Die politische Nullnummer von Xing.

Gut, ich bin kein Fan der Piratenpartei, weil ich kein Fan von Parteien bin, die sich nur um bestimmte Aspekte einer bestimmten Klientel kümmern und den Rest außen vor lassen. Ich kann deshalb nur wenig mit den Grünen anfangen, aber auch wenig mit der FDP, wenig mit der Linkspartei und auch eben wenig mit der Piratenpartei.

Die wahre Kunst im politischen Geschäft besteht meiner Meinung (!) nach nicht darin, den Generationenkonflikt dadurch aufzulösen, in dem sich jede Generation eigene eigene Partei sucht und über die Medien miteinander kommuniziert, sondern darin, diesen Konflikt innerhalb einer Partei zu diskutieren. Das ist zwar mitunter von Anfang an ein sehr mühsames Geschäft, allerdings bringt es allendhalber nichts, wenn man sich von Ortsvereins- bis Bundesvorstandsebene immer einer Meinung ist und dann einen Kampf gegen politische Windmühlen führen muss, die ganz andere Kaliber an Meinungsmacher haben. Ich halte es bei der Zensursula-Debatte nämlich für ein zentrales Problem, dass die “Gegenseite” der Schäuble-von-der-Leyen-Guttenberg-Fraktion zwar gut organisiert, aber auch scharf umgrenzt ist – so umgrenzte Gruppierungen lassen sich in einer normalen politischen Debatte einfacher ausgrenzen, als Aktivisten, die in einer größeren Volkspartei gut vernetzt sind.

(Das mag man jetzt aus meinem Rachen als SPD-Werbung missverstehen, damit kann ich leben. Die geneigten Leser dieses Blogs und auch mein Freundeskreis wissen, dass ich nach wie vor sauer über die Art und Weise bin, wie sich die SPD in der Zensursula-Debatte verhalten hat.)

Nichtsdestotrotz haben kleinere “Special-Interest-Parteien” auch ihre Berechtigung, demzufolge auch die Piratenpartei. Und man muss auch so fair sein und der Piratenpartei die Berechtigung als Partei zugestehen, die sie als Partei nun mal hat. Und wir wollen und dürfen auch nicht vergessen, dass die Piratenpartei aufgrund des Parteiwechsels von Jörg Tauss nun eben im Bundestag vertreten ist. Ja, auch Xing sollte das verinnerlichen, wie Benedikt Schmidt das bemängelt. Immerhin kam Xing ursprünglich mal mit dem Ansatz daher, komplett überparteilich und unpolitisch sein zu wollen.

Ganz persönliche Meinung: Es wäre schöner gewesen, wenn sich Xing auch daran gehalten hätte und nicht sowas unsägliches und retortenhaftes fabriziert hätte, was in meinen Augen nur eine reine Showveranstaltung ist: http://wahl.xing.com/


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Kommentare

5 Antworten zu „Die politische Nullnummer von Xing.“

  1. Avatar von BorisK

    Man soll sich nicht mit einer internetpartei anlegen!

    1. Avatar von Besim Karadeniz

      Die Piratenpartei ist sicherlich keine “Internet-Partei”.

  2. Avatar von BorisK

    Nein, aber heir eben liegen unsere Wurzeln.. im internet! und da sind wir, die Piraten die einflussreichsten!

    1. Avatar von Besim Karadeniz

      Naja, jetzt mache dich mal nicht noch alberner, als notwendig. Es haben sich schon andere Leute vor dir über das Internet politisch betätigt, da war dein Bundeskanzler noch Helmut Kohl und du noch nicht mal in der Pubertät.

      Einfluss beginnt da, wo man etwas auch außerhalb seiner Bewegung hinbekommt. Das ist der Piratenpartei als nicht-extremistische Partei sicherlich auch zu wünschen, aber das kommt erst mal von innen. Die Bewährungsprobe für eine Partei beginnt nicht in den ersten Monaten, sondern nach den ersten Wahlen, den ersten Rangeleien in den Vorständen, unterschiedlichen Meinungsfraktionen innerhalb der Partei und so weiter und so fort.

      Das muss eine Partei und deren jeweils aktuelles Führungspersonal erst mal überleben. Dagegen sind Niederlagen in Wahlen ein Klacks.

  3. […] gut, schauen wir uns das einfach noch weiter an. Popcorn und Cola bereitstellen, das Ding wird noch hübsch hochgehen wie eine […]

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