Comdirect Bank: Die ersten vier Wochen.

Irgendwie ist es schon ein seltsames Gefühl, Kunde bei einer Bank zu werden und nicht gleich zu einer großen Na-was-können-wir-dir-denn-noch-andrehen-Sitzung eingeladen bzw. gedrängt zu werden. Keine Angebote für Bausparverträge, Lebensversicherungen, Sparbriefchen, Krediten (nachdem diskret der Schufa-Score abgerufen wurde) oder liechtensteiner Stiftungen, sondern eine dezente Beilage im Begrüßungspaket (Betonung auf „Paket“), in der ein Beratungsservice angeboten wird. Ansonsten.. nicht ein einziger Anruf, bisher noch kein Werbeschreiben, dafür jedoch – und das lässt sich wohl auch bei einer Direktbank nicht vermeiden – viel Post. Ich denke, das wird sich dann aber mal legen, nachdem die alte Bank und das alte Wertpapierdepot abgewickelt ist. An was man sich auch erst einmal gewöhnen muss, ist, dass es ein Forum gibt, die Berater dort „Community-Team“ heißen und die Kundschaft duzen. 😉

Girokonto

Nun, in Sachen Girokonto kann man als Bank vermutlich kaum noch etwas richtig falsch machen. Wobei… man kann. Die Comdirect Bank hat die etwas unangenehme Angewohnheit, im Verwendungszweck von ausgehenden Überweisungen eine laufende Nummer hinzuzufügen. Offenkundig beschweren sich schon seit fast zwei Jahren Kunden darüber, geschehen ist da bisher noch nichts. Das zumindest ist ein deutlicher Minuspunkt, denn eine von der Bank hinzugefügte Information zum Verwendungszweck ist technisch ein Ärgernis und rechtlich durchaus ein diskutabler Punkt, beispielsweise bei platzenden Zahlungszielen. Das werde ich mir mal intensiv auf dem Leuchttisch behalten.

Was sofort funktionierte, war die Einräumung eines Dispokredites. Gewünschte Summe angeben und nach einigen Stunden ist das bewilligt. Natürlich ist mir klar, dass das natürlich abhängig ist von der Bonität, wenn ich mir aber anschaue, dass es die GE Money Bank nach über zwei Jahren immer noch nicht fertig gebracht hat, einen Dispo auf den Kontoauszug da zu drucken, wohin die Summe hingehört, ist das ein anderer Blickwinkel.

Wertpapierdepot

Da kann man kaum meckern, denn das ist praktisch die Kernkompetenz der Comdirect Bank. Die Übersichtlichkeit der Depotübersicht ist vorbildlich, der An- und Verkauf von Wertpapieren einfach. Das Autorisierungssystem ist, wie im ganzen Onlinebanking, eine indizierte TAN-Liste. Es wird also bei der Notwendigkeit einer TAN-Eingabe eine bestimmte TAN angefordert, die entsprechend aus der TAN-Liste abgelesen und eingegeben werden muss. Schön finde ich die Analysemöglichkeiten des Wertpapierbestandes. Das ist zwar mit nicht wenig Lernaufwand verbunden, allerdings ist im Begrüßungspaket ein recht interessantes Börseneinsteigerhandbuch beigepackt, zudem ist die online verfügbare Hilfe recht brauchbar. Schön sind die Trainings zu den unterschiedlichsten Themen, auch zu so Dingen wie Hedgefonds und Termingeschäften. Diese Geschäfte, also mit denen man richtig sein Vermögen aufs Spiel setzen kann, sind auch möglich, allerdings will sich die Comdirect Bank durch gesonderte Anmeldungen diese Wünsche nochmal bestätigen lassen. Das ist in Ordnung.

Ansonsten machen die Preise die Musik. Und weil alle ständig fragen: Die Visa-Karte ist eine Debit-Karte. Alle Posten werden also sofort bzw. zeitnah beglichen und nicht zentral zu einem Zeitpunkt im Monat. Also genau genommen keine richtige Kreditkarte, dafür ist mit der Karte aber der Geldbezug im Ausland an Geldautomaten kostenlos.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Comdirect Bank: Die ersten vier Wochen.“

  1. […] 2008 Veröffentlicht in FinanzWelt Bis Ende des Jahres hat die Comdirect Bank, bei der ich bekanntlicherweise nun wirklich zufriedener Kunde bin, eine Aktion im Haus, bei der es für geworbene Neukunden ein […]

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