• Das kommunikative Schwarze Loch in der Kommunalpolitik.

    Vor ziemlich genau acht Jahren hatte ich das erste Mal ein Weblog für einen Wahlkampf genutzt. Nun waren auch schon Ende 2008 Weblogs keine echte Besonderheit mehr, allerdings waren sie immer noch eine eher spezielle Kommunikation vor allem außerhalb des Privaten. Weblogs, in denen viele Menschen professionell schreiben, ob nun aus einem Unternehmen heraus oder aus einer Partei bzw. einem Wahlkampf.

    Seitdem hat sich viel verändert, das Web ist um glatt eine Altersgeneration weiter gegangen. Viele Fragen von früher sind drängender, als je zuvor. In der politischen Kommunikation ist eine der zentralsten Fragen die geworden, wie wir eigentlich Bürgerinnen und Wähler noch erreichen können? In den vergangenen acht Jahren hat z.B. eine hier verbreitete Tageszeitung glatte 15 % ihrer Auflage eingebüßt. Man muss mit Schrecken konstatieren, dass eine jüngere Generation über klassische Medien auf kommunaler Ebene kaum noch zu erreichen sind. Verschlimmert wird dies durch mehr oder weniger stümperhafte Online-Strategien von regionalen Tageszeitungen, aber das ist ein eigenes, sehr hitziges Thema. Nur kurz angesprochen: Es geht hier bei vielen regionalen Tageszeitungen um das nackte Überleben.

    Kommunale Politik darf daher nicht mehr darauf hoffen, dass regionale Tageszeitung das kommunikative Schwarze Loch, was hier durch immer weniger Zeitungsleser entstanden ist und jeden Tag wächst, das nochmal in den Griff bekommen.

    Kommunalpolitik auf den Weg in den Blindflug.

    Kommunalpolitik lebt in enger Symbiose mit regionaler Tagespresse. Ein Lokalteil kommt ohne Nachrichten aus der Kommunalpolitik nicht aus und Kommunalpolitik empfängt einen beträchtlichen Teil ihrer Stimmungsanalyse aus der Regionalpresse. So läuft es seit Jahrzehnten. Der Versuch der letzten Jahre, auch in der Kommunalpolitik das Web einzusetzen, kommt in den meisten Fällen nicht über Experimente heraus. Das hat mehrere Gründe:

    1. Es fehlt an Manpower und an Geld. PR und Pressearbeit kostet eine Menge Geld. Kommunale Politiker und Parteienarbeit können diese Kosten schon lange nicht mehr allein stemmen und selbst in größeren Kommunen sind die Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit auf Kante genäht. Für Talente sind die Verdienstmöglichkeiten vergleichsweise zu Jobs in der Privatwirtschaft mickrig und eine enge Personaldecke führt zu einer hohen Arbeitsbelastung. Ist die Öffentlichkeitsarbeit überlastet, leidet darunter sofort der Output.
    2. Viel herausfordernder ist die Maßgabe einer Kommune, dass sie ja eigentlich nur berichten, aber keinesfalls journalistisch tätig sein soll. Kommentare und Einordungen bewegen sich immer in einem Strömungsfeld zwischen dem Gebot der neutralen Haltung und politischen Diskussionen. Und dann darf man immer noch nicht einer unabhängigen Presse das Meinungswasser abgraben.

    So weit, so schlecht. Denn tatsächlich ist das langsame Wegsterben der Regionalpresse ein gefährliches Problem bei der ewigen Aufgabe der Demokratie, Politik dem Bürger zu erklären und rechtzufertigen. Es einem politisch interessierten Bürger voraussetzen, eine regionale Tageszeitung zu lesen, mag vor Jahren noch argumentativ funktioniert haben, aber wir leben mit der Bedrohung, dass es in wenigen Jahren keine adäquaten regionalen Tageszeitungen für diese Aufgabe mehr gibt.

    Alternativen? Bitte anschnallen.

    Diskussionen wandern zu Facebook ab und werden da nicht besser.

    Ich muss inzwischen nicht mehr sehr viel erklären, wenn ich über die Diskussionskultur in Social Networks und insbesondere auf Facebook zu sprechen komme. Es ist schlimm. Und es wird schlimmer. Es liegt gar nicht so sehr daran, dass es im Internet radikale Strömungen gibt, sondern eher daran, dass viele Nutzer die fundamentalen Regeln der Netiquette nicht kennen oder nicht sonderlich viel darauf geben.

    Das zentrale Mantra, dass man sich in einer Online-Kommunikation immer bewusst sein sollte, dass hinter dem Bildschirm möglicherweise viele tausend Menschen ebenso vor ihren Bildschirmen sitzen und man diese Leute mit wenigen Worten verärgern und verletzen kann, beschädigt und verhärtet die Diskussionskultur der gesamten Gesellschaft. Befeuert wird dies durch unfähige Betreiber von Social Networks und auch durch unfähige Administratoren von Diskussionsforen.

    Kommt zu einer „burschikosen“ Diskussionskultur nun noch eine allgemeine Ahnungslosigkeit über den zu diskutierenden Inhalt dazu, erwachsen mitunter gewaltige Diskussionsstränge. Allerdings mit dem Phänomen, dass sie umso größer werden, je inhaltsloser sie sind. Es hat in regional ausgerichteten Gruppen eine immer größere Anzahl von Diskutanten schlicht und einfach keine Ahnung darüber, was politisch auf kommunaler Ebene überhaupt angesagt ist. Geschweige denn, welche Vor- und Nachteile bestimmte Projekte haben oder warum zum Beispiel die Straßen einer Stadt gefühlt ständig eine einzige Baustelle sind. (Weil man eben immer irgendwo bauen muss und nicht alle Straßen gleichzeitig repariert werden können.)

    Wir lachen an dieser Stelle? Sollten wir nicht. Gar nicht.

    Politikverdrossenheit durch den Zusammenbruch des Kommunikationskanal zwischen Staat und Bürger.

    Der Titel sagt es. Es ist keine kommende Gefahr mehr, sondern es ist schon längst soweit. Das Podcast-Angebot der Bundeskanzlerin und vieler Minister, deren Social-Media-Angebote und Newsletter sind schon längst keine technischen Besonderheiten mehr, sondern sollen das retten, was durch wegfaulende Medienkanäle entsteht – der Bruch des Kommunikationskanals zwischen Staat und Bürger.

    Dieser Bruch schneidet Bürger von für sie wichtigen Informationen ab und – noch schlimmer – schafft Raum für Pseudo-Medien, die nichts anderes im Schilde führen, wie Polemik zu verbreiten, ohne jeglichen Sinn für Realität. Wir schmunzeln über die Breitbart News, Politically Incorrect und wie die ganzen Ferkel-Websites alle heißen. Aber im Grunde genommen füllen sie mit billigstem Füllstoff einen immer stärker kariösen Zahn. Und weil dieser Füllstoff aus verkleidetem Zucker ist, wird der Zahn nicht gefüllt, sondern immer stärker zerstört.

    Das Sickerbecken der Entwicklung: Bürgerkommentare.

    Wer sich die Entwicklung live anschauen will, sollte sich einmal mit einem Politiker unterhalten, egal ob auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene, alternativ auch mit einem Online-Verantwortlichen einer Kommune oder einer Partei. Nämlich über Kommentare aus der Bürgerschaft, vornehmlich via E-Mail oder Social Media.

    Ich bin ja nun schon seit 20 Jahren online und kenne mich auch mit eskalierenden Diskussionen in Foren und Shitstorms recht gut aus. Auch die Theorien einer funktionalen Krisenkommunikation sind mir nicht fremd. Allerdings ist es selbst für mich immer wieder erstaunlich und erschreckend zu sehen, wie enthemmt inzwischen viele Menschen gegenüber Politik, Ämtern und Behörden auftreten und ihre Dummheit und Wut zur Schau stellen. Nicht nur online, sondern immer häufiger auch persönlich. Das Vertrauen in den Staat sind partiell dramatisch. Einerseits meckert kaum jemand darüber, dass der Müll nicht pünktlich abgeholt würde, aber gleichzeitig wird der Kommune vorgeworfen, nichts mehr im Griff zu haben. In Städten, die nicht ansatzweise ein Verkehrsproblem haben, wird jede Rush-Hour im Gefühl des besorgten Bürgers zum Mega-GAU. Viele hunderte Seiten dicke Haushaltspläne, an denen viele Finanzfachleute in einer Kommune üblicherweise monatelang arbeiten, werden in Diskussionen als Zeugnis wahrer Inkompetenz angesehen.

    Nichts von all dem beschriebenen kann man nur auf eine Kommune beschränken. Wenn ich mit Bekannten rede, die überall im Land kommunal tätig sind, hört man exakt die gleichen Stimmungslagen in Verwaltungen, obwohl wir gerade in Deutschland in geradezu paradisischen Verhältnissen leben. Niemand muss verhungern, jeder kann zum Arzt, wir leben auch nach wie vor in keinem Willkürstaat.

    Eine Kommunikationskultur unter aller Sau, die jetzt dann durch die obigen Punkte der Verdrossenheit und Ahnungslosigkeit noch zusätzliche Verstärker bekommt. Das führt weiter zu Leuten, die überzeugt sind, es besser zu können. Willkommen beim Dunning-Kruger-Effekt.

    Wenn Inkompetenz auf Selbstüberschätzung trifft.

    Der Dunning-Kruger-Effekt ist recht einfach zu erklären: Weniger kompetente Menschen neigen dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen, Fähigkeiten bei Anderen zu unterschätzen und das Ausmaß ihrer eigenen Inkompetenz nicht zu erkennen. Mit der Variabilität, dass sie, je inkompetenter sie sind, das Ausmaß des Effekts umso stärker ist.

    Landauf-landab erleben viele Wahlkämpfe, vor allem auf kommunaler Ebene, eine Vielzahl von Kandidaturen von Kandidaten, deren Kompetenz und selbst ihre Motivation kaum nachzuvollziehen ist. Man könnte sie als Spaßkandidaten abhandeln, aber tatsächlich meinen viele dieser Kandidaten es ernst mit ihrer Kandidatur und sehen sich auch gar nicht als sarkastische Kandidaten, auch wenn ihre feste Haltung die ist, dass sie eigentlich nichts wissen und der Meinung sind, auch nichts verändern zu können. Da sie aber offenkundig unter dem Eindruck stehen, in ihren Beziehungsnetzwerken für die scheinbar gegensätzliche Haltung zum Mainstream eine vermeintlich positive Resonanz zu bekommen, beflügelt allein dieses Echo.

    Inkompetenz beflügelt durch Ahnungslosigkeit, Ignoranz und der Müdigkeit, sich adäquat zu informieren. Dann noch eine große Prise Politikverdrossenheit und geringe Wahlbeteiligung dazu und schon kommt das Schiff ins Schlingern.

  • Tschüss 2016, war nett mit dir.

    Ein Besim-Jahresrückblick, kurz und gut. Im Gegensatz zu vielen in meinem Freundeskreis und in den Social Networks ist das Jahr 2016 eigentlich gar kein so übles Jahr gewesen aus meiner Sicht.

    Gesundheitlich.

    Fangen wir gleich mit dem langweiligsten Thema an, denn eigentlich ist in Sachen Gesundheit alles weiterhin im Lot. Pumpe arbeitet weiterhin zufriedenstellend, mein ICD hat dieses Jahr wieder nichts tun müssen (Batteriestand 55 %) und die gut 6.000 Euro bezahlten Euro Krankenkassenbeitrag sind immer noch gut für die Solidargemeinschaft angelegt. Offiziell bin ich jetzt schwerbehindert, das liegt aber vor allem eben daran, dass ich einen ICD mit mir herumtrage.

    Ah, doch, es gab Kollateralschaden, nämlich in Form eines angebrochenen Backenzahns. Der wurde aber zum Sparpreis vom Zahnarzt geflickt.

    Beruflich.

    Gibt auch hier nichts zu jammern, das Jahr lief gut. Umsatz um ca. 10 % gesteigert, Gewinn gleichbleibend. Ein paar langfristige Anschaffungen getätigt. In Sachen Projekte gab es vor allem eine Reihe von mittelgroßen Geschichten. Immer stärker wird jedoch der Bereich Wartung für Websites (vor allem WordPress und DokuWiki). Ein besonderer Teil meines Geschäfts ist immer noch für einen besonderen Kunden, denn das Autohaus Gerstel ist nach wie vor ein Ankerkunde. Für das Autohaus gab es erst vor wenigen Stunden ein Update des Gerstelblog-Kleids, denn immerhin hat mit diesem Corporate Blog auch meine Selbstständigkeit angefangen. Da war das Redesign eine echte Ehrensache.

    Elektronisches.

    Ein Blick auf meine neuen Gadgets ist relativ einfach: Eine Smartwatch in Form einer Sony SmartWatch 3, die es zum Spottpreis von knapp 100 Euro gab. Und eine wirklich epische Anschaffung ist mein kleiner Amazon Kindle Paperwhite 7. Nun, denkt man sicher, warum kauft man sich einen 6-Zoll-Kindle, wenn man ein 6-Zoll-Smartphone hat und ein normales Tablet? Sehr einfach: Das Lesen ist auf dem Paperwhite einfach grandios und die Akkulaufzeit ist gigantisch. Auch wenn ich auf dem Smartphone schon viele E-Books gelesen habe – auf dem Kindle hat sich mein Lesepensum verdoppelt. Selten waren die 109 Euro so gut investiert, wie hier.

    Smartphone und Tablet sind unverändert: Das Hauptgerät ist immer noch mein Google Nexus 6, Ersatz ist das LG G3 und der stellvertretende Vize das Samsung Galaxy S2, beide mit CyanogenMod. (Okay, das Galaxy ist eigentlich nur noch reine Show.)

    In Sachen PC/Laptop gibt es weiterhin keine Änderung: Seit 2012 verrichtet mein HP Desktop beste Arbeit zu Hause und seit 2011 mein HP Elitebook 8440p in Büro und Mobil. Beides läuft mit Windows 10 so eingespielt, dass ich dieses Jahr nur etwas Geld in Ersatzteile für das Elitebook investiert habe, für den Fall der Fälle. Das Laptop ist schlicht der Burner, ich hatte nie ein besseres Gerät.

    Eine Investition gab es in Sachen NAS, da habe ich nun meine kleine Synology und meine alte Buffalo-NAS gegen eine moderne Synology DS716+II ausgetauscht. Sehr gutes Gerät mit sehr gutem Preisleistungsverhältnis. Ebenfalls ausgetauscht wurde im Homeoffice der Router, dort werkelt jetzt eine Fritzbox 7580 und ersetzt meine frühere 7490, die nun Ersatzgerät ist. Beide Geräte beherrschen VDSL-Vectoring. Die 7270, die nun als Ersatz ausgemustert wird, hat ein neues Zuhause bei einer rüstigen Kundin gefunden.

    Meine Hardware läuft übrigens im Durchschnitt 5,8 Jahre bei mir, das ist schon enorm. Freut zwar weniger meinen Steuerberater, weil ich zu wenig investiere, aber so lange das Zeug läuft, läuft es halt. 🙂

    Gelesen.

    Ich schrieb ja schon, dass der Kindle Paperwhite meinen Lesekonsum enorm gesteigert hat. Dazu gehörten neben einigen Science-Fiction-Büchern (die Krankheit der Indie-Romane werde ich wohl nie wieder los) auch die komplette Harry-Potter-Reihe, von denen ich bisher nur den ersten Band gelesen hatte. Schön geschrieben, okay. Weltliteratur? Nun ja…

    Das für mich spannendste Buch lese ich gerade, nämlich das Sachbuch „Cosa Nostra“ von John Dickie und damit die Geschichte der Ur-Mafia auf Sizilien. Eine atemberaubende Dokumentation, geschrieben wie ein Krimi-Sampler und sehr erläuternd darüber, wie Sizilien und in weiten Teilen auch Italien funktionieren.

    Besonders beeinflusst worden?

    Sicherlich von der US-Präsidentschaftswahl, die dann mit ihrem unrühmlichen Ende für eine Art Katerstimmung bei mir sorgt. Das Diskussionsniveau in Social Networks hat schon deutlich gelitten und ich befürchte, dass wir den echten Tiefpunkt noch gar nicht erreicht haben. Ich mache mir inzwischen größere Sorgen darüber, dass uns das Prinzip Hoffnung in wenigen Jahren so derartig abhanden gekommen ist.

    Unbestreitbar ist, dass hier das Internet und Social Media eine sehr unrühmliche Katalysatorfunktion für Müllnachrichten, extreme Strömungen und das plötzliche Geltungsfieber des Kleinen Mannes darstellt. Wegfiltern lässt es sich nicht, ignorieren dürfen wir es auch nicht, aber sich den Schneid abkaufen lassen von Populisten? Wir werden uns da überlegen müssen, wie wir das kontern.

    Was in 2017 zu tun wäre.

    Selbstverständlich Berufliches, netterweise sind einige Projekte schon in der Pipeline und vielversprechend. Außerdem fährt hier immer noch ein zu ca. 30 % geschriebenes Manuskript für ein (ich nenne es mal) Buch zum Thema Corporate Blogging herum, das ich eigentlich mal fertigschreiben sollte. Ob es am Ende dann auch ein Buch auf Totholz werden soll, bleibt dahingestellt, aber es muss auf jeden Fall zu Ende gebracht werden.

    Jetzt aber erst einmal meine beste Wünsche für einen guten Rutsch ins neue Jahr!

  • CyanogenMod ist tot, es lebe LineageOS.

    Vor einigen Tagen noch über CyanogenMod geschrieben und jetzt ist das Projekt tot … das wollte ich nicht!

    Aber Spaß beiseite: Dass es im CyanogenMod-Projekt rumort, war leider nichts neues. Und es lag tatsächlich nicht an CyanogenMod selbst, sondern vornehmlich an der Cyanogen Inc., dem kommerziellen Unternehmen, das aus dem Projekt heraus gegründet wurde. Einer der Gründer ist Steve Kondik, der maßgebliche Entwickler hinter CyanogenMod.

    Die Cyanogen Inc. wurde gegründet, um CyanogenMod auch für Smartphone-Hersteller interessant zu machen. So weit, so interessant. Das Problem war, dass neben Steve Kondik auch andere Leute an der Führung des Unternehmens beteiligt waren, die, um es mal freundlich auszudrücken, nicht so sonderlich viel Ahnung von der Materie haben. Denn schon recht bald suchten sich diese destruktiven Leute einen Feind aus, der so gar nicht sinnvoll erscheint, wenn es um Android geht: Google selbst. Tatsächlich begaben sich einige Cyanogen-Leute auf den Kurs, dass man Google Android „wegnehmen müsse“, um es weiterzuentwickeln. Was natürlich völliger Käse ist, da Google Android weitgehend als Open Source bereitstellt und Cyanogen ein lauer Furz wäre, wenn es Android und Google als Maintainer nicht gäbe.

    Die Cyanogen Inc. eierte aber auch schon kommerziell recht bald nach der Gründung ordentlich herum, weil es offenkundig weder Konzept noch Strategie gab. Zwar gab es das OnePlus als Smartphone, was mit einem Cyanogen-Ableger von CyanogenMod betrieben werden konnte, aber das OnePlus begeisterte vor allem mit einer völlig bescheuerten Verkaufspolitik, die das Telefon weitgehend zu einem Lotteriegewinn verkommen ließ.

    Das Ende der Cyanogen Inc. machte sich im Laufe des Jahres 2016 auch schon bemerkbar durch äußerst sinnlose Pressemeldungen. Man wolle mit Microsoft (!) zusammenarbeiten, man wolle Mitarbeiter entlassen, um das Projekt (welches Projekt?) zu retten und so weiter und so fort. Dass nun am Ende des Jahres die Cyanogen Inc. die Segel streicht und auch Steve Kondik endlich das Unternehmen verlässt, ist dringend notwendig. Denn schon längst hatten viele den Überblick darüber verloren, was eigentlich Cyanogen und CyanogenMod eigentlich sind. Und noch viel schlimmer: Auch in der Entwicklergemeinde rund um CyanogenMod regte sich Widerstand.

    Daher auch das Ende von CyanogenMod, denn die Namensrechte hat Kondik ärgerlicherweise der Cyanogen Inc. übertragen. Markenrecht unklar, letztlich aber der Markenname auch verbrannt – da macht man am besten das, was jetzt geboten ist: Einen Namenswechsel.

    Der Nachfolger wird „LineageOS“ heißen. Daran werden wir uns gewöhnen müssen, aber immerhin steht Steve Kondik wieder dahinter und man hat schon im Vorfeld die gesamten Quellcodes und Entwicklungsumgebungen von CyanogenMod gesichert und möchte hier weitermachen. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass hier irgendwo auch Google seine Finger im Spiel hat und Kondik gut zugeredet haben könnte, denn letztlich ist CyanogenMod ein Android-Paradestück. Ein besseres Android und eine bessere After-Sales-Softwarepflege gibt es schlicht nicht.

    Zunächst bedeutet das allerdings für alle CyanogenMod-Benutzer, dass es zunächst eine Reihe von Fragezeichen geben wird. Zwar sollen morgen nähere Informationen zum LineageOS-Projekt veröffentlicht werden, aber es ist sehr empfehlenswert, jetzt einmal alle eigenen Smartphones mit installiertem CyanogenMod auf den letzten Stand zu aktualisieren und das jeweilige ZIP-Paket mit dem aktuellsten Stand einmal in Ruhe wegzusichern. Näheres wird es in den nächsten Tagen und Wochen geben.

    Deshalb: Der Tod von Cyanogen und CyanogenMod ist auf den ersten Blick bitter, aber unvermeidlich. Es kann jetzt alles nur noch besser werden.

  • Mit CyanogenMod den Drang auf Neues bekämpfen.

    Ein beträchtlicher Teil der Motivation, sich ein neues Smartphone zu kaufen, kommt aus dem weitgehend unterbewussten Drang, etwas neues kaufen zu müssen, weil das Bestehende einen anfängt langzuweilen. Das Ausnutzen dieses Triebes haben nicht zuletzt die eifrigen Menschen aus der Unterhaltungselektronik ausgebaut, zur Perfektion gebracht haben es aber die Smartphone-Hersteller, allen voran Apple.

    Um diesen höchst menschlichen Drang zu befriedigen, wird nicht einfach nur jedes Jahr ein neues Gerät entwickelt, sondern auch dafür gesorgt, dass die bestehenden Geräte langsam aber sicher veralten. Sie sind mit den neuen Funktionen des Betriebssystems nicht mehr ganz so flott unterwegs (und seien es nur optische Verbesserungen, die auf alten Geräten etwas mehr ruckeln, als auf der neuesten Generation) und natürlich ist auch das weitgehend schon vordefinierte Ende des Update-Zykluses des Betriebssystems eine Art Damoklesschwert des Mobile Computings. Was nicht mehr aktualisiert wird, ist Alteisen.

    Es nervt. Es nervt ganz gewaltig. Nicht nur der Werbezirkus nervt, sondern auch der im Menschen fest verdrahtete Zwang nervt. Beides kann man nicht so einfach ausblenden.

    Was mir aber auffällt: Man kann den Zwang wunderbar anderweitig befriedigen, nämlich mit so alternativen Android-Betriebssystemen wie CyanogenMod. Dazu hatte ich schon vor einer ganzen Weile regelmäßig geschrieben und CyanogenMod macht etwas, vor was es allen Herstellern von Smartphones graut – sie pflegen ein eigenes Android, das selbst auf sehr alten Smartphones noch läuft. Und zwar mit aktuellen Android-Versionen, sofern die Hardware das verträgt:

    Mein LG G3 (von LG noch mit Android 6.0.1 gepflegt), läuft aktuell mit Android 7.1.1 und mein wirklich uraltes Samsung Galaxy S2 aus dem Jahre 2011 läuft mit Android 6.0.1 (einst mit Android 2.3.3 eingeführt und bis Android 4.1.2 offiziell gepflegt). Nicht besonders schnell, aber dafür mit gepflegter Software und damit deutlich größeren Einsatzmöglichkeiten. Und der Drang, ein neues Smartphone kaufen zu wollen, ist weg. So weg, dass man eigentlich eher zuschaut, dass man sein Smartphone noch möglichst lange nutzen kann.

  • Der beunruhigende Wandel von Wahlkampf hin zu Social Campaigning.

    Replik und Kommentar auf den Text von Mikael Krogerus und Hannes Grassegger, veröffentlicht in „Das Magazin“. Bitte vorher die Zeit nehmen, den Text lesen, einen Kaffee trinken und dann meinen Kommentar lesen:

    Ich kann mich noch sehr genau an die ersten Wahlkämpfe erinnern, die ich online beobachtet und später dann auch mit gestaltet habe. Kreativ, informativ, fast schon unterhaltsam warf man sich 2008 in die Netze, da zog Barack Obama mit seinen Beratern einen Siegeszug durch Social Networks. Und auch ganz kleine Dinge daraus schienen zu funktionieren, zum Beispiel ein Wahlkampf-Weblog. Ich bin immer noch ein großer Verfechter von das, was man im großen und ganzen unter „Politik 2.0“ zusammenfasst.

    Nur: In der nächsten Generation meiner Visitenkarten und meiner Website wird „Politik 2.0“ sehr sicher nicht mehr draufstehen.

    Ich kann mich noch gut an Gespräche vor einigen Wochen erinnern, wo ich mich mit darüber wunderte, warum die Kampagne von Donald Trump den Anschein macht, völlig planlos zu sein. Argumentativ ist seine Website wirr gewesen, seine Äußerungen auf Twitter sind – gelinde gesagt – bizarr und auf allem stand das große Fragezeichen, warum Trumps Kampagne deutlich weniger Etat hat, als die der Konkurrenz und vergleichbaren, früheren Kampagnen.

    Eine mögliche und plausible Antwort hat der obige Artikel anzubieten, der im Prinzip folgende Theorien verbindet:

    • In der Zwischenzeit lassen sich ein Großteil der US-Gesellschaft (und vieler anderer auch) via Facebook erreichen.
    • Es gibt Unternehmen, die Informationen der Gesellschaft aus vielen unterschiedlichsten Quellen bündeln und diese zu personifizierten Profilen zusammenstellen.
    • Diese Profile werden mit eigenen Unternehmenswerkzeugen ergänzt, die scheinbar ein Psychoquiz in Form einer Facebook-App darstellen, die gewonnenen Informationen aber nicht nur zur Unterhaltung an den Benutzer liefern, sondern in Form eines recht ausgefeilten Psychogramms mit den bisher gesammelten Profildaten verheiratet. Die so gewonnenen Profile sollen erstaunlich/erschreckend genau den wahren Persönlichkeiten entsprechen, bis hin zu intimsten Vorlieben und politischen Ausrichtungen.
    • Anhand dieser Profile werden dann viele zehntausend einzelne Kampagnen in Form von „Social Ads“ gestaltet, die dann passend den Personen z.B. in Facebook eingeblendet werden. Die Granulierung geht dabei so weit, dass der Wohnort einbezogen wird, die politische Ausrichtung, die Hautfarbe, der wirtschaftliche Status und so weiter und so fort. Die umfassenden Möglichkeiten, die Facebook dabei zur Profilierung anbietet, sind bereits heute schon unglaublich detailiert.

    Kurzum: Armageddon. Die Dystopie, dass unsere Profile, die wir in vielen Ecken dieser Welt anhäufen, von anonymen Firmen völlig unkontrolliert zu erschreckend genauen Psychogrammen zusammengebaut werden, die uns möglicherweise haargenau gleichen und daher exakt so angesprochen werden können, wir wir uns tatsächlich ansprechen lassen. Die unsere möglicherweise gar nicht real ausgesprochenen Vorlieben genauestens beschreiben und uns in unserer Wahlentscheidung mehr oder weniger beeinflussen lassen.

    Nichts von alledem ist abwegig, sondern alles für sich mit dem Stand der Wissenschaft und der Technik nachvollziehbar. Und auch der Ansatz, dass irgendwann Menschen auf die Idee kommen, all diese Ansätze miteinander zu verheiraten, ist zumindest erwartbar gewesen, wenn auch meist nur in düsteren Science-Fiction-Romanen oder für den Horror-Part in Privacy-Vorträgen.

    In Wirklichkeit sind wir nicht mehr am Anfang von hauptsächlich datengetriebenen Wahlkämpfen, sondern schon mittendrin. Während der Faktor Mensch noch wenigstens dafür gebraucht wurde, Wähler anzurufen oder bei ihnen an der Tür zu klopfen, bewegt sich maßgeschneiderte Werbung via Facebook schon direkt an die Bildschirme der Wähler und es ist rein eine Frage der Zeit, bis das nicht nur in Facebook so passiert, sondern auch via Smart-TV, via dem viel besagten „Internet der Dinge“ und dann später über allen anderen Medien, die nachrangig aus Datenbanken gespeist werden, die hauptsächlich die Online-Kanäle bespielen.

    Ich muss zugeben: Nach der Lektüre des obigen Textes war ich so beunruhigt, wie selten. Wir haben schlicht abgekackt und die jahrzehntelang müßig geführten Debatten darüber, ob man dem Datenmissbrauch einen Riegel vorschieben sollte, sind bereits beantwortet. Gegen uns. Gegen den denkenden und freien Bürger.

    Denn ich sehe folgende Dinge:

    1. Firmen, die Daten aus verschiedenen Quellen sammeln und via Social Networks mit realen Personen so verbinden können, dass am Ende sehr genaue Psychogramme herausspringen, gibt es und es wird kaum möglich sein, die jemals wieder loszuwerden. Geschweige denn, die gesammelten Profile.
    2. So Firmen wie Facebook ist nicht über den Weg zu trauen, die Selbstregulierung hat nie funktioniert und wird niemals funktionieren. Facebook ist geldgetrieben und skrupellos und wird zur Generierung von Werbegeldern problemlos noch viel detailiertere Werbe- und Profilierungsmöglichkeiten anbieten, wenn auch nicht unbedingt jedem.
    3. So Firmen wie Facebook und auch Unternehmen, die Werbekanäle anhand von psychometrischen Profilen anbieten, werden sich auch deshalb nicht verbieten lassen, weil sie den Leuten, die solche schrecklichen Dinge am ehesten verbieten könnten, die Wahlen gewinnen und verlieren lassen können.
    4. Noch viel weiter gedacht ist eine umfassende Profilierung einer Gesellschaft ein perfektes Mittel für einen Staat, der wenig auf Demokratie und Freiheit gibt und die Gesellschaft kontrollieren will. Psychogramme wären dabei mehr als hervorragend für „Risikoanalysen“ und die darauf exakt steuerbare Überwachung von den Teilen der Bevölkerung, von der am ehesten Aufruhr zu erwarten ist.

    Eine unheilvolle Industrie hat sich da gebildet, die mit wiederum skrupellosen Politikern und Terabytes an Profildaten der Gesellschaft nicht weniger als den direkten Zugang in den mehr oder weniger kritischen Verstand eines Großteils der Wähler haben.

    Wie gesagt, es beunruhigt mich sehr. Ich bin eigentlich ein durch und durch positiv denkender Mensch, aber mir versagt da der Optimismus, auch hinsichtlich den Erfahrungen mit „echtem“ Online-Campaigning der letzten Jahre. Wir erreichen zwar immer noch viele Menschen, aber bei denen gehen wir davon aus, dass sie für echte Argumente und Programmatiken noch erreichbar sind. Wir haben es daraufhin mit Programmen versucht, die in „einfacher Sprache“ gehalten sind, mit unterhaltsam gemachten Videos, kurzen Twitter- und Facebook-Nachrichten.

    Wie wir, die noch für Programme, Ideen und Visionen zu erreichen sind, das aber gegen exakt ausgesteuerte Social Ads mit strengen Themen tun können, ohne diesen unheilvollen Weg selbst zu gehen, wird ein spannendes Thema, das in ganz großen Dimensionen möglicherweise über so Fragen wie globale Kriege oder Frieden entscheiden wird.

    So war die Idee des Internets, der vermeintlich grenzenlosen Kommunikation, des Informationsaustausches zum Wohle der Gesellschaft (hier bitte weitere Visionen einfügen) nicht gemeint.

    Hier noch einige weitere Meinungen, die ich nach und nach aus Blogs sammeln werde. (Wer etwas findet, bitte kurz als Kommentar zu diesem Artikel hinzufügen.)

  • Neuer netplanet-Artikel zu Cloud Computing.

    Das Thema Cloud Computing war schon lange auf meiner Agenda für neu zu schreibende netplanet-Artikel. Das vor allem auch deshalb, weil das Thema schön in die Rubrik „Aufbau des Internet“ passt und immer stärker auch das Internet beeinflusst. Praktisch alle größeren Online-Dienste sind ohne Cloud Computing undenkbar und beziehen ihre Rechenressourcen aus Cloud-Installationen, ohne eigene Rechenzentren oder Serverfarmen zu betreiben.

    Im Gegensatz zu vielen netplanet-Artikeln ist der Cloud-Computing-Artikel recht technisch geraten (wobei es noch viel, viel komplizierter geht, wenn ich mir anschaue, was ich hier als Informationsgrundlage herumliegen habe). Das Thema Cloud Computing ist aber kaum einfach zu erklären, wenn es um technische Belange geht.

    Mich würde gern interessieren, wie den geneigten Lesern der Artikel mundet. Trocken? Süß? Korkig? Wer ein paar Kommentarzeilen darüber hier verliert, erarbeitet sich zuverlässig den Weg zur Dankesseite in netplanet.

  • Was wir unbedingt in Sachen Populismus lernen müssen.

    Zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahl muss man nicht viel hinzufügen. Die Bandbreite und Schattierungen von beschriebenen Schockzuständen ist gewaltig und höchst vielseitig. Und so schockierend die Vorstellung nun ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika nun von einem lupenreinen Antidemokraten, einem Großkapitalisten, einem Rassisten, einem Steuerbetrüger, einem Aufschneider, einem Sexisten, einem politischen Dilettanten [weitere Bezeichnungen hier einfügen] geführt werden – es kann kaum als überraschend bezeichnet werden, dass es soweit gekommen ist. Das Zeitalter des Populismus hat einen weiteren Höhepunkt erreicht und der bisher ungeschlagene Meister der Populisten hat seinen Tempel gefunden. Genügend Leute, die ihm nacheifern, gibt es rund um den Globus. Auch bei uns in Europa und auch bei uns in Deutschland.

    Das muss für uns alle ein eindeutiges und dringendes Warnsignal sein.

    • Das Warnsignal, dass unsere Gesellschaften und Demokratien trotz aller empfundener Stabilität fragile Gewerke sind.
    • Das Warnsignal, dass Populisten keine plötzlich aufgetretenen Phänomene sind.
    • Das Warnsignal, dass Populisten auch in sehr aufgeklärten Gesellschaften mit funktionierenden Medienlandschaften offenkundig lügen, dass sich die Balken biegen und damit tatsächlich ein wichtiges erreichen können.
    • Das Warnsignal, dass wir Aussagen von Populisten unmöglich einfach als „einfache politische Meinung“ stehen, so unmöglich sie sich auch tatsächlich anhören. Wir müssen Populistenmeinungen Einhalt gebieten und sie korrigieren. Egal wo – ob in Zeitungen oder in Facebook, so müßig das auch immer ist.

    Wir dürfen nicht mehr einfach darauf hoffen, dass die Selbstzweifler irgendwann mit dem Selbstzweifeln aufhören oder wenigstens weiterhin nicht wählen gehen. Populisten haben es längst geschafft, diese Zweifler, Gelangweilten und auch Dummen dazu zu bekommen, das sinnfreie Krähen als vermeintliche Hochsprache einzusetzen. Und sie haben es auch geschafft, dass dieses Fußvolk in der Illusion des Wichtigseins kostenlos und höchst effektiv Wahlkampf für extreme Parteien machen, selbst wenn diese Parteien ganz offen in ihren Programmen die Leistungen streichen wollen, die die Teilnahmslosen, Dummen und Benachteiligten am meisten betreffen. Auf der Suche nach dem Blutrausch, der Rache und dem vermeintlichen Verpassen von Denkzetteln geben die Ochsen offensichtlich problemlos ihren Schlächtern die Legislative in die Hand.

    Das dürfen wir, die die Demokratie schätzen, leben und brauchen, nicht zulassen. Und es reicht nicht mehr einfach nur, wählen zu gehen, auf Unterschriftslisten von Bürgerinitiativen zu unterschreiben und im Biosupermarkt einzukaufen, sondern wir müssen aktiver werden und für unsere Demokratien einstehen. Meinungen haben und offen vertreten. Diskutieren, überzeugen und damit sehr deutlich zeigen, dass wir in der Generation Millenium/Smartphone/Playstation/Internet nicht teilnahmslos sind.

    Bitteschön: Beginnt. Es gibt etablierte, demokratische Parteien, in die man eintreten und partizipieren kann und man kann auch neue Parteien gründen, wer das möchte. Wenn wir das alles weiterhin nicht tun und auch als Freunde der Demokratie die Politik und den Staat als etwas schmutziges, unnützes und sinnloses verstehen, von der man am besten weiten Abstand hält, dann wird das Licht irgendwann nach und nach dunkler. Und dann kommt kein spannender Spielfilm im dunklen Saal, sondern das nackte Chaos.

  • Zeitbombe Delicious.

    Den Linksammeldienst Delicious hatte ich fast zehn Jahre im Einsatz, bevor ich heute meinen Account dort endgültig in die Wüste geschickt habe. Mehr oder weniger engagiert habe ich da Links gesammelt, an die ich mich für gewöhnlich von allein nicht mehr erinnere, aber dennoch immer wieder staune, wenn ich mir die Links anschaue. Geht vermutlich vielen Delicious-Nutzern so.

    Was mich an Delicious stört, ist die fast schon zelebrierte Hoffnungslosigkeit über die Zukunft des Dienstes. Seit dem Delicious aus Yahoo herausgekauft wurde (und zwar von den Erfindern von YouTube), bewegte sich bei Delicious quasi gar nichts mehr. Schon recht bald wurde Werbung eingeblendet, inzwischen aus mehr als vier AdSense-Werbeflächen. Delicious verkam zu einer reinen Klickhölle, die vornehmlich von Nerds noch verwendet wird, die selten einmal auf die Website von Delicious schauen.

    Dass es allerdings irgendwann brenzlig wurde, merkte man daran, dass Delicious plötzlich einen „Shop“ hat. Mit Links hat der Shop herzlich wenig zu tun und erinnert am ehesten dem bösen Ende des Linksammel-Konkurrenten Mr. Wong, der plötzlich ebenfalls ein Shop wurde. So gibt es bei Delicious nun also Tech-Gadgets und vor allem viel Plastikmüll.

    Was am Linksammeldienst allerdings nun richtig zeitbombig wird, ist die für notleidende Social-Media-Dienste übliche Abkanzelung. Die Export-Funktion für Links funktioniert seit einer Weile nicht mehr. Die Programmier-API wurde um wichtige Funktionen (eben zum Beispiel der Möglichkeit zum Export von Links) gekürzt. Der RSS-Feed zeigt nur noch die letzten 100 Links eines Benutzers an. Und wer sich zum Exportieren seiner mühsam aufgebauten Links ein Screenscraper-Script bastelt, bekommt es kurz darauf mit dem Webserver von Delicious zu tun, der „übermäßige“ Seitenzugriffe abblockt.

    Hier bereitet sich ein Dienst auf seinen Exit vor. Deshalb meine Empfehlung: Finger weg von Delicious und retten, was zu retten ist.

    Mit Chrome und Firefox bieten zwei große Webbrowser das Synchronisieren von Bookmarks über mehrere Browser. Zwar fehlt hier die „Socializing-Komponente“, aber mein Empfinden trügt nicht: Mit Linksammeln ist kein Geld zu verdienen und die Gefahr, dass irgendwann einmal so ein Dienst die Stromversorgung kappt, ist hoch. Bei jahrelang gesammelten Links, die mitunter zu echtem Wissen gehören, ist das mehr als ärgerlich, wenn man die verliert, nur weil da jemand keine Lust mehr hat.

  • Lesen E-Book-Leser weniger? Ein eigener Erfahrungsbericht.

    Seit letzten Donnerstag bin ich stolzer Besitzer eines Amazon Kindle Paperwhite. Mein erster Kindle. Dafür, dass ich seit 2005 immer ein Smartphone besaß und seit 2010 immer ein Tablet, ist das schon erstaunlich spät, zumal ich mich für das Lesen von elektronischen Büchern am Mini-Bildschirm schon in meiner Palm-Zeit begeistern konnte.

    Auf dem Kindle gibt es nun, im Gegensatz zu den Kindle-Apps für Smartphones/Tablets, eine Anzeigemöglichkeit für Bücher. Exakt 99 Bücher finden sich in meinem Account. Da ich alle gelesenen Bücher in eine eigene Leseliste packe, kann ich auch da mit Erstaunen feststelle, dass ich von den 99 Büchern 88 Stück gelesen habe, mutmaßlich in den vergangenen sechs Jahren. Das sind im Durchschnitt 14,6 E-Books im Jahr. Aus Papier gefertigte Bücher habe ich dieses Jahr übrigens auch gelesen – genau eines.

    Nun will ich wirklich keine Diskussion darüber vom Zaune brechen, ob das Lesen von E-Books krank ist und nur Papier das einzig wahre Medium darstellt, sondern stelle schlicht und einfach fest: Ich lese viel, viel mehr, seit dem ich E-Books lese. Mit dem nun erworbenen Kindle für schlappe 119 Euro ist es seit Donnerstag eher noch mehr geworden.

    Ein paar Erfahrungen und Thesen von mir:

    • E-Books sind superpraktisch
      Kurz vor dem Einschlafen noch ein paar Seiten lesen, ist keine Killerapplikation des E-Books, zumindest nicht, wenn man nicht am Bett alle noch zu lesenden Bücher gestapelt hat. Ansonsten ist via Kindle-App das nächste E-Book immer nur einen Griff weit entfernt. Zehn Minuten Wartezeit beim Arzt ist super, hier nochmal fünf Minuten dort, zwanzig Minuten in der Mittagspause. Perfekt. Ehemals tote Zeiträume sind nun immer gefüllt.
    • Die echten Kindles und auch die Konkurrenz-E-Reader sind charming
      Während der erste Kindle noch so ziemlich das hässlichste Gerät seiner Klasse war, erstaunt mich der Kindle Paperwhite, aber auch so Geräte wie der Tolino. Die liegen erstklassig in der Hand, weit besser als die allermeisten Tablets, was sicherlich auch daran liegt, dass die E-Reader deutlich leichter sind. Der monochrome E-Reader-Bildschirm ist erstklassig und kontrastreich und irgendwie sieht das Ding nach einem PADD aus und man kann es auch exakt so halten und bedienen, wie Jean-Luc Picard es mit den in der Serie völlig funktionslosen Brettchen imitierte.
    • Bücher kaufen zu jeder Zeit
      Bücher auf bisherige Weise in Papierform zu kaufen, leidet unter einem ähnlichen Problem wie das Kaufen von Musik im echten Laden oder die Suche nach einem Restaurant, wenn man wirklich Hunger hat und wenig Zeit: Es fällt einem nicht mehr ein, was man eigentlich mal lesen, hören oder essen wollte. Ich kenne nur wenige Menschen, die Einkaufslisten für solche Fälle führen, ich habe so etwas nie gehabt, obwohl ich beträchtlich viel dokumentiere und auf dem Smartphone festhalte. Aber z.B. im aktuellen „Spiegel“ eine Buchvorstellung zu lesen und dann mit Knopfdruck das Buch einfach kaufen zu können. Der Preis ist mir in diesem Kontext übrigens schnurz. Jedenfalls mehr schnurz als bei neuen Papierbücher, bei denen man immer im Hinterkopf den Denksplitter hat, dass man doch eigentlich auch warten kann, bis es als Taschenbuch herauskommt.
    • Es eröffnen sich mit E-Books gewaltige Indie-Galaxien
      Indie-Autoren und -Bücher, also Werke, die abseits von großen Verlagen erscheinen, ist nicht jedermanns Geschmackssache und sicher auch nicht in jedem Genre ohne größere Schmerzen zu ertragen. Da ich Science-Fiction mag und Amazon eine recht liberale Haltung zum Verlegen von Indie-Werken hat, ist der Kindle-Shop quasi ein Himmelreich.
    • Eine Leseliste sorgt für mehr Lesen
      Daran habe ich jetzt auch lange nicht geglaubt, aber bei mir funktioniert es: Eine Leseliste mit der „Pipeline“ aller zu lesenden Bücher sorgt auch dafür, dass man wirklich zum Lesen kommt. Die meisten Papierbücher nehmen immer den Weg des guten Vorsatzes, dann landen sie auf dem Tischchen mit den zu lesenden Büchern und irgendwann spazieren sie ungelesen ins Bücherregal. Da machen sie in der Masse sicher Eindruck für Besucher, aber ansonsten tun sie nichts.
    • Der Querverweis zu Wörterbüchern und Wikipedia sorgt für Wissensaufnahme
      So ein Wörterbuch darf man schon in den Kindle-Apps schätzen lernen, auf dem Kindle gibt es aber noch die Verweismöglichkeit zur Wikipedia. Keine Ahnung, wie ich je vorher darauf verzichten konnte. Pro Buch bin ich mindestens fünf Mal dabei, einem Wort in der Wikipedia nachzugehen.

    Was übrigens weiterhin selbst für mich nicht geht, sind bestimmte Buchformate als E-Book, beispielsweise Atlanten (gut, wer im Zeitalter von Google Maps noch einen braucht), Bildbände oder Ratgeberbücher, die z.B. viel auf Skizzen und Vorlagen setzen und schon allein aufgrund fehlenden Farben auf den monochromen Kindles nicht gut aussehen können.

  • Ein Rant zu Imagefilmen.

    So ein paar Sachen hat mir das ZDF in meiner doch verhältnismäßig kurzen Zeit beim Fernsehen vermittelt. Eine gelernte Regel ist dabei so universell, dass ich sie quasi jeden Tag als Probe anwende, egal ob in Texten, Blogartikeln oder kleinen Filmen:

    Wenn du etwas zu erzählen hast, dann erzähle es. Wenn es keine spannende Geschichte ist, dann hast du nichts zu erzählen.

    Es herrscht wohl absoluter Konsens darüber, dass Fernsehen nur dann gut funktioniert, wenn es Geschichten erzählt. Das können vergangene Geschichten sein, aber natürlich auch gerade live passierende, wie beispielsweise Sportübertragungen. Packend wird es dann, wenn es eben eine spannende Geschichte ist beziehungsweise wird und dann bleibt so eine Geschichte am ehesten auch im Kopf. Alles andere ist buchstäblich Durchfall.

    Damit so eine Geschichte erzählt werden kann, ist natürlich einiges an Arbeit nötig. Fernsehen muss man technisch produzieren und dazu braucht es gewisse Technik. Gerade bei Bewegtbild werden mehrere Sinne angesprochen und das muss in einem komplizierten Gleichklang (den übrigens niemand wirklich gut beschreiben kann) geschehen. Über der technischen Produktion thront das Drehbuch (selbst für Events, die live produziert werden) und das Fingerspitzengefühl der Regie. Und am ehesten dann kommt am Ende auch ein technisch gut produziertes, dramaturgisch stimmiges und vor allem spannendes Werk heraus.

    Das sind in unserer heutigen Zeit produzierte Imagefilme von Unternehmen in der Regel nicht mehr. Und das, obwohl sie immer noch eine schöne Stange Geld kosten, es deutlich erschwinglichere Technik gibt und es auch viel mehr Kurse, Studiengänge und Bücher über Bewegtbildgestaltung gibt, also noch vor 20 Jahren.

    Der konzeptlose Film.

    Das sind meist die Imagefilme, die ohne Drehbuch beginnen und bei denen es den Filmemachern am Gespür fehlt, die richtigen Bilder auszuwählen. Beides ist schon für sich gesehen schlimm genug, aber was bei so Konzeptlosigkeit entsteht, ist Panik beim Filmemacher, keinen Beitrag zusammenzubekommen.

    Und dann beginnt man, den Kunden die Regie führen zu lassen über das, was der Kunde für wichtig und spannend hält. Und dann wird es meist schlimm, denn es folgen dann gern Monologe über Produktionsabläufe, Unternehmensleitlinien und Referenzen, die untermalt werden mit Naheinstellungen von undefinierbaren Produktionsprozessen, wackeligen Schwenks über schlecht ausgeleuchtete Fabrikhallen, Büroräumen und Messeständen. Kein Drehbuch, keine Erzählung und damit auch keine spannende Geschichte. Geld versenkt. Ein Film, der maximal als Hintergrundmotiv für den nächsten Messeauftritt taugt und auch da nur stummgeschaltet, weil ihn keiner versteht.

    Die Droge der mächtigen Bilder.

    Die nächste Kategorie von Imagefilmen ist am anderen Ende der Skala. Schmissige, hochdramatische Musik, hollywood-reife, nachstabilisierte Aufnahmen aus der Hand, der komplette Mut des Aufnahmeteams verewigt in monumentalen Bildern (sehr gern aus der Schräge heraus), später im Schnitt dann mit Überblendungen aneinandergefügt, die jeden altgedienten Fotolaboranten Wochen an Arbeit gekostet hätten. Und schließlich der brutalstmögliche Sprechertext mit allen schnellgesprochenen Rekorden, die die Unternehmensgeschichte hergibt, eingesprochen von einem Sprecher, der zwar kein Profi ist, aber von sich selbst glaubt, wie ein Profi zu sprechen.

    Das Ergebnis ist ein Imagefilm, der am Ende nur dem Auftraggeber wirklich gut gefällt und schon bei den Kollegen die erste Fremdscham auslöst, die um ein Vielfaches bei allen empfunden werden, die eben nicht bei diesem Unternehmen arbeiten und kein Anhimmeln nötig haben.

    Imagefilme bedeuten Leistungsschau, nicht deren Produktion.

    Medienleute haben ein sehr, sehr gutes Gespür dafür, ob eine Produktion funktioniert oder nicht, in dem sie das Level des „Produktions-Gegackers“ einschätzen können. Macht sich einer Gedanken über Geschichte oder Bilder oder zieht da einer sein schickes Portfolio aus der Tasche? Sammelt einer bei der Begehung still Bilder und Eindrücke oder schwenkt er schon mit seiner teuren Elektronik? Entwickelt jemand eine Dramaturgie und kann den Imagefilm schon vor dem Dreh erzählen (was mit einem Drehbuch kein Problem sein darf), oder will einer erst mal drehen und dann mal schauen, ob er etwas zusammengepuzzelt bekommt?

    Das Gegacker in der Medienbranche ist bisweilen schwer verständlich (und für Kenner auch schwer erträglich) und es sind in den allerseltensten Fällen die lauten Hähne und Hühner, die tatsächlich sinnvolle Arbeit abliefern. Es gibt kaum eine andere Ausdrucksform wie Bewegtbild, in der man trotz bester Technik die schrecklichsten Dinge anstellen kann und der Grat zwischen Überlegenheit und Peinlichkeit ist verdammt eng. So eng, dass eher mehr Medienschaffende bei vielen Darstellungsformen kläglich daran scheitern, als wirklich gute Werke zu produzieren.

    Auf was soll man denn achten?

    Also, sehr einfach und klar beginnt es mit der Frage: Braucht es überhaupt einen Imagefilm? Braucht die kleine Schreinerei tatsächlich einen 3-Minüter für die eigene Homepage, die im Monat kaum mehr als 10 Besucher aufweist?

    Wenn Sie einen Imagefilm haben möchten, dann sollten Sie schon vor dem Einholen des ersten Angebotes im Klaren darüber sein, wo der Film überhaupt eingesetzt werden soll und ob das überhaupt stimmig ist. Wenn Sie erst einmal ein Angebot einer Produktion vorliegen haben, ist das fast schon zu spät, denn nur die wenigstens Filmproduktionen werden Ihnen davon abraten, ihr Angebot nicht anzunehmen.

    Wenn Ihnen Ihre Werbeagentur einen Imagefilm empfiehlt, dann sollten Sie das erst recht hinterfragen, denn immerhin muss die Werbeagentur auch die Antwort dazu liefern, wie sie sich den Imagefilm in Ihrem Auftreten beziehungsweise Ihrer Kampagne vorstellt. Und wenn Sie mutig sind, können sie ruhig auch einmal fragen, ob und in welcher Beziehung Werbeagentur und vorgeschlagene Filmproduktion miteinander stehen. Sie zahlen den Spaß der beiden Freunde immerhin.

    Der nächste Schritt ist ein ausführliches Briefing mit jemandem, der so etwas wie eine Dramaturgie für den Imagefilm liefern soll und damit die Aufgabe hat, ein Drehbuch zu schreiben. Diese Vorarbeit ist die wichtigste Phase, denn erst hier findet der Autor des Drehbuches die Möglichkeit, sich mit dem Unternehmen, den Leuten und den Produkten auseinandersetzen zu können. Wenn Ihnen so ein Autor beim Briefing leicht auf die Nerven geht mit seinen Fragen, andauernd stehenbleibt, mit Menschen spricht und auch Ihnen mitunter sehr grundsätzliche Fragen zu Ihrer Motivation stellt, dann macht er seinen Job.

    Grundregel: Kein Imagefilm und keine finale Produktionsfreigabe ohne ein vorab geschriebenes und detailiertes Drehbuch! Üblicherweise findet sich in so einem Drehbuch eine auf einem Zeitstrahl festgelegte Skizze mit Einstellungen, Motiven und Interviews inklusive einem Fragenkatalog. Auch der später einzusprechende Text findet sich hier schon in einer Rohfassung, der natürlich zeitlich mit der Länge des Filmes abgestimmt sein muss. Der Autor sollte Ihnen das Drehbuch erklären und auch die dramaturgischen und filmischen Stilmittel erläutern, die er darin vorgesehen hat. Das macht man gegenüber Laien üblicherweise mit Skizzen, Fotos oder einzelnen Filmsequenzen.

    Das fertige Drehbuch ist der Dreh- und Angelpunkt der Produktion, denn damit können Sie als Auftraggeber überhaupt Einfluss nehmen auf die Produktion. Sie geben das Drehbuch frei und dann muss entsprechend danach produziert werden. Es ist übrigens kein Fehler, ein Drehbuch auch Mitarbeitern und Freunden zu zeigen und darüber zu sprechen. Noch mehr Sichtweisen bringen möglicherweise weitere Ideen, die von Ihnen übersehen wurden.

    Und auch die Stimme des Sprechers, der den Text in Ihrem Imagefilm sprechen soll, sollte jetzt gehört werden. Das bitte nicht unbedingt in einem persönlichen Gespräch, sondern in Form eines tatsächlich eingesprochenen und aufgenommenen Textes. Es gibt viele Sprecher, die unglaublich unsympathisch wirken, aber brillante Spreche sind. Umgekehrt geht das übrigens auch …

    Nach der Aufnahme von Bildern und Tönen wird dann als nächstes üblicherweise eine Rohschnittfassung erstellt, die wiederum einen Meilenstein des Filmes darstellt. Hier wird Ihnen die Produktion schon eine recht genaue Vorschau auf den fertigen Film geben können. Üblicherweise gibt es hier und da Diskussionsbedarf über einzelne Szenen, was aber im Rohschnitt kein sehr großes Problem darstellt, weil hier noch an Bildern und Abfolgen gearbeitet werden kann. Selbst das Nachdrehen von Interviews oder einzelnen Einstellungen ist hier noch mit wenig Aufwand möglich. Machen Sie davon auch Gebrauch, wenn Sie das Gefühl haben, dass z.B. ein Interview nicht sehr gelungen scheint.

    Ist die Rohschnittfassung abgesegnet (schriftlich festhalten!), beginnt die Endfertigung. Der fertige Bildschnitt wird erstellt, der Ton wird abgemischt und der Sprechertext wird eingesprochen. Ab der Abnahme der Rohschnittfassung sind daher größere Änderungen im Ablauf nur noch mit großem Aufwand zu machen, weshalb eine gute Filmproduktion auf eine Abnahme der Rohschnittfassung üblicherweise auch bestehen wird.

    Sorry, geht das alles auch eine Nummer kleiner?

    Jaja, wir sind nicht Hollywood, das hört man sehr oft, wenn ein Imagefilm peinlich, eine Erzählung zu platt, eine Produktion zu unfähig oder das Budget einfach zu klein ist. Natürlich geht es auch kleiner und wenn man eine gute Produktionsfirma am Start hat, dann klappt das manchmal sogar trotzdem noch irgendwie.

    Viel öfter ist aber das genaue Gegenteil der Fall und der fertige Imagefilm verfehlt seine Wirkung dramatisch. Denken Sie dabei einfach immer an den Teil der Kinowerbung, der die Werbespots von lokalen Unternehmen enthält. Auch da haben einige gemeint, dass es auch eine Nummer kleiner gehen wird.

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