Ich bin ja nicht gerade ein „Señor Emoción“, der besonders nah am Wasser gebaut wäre oder unverarbeitete Dramen im Keller stehen hat, die unvermittelt die Treppe herauf kriechen und mich in eine mittelschwere Depression stürzen könnten. Für die harten Dinge im Leben hat man eine Besenkammer mit ordentlich an die Wand gedübelten Regale, in die man Katzenjammer, tolle „expo-mäßige“ Momente, hineinstellt und sich gelegentlich mal zur Abarbeitung zur Brust nimmt.
Doch können solche Regale offenbar auch mal brechen. Zuerst das ganz oben, was das unmittelbare Problem auslöst, dass das darunterliegende Regal zwar seinen Inhalt problemlos trägt, nicht aber dafür angedübelt wurde, auch den Inhalt des darüberliegenden Regales mitzutragen. Und das sagt sich dann auch das nächste, darunterliegende Regal. Und so weiter. Das ist genau da passiert, als die Doppel-CD mit den „greatest hits“ der Gipsy Kings heute in der Briefpost lag und ich gedankenverloren die CD mal eben so ins Autoradio eingeworfen habe.
„Volare“ ging ja dann noch, bei „Baila Me“ musste dann aber die CD hektisch wieder heraus und dringend ins Handschuhfach. Ich hätte nicht gedacht, was ein paar Lieder, die sich offenkundig äußerst stark mit dem Zeitraum von 1990 bis 2000 meines Lebens verbunden hatten, für ein Regale-Domino auslösen können. Da muss ich wohl nochmal ganz in Ruhe ran.
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