• Neue Energie.

    Diesmal hat es geklappt, ungefähr 15 Leute haben sich heute morgen um 6 Uhr getroffen und ihre jeweilige Arbeit geleistet. Wir haben unsere Enterprise heruntergefahren, die Stadtwerke einen neuen Trafo angeschlossen, die Hauselektriker eine neue Verteilanlage eingebaut und am Ende hat dann alles nach dem Einschalten auch tatsächlich wieder funktioniert. Da in unserem Gebäude ein Supermarkt seine Kühlware weiterhin kühlen musste und wir nebenbei auch zumindest gern unseren Core-Router weiter am Netz haben wollten, haben die Stadtwerke Pforzheim einen kleinen Diesel mitgebracht:

    16 Tonnen schwer auf einem LKW-Anhänger, aufgebauter Schiffsdiesel mit schlappen 12 Zylindern, 28 Liter Hubraum (!), 620 PS und ein Verbrauch von 125 Liter pro Stunde bei Volllast, was jedoch ansatzweise nicht erreicht wurde. Grund ist sicherlich, dass heute Sonntag ist und anstatt der möglichen 400 Kilowatt nur rund 100 Kilowatt gezogen wurden.

    Die Stadtwerke haben nun ihre Station in unserem Gebäude auf Industriemaßstäbe hochgerüstet. Während die neue Hausinstallation für Stromstärken von rund 600 Ampere ausgerüstet ist, vertragen die zwei Trafos der Stadtwerke geschmeidige 2 Kiloampere. Das würde bei 7-Watt-Energiesparlampen (äquivalent zu einer herkömmlichen 30-Watt-Glühbirne) immerhin für rund 32,8 Millionen Stück reichen. Würde man diese Lampen alle nebeneinander legen, wäre diese Kette 1.300 Kilometer lang. Das sollte jetzt erst einmal für ein paar Tage reichen. 😉

  • Politiker und das Freisprechen.

    SPIEGEL ONLINE befragte Prominente, wie auf sie die Rede von Barack Obama gewirkt hat. Unter anderem befragt wurde Ralph Giordano, publizistischer Altmeister, der unter anderem folgendes zu Protokoll gab:

    „Er ist ein guter Rhetoriker, der eine halbe Stunde ohne Manuskript spricht – als sei er bereits der Präsident.“

    Das mag sein, dass Politiker gute Rhetoriker und Redner sind – Barack Obama hat jedoch bei seiner Rede in Berlin keineswegs ohne Manuskript gesprochen, sondern vom Teleprompter abgelesen. Dazu sind bei Reden von Rednerpulten in eine Zuhörerschaft, beispielsweise Ansprachen, Laudationes etc. eher unauffällige Teleprompter üblich, die Rechts- und Links-Vorne vom Rednerpult angeordnet werden. Auf dem Foto ist so ein Teleprompter die Scheibe rechts von Barack Obama, die ein spiegelverkehrtes Monitorbild von unten in seine Blickrichtung einspiegelt, auf dem dann der Redentext läuft. Der Teleprompter auf der anderen Seite führt genau das gleiche Bild, so dass er scheinbar zum Volke rechts und links sprechen und sehen kann, obwohl er sich eigentlich auf den Text im Teleprompter konzentriert:

    Von vorn sieht man übrigens nur die Glasscheibe, weil der eingespiegelte Inhalt nur auf der anderen, der dem Redner zugewandten Seite sichtbar ist.

    Bei der Gelegenheit: Fällt dem geneigten Bildbetrachter etwas an diesem Foto auf? Eventuell mit diesem folgenden Bildausschnitt?

    Hält doch da tatsächlich einer sein Notebook Obama entgegen. So als ob er das auch sehen würde aus der Entfernung. 😉

  • Nächster Narkosetermin.

    Nachdem wir Anfang des Monats unser Rechenzentrum umsonst in Narkose gelegt hatten, weil schlicht die Ärzte nicht gekommen sind (Aussage: Sie hatten die notwendige Technik noch nicht geliefert bekommen), ist für Sonntag nun der zweite Anlauf des Umbaus der hausinternen Stromversorgung geplant. Die Elektriker bauen seit gestern schon munter ihr neues Spielzeug ein und so richtig an den Strom geht es dann Sonntag von 6 bis 14 Uhr.

    Das, was die Jungs an Elektrik da unten einbauen, verspricht sicher viel Spaßpotential: Wenn alles fertig ist, sichert die Anlage einen Stromdurchfluss von bis zu 600 Ampere ab, während derzeit an warmen Tagen über 400 Ampere Last aufliegt. Daran sind aber weitgehend nicht wir schuld, sondern der Rewe-Supermarkt im Haus, der nicht wenige Waren kühlen und den ganzen Laden klimatisieren muss. Deren Stromrechnung will ich mal nicht sehen. 🙂

  • Manchmal bleibt für nichts Zeit.

    Aus der heutigen Pforzheimer Zeitung:

  • Ob Twitter seine Anwendung selbst auch twittert?

    Irgendwie macht es zumindest den Anschein. Denn wenn man einerseits betrachtet, dass Twitter nun ein neues Anti-Spam-System eingeführt hat, was Spammer durch „social blocking“ erkennen soll, also anhand von Blocks von anderen Nutzern, und andererseits sich gerade einmal anschaut, dass nun bei praktisch allen Nutzern die Liste der Followers und des Followings nicht mehr stimmt, dann habe ich das untrügliche Gefühl, dass da direkt „on stage“ experimentiert wurde.

    Das lässt wiederum genügend Raum für Gedankenspiele: Ist das eigentliche Twitter vielleicht gar nicht das Produktivsystem, sondern die Bastelkiste?

  • Warum ist der Kommentar-Spam weniger geworden?

    Das ist wirklich eine Frage, jemand eine Antwort parat? Seit zehn Tagen ist das Plugin Comment Timeout in diesem Blog hier deaktiviert und Akismet hat bis jetzt gerade einmal 38 Spam-Kommentare gezählt. Das hatte ich vor einigen wenigen Monaten allein schon am Tag zusammenbekommen. Dass die Spam-Welt besser geworden ist, glaube ich nicht.

    Na denn, sonnen wir uns mal etwas in der spam-freien Zeit, ich lasse das Plugin einfach mal weiterhin aus und wir schauen mal, wohin uns das führt.

  • Online-Enzyklopädien auf dem Weg zurück zu den Wurzeln.

    Auf den ersten Blick schüttelt man über die neue Online-Enzyklopädie Knol von Google den Kopf. Nicht nur über den Namen, der im Englischen ganz nett klingt, im Deutschen dafür relativ dümmlich, sondern auch über das gänzlich andere Funktionsprinzip im Gegensatz zur Wikipedia. Nicht jeder soll schreiben, sondern nur einige „echte“ Experten, während andere Willige maximal Hinweise geben dürfen, die dann redaktionell eingearbeitet werden oder nicht. Einen ähnlichen Weg mit medizinischen Themen will Medpedia gehen, das allerdings noch nicht online ist (es gibt aber ein paar Previews zu sehen).

    Interessanterweise gehen diese beiden Enzyklopädien den Weg wieder zurück zu den Wurzeln der Wikipedia. Denn die Wikipedia selbst ist eigentlich ein Abfallprodukt eines Projektes namens Nupedia, das der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales ursprünglich umsetzen wollte. Nupedia wollte ein Online-Lexikon werden, dass zwar ebenfalls kollaborierend geschrieben wird, allerdings von Anfang an von Experten zum jeweiligen Thema überwacht werden sollte. So begann man dann auch im Frühjahr 2000, entsprechend schleppend, weil der Redaktionsprozess eben dauert.

    Ende 2000 bekam dann Wales und sein Kompagnion Larry Sanger Wind vom Wiki-Prinzip und sie setzten die Wikipedia ursprünglich als Nebenprojekt auf. Auf der Wikipedia sollte die Artikelentwicklung für Nupedia-Artikel ablaufen, weshalb dort auch eine Versionskontrolle über Artikelstadien eingebaut wurde. Und da der Mitarbeit in der Wikipedia deutlich niedrigere Hürden gesetzt wurden – man wollte ja Input haben und den dann eigentlich redigieren – überflügelte schon nach kurzer Zeit die Wikipedia die Nupedia und hinfort war das Redaktionsprinzip, zumindest für lange Zeit.

    Jedenfalls, es scheint nun so, als ob die ursprüngliche Redaktionsidee wieder Freunde gewinnen könnte, gerade bei komplexeren Themen wie eben im medizinischen Bereich. Und da beispielsweise die Medpedia von Anfang an auf eine Werbefinanzierung setzt und damit Geld erwirtschaften dürfte, so bald sie starten, ergibt sich hier schon mal eine Einnahmequelle, mit der sich Dinge bezahlen lassen, die der Wikipedia weitgehend fehlen – professionelle Fotos und fachliche Schemata.

    Wie einige der Wikipedia-Grundkonzepte verwirklicht werden sollen, dürfte spannend werden, beispielsweise Übersetzungen in andere Sprachen. Während bei der Wikipedia das so läuft, dass sich letztendlich irgendwann Autoren in anderen Sprachen finden, die über ein Thema schreiben, teilweise Informationen aus der englischen Wikipedia einarbeiten oder komplett eigene Texte herunterbrechen, ist das bei einer redaktionellen Enzyklopädie schon etwas anderes, wenn nur Experten schreiben dürfen.

  • Miranda: Security by default. Fast.

    Im Changelog des Multiprotokoll Instant Messengers Miranda findet sich für die Version 0.7.8, die vorgestern veröffentlicht wurde, folgendes:

    Enhancements:
     - SSL library included to provide ssl support
     - ICQ: Improved client detection
     - Jabber: Enable StartTLS by default

    Die Jungs haben nun tatsächlich die Jabber-Einstellungen so voreingestellt, dass standardmäßig bei jedem Verbindungsaufbau eine SSL-verschlüsselte Verbindung probiert wird. Und damit das auch genutzt wird und funktioniert, liegt nun im Installationspaket ein Datei namens winssl.dll.

    Coole Sache. Dachte ich zumindest auf den ersten Blick. Der zweite Blick zeigte mir nämlich, dass diese winssl.dll nur schlappe 6 Kilobyte groß ist – für eine SSL-Bibliothek reichlich dünn, wenn man bedenkt, dass die echten OpenSSL-Bibliotheken unter Windows (libeay32.dll, libssl32.dll und ssleay32.dll) zusammen rund 600 Kilobyte auf die Waage bringen.

    Die Lösung ist relativ einfach, wenn auch bescheuert: Die Datei winssl.dll enthält nämlich gar keinen eigenen SSL-Stack, sondern sorgt dafür, die SSL-Implementierung von Windows für die Jabber-Verbindung zu nutzen. Ziemlich einfallslos, da kann man die Logausdrucke ja auch gleich ausdrucken, binden und an das Innenministerium schicken. Zumal es genügend Dokumentation und sogar Windows-Binaries der originalen OpenSSL-Bibliotheken gibt, die man lediglich in das Miranda-Programmverzeichnis hineinkopieren muss (deutsche Anleitung im Miranda-Wiki).

    Hinweis: Bevor die originalen OpenSSL-Bibliotheken in das Programmverzeichnis kopiert werden, zuerst die vorhandene winssl.dll löschen. 😉

  • Magie des Netzes.

    Wenn mich jemand mit der Bitte um eine kurze Antwort fragen würde, was eigentlich hinter der Idee des Internet und speziell des Webs steckt, dann würde ich nur mit dieser Website von Phillip Toledano antworten, die die Magie des Internet und des Webs in genau 36 Fotos transportiert:

    http://www.dayswithmyfather.com/

    Ich kann mich nicht erinnern, jemals vor dem Computerbildschirm geweint zu haben. Bis gerade eben.

  • U- und E-Musik einmal andersherum.

    Ein Indiz gefällig, dass es so etwas wie „Musik 2.0“ gibt? Vorhin ist mir im öffentlich-rechtlichen Haftcremewerbefernsehen ein 10-Sekunden-Spot in die Hände gefallen, in dem ein Album von Luciano Pavarotti mit den Worten „Das Original“ beworben wird, im Hintergrund das von ihm gesungene „Nessun Dorma“. Wenn das mal nicht einen kläglichen Versuch darstellen soll, aus der eh schon erstaunlichen Nummer der Deutschen Telekom noch schnell einen rollenden Rubel zu erwirtschaften.

    So weit ist es schon: Die elitäre, fest eingeschworene E-Musik-Bruderschaft geht bei den U-Musik-Konsumenten hausieren. Das kann jetzt eigentlich nur noch durch ein weiteres Revival von Modern Talking getoppt werden und einer Neuinterpretation von Nessun Dorma mit mindestens zwei Bohlenschen Oktavenwechsel in drei Minuten.

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