Das ist so eine Frage, die ich mir die letzten Tage und Wochen ständig gestellt habe – Wertpapierdepot nochmal mit einem Schlag Fonds aufschütten oder nicht? Und ich habe mich ausdrücklich dafür entschieden, meiner Meinung nach sprechen dafür mehrere Gründe:
- Die drohende Abgeltungssteuer, klar. Wertpapiere vor dem 1. Januar 2009 zu kaufen, bringt langfristig den Vorteil, dass auf die Veräußerungsgewinne keine Abgeltungssteuer fällig wird (man aber natürlich die dann noch geltende, einjährige Spekulationsfrist berücksichtigen sollte).
- Ich glaube, dass wir vorläufig mit den Börsen den „Boden“ erreicht haben. Dafür spricht, dass die Märkte gerade konsolidieren und trotz weiterer, negativer Meldungen nicht sonderlich weiter fallen. Das hat mehrere Untergründe:
- Wir sind schon sehr tief, durchschnittlich haben die meisten Kurse Dellen von 40 % und mehr zu verkraften und das innerhalb eines halben Jahres.
- In den jetzigen Kursen sind die negativen Prognosen für das nächste Jahr eingepreist, weitgehend allerdings im Worst-Case-Szenario, d.h. man geht vom Allerschlimmsten aus. Da kann man jetzt wetten, wie man möchte, ich glaube, dass es nicht so schlimm kommen wird.
- Grundsätzlich kaufen tut man, wenn alle jammern.
Aus diesem Grund habe ich mein gutes, altes Musterdepot wieder ausgemottet und ordentlich gesattelt. Die vorläufige Planung sieht folgendermaßen aus:
- 40 % Durchschnittliches (ein Fonds mit Ausrichtung Aktien Europa und einer mit Ausrichtung Aktien USA auf US-Dollar-Basis)
- 25 % Konservatives (ein Fonds mit Ausrichtung Aktien kleiner Unternehmen Deutschland und ein Dachfonds)
- 35 % Chancenreiches (ein Fonds mit Ausrichtung internationaler Unternehmen und ein Spezialfonds regenerativer Energien)
Sind also derzeit sechs Aktienfonds von sechs unterschiedlichen Fondsanbietern, wobei das bei Investmentfonds nicht so kritisch ist, wie mit Zertfikaten. Geht ein Fondsanbieter pleite, ist das Fondsvermögen erst einmal nicht in der Insolvenzmasse, aber ich bin da nun mal jemand, der diversifiziert.
Erklärungsbedürftig ist auch, warum der konservative Anteil mit 25 % geringer daherkommt. Das liegt daran, dass ein weiterer, großer Teil meines Vermögens festverzinslich angelegt ist, also gar nicht erst in Wertpapiere angelegt werden darf. Das bilde ich so in der Wertpapierstrategie ab. Das ist auch der Grund, weshalb man hier nichts von Renten- oder Geldmarktfonds sieht. Die jetzigen Zinsen in Euroland machen es imho gerade eher weniger interessant, hier in Wertpapieren zu investieren, weshalb ich hier vorläufig nichts tun werde.
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