  • Das Jörg-Kachelmann-Schlachtfest.

    Das Thema Jörg Kachelmann elektrisiert die Journallie. Noch immer scheinen es die Printmedien nicht verwunden zu haben, dass ihnen das Fernsehen in Sachen Aktualität den Rang abgelaufen hat. Umso schöner ist es deshalb, wenn mal einer dieser Moderatoren in irgendeinen Verdacht gerät und man ihn in der Boulevardpresse in Ruhe reißen kann, wie das die Raubtiere in der Serengeti tun. Prominentestes Beispiel der näheren Vergangenheit ist hier der ehemaligen Moderator Andreas Türck, der im Mai 2004 ebenfalls wegen Verdachtes auf eine Vergewaltigung angeklagt wurde, 16 Monate später aber aufgrund Zweifel an der Glaubwürdigkeit des angeblichen Opfers freigesprochen wurde. Seine Karriere als Moderator war freilich hin, denn hängenbleiben tut immer etwas – man muss nur lange genug Drecks durchs Rohr schieben.

    Ich muss leider, auch wenn diese Themen hier im Blog extrem unbeliebt sind, wieder einen krassen Bogen zur Lokalpresse machen, denn heute morgen war der Blick auf die Website der Pforzheimer Zeitung wieder eine bedauernswerte Bestätigung dafür, dass man in der Bedienung der Promi-Guillotine weiterhin gern schneller ist, als mit der Verwendung des durchschnittlichen Journalistenverstandes.

    Zutatenliste:

    • 1 dpa-Foto Jörg Kachelmann, etwas derangiert schauend, unfriesiert
    • 1 Anreißer mit eingebauter Fragestellung, in etwa mit folgender Intention: Behalten sie ihn noch im Gefängnis und wird da vor uns geschützt oder lassen sie das gefährliche Raubtier frei und er fällt gleich hinter dem Gefängnis die nächste Deutsche an?
    • 1 Bildergalerie mit sieben Bildern aus dem dpa-Bilderarchiv (Suchwort: „jörg kachelmann“)
    • 1 Link auf den ersten Bericht über die Verhaftung, mit einem Titel, der eine glatte Vorverurteilung darstellt („Wetter-Experte in U-Haft: Kachelmann ein Vergewaltiger“). Das Fragezeichen hinter „Vergewaltiger“ wurde immerhin gegen 13 Uhr dann noch nachgereicht.
    • 1 Link auf ein offensichtlich früher geführtes Telefoninterview („Sie rufen aus der Schweiz an.“) mit Jörg Kachelmann zum Thema Wetter in Pforzheim, immerhin aber mit griffig-universeller Überschrift.
    • 1 Leserumfrage zur Urteilsbildung

    Zusammengeklickter, sensationsgeiler, Hirnfäule erregender Kloakenjournalismus für die Frühstückspause. Das ist wie wenn man als Redakteur zu einem Fahrradunfall noch ein, zwei Blutbeutel mitnimmt, damit wenigstens noch etwas Farbe ins Bild kommt und dann am Ende den Leser über die Schuldfrage entscheiden lässt. So einfach macht man Nachrichten. Defäkieren ist schwerer.

  • Elektronisch signierte Rechnungen als Originale.

    Häufig passiert folgendes: Eine Rechnung wird ausgestellt, ausgedruckt, eingetütet und an den Kunden geschickt. Der verliert die Rechnung oder erhält sie niemals, es kommt möglicherweise zum Zahlungsverzug, es wird telefoniert und der Kunde braucht nochmal die Rechnung.

    Häufig wird dabei der Fehler gemacht, dass die Rechnung nochmal ausgedruckt und an den Kunden geschickt wird, gerade von Unternehmern, die ihre Rechnungen manuell erstellen. Eigentlich ist das aber nicht erlaubt, denn eine Rechnung ist eigentlich ein Original und wenn der Kunde die Rechnung nochmal benötigt, dann ist ihm eine Kopie auszustellen, zumindest wenn die Rechnungsnummer unverändert bleibt.

    Bei elektronischen Rechnungen ist das vermeintlich einfacher – man könnte dem Kunden ja einfach nochmal die Rechnungsdatei schicken – aber das ist gleich auf zweierlei Weisen problematisch. Zum einen möchten die deutschen Finanzbehörden gefälligst eine qualifizierte elektronische Signatur auf elektronischen Rechnungen sehen und zum anderen beweist eine einfache elektronische Rechnung gar nichts, denn der Nachweis von Original und Kopie ist nicht durchführbar.

    Und hier punktet dann tatsächlich die elektronisch signierte Rechnung, denn mit der Signatur wird der Zeitpunkt der Erstellung festgehalten, bei einer qualifizierten elektronischen Signatur, wie sie deutsche Finanzbehörden sehen möchten, ist zudem ein Zeitstempel einer Zertifizierungsstelle notwendig, der damit eine rechtsverbindliche Aussage gibt, dass die Rechnung tatsächlich zu diesem Zeitpunkt erstellt und signiert wurde.

    Ruft also ein Kunde an und möchte eine noch nicht bezahlte Rechnung nochmals zugestellt bekommen (oder ich rufe ihn an und bitte um Begleichung…), dann bekommt er einfach die originale Rechnungsdatei, die ich damals elektronisch signiert habe. Sie wird immer das Original bleiben, so lange der Kunde diese Datei aufhebt, wozu er selbst nach dem Verifizieren der Signatur und dem Ausdrucken verpflichtet ist.

  • Opel Insignia OPC.

    Auf die sehr kurzfristige Frage meines Lieblingsautohauses, ob ich mal bei einer bestimmten Aktion aushelfen könnte, musste man mich nicht lange bitten. Nämlich bei der Überführung eines Opel Insignia von Pforzheim nach Rüsselsheim.

    Das war dann nicht einfach nur ein Opel Insignia, der heute morgen nach Hause gefahren werden wollte, sondern ein Insignia “OPC”. Das steht für “Opel Performance Center” und ist der Haustuner von Opel. Und der hat aus dem Auto einen Hobel gemacht, dessen Leistung schon mir nicht mehr ganz geheuer sind: 325 PS, 2,8 Liter Hubraum, Vierradantrieb, ein Spitzentempo von 250 km/h und in 6 Sekunden von 0 auf 100. Eine Pferdekutsche mit 325 Pferden vornedran, irgendwo jenseits von 50.000 Euro Kaufpreis.

    Erster Eindruck: Kein Stadtauto, absolut nicht. Ich bin es mit meinem Serien-Astra gewohnt, etwas “draufzudrücken”, bei so ziemlich allem, was man machen will. Das ist kein Problem, wenn man von einem smart kommt, sehr wohl aber eines, wenn man mal eben ein anderes Auto fährt. Die ersten Kilometer bis zum Tankstopp 1 bin ich daher auch weitgehend wie auf Eiern gefahren, so vorsichtig ist man. Einmal etwas beherzter auf’s Pedal und schon sind wir bei 50 km/h. Und netterweise hat es eine Anfahrhilfe für den Berg, so dass ich als miserabler Bergkuppler es sogar aus dem Pforzheimer Tal schaffte, ohne das Auto an jeder Ampel ständig absaufen zu lassen.

    Nach Rüsselsheim sind es rund 160 Kilometer, die man grob in drei Teile aufteilen kann. Der Zubringer namens “A8”, die Rennstrecke A5/A6/A67 und dann der Rest auf der A60. Auf der A8 von Pforzheim nach Karlsruhe geht nichts, hier ist weitgehend ein Tempolimit angesagt, außerdem ist die Strecke zu weiten Teilen vierspurig.

    Auf der A5 habe ich mich dann hinter Karlsruhe mal vom vorausfahrenden Timo leiten lassen, das Gaspedal im sechsten Gang etwas auf Durchgängigkeit zu testen. Der Aufkleber der Winterreifenherstellers bat darum, möglichst die 240 km/h nicht zu überschreiten, daran hielt ich mich. Okay, ich habe schon bei lausigen 220 km/h aufgegeben, immerhin ist mein normales Richttempo meiner Nach-smart-Phase beim Astra zwischen 140 und 160 km/h. Und 220 km/h hat gereicht, um mich mal bei den ganzen Audis, BMWs, Mercedes, Porsches und all dem anderen Gesocks, das mich jahrelang als Kleinwagenfahrer ärgerte, mal zu revanchieren. Der verzweifelte Audi-Fahrer, den ich hinter Bruchsal hinter mir stehengelassen habe, wird in Erinnerung bleiben. 😉

    Fast schon erschreckenderweise stand dieses Auto wie eine Eins auf der Straße. Das mich störende Brummen, was man offensichtlich bei Autos dieser Leistungsklasse lieben muss, war nicht mehr zu hören, das Auto war leiser, als alles andere. Obwohl ich mich durchaus in schnell fahrenden Autos zügig unwohl fühlen kann, war das nach zehn Kilometern erledigt. Man sitzt in einem Schiff, ein hochwertiges Interieur, ein Lenkrad wie aus Gran Turismo 5. Dass man in einer Mittelklasse sitzt, ist zumindest für den Fahrer in diesem Auto kaum zu spüren. Allerdings auch in Sachen Verbrauch nicht, denn dank des derzeitigen Benzinpreises hat die Hinfahrt mal eben 28,80 Euro SuperPlus-Sprit gekostet (18 Liter für 160 km, also 11,3 Liter pro 100 km).

    Ich habe leider vergessen, das Auto zu fotografieren. Dafür stand am Opel Rental Center ein neuer Opel Meriva herum, den man in freier Wildbahn derzeit weitgehend nur rund um Opel-Werke findet. Man beachte die gegenläufig öffnenden Türen:

    Und das mit der Raucherzone hat man auch clever gelöst, die Qualmer müssen schlicht raus in die Raucherbox, die wirklich unübersehbar ist:

    So kann man auch sanft Druck machen, sich das mit dem Rauchen einmal zu überlegen.

  • smsO2 nicht mehr im App-Store.

    Leider gibt es offensichtlich die App „smsO2“ nicht mehr im App-Store und damit nicht mehr für diejenigen, die direkt auf dem iPhone die Frei-SMS nutzen möchten, die jeder Internet-Pack-Kunde von O2 zur Verfügung gestellt bekommt. Wer die App einst gekauft hat, hat sie zwar noch auf dem iPhone, was aber passiert, wenn man sein iPhone zurücksetzt oder die App nach einem manuellen Löschen wieder neu laden möchte, ist unbekannt und ich will das auch nicht unbedingt testen.

    Ich habe dem Entwickler Simon Wehrli eine E-Mail mit der Bitte um Begründung der Entfernung aus dem App-Store geschickt und auch eine Antwort erhalten, die folgende Begründungen zur Einstellung der App enthält:

    • Die smsO2 App verwendet Produkt- und Markenrechte von Telefónica o2 Germany GmbH. Wir wurden diesbezüglich bereits von o2 kontaktiert.
    • Der Ursprung der smsO2 App liegt in einer privaten Entwicklung. Die App passt als solches nicht in unser Produktportfolio, welches wir als Firma zu pflegen versuchen.
    • Die internationale Distanz erschwert sowohl die Weiterentwicklung der App, als auch die aktive Betreuung der Benutzer.

    Schade. Die App funktioniert zumindest auf meinem iPhone nach wie vor tadellos und sendet auch problemlos SMS. Wer die App hat, sollte gut auf sie aufpassen.

Letzte Beiträge
Schlagwortwolke

Android Barack Obama Bloggen Blogroll Bundesregierung CDU Facebook Fatal Error Google iPhone Online-Sperre Pforzheim Politik 2.0 PS3 Social Networking SPD Testbericht Twitter Update Video Wahlkampf Web 2.0 Werbung WordPress ZDF

Archiv
Seiten