Das praktische an einem Weblog ist ja, dass man Dinge wirklich lange begleiten und betrachten kann. Das gilt so auch für meinen ICD, einen Implantierbaren Kardioverter/Defibrillator, den ich seit 2012 zur Überwachung meines Herzens habe. Wer sich die wirklich umfassende ICD-Geschichte in diesem Weblog durchlesen will, möge auf diesen Satz klicken.
Dass ich ausgerechnet nach 7,5 Jahren meiner ICD-Implantierung einen Artikel dazu schreibe, ist wohl nur für den Fachmann erkennbar. Etwas deutlicher wird es, wenn ich die aktuelle Batteriekapazität nenne, die liegt nämlich zum heutigen Tage bei 13 %. Überhaupt nicht kritisch, sondern eher überraschend, denn eigentlich ist die Batterielaufzeit meines ICD, ein Berliner Qualitätsprodukt, mit durchschnittlich sechs bis sieben Jahren Laufzeit angegeben. Wir sind also im Bonuslevel und das ist vor allem ein erfreuliches Ergebnis.
Damit ist auch schon der nähere Zeitraum eingegrenzt, wann ein Austausch fällig wird. Zur nächsten Untersuchung, die nun sicherheitshalber nicht mehr halbjährlich, sondern vierteljährlich erfolgt, wird die Batterielaufzeit voraussichtlich bei 8 % sein und dann ist ein Austausch angebracht. Dann hätte der metallene Kollege 7,75 Jahre durchgehalten.
Batterie aufladen?
Diese Frage höre ich häufig, ist aber auch sehr einfach zu beantworten. Ein ICD und auch ein Herzschrittmacher sind Geräte, die überaus lange laufen müssen. Mit einem Akku, der mit beträchtlicher Selbstentladung kämpfen muss, ist das nicht zu bewerkstelligen. Daher haben solche Gerätschaften fest eingebaute Batterien, die darüber hinaus auch sehr lange funktionieren müssen.
Der Austausch hört sich kompliziert an, ist es aber üblicherweise nicht. Bei einer örtlichen Narkose wird die Narbe zum alten ICD geöffnet, die beiden Elektroden vom ICD abgenommen, der neue ICD eingesteckt und angeschlossen. Eine Geschichte, die in einer Dreiviertelstunde erledigt werden kann und zu Routineangelegenheiten im Krankenhaus gehört.
Richtig spannend wird es bei den aktuellen Geräteserien, denn da wird deutlich, was für Innovationsdruck herrscht: Der nächste ICD wird nicht nur kleiner sein, sondern Batterielaufzeiten von 10 bis sogar 15 Jahren mitbringen. Wir reden von einer schlappen Verdoppelung der Batterielaufzeit.
So richtig bange ist es mir daher gar nicht. Zum einen lässt sich die Restlaufzeit von ICD sehr gut überwachen und zum anderen kann man kaum böse darüber sein, dass nach fast acht Jahren ein komplett neues Stück Technik eingebaut wird.
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