• Unappetittliches beim Chinesen.

    Okay, nicht jeder kann etwas für seine Blessuren, Zipperlein und Behinderungen, ob die nun körperlicher oder geistiger Natur sind. Das Leben ist hart, das Schicksal unerbittlich und ohne das Quentchen Glück läuft es sowieso nicht.

    Warum muss aber mein Tischnachbar im Schnellimbiss telefonieren, während dem Essen? Und warum muss er das besonders laut tun? Und warum zum Teufel muss er dann ausgerechnet mit seinem Gastroenterologen telefonieren und für morgen Nachmittag  um halb zwei eine Magenspiegelung ausmachen, während er in der anderen Hand mit einer Hähnchenkeule gestikuliert und allen anderen Leuten den Appetit versaut?

    Manche Leute sind wirklich hart im Nehmen, so viel Schicksal und mangelndes Feingefühl passt auf keine Kuhhaut. Und daran sind nur RTL und das ZDF Schuld!

  • Stöckchen von Carola.

    Carola hat eine weise Vorahnung, wenn sie in ihrem Blog schreibt, dass sie keine 5 Blogger kennen würde, die sich über Stöckchen freuen. Da ihre Taktik jedoch dann darin bestand, einfach den letzten fünf Kommentatoren in ihrem Blog das Stöckchen zuzuwerfen, ist das Ding nun da. Nun gut, here we go:

    1. Nimm ein Buch in deiner Nähe, das mindestens 123 Seiten hat …
      Das ist das kleine Büchlein namens „Jeffersons Erben“ von Tobias Moorstedt, der den Internet-Wahlkampf von Barack Obama näher beleuchtet. Hat 164 Seiten. (Theoretische Alternative wäre mein SPD-Parteibuch gewesen, was deshalb gerade in der Nähe ist, weil ich gestern mein Beitragsmärkchen für 2008 eingeklebt habe, das hat aber keine 123 Seiten, sondern nur 32.)
    2. Schlage das Buch auf Seite 123 auf …
      *aufschlag*
    3. Suche den 5. Satz …
      „Man beachte die militärische Metaphorik, deren sich ein A-List-Blogger wie Jerome Armstrong bedient:“
    4. Lese und poste die nächsten drei Sätze …
      Wird leider kaum besser. Das ist übrigens ein Zitat des obigen US-Bloggers: „Die akademischen Blog-Ethiker verstehen nicht, dass wir uns im Kriegszustand befinden. Als Demokratische Blogaktivisten stehen wir Tag für Tag an der Front im Kampf gegen eine Republikanische Maschine, die alle Mittel einsetzt, um zu gewinnen. Solange das, was wir tun, nicht illegal ist, will ich von dieser Kritik nichts hören.“
    5. Wirf das Stöckchen an fünf Blogger weiter …
      Da mache ich mal Gebrauch von einer anderen Taktik und fordere einfach fünf Leser dieses Blogs auf, dieses Stöckchen hier einfach abzuholen und zu bearbeiten, dafür gibt es dann an dieser Stelle einen echten Link zum jeweiligen Artikel.
  • Der 1.000er.

    So, mit dem vorherigen Artikel sind die ersten 1.000 Artikel veröffentlicht, ganz nach dem Motto, dass die ersten 1.000 Artikel die am schwersten geschriebenen sind.

    1000 Artikel im Blog, Screenshot des Dashboards

    Bei der Gelegenheit fällt auf, dass in WordPress das Tausendertrennzeichen ja richtig „bäh“ ist – anglikanische Version mit Kommata. Das kann ich natürlich so nicht stehenlassen und habe mich deshalb im WordPress-Code auf die Suche gemacht, wo das denn verdrahtet ist. Es passiert in der Datei „locale.php“ im Ordner „wp-includes“. Dort ist weiter unten ab Zeile 181 erst einmal mit number_format_decimals definiert, wieviel Nachkommastellen standardmäßig angezeigt werden sollen (sinnvollerweise Null), mit number_format_decimal_point das Aussehen des Dezimalpunktes (standardmäßig ein Punkt, hierzulande allerdings ein Komma) und mit number_format-thousands_sep das Aussehen des Tausendertrennzeichens (standardmäßig ein Komma, hierzulande ein Punkt).

    Pfuscht man in dieser Datei dann auch die letzten beiden Parameter in deutschsprachige Verhältnisse um und speichert dies ab, sieht man unter anderem im WordPress-Dashboard danach tatsächlich eine für hiesige Verhältnisse heile Welt. Das Editieren der locale.php kann jedoch nicht die Lösung sein, da diese Datei zum Core-Code von WordPress gehört und damit in der Gefahr lebt, mit zukünftigen WordPress-Updates überschrieben zu werden.

    Ich habe vorhin deshalb einmal den wackeren Folks von WordPress Deutschland geschrieben, ob es technisch möglich ist und was man dort grundsätzlich von der Idee hält, diese landestypischen Einstellungen nicht in der Übersetzungsdatei zu berücksichtigen.

  • Der dunkle Geist des George W. Bush.

    … den wird Barack Obama so schnell offenbar nicht los. Damit ist an dieser Stelle nicht direkt das schwer verdauliche politische Erbe von Dabbelju gemeint, bei dem es letztendlich nur noch darum geht, wieviele Jahrzehnte es braucht, um das wieder gutzumachen, sondern den Effekt des so genannten „Google-Bombings“, unter dem ausnahmsweise George W. Bush jahrelang leiden musste, ohne daraus eine „Achse des Bösen“ konstruieren und eine 1a-Legitimation für Kriege herbeireden zu können.

    Da moderne Suchmaschinen die Linkstruktur auswerten, die auf eine Website zeigen, und unter anderem die Linkbezeichnungen dafür heranzieht, konnten in monatelanger Kleinarbeit – buchstäblich ein Graswurzelwachstum – bestimmte Begrifflichkeiten so in Suchmaschinen gepusht werden, dass diese beim Suchen auf bestimmte Websites führten. Die Website für das Weiße Haus erschien beispielsweise an erster Stelle, wenn man in Google den Begriff „miserable failure“ eingab. Daneben gab es offenbar auch noch andere Begriffe wie beispielsweise nur „failure“ oder auch „cheerful achievement“ (in etwa „erfolgreiche Ausführung“), die allesamt der politischen Tätigkeit des George W. Bush gewidmet waren.

    Nun ist Barack Obama im Amt, die Website des Weißen Hauses steht allerdings, ebenso wie das Weiße Haus selbst, weiterhin. Und damit natürlich auch die Linkbasis. Zwar hat Google die bekannten „Google-Bomben“ entschärft (und damit genau genommen in eine ur-basisdemokratische Meinungsäußerung manuell eingegriffen), allerdings haben scheinbar einige dieser Zeitbomben wieder mit Ticken angefangen und zeigten nun allerdings auf den falschen US-Präsidenten. Sozusagen das Basic-Thinking-Theorem in XXL. 😉

    Im „Google Public Policy“-Blog hat man das erkannt und berichtigt, aber wer weiß schon, was noch alles für Landminen im Index von Google und anderen Suchmaschinen lauern.

  • Scheiße im Fernsehen.

    Zum gestrigen Fernsehabend, den ich in höherer Qualität nicht anschauen konnte, weil die Satellitenanlage nicht tat und den ich in minderer Qualität per Zattoo schon mal gar nicht ertragen wollte, fällt mir nur folgende Geschichte ein:

    Ein sehr weiser Kameramann, der mir anno 1996 einige fernsehtechnische und fernsehphilosophische Geheimnisse des Mediums verriet, sagte mir mal auf einer entsetzlich langweiligen Rückfahrt von Schweinfurt nach Mainz, dass er vom Fernsehen weitgehend desillusioniert sei und an sich nur noch die Tage bis zum Rentenbeginn abdreht. Und dabei blickte dieser Kameramann auf eine bewegte, berufliche Laufbahn mit dutzenden Auslandseinsätzen, einem legendären und preisgekrönten Einsatz in einem Krisengebiet (was ich leider hier nicht weiter ausmalen darf, da ansonsten die Identität des Kameramannes nachvollzogen werden könnte) und langjährigen Aufenthalten in diversen Auslandsstudios zurück.

    Er sei, so damals weiter auf der Fahrt, inzwischen der festen Überzeugung, dass Fernsehsender selbst einen Haufen dampfende Scheiße senden würden, wenn sich damit Geld machen lassen würde. Auf Moral würde dabei niemand schauen und am Ende das alles sogar gut finden, wenn die Quote stimmt.

    Das ist gestern gleich zweimal eingetreten, und zwar bei RTL (dem man solche unappetittlichen Dinge schon seit Beginn grundsätzlich zutraut) in der seltsamen Dschungelshow für abgehalfterte Promis (und ich muss zugeben, dass dank meiner monatlichen RTL-Konsumquote von maximal 5 Minuten noch nie eine Folge gesehen habe) und fatalerweise auch beim ZDF, der damals anno 1996 unser beider Arbeitgeber war.

    Gott … es gab tatsächlich mal Zeiten, in denen ich daran arbeitete, einen Zeitvertrag beim ZDF als Eintrittskarte zum Kandidatenkarussel für einen Festvertrag  zu ergattern. Heute bin ich froh, dass mich 1998 das Internet aus diesem Teufelskreis gerettet hat.

  • Rechnen für die Völkerverständigung.

    Puh, wo fängt man am besten bei diesem Thema an? Am besten von vorn: Also, es gibt im Internet so genannte Distributed-Computing-Projekte. Das sind meist nichtkommerzielle Forschungsprojekte von Universitäten und Forschungsinstituten, die zur Untermauerung einer These oder zur Suche nach bestimmten Lösungen Rechenzeit benötigen. Sehr viel Rechenzeit. Einer der ältesten Distributed-Computing-Projekte ist das SETI@home-Projekt, das radioteleskopisch aufgenommene Bilder des Weltalles durch Computer nach nicht-natürlichen Radiosignalen auswerten lässt. Die klassische Suche nach der Nadel im Heuhaufen, die man nur detailiert machen kann, wenn auch genügend Rechenzeit zur Verfügung steht.

    Weil die Anschaffung und der Betrieb eines Großrechners eine grundsätzlich nicht billige Angelegenheit ist und es das Internet gibt, hat man sich überlegt, dass man solche Aufgabenberge in kleine Datenhäppchen aufteilen und die dann von Freiwilligen im Internet mit speziellen Clients ausgewertet werden könnten. Diese schicken dann die Ergebnisse wieder an das Projekt zurück und hat so einen virtuellen Großrechner, der den echten Kaventsmännern in nur wenig Dingen nachsteht. Schon längst ist BOINC und damit die „Rechenkraft des Internets“ in der wissenschaftlichen Fachliteratur verewigt worden, weil es selten so gut gelungen ist, Ressourcen in der Öffentlichkeit, die einfach nur brachliegen (und ungenutzte Rechenzeit von Milliarden von Computern weltweit ist genau das), intensiv für wissenschaftliche Forschung einzuspannen und das für verhältnismäßig wenig Geld.

    Das Thema richtig „social-networked“ angegangen ist das SETI@home-Team, das die Kraft des Netzwerkes selbst erfahren hat und daraus mit dem BOINC-Projekt ein Framework schuf, mit dem auch andere rechenintensive Projekte verhältnismäßig einfach als Distributed-Computing-Projekte aufgezogen werden können. Mit diesem Framework gibt es inzwischen schon eine Vielzahl solcher Projekte weltweit, was den großen Vorteil hat, dass interessierte Benutzer, die die Rechenzeit ihres Computers für solche Projekte zur Verfügung stellen wollen, schlicht nur den für ihr Betriebssystem passenden BOINC-Client installieren müssen und sich dann einfach an einem Projekt anmelden können.

    Ein solches Projekt POEM@home am Forschungszentrum Karlsruhe, das sich, wie einige andere Projekte auch, mit dem Thema Proteinfaltung beschäftigt. Proteine – im Volksmund nennt man sie auch Eiweiße – haben eine elementare Funktion in Mensch und Tier und wenn man viel über Proteine herausfindet, erhofft man sich daraus unter anderem Heilungsansätze für viele Krankheiten. (Wäre das nicht mal etwas, über das Herr Doktor mal etwas weiterführendes schreiben könnte, auch wenn er Physiker ist?)

    Damit es den Benutzern, die sich den BOINC-Client installiert haben und einem (oder mehreren) Projekt(en) beiwohnen, nicht langweilig wird, gibt es Statistiken, mit denen man sich messen kann. Ist mein Computer bzw. sind meine Computer die flottesten? Welche Nationalitäten sind die rechenintensivsten? Welches Betriebssystem ist am stärksten vertreten? Und so weiter. Und damit das dann auch im größeren Rahmen Spass macht, gibt es Teams, in denen sich Benutzer organisieren können.

    Ein solches Team ist das Team SETI.Germany, das schon seit Jahren existiert und seine Wurzeln (wie es der Name schon herausklingen lässt) im SETI@home-Projekt hat, denn dort wurde die erste, gleichnamige Gruppe gebildet, vornehmlich von deutschen Nutzern. SETI.Germany spielt bei allen BOINC-Projekten vorne mit und pflegt durch Spenden seiner Teilnehmer ein eigenes Forum, in dem die Teilnahme an BOINC-Gruppen koordiniert wird und man sich auch „einfach mal so“ gut unterhalten kann.

    Eine ziemlich coole Aktion hat sich nun die Truppe von SETI.Germany zusammen mit einer französischen BOINC-Gruppe namens L’Alliance Francophone ausgedacht. Warum nicht mal etwas gemeinsam in einem Forum schnacken und nebenbei einem kleineren BOINC-Projekt helfen? Aus der Idee ist dann ein konkretes Projekt geworden, das ein eigenes Forum hat und nun vom 24. Januar bis 8. Februar zusammen in einer eigenen Gruppe namens Charity Team exklusiv für POEM@home rechnet und schon jetzt das drittgrößte Team bei POEM@home ist.

    Das, Herrschaften, ist angewandte Gemeinnützigkeit und modernste Völkerverständigung im Lichte des Internets.

  • Turbulenzen beim Microsoft Flight Simulator.

    Einigermaßen unangenehm wirken sich die jüngsten Kosteneinsparungen des Softwareherstellers Microsoft in der Spieleabteilung des Hauses aus, die zugegebenermaßen zwar eine Menge Mist enthält, „leider“ aber auch so hochwertige Dinge wie den Flight Simulator. Und genau hier scheint Microsoft gehörig aufzuräumen, denn gestern hat Microsoft gegenüber dem amerikanischen Spielemagazin Gamasutra bestätigt, dass im Rahmen der Konsolidierungsmaßnahmen das Aces Game Studio geschlossen wird. Und Aces ist der Flight Simulator, an dem bis dato rund 100 Entwickler arbeiten, die außerordentlich gut in die Flight-Simulator-Szene vernetzt sind und sich diese Nachricht auch schnell verbreiten konnte.

    Richtig viel Kommentare gibt es von Seiten Microsofts keine. Man wolle auch zukünftig hochwertige Computerspiele – unter anderem auch im Bereich des Fliegens – produzieren, kann aber derzeit keinerlei weitergehende Angaben machen. Das allein ist schon eine gefährliche Aussage, denn in der Flight-Simulator-Szene ist schon seit längerem bekannt, dass Aces bereits am Nachfolger des Flight Simulator X gearbeitet hat.

    Leider geht Microsoft mit dieser pikanten Aktion nicht sonderlich geschickt um. Der Flight Simulator blickt auf eine inzwischen 27jährige Erfolgsgeschichte zurück und gehört zu den ältesten Computerspielen überhaupt, die kontinuierlich weiterentwickelt wurden. Dadurch hat der Flight Simulator eine gewaltige Fangemeinde und gehört zu den Spielen mit den meisten Erweiterungen. Man denke da nur daran, dass es praktisch kein Fluggerät gibt, das nicht auch für den Flight Simulator als Simulation vorhanden ist (inklusive so Dinger wie das Raumschiff Enterprise, Zeppeline oder X-Wing-Fighter) und dass es für viele Regionen dieser Welt zusätzliche, hochdetailierte Szeneriepakete gibt. Dementsprechend bebt es gerade in der FlightSim-Szene gewaltig und mit offiziellen Äußerungen ist vermutlich erst Anfang nächster Woche zu rechnen.

    Ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster und sage: Den Flight Simulator kann Microsoft schlicht nicht einfach absägen, ohne Kompromisse einzugehen oder alternativ böse in der Spieleszene aufzuschlagen. Und so ein Aufschlag könnte wirklich böse werden, da der Flight Simulator eine ausgesprochen „erwachsene“ und jahrzehntelang gut organisierte Fangemeinde hat. Sich dieses Volk mit ungeschickter PR-Strategie zu Feinden zu machen, wird verbrannte Erde hinterlassen.

  • Red Bull Air Race in PlayStation Home.

    Eine Sache lernt man in virtuellen Multi-User-Welten sehr schnell: Glaube nichts, was andere dort sagen. Das ist allerdings doppelt blöd, denn viele Dinge sind in PlayStation Home einfach nicht dokumentiert. Wie kommt man beispielsweise zu einem Bowling-Spiel? (Herumstehen und warten, bis ein neues Spiel beginnt und dazu eingeladen wird.)

    Quasi in bester Tradition kommt da auch die Red-Bull-Air-Race-Welt daher. Nichts dokumentiert, es gibt einen Getränkestand, auf der nicht mal eine virtuelle Dose steht oder irgendwelches Werbe-Blabla. Nichts. Rechts vom virtuellen Eingang stehen drei Flugzeuge hinter einem Zaun und das war es dann vermeintlich auch schon. Auf den ersten Blick gibt es nichts zum Fliegen. Allerdings auf den zweiten Blick und da muss man dann schon etwas schauen.

    Steht man nämlich vor dem Zaun der Flugzeuge und schaut in deren Richtung erscheint irgendwann nach kurzer Zeit unten in einer blauen Box eine Meldung „RED BULL AIR RACE“, den man mit der X-Taste bestätigen kann. Und dann ist man urplötzlich im Rennmodus, darf sich eines der drei Flugzeuge aussuchen und ist schon in der Luft. Gelenkt wird mit dem linken Steuerstick und muss an den Pylonen vorbeifliegen, die jeweils markiert sind – eine grüne Markierung für das jeweils nächste Tor, die restlichen sind rot. Auf der Wasseroberfläche ist während des Fluges eine Markierung, die zum jeweils nächsten Tor verweist.

    Spezialitäten sind Tore, die links und rechts mit Pylonen markiert sind und die hochkant durchflogen werden müssen. Hierzu dienen die Schultertasten R1 bzw. L1. Wichtig dabei ist, dass man „richtig“ hochkant durchfliegt, also links oder rechts. Aber das sieht der Pilot dann schon, im übrigen ist mit einer Markierung angegeben, wie das Flugzeug durchzufliegen hat. Verpasste Tore kosten übrigens Zeit.

    Freilich hat der Red Bull Air Race praktisch gar nichts mit der echten Flugserie zu tun, die beispielsweise im Microsoft Flight Simulator X simuliert werden kann. Im Gegensatz dazu ist die PS3-Version ein Sonntagsausflug. Was es auch nicht gibt, ist ein Highscore zum Messen mit anderen, aber dass es an solchen profanen Dingen in PlayStation Home fehlt, hat man spätestens beim Bowling oder Billard gelernt.

    [Update: Weil ich mich wunderte, wie man Rundenzeiten von unter einer Minute schaffen kann: Der rechte Steuerstick ist für die Geschwindigkeit zuständig – wird dieser nach vorne geschoben, nimmt die Kiste an Geschwindigkeit zu.]

  • DECT-Verschlüsselung nun an oder aus?

    Das ganze, jämmerliche Drama um viele DECT-Telefone, die nur auf dem Papier Gespräche verschlüsseln und teilweise noch nicht mal die DECT-eigene Verschlüsselung implementiert haben, zeigt wunderschön, wohin proprietäre Technik führt. Das DECT-Forum gibt Informationen über die eingesetzte Verschlüsselung nicht heraus, weil sie mit dem Argument kontert, dass das die Sicherheit von DECT gefährden würde, was aus kryptologischer Sicht schon mal völliger Nonsens ist, da moderne Verschlüsselungsverfahren zwischen Algorithmus und Schlüssel trennen und man beides braucht, um ein Kryptogramm zu entschlüsseln. Und zum anderen gibt es keine Qualitätskontrolle innerhalb des Forums, so dass im Prinzip jeder Hersteller, der im DECT Forum organisiert ist, mit dem Standard tun und lassen kann, was er möchte, Hauptsache, der Schein bleibt gewahrt und das Endgerät ist mit anderen kompatibel, wenn dann im Zweifelsfall auch nur auf den niedrigsten gemeinsamen Nennern.

    Willkommen in der Welt von Absurdistan und eigentlich sollte man nun DECT-Telefone auf eine Erdumlaufbahn schießen. Andererseits ist die Technik millionenfach im Einsatz und ganz so billig ist die ganze Hardware ja sicherlich auch nicht gewesen. Deshalb: Evaluieren und wenigstens zuschauen, dass die Gerätschaften verschlüsseln.

    Nur: Wie erkennen? Wie es sich für Bellheads gehört, hat sich kaum jemand aus dieser Personengruppe je darum geschert, es dem normalen Anwender auf einfache Weise zu ermöglichen, zu überprüfen, ob Gespräche denn nun gerade verschlüsselt werden oder nicht. Das versteht der gemeine Endkunde sowieso nicht, das hat er damit auch nicht zu wissen und deshalb gibt es meines Wissens nach keine klassische DECT-Anlage, die eine aktivierte Verschlüsselung anzeigt. Und wie die ZDF-Sendung Frontal 21 dann auch feststellen musste, stellen sich die meisten Hersteller von DECT-Gerätschaften bei direkten Anfragen auch einfach mal stumm.

    AVM macht es auch hier wieder vor. In der Fritzbox 7270 ist bekanntlicherweise eine DECT-Basisstation integriert und deren Interaktion mit angemeldeten Mobilteilen lässt sich über einen DECT-Monitor beobachten. Auf welcher Frequenz und auf welchem Zeitschlitz eine angemeldete Basisstation sendet, ist da eher weniger interessant als die Angabe, ob für eine bestehende Verbindung aktuell Verschlüsselung aktiv ist oder nicht, was zumindest einen Rückschluss darauf geben kann, ob das Mobilteil überhaupt verschlüsseln kann. Meine Siemens-Mobilteile können das offensichtlich mit der Fritzbox 7270.

    Allerdings ist das eben auch nur die eine Hälfte: Um nachzuprüfen, ob die Siemens-Mobilteile auch mit der Siemens-Basisstation verschlüsseln, ist ein Scanner und ein Stück Software zum Decodieren der DECT-Übertragung notwendig und gänzlich erschwert wird das alles durch den Umstand, dass die Verschlüsselung zwischen Mobilteil und Basisstation fallweise erfolgt, also bei jedem Verbindungsaufbau aufs Neue.

    Alles nicht wirklich hübsch. Es bleibt abzuwarten, wie die plötzliche, negative Publicity und die immer stärkere, technische Aufklärung mit der damit verbundenen Sensibilität gegenüber Verschlüsselung (und vor allem schlechter oder fehlender Verschlüsselung) dem DECT-Standard und letztendlich auch den Bellheads auf Dauer bekommt.

  • Segeln für Anfänger.

    Ich war heute nach Feierabend noch schnell segeln. Auf meinem Dreimaster. Zu Hause.

    Um ca. 18.30 Uhr, ich fuhr gerade in Richtung Heimat, kam ein Anruf meines besorgten Vaters, der nachfragte, ob ich schon im Anflug sei. In der Zwischenzeit war es während des Nachmittages nämlich ziemlich böig geworden. Steife Brise nennt man das wohl. Und die Nordseite unseres Hauses ist derzeit wegen Isolierungsarbeiten drei Stockwerke hoch eingerüstet und mit einer riesigen Plane abgedeckt. Die hatte es wohl heute Nachmittag etwas mitgenommen. Das wirkliche Dilemma sah ich dann schon von weitem, denn die Plane, 8 mal 8 Meter groß, wehte wie eine riesige Flagge im Wind, nur noch an einer Seite am Gerüst befestigt.

    Der Wind ist eine tolle Sache. So im Sommer, am Strand als kühlendes Lüftchen oder an einem Sommerabend ein lauer Wind. Der Wind kann allerdings auch eine richtig böse Sache sein, wenn er in gewaltigen Mengen daherkommt. Der erste Test war deshalb, erst einmal unverletzt an der Plane vorbeizukommen, die durch das Flattern einen Höllenlärm machte. Ich habe als erstes mal geprüft, ob das Gerüst einsturzgefährdet war, glücklicherweise hielt es bombenfest.

    So eine lose Plane bei unglaublichen Windgeschwindigkeiten einzufangen und wieder zu befestigen, ist eine schreckliche Arbeit. Das Ding war für mich kaum zu bändigen, knallte mir andauernd derart hart ins Gesicht, dass ich das Gefühl hatte, dass auf der anderen Seite jemand steht und mir eine reinballert. Wir bekamen das Ding auch nur dadurch in den Griff, dass wir in die LKW-Plane neue Löcher hineingeschnitten und das Ding mit Bergsteigerseilen quasi mit dem Gerüst verwebt haben. Zwei Stunden Einsatz, bei dem dann irgendwann kein Gefühl mehr dafür hat, ob man nun auf einem Baugerüst oder auf einem Dreimaster ist.

    Das Wetter hatte dann genug von uns. Kaum waren wir fertig, ebbte der Wind ab und zog weiter. Dafür haben wir jetzt keinen Satellitenempfang mehr.

Letzte Beiträge
Schlagwortwolke

Android Barack Obama Bloggen Blogroll Bundesregierung CDU Facebook Fatal Error Google iPhone Online-Sperre Pforzheim Politik 2.0 PS3 Social Networking SPD Testbericht Twitter Update Video Wahlkampf Web 2.0 Werbung WordPress ZDF

Archiv
Seiten