• Der neue Web-Auftritt der SPD.

    Nanu, es hat mich ja schon fast gewundert, dass SPIEGEL Online den Relaunch des Web-Auftrittes der SPD nicht zerrissen hat. Zumindest hat es sie erstaunt, wobei ich mich frage: Warum eigentlich?

    Es ist üblich, dass das zentrale Kampagnendesign einer Partei alle 12 bis 18 Monaten geändert oder zumindest deutlich überarbeitet wird, inklusive des Claims. Dass dabei auch mit den Sekundärfarben gespielt wird und nun ein Hellblau die Geige spielt, ist hübsch, aber eben mehr oder weniger eine Frage des Zeitgeistes. Welche Farbe ist modern? Welche Signalwirkung soll das Farbenzusammenspiel darstellen? Wie sieht die Kampagnenplanung für die nächsten Wahlkämpfe aus und so weiter und so fort. Das ist alles überraschenderweise meist ein relativ langweiliger Vorgang.

    Der zentrale Claim: Ja, zentrale der Claim. Da sitzen dann die wirklichen Parteistrategen daran und zermartern sich mit einem jahrzehntelang zusammengesammelten Satz von starken Wörtern die Köpfe, um in so genannten guten Zeiten die aktuelle Stimmung in einem Satz darzustellen oder – und das ist weit schwieriger – in so genannten schlechten Zeiten die gewünschte Zielvorstellung. Oder man sitzt einfach am PC, denkt sich so einen Spruch wie „Für Pforzheim. SPD.“ aus, vergisst dann vor dem Launch, das wieder herunterzunehmen und schon bleibt das drin.

    Das Normalste der Welt. Und weil alle von einer „Obamasierung“ des neuen Webauftrittes sprechen: Ihr habt keine Ahnung.

  • ElsterFormular 2008-2009 ist da.

    Seit heute gibt es wieder auf der Website von ELSTER die kostenlose Software ElsterFormular, die der geneigte Steuerzahler für seine Einkommensteuererklärung 2008, die Umsatzsteuererklärung 2008, die Umsatzsteuer-Voranmeldung 2009, die Lohnsteuer-Anmeldung 2009 sowie die Lohnsteuerbescheinigung 2008 und 2009 brauchen wird.

    Wie üblich gibt es das wieder nur für Windows-Versionen von 2000 bis Vista und diesmal sind schlappe 51 Megabyte herunterzuladen, während das letztes Jahr noch 33 Megabyte waren. Ob da der so genannte Bundestrojaner schon frei Haus mitkommt?

  • PlayStation Home Content-Update.

    Wie immer unter Vorbehalt, da das wieder im US-PlayStation-Blog erscheint, das für gewöhnlich besser informiert ist: Der Plörrenhersteller Red Bull bekommt in PlayStation Home seine eigene Welt in Form einer Insel, auf der der geneigte Benutzer nun nicht mehr nur stupide herumrennen darf, sondern offenbar auch einen Red-Bull-Racer fliegen, wenn man den Screenshots glauben darf.

    Ob das ein besonderer Spass- oder eher ein Frustfaktor wird, bleibt abzuwarten, denn die Air-Racer sind, zumindest im Microsoft Flight Simulator 10, teuflich schwer zu fliegen, geschweige denn, dass man im Zustand des Beherrschens auch noch die Tore erfolgreich anfliegen soll.

  • pocketwit für Windows Mobile.

    Die Suche nach einem guten Twitter-Client für Windows Mobile 6 und höher scheint beendet zu sein, ich bin fündig geworden. Bisher hatte ich TinyTwitter im Einsatz, das seine Aufgabe mehr schlecht als recht machte. Es kann nur mit Twitter arbeiten, funktioniert nur mit einem Account und hat fatalerweise Schwächen mit Umlaute, die zwar direkt unter Twitter nach einem Update korrekt angezeigt werden, in Facebook aggregiert dann aber schlicht und einfach fehlen.

    Es war dann schon eine Portion Verzweiflung, die mich über die Programmsammlung des Twitter Fan Wiki dazu brachte, wieder einmal zu schauen, was die Twitter-Client-Front für Windows Mobile so anbietet. Und dabei bin ich auf ein Programm namens pocketwit gestossen. Kurzum: That’s it.

    pocketwit unterstützt mehrere Accounts, und neben Twitter auch gleich noch identi.ca, einige weitere Dienste, die auf laconi.ca basieren und ping.fm. Verpackt ist das alles in einer hübschen Benutzeroberfläche, die für Touch-Bedienung vorbereitet ist und auch sehr nett funktioniert. Die Timeline ist in der Mitte, grundlegende Einstellungen gibt es, wenn man mit dem Finger die Timeline nach rechts schwenkt, ein Schwenk nach links offenbart Einstellungen zum aktuellen Benutzer, dessen Tweet man gerade markiert hat. Sehr nett ist bei der Timeline ein kleiner Pfeil am rechten Bildschirmrand, der markiert, wo man sich in der Timeline befindet. Zu bemängeln ist lediglich die etwas behäbige Geschwindigkeit der Oberfläche, das ist jedoch immer noch akzeptabel.

    pocketwit kommt als obligatorische CAB-Datei daher, ist also problemlos auch auf einem Windows-Mobile-Client zu installieren. Überraschend ist dabei die Größe der Setup-Datei: In der aktuellen Version ist die CAB-Datei nur 144 Kilobyte groß und ein wirkliches Leichtgewicht. Voraussetzung zur Installation ist ein installiertes .NET-Framework 2.0.

  • Robert Basic verkauft und alle machen mit.

    Eigentlich ja zum Schießen: Robert Basic zelebriert das Verjubeln seines Blogs öffentlich, dominiert damit vermutlich wie seit langem nicht mehr die Nachrichtenlage in der Blogosphäre, will sich jetzt auch noch den Verkaufstext von der Leserschaft absegnen lassen, sogar SPIEGEL Online schreibt über den Zirkus und offensichtlich keiner merkt mehr, wie albern das jetzt alles wird.

    Nicht, weil basicthinking.de nicht verkaufsfähig wäre (das ist letztendlich eine rein monetäre Frage, die aus der Einnahmensituation und der Ausbaufähigkeit heraus kalkuliert werden kann), sondern weil wie im Affenkäfig darüber diskutiert wird, ob man ein Lebensgefühl (ja, das ist ein halbwegs privates Blog immer noch) verkaufen kann.

    Kann man nicht? Ganze Fußgängerzonen stehen mit Waren voll, die teilweise billigst gemacht sind, als Pullover nicht wärmen, als Schuhe nicht trocken halten, als Kosmetikartikel nicht das Altern verhindern und so weiter und so fort. Aber sie werden gekauft, weil man sich gern ein Label auf die Brust schnallt und damit das Lebensgefühl kauft. Also funktioniert genau dieses Prinzip auch mit einem Blog. Ob es Sinn oder Unsinn macht, ist da zuerst einmal völlig nebensächlich.

    Das Problem bei solchen Monsterverkäufen wird sein, dass der Mammon die Qualität ausschlägt. Ich kalkuliere als grundlegende Basis ein Webprojekt nach den Einnahmen, die sich aus den letzten drei Monaten auf drei Jahre hochrechnen lassen. Ohne jetzt wirklich zu wissen, was basicthinking.de monatlich abwirft, darf ich doch leise vermuten, dass sich das auch der engagierteste Blogger wohl kaum leisten wird können und dass man mit so einem Businesskonzept als Privatblogger eher auch keine Finanzierung bei der Hausbank bekommt.

    Und damit beantwortet sich auch weitgehend die Frage, weshalb ein privates A-Blog weitgehend unverkäuflich wird, wenn man tatsächlich als Verkäufer den Anspruch ansetzen will, dass es in „gute“ Hände kommt. Denn wollte man das wirklich, würde man es nicht verkaufen wollen.

    Delikates Thema mit offenem Ende. Möglicherweise begreifen es bis dahin dann doch noch einige Blogger, dass sie mit ihrer Zirkusteilnahme sich an sich nur als kostenlose Werbehasis einspannen lassen.

  • Migranten kranker als Einheimische?

    Der Pharmahersteller Ratiopharm schreibt auf seiner Homepage von einer eigentlich tollen Entwicklung, nämlich der Vorgehensweise, Beipackzettel für alle nicht-verschreibungspflichtigen Medikamente aus dem eigenen Hause nun auch in türkischer Sprache auf der Homepage bereitzustellen. Da man als gute Presseabteilung in der Kunst der hübsch Verpackens bewandert sein sollte, fehlt auch der übliche PR-Sermon nicht, der allerdings ein paar merkwürdige Thesen hat:

    „Etwa 2,7 Millionen türkische Mitbürger leben in Deutschland und bilden damit den mit Abstand größten Anteil an Einwanderern. Migranten haben ein deutlich höheres Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko als Einheimische. [..] Höhere Erkrankungszahlen bei Immigranten und eine geringere Compliance [im Sinne von „Mitwirkung des Patienten im Heilungsprozess“, Anmerk. d. Autors] sind auch Kostentreiber. ratiopharm wird durch die Einführung türkischer Beipackzettel seinem erklärten Ziel, zur Kostensenkung im Gesundheitswesen beizutragen, gerecht.“

    Ich finde die Feststellung, dass Migranten ein höheres Risiko als Einheimische haben, krank zu werden oder zu sterben, äußerst interessant und werde mal die Firma Ratiopharm befragen, auf welche Zahlen diese Argumentation fundiert.

  • Finanzkrise? Wo?

    So ein nicht bundesweiter Feiertag ist sehr nett, um mal die Finanzwelt etwas näher zu beobachten. Ich habe deshalb meine alten Metal-Scheiben in den CD-Player geworfen und mich mal etwas dichter im Wertpapierbereich meiner Hausbank umgeschaut und mit etwas durch den Nachrichtenbereich gequält.

    Fakt ist wohl: Alle reden von der Krise, viele sind eigentlich in gar keiner, beschließen aber, den Gürtel enger zu schnallen und lösen die Krise eigentlich dadurch erst aus. Sozusagen das Spielen einer Katze mit ihrem eigenen Schwanz, was sie möglicherweise tatsächlich für eine Weile unterhalten kann.

    Was die Börsen nämlich derzeit machen, ist folgendes:

    • Überaus viele Papiere sind derzeit mit einem Signal für einen bevorstehenden Kursanstieg („U1“) markiert und vor allem machen gerade aggressive Fonds mit Hebelwirkungen deutliche Anstiege.
    • Die Nachrichtenlage ist eher mau.
    • Die Handelsvolumina an den Börsen ist eher durchschnittlich, wenn nicht gar unterdurchschnittlich.

    Sprich: Es ist offensichtlich Kapital da und dafür werden – sicherlich auch wegen des stark gesunkenen Zinsniveaus – Anlagen gesucht.

  • Ihr dürft pingen!

    Ich glaube, ich muss es nochmal sehr deutlich sagen: Wenn ihr schon von eurem Blog auf mein Blog verlinkt, dann sagt bitte meinem Blog Bescheid und sendet einen Trackback. Ich habe da eine weitgehend offene Politik dazu, so lange die Absender keine Spam-Blogs sind und veröffentliche Trackbacks, allein schon deshalb, um andere Ansichten zu archivieren. Ich habe das vor kurzem wieder bei einem Link zu einem TiddlyWiki-Artikel gesehen, den ich nur durch Zufall über meine Statistikauswertung gefunden habe und der auf einen Artikel mit einigen Kritikpunkten verwies, den ich an die TiddlyWiki-Maintainer geben konnte.

    Also bitte: Anstrengen und an andere denken, wenn ihr schon über sie schreibt! Davon lebt die Sphäre hier.

  • Kriegsscharmützel im Social Web.

    Dieser Tage ist ein Blick in die Mailbox unangenehm, denn ich bekomme eine Reihe von E-Mails von Bekannten und Freunden, die mir im aktuellen Nahost-Konflikt gern erklären möchten, warum ich Partei für eine Seite ergreifen soll.

    Ich bin in solchen Dingen vorsichtig. Nachrichten aus Krisengebieten – und von diesen Nachrichten werden wir letztendlich alle informiert – haben mit Wahrheit nur gelegentlich etwas zu tun, das gilt so erst einmal genauso auch für den Graswurzeljournalismus. Ich habe als einfacher Leser erst einmal keine wirklich zuverlässigen Möglichkeiten, zu überprüfen, ob Meldungen einschlägiger Twitterer oder Facebookler wirklich aus den Krisengebieten kommen oder von einem engagierten Nutzer aus irgendeinem anderen Fleck der Erde.

    Was ich als aufgeklärter Mensch weiß, ist, dass Krieg immer eine sehr drastische Form des Aushandelns von Interessenkonflikten ist und dass es in der Regel herzlich schwierig ist, Freund und Feind auseinanderzuhalten, wobei ich als Pazifist da eine sehr grundlegende Definition habe: Freund ist das Leben, Feind ist der Tod. Befreundet sein, heißt, Leben erlebbar zu machen, befeindet sein, heißt, Tod zu predigen. Der Rest ist nach dieser, meiner Definition so nichtig, dass ich es mir danach noch nicht mal mehr ansatzweise erlauben kann, für irgendjemanden in kriegerischen Auseinandersetzungen Partei zu ergreifen.

    Das ist einer der Gründe, weshalb ich glühender Anhänger von solchen Institutionen wie „Ärzte ohne Grenzen“ bin. Die kümmern sich nicht um die Auslöser, die gehen da rein und helfen, egal, wer welche Hautfarbe und welche Nase hat. Wenn ich in größeren Gedankengängen dann immer zur gleichen Erkenntnis komme, dass eigentlich genau solche Hilfsorganisationen das machen, was eigentlich alle Kriegsparteien ihrer Seite als Ziel verkaufen – nämlich Humanität, Perspektive, Hilfsbereitschaft, Offenheit – dann ist genau das die für mich die nur schwer erträgliche Unvereinbarkeit des Krieges mit dem Leben.

  • Twitter ist gelandet.

    Und zwar auf dem Boden der Tatsachen. Ganz verstohlen blendete nämlich Twitter gestern Abend auf seiner Website eine kleine Meldung ein:

    „Warning! Don’t sign in to fake Twitter.com from a DM.“

    Worum es geht, findet man inzwischen im Twitter-Blog, Twitter ist nämlich Opfer von etwas ganz Schnödem geworden: Klassisches Phishing. Sprich: Benutzer bekommen einen Tweet, also eine Twitter-Nachricht, und sollen sich auf der Twitter-Website mit ihren Zugangsdaten neu anmelden. Der beigefügte Link führt aber nicht auf die echte Twitter-Website, sondern auf einen Fake und wer dort seine Zugangsdaten eingibt, hat sie dann ab diesem Zeitpunkt einem Gauner in die Hand gegeben.

    Das wirklich Ärgerliche an Twitter ist, dass die Twitter-Folks mit ihrer Sache so richtig schlampig umgehen und die Dummheit der Nutzer mehr als fördern. Der zentrale Schwachpunkt von Twitter – und das macht Phishing von Twitter-Zugangsdaten so richtig interessant – ist die Zugangsdatenverwaltung und die Nutzung der API, also der Programmierschnittstelle zu Twitter. Jeder halbwegs talentierte Programmierer darf nämlich für seine Anwendung die Twitter-API nutzen und damit durchaus schöne Dinge realisieren. TwitPic ist vermutlich einer der populärsten Anwendungen und funktioniert so, dass man auf der Website von TwitPic seine Twitter-Zugangsdaten (!) eingibt. Aber auch so Dienste die identi.ca oder Facebook kennen die Twitter-Zugangsdaten ihrer Benutzer, wenn sie von diesen Diensten aus auch ihren eventuell vorhandenen Twitter-Account befüttern.

    Und dabei predigen wir Sicherheitsleute ständig: Gib‘ deine Zugangsdaten für einen Dienst niemals auf der Website eines anderen ein! Andere Dienste können gehackt werden, die Betreiber können unzuverlässig sein oder sie können ihren Dienst auch schlicht und einfach irgendwann an jemandem verkaufen, der einfach nur an der Benutzerbasis interessiert ist. Und schon macht es „Puff“ und eine ganze Reihe von Zugangsdaten sind irgendwo in der Twilight-Zone.

    Es wird höchste, allerhöchste Eisenbahn, dass die Twitter-Entwickler sich nun mal vorrangig um die Sicherheit ihres Dienstes und dem Schutz ihrer Benutzer kümmern. Sichere und halbwegs einfach zu bedienende Authentifizierungsverfahren gibt es, man muss es halt einfach einmal implementieren.

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