• Im Dunstkreis von Web 2.0.

    Pizzaristi Toni, gestandener Harley-Fahrer mit eintätowiertem Logo auf dem Arm und Chef der Pizzeria Salento in Vaihingen/Enz, hat sich beim Bloggertreffen am Freitag etwas beschwert. Wenn er ins Internet schaue – und er gibt dabei unumwunden zu, dass er von der Materie Internet keine Ahnung habe – und nach seiner Pizzeria suche, käme alles mögliche… „Blogger“, „Bloggertreffen“, „Wiki“, „Oliver Gassner“. Und dann standen am Freitag auch noch Flaschen mit Stuttgarter Hofbräu Pilsener (zwei biertechnische Katastrophen auf einmal ;-)) auf dem Tisch, auf denen ein Etikett ein „Bloggerbierchen“ identifizierten.

    Dabei weiß Toni wahrscheinlich gar nicht, dass die regelmäßigen Bloggertreffen mit durchschnittlich mindestens zehn Bloggern in genau diesen Momenten einen regelrechten Supernode in der Blogosphäre darstellen, der sich da an seinen Tischen fläzt. Und dass er Robert Basic auch nicht kennt, der am Freitag als Gast anwesend war, konnte er auch nicht wissen, dass er da richtig schwergewichtige Typen der deutschen Blogosphäre im Restaurant hatte und zumindest einer der Beteiligten in der theoretischen Lage war, den ganzen Laden gleich aufzukaufen, anstatt nur sein Essen zu bezahlen.

    Interessant war es. Und es führte wieder eindrucksvoll den Beweis an, dass man auch über zwanzig Blogger an einen Tisch setzen kann, an dem kein Platz für ein Notebook ist, es kein Inhouse-WLAN gibt und die Mobilfunkversorgung relativ bescheiden ist.

  • Mailing-Listen-Missmanagement.

    Wenn ich etwas wirklich nicht ausstehen kann, sind es amoklaufende Mailing-Listen oder deren Betreiber. So ein Kandidat ist ausgerechnet die Foundation for a Free Infrastructure (FFII e.V.) in München, die sich dafür einsetzt, Handelsbarrieren in der Internet-Infrastruktur abzubauen und einen freien Datenaustausch zu ermöglichen. Einer der vielen FFII-Projekte ist eine Petition zum Stopp von Software-Patenten. Alles schön und hübsch und eine redliche Angelegenheit.

    Schlägt doch heute ein Newsletter in meiner Mailbox auf, der letztendlich einen aktuellen Stand der diversen FFII-Projekte auflistet. Vielleicht nützlich, brauche ich jedoch nicht, weil ich mich andersweitig regelmäßig kundig mache. Anstatt dass dem Newsletter am Ende ein Unsubscribe-Link angefügt ist, gibt es das hier:

    „If you do not want to receive infrequent updates from the FFII about crucial developments per email anymore, you can simply change your user/member status any time with your user-id besimk at https://aktiv.ffii.org“

    Auf der angegebenen Seite kann man sich immerhin einmal einloggen und steht dann im Nirwana in Form von vier Auswahlpunkten:

    • Finalize your entry
    • Subscribe to FFII mailing lists and projects
    • Change password

    Im ersten Punkt kann man sein Profil ergänzen (jedoch nicht löschen), im zweiten Punkt wird man auf eine Wiki-Seite gelotst, die eine gewaltige Übersicht von vielen verschiedenen Mailinglisten und Links auf deren Administrationsseiten enthält, die auch noch teilweise auf grundverschiedenen Servern mit grundverschiedener Bedienoberfläche laufen und der dritte Punkt ist der einzige, der sich immerhin selbst erklärt. Macht für mich einen leicht chaotisch anmutenden Eindruck, der mich nicht sonderlich motiviert, jetzt in der Auflistung nach der richtigen Mailingliste zu suchen, zumal im Newsletter überhaupt nicht steht, welche Liste das überhaupt ist, von der ich Post erhalte.

    Ergo: Klassenziel krass verfehlt. Dass dies auch noch einer Organisation passiert, der man eigentlich an der Stelle Kompetenz zuschreiben würde, ist umso fataler.

  • Blogs aus der Region (8).

    Die Liste der Blogs aus der Region Pforzheim & Enzkreis hat wieder ein kleines Update erfahren und beinhaltet nun zwei weitere Blogs. Zum einen den Sportverein Phönix Würm und zum anderen der OB-Kandidat Gert Hager, beide Websites auf Basis von WordPress.

    Aktuell sind es nun 44 Blogs. Tendenz leider etwas stagnierend, hat jemand noch ein paar Adressen? Gern auch Eigenbewerbungen, wenn die beworbenen Blogs aus Pforzheim oder dem Enzkreis sind.

  • Nachbetrachtungen zum Blog-Verkauf.

    Ich hoffe, nun hat es dann wirklich der allerletzte Mensch im deutschsprachigen Dunstkreis der Blogosphäre mitbekommen, das Basic Thinking gestern den Besitzer gewechselt hat, immerhin für einen Betrag von rund 47.000 Euro. Das ist ein wackerer Betrag, über den ich gleich noch zu sprechen kommen möchte, aber zunächst sei dieses Geld mal Robert Basic herzlich gegönnt. Er wird es zwar noch massiv versteuern müssen, aber immerhin hat er eine Arbeitsleistung für einen annehmbaren Preis verkauft und das ist sein allerbestes Recht in einer Marktwirtschaft.

    Über den Bohei, der dann um den Blog-Verkauf entstanden ist, kann man dann schon unterschiedlicher Meinung sein. Kurzum: Da hat es in jede Richtung Übertreibungen, grundlose Anfeindungen, alberne Scharmützel und Kindergartenkriege gegeben. Während eine Gruppe fast schon nasse Schlüpfer vor Glück bekommen haben, sind bei anderen wiederum ganz andere, fast schon neidisch klingende Töne aufgekommen und unterm Strich hat man viel über die Blogosphäre und die Menschen darin erfahren können. Nur in emotional starken Zeiten lernst du Menschen wirklich kennen.

    Ich finde weiterhin nichts, aber auch wirklich gar nichts negativ daran, dass jemand ein von ihm produziertes Werk verkauft. Das machen Künstler so, das machen Autoren so, das macht jeder vernünftig bezahlte Arbeitnehmer so. Während Bezahlungen von Arbeitnehmern verhältnismäßig einfach über Tarifverträge, Zeiterfassungen, Leistungsbewertungen etc. kalkuliert werden können, ist es bei individuellen Produktionen dementsprechend komplizierter und eine öffentlich zugängliche Auktion, der alle erforderlichen Tatsachen und wirtschaftliche Informationen zu Grunde liegt, eine grundehrliche Vorgehensweise.

    Ob Basic Thinking seine 47.000 Euro wert ist, ist dementsprechend Ansichtssache, die ich auch nicht wirklich sinnvoll beantworten kann. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Blog ein eher „weiches“ Asset ist, weil ein Blog eine eher unsortierte Angelegenheit ist. Ein privates Weblog mit viel Blabla (das ist keine Abwertung, sondern als Beispiel zu verstehen) hat vermutlich praktisch keinen finanziellen, dafür einen erheblich höheren, ideellen Wert, während thematische Eingrenzung, professionelle Aufmachung, regelmäßige Veröffentlichungen, langjährige Existenz etc. einen finanziellen Wert darstellen können. Wie der Kaufwert für einen potentiellen Käufer aussieht, muss man im Einzelfall betrachten, wobei man sich hier im Klaren sein muss, dass der Käufer eher derjenige ist, der am wenigsten daran interessiert ist, die wahren Hintergründe der Öffentlichkeit zu erzählen.

    Warum? Nun, sehen wir es mal aus einer eher bösen Perspektive: Wer für 47.000 Euro ein gut laufendes und reichweitenstarkes Medium kauft, kann das, wenn er betriebswirtschaftlich denkt, als Marketingmaßnahme betrachten und ausrechnen, dass er für den Preis eben eine komplette Publikation bekommt, während er mit diesem Geld in der klassischen Fernsehwerbung maximal vier 30-Sekunden-Slots in der Primetime eines Privatsenders platziert bekommt. Ob der neue Besitzer, der übrigens ein Tochterunternehmen des Hosters Intergenia AG ist, nun Basic Thinking weiterführt oder nicht und in welcher Ausrichtung, mit welcher Arbeitskraft und wie auch immer, ist eine Frage, die sich im Laufe der Monate klärt. Eine gestern veröffentlichte Pressemeldung ist erst einmal eine Pressemeldung und grundsätzlich abgebrühte PR. Das man da behauptet, dass man dickster Fan von Robert Basic war und ist und alles dafür tun wolle, dass das Ding weiterläuft, ist PR-Einmaleins. Was sollten sie schon anderes schreiben, wenn sie sich nicht zum Affen machen wollen? Wobei deren PR durchaus auch überarbeitungswürdig ist, wenn sie tatsächlich behauptet haben, dass für sie die Schmerzgrenze bei 100.000 Euro lag. Einerseits Visionen-Crap in einer Pressemeldung zu verkochen und dann in einer Äußerung die monetären Rahmenbedingungen darzulegen, ist unschicklich. Der geneigte Leser mag darüber nachdenken, warum.

    Ein anderes Argument, was ich gestern in Twitter aufgeschnappt habe, war die Aussage, dass Robert Basic sich derzeit unheimlich gut verkauft. Das ist ein klassisches Mißverständnis, denn Verkaufen und Publicity sind zwei gänzlich unterschiedliche Dinge. Ein guter Verkäufer macht etwas sehr Langfristiges, denn er platziert ein Produkt, sucht potentielle Empfänger, macht diesen Leuten das Ding schmackhaft, verkauft es im Idealfall und ist auch ein Ansprechpartner danach. Publicity wiederum ist eine rein emotionale Geschichte, die schnell anfängt und genauso schnell wieder endet. Gute Verkäufer sind nicht die Menschen, die als Herr Kaiser in der Fernsehwerbung stehen (und gar keine Versicherungsvertreter sind), sondern das sind diejenigen, die die Strippen so halten und ziehen, dass es keiner merkt, aber dennoch jeder ein gutes Gefühl dabei hat. Wenn erst einmal das Scheinwerferlicht des Dummbeutelfernsehens eingeschaltet ist, ist man auf einem bestimmten Strang, der von bestimmten, professionellen Kreisen entfernt.

    Von daher gesehen ist der Verkauf von Basic Thinking eine erstaunliche und für Robert Basic sicherlich eine schöne Sache, die jedoch weitgehend alleinstehend ist. Ich bin da ehrlich: Das Asset mit Basic Thinking ist nicht so hart, wie man es oberflächlich betrachten mag und der Käufer macht als „Blogging-Branchenfremder“ für mich nicht den Eindruck, als ob da etwas weitergeführt werden soll, sondern dass da eine Marke transformiert werden und letztendlich eine Werbeplattform für das eigene Unternehmen gebildet werden soll.

    Wie auch immer, das ist ihr gutes Recht und dazu haben sie nun alle Rechte. Dass sie sich jetzt bemühen müssen, die Authentizität von Basic Thinking zu erhalten, die ursprünglich aus einer bekannten Person bestand und nun wohl aus einem Team gebildet werden soll, dürfte eine sehr harte Arbeit werden. Ich persönlich glaube nicht, dass das funktioniert.

  • YouTube für die PS3.

    YouTube und PS3 sind in der Kombination zwar keine völlig Unbekannten, allerdings auch nicht wirklich miteinander befreundet. Mit dem internen PS3-Webbrowser kann man zwar auf YouTube springen und dort surfen, sich nach einer der letzten PS3-Updates sogar anzuspielende Filmchen im Großformat (nicht im Vollformat, sondern im Format des Browser-Fensters) anschauen, allerdings ist das alles von Komfort weit entfernt.

    Nun gibt es wohl schon seit einer ganzen Weile eine weitgehend unbekannte Entwicklung der YouTube-Macher auf der Website http://www.youtube.com/tv (funktioniert nur mit demm PS3-Webbrowser), die eine andere YouTube-Benutzeroberfläche hat, die eher auf Fernseher und deren Bedienkonzepte ausgerichtet ist. Die Schrift ist größer, die Navigation stark vereinfacht und das Ding damit erheblich einfacher mit der PS3-Fernbedienung von der Couch zu bedienen.

    Nähere Bilder gibt es im PlayStation.Blog: YouTube on your PS3…in Full-screen!

  • Das böse™ Internet als Wahlkampfschlager.

    Als stockkonservative Politikerin (die sich jedoch nicht entsetzlich dämlich genug ist, im Fernsehen von einem Talksofa zum nächsten zu rutschen) hat Familienministerin Ursula von der Leyen in kürzester Zeit das geschafft, wovon Innenminister Wolfgang Schäuble schon jahrelang feuchte Träume hatte – das Internet knallhart staatlich zu regulieren und die Providerschar ordentlich damit unter Druck zu setzen, sie letztendlich zu Komplizen des Pädophilengeschäfts zu machen, wenn sie sich nicht wie die Tanzbären durch die Fußgängerzonen der hochglanzpolierten Online-Republik ziehen lassen wollen. Da schreckt die eifrige Ministerin auch nicht davon ab, während einer Pressekonferenz staatsmännisch das zeigen zu lassen, was der schicke, neue Filter nun austrocknen soll.

    Man wolle den millionenschweren Markt nun so austrocknen, weil man doch tatsächlich glaubt, dass Kriminelle ihre Machwerke nicht pupseinfach per P2P als verschlüsselte ISO-Files austauschen. Das Erstaunliche dabei wird sein: Es werden zukünftig auch weiterhin Millionen Euro sein. Frau von der Leyen mag vielleicht zu doof sein, das Internet zu verstehen, viele andere mit kriminellem Hintergrund sind es nicht. Symbolpolitik hat noch nie einen breitgesessenen Ministerhintern wirklich nachhaltig abgesichert.

    Die zentralen Deppen sind erst einmal alle. Niemand weiß, was wie gefiltert wird. Niemand weiß, was beim Filtern möglicherweise geloggt und nachverfolgt wird. Niemand weiß, was eigentlich passiert, wenn ein Besucher meines Netzwerkes möglicherweise aus Versehen auf so eine gesperrte Website springt und ich möglicherweise zwei Tage später Leute vor der Türe stehen habe, die meinen PC mitnehmen. Heute sind es kinderpornografische Websites, morgen dann Glückspielwebsites (wovon beim hiesigen Glücksspielmonopol und den krampfhaften Versuchen zum Schutze der Lottomilliarden durchaus ausgegangen werden kann). Der Rechtsstaat ausgehöhlt durch ein paar Verträge zwischen der Familienministerin, dem profillosen und dringend aktionsbedürftigen Bundeswirtschaftsminister und ein paar Providern, die sich letztendlich dadurch haben überreden lassen, dass die Investitionskosten minimal sind und vor allem die Verantwortung für mögliche „technische Fehler“ beim Filtern und deren mögliche finanzielle Auswirkungen der Staat übernimmt. So einfach scheint das nun zu sein.

    Stinkende, miefende, faulige Symbolpolitik, made by CDU. Probleme beheben, in dem man als Gestrige dem Volk Scheuklappen aufsetzt und so tut, als ob nun alles viel besser würde.  Und die fesche Ursula von der Leyen und der nette Michael Glos, hey, das sind Leute, die anpacken! Solchen widerwärtigen Politikern bezahlen wir sogar noch die Gage, wenn sie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen das Lied der schönen, neuen Welt trällern.

  • Wenn der Staat Software schreibt.

    So wichtig ElsterFormular für Gewerbetreibende ist, so blöd ist es leider auch. Was mich seit Anfang an stört und vermutlich historisch bedingt immer das Problem bleiben wird, ist der Umstand, dass ElsterFormular nicht abwärtskompatibel ist. Mit jeder neuen Version gibt es eine neue Dateiendung und wer abgespeicherte Elster-Dateien auch zukünftig nochmal prüfen möchte, muss entweder die alten Setup-Dateien abspeichern oder in weiser Voraussicht alles, was ans Finanzamt abgesendet wird, nochmal separat als PDF abspeichern. Was würden wohl all die Büroarbeiter weltweit sagen, wenn eine neue Word-Version plötzlich Dateien der Vorgängerversion nicht mehr öffnen könnte?

    Leider sind die ElsterFormular-Entwickler aber noch an anderen Stellen sehr fundamentalistisch. Beispiel: Umsatzsteuervoranmeldung Dezember 2008 bzw. 4. Quartal 2008, die ja bis zum 10. Januar 2009 eingereicht werden muss (außer, man hat eine Fristverlängerung). Eigentlich, so denkt der erfahrene, edv-kundige Mensch, könnte man doch diese auch mit der aktuell im Januar erschienenen ElsterFormular-Version 2008/2009 absenden.

    Aber nein, das geht nicht, denn diese Version kann nur Umsatzsteuervoranmeldungen für das Jahr 2009 senden. Will man (bzw. muss man) die obige Umsatzsteuervoranmeldung senden, muss man zwingend ElsterFormular 2007/2008 installieren. Und so richtig bescheuert ist das dann, da man ja auch durchaus mal eine Berichtigung loslassen müsste, denn auch das geht nur mit der jeweils für das Jahr veröffentlichten ElsterFormular-Version. Also musste ich mir doch tatsächlich nochmal ElsterFormular 2007/2008 herunterladen und installieren und dann die Voranmeldung auch noch ohne elektronische Signatur übers Netz jubeln, weil diese ElsterFormular-Version partout nicht dazu überredet werden konnte, mit meiner Signaturanwendung zu kommunizieren, während die neue ElsterFormular-Version das kann.

    Warum kann man denn nicht ElsterFormular als eine Art Browser entwickeln und sich die entsprechenden Formularsätze der jeweiligen Jahre inklusive einer Art Interpretermodul separat und nach Wunsch herunterladen? Oder wieso kann man nicht wenigstens einen Web Service anbieten, der ältere ElsterFormular-Dateien öffnen und interpretieren kann? Warum kann man als Finanzbehörde sich nicht einfach einmal anstrengen und bei einem so wichtigen Thema, das man eh nur über das Internet abwickeln kann, nützliche Software schreiben, anstatt nur Software, die gerade eben mal so funktioniert und doch jedes Jahr als Installationsdatei immer größer wird? Das Steuerrecht soll vereinfacht werden? Ich kann darüber nicht wirklich mehr lachen.

    In so Momenten kann ich übrigens sehr ungehalten werden. Der Staat will einen Bundestrojaner entwickelt haben und zuverlässig den Bundesbürger vor so genannten „schädlichen“ Inhalten aus dem Internet schützen? Ich glaube, der Staat hat noch gar nicht so recht begriffen, wie es eigentlich um ihn geschieht.

  • Durchgespielt: Resistance 2.

    Heute Mittag habe ich mir dann nach insgesamt 12 Spielstunden die letzte Etappe im Einzelspielermodus des Ego-Shooters Resistance 2 auf meiner PS3 gegeben. Das Ende ist wieder einmal mehr als fulminant und in der letzten Etappe gibt es dann tatsächlich so etwas wie einen Countdown, den der inzwischen schwer transformierte Sgt. Nathan Hale mit einem Run zum rettenden Schiff durchstehen muss, um dann spektakulär zu enden. Und wieder ist in der Schlussszene ein Cliffhanger untergebracht, der auch nach wiederholtem Anschauen nicht aufgelöst werden kann, so dass hier also ein möglicher Dreh- und Angelpunkt für eine weitere Folge sein könnte.

    Tja, wie war es nun? Hätte ich eine Notenskala von Eins bis Sechs, wäre eine Zwei fällig. Resistance 2 ist deutlich komplexer geworden, an zwei Stellen musste ich externe Hilfe suchen, weil ich sonst nicht weitergekommen wäre. Erschwerend hinzu kommt der realistischere Einsatz von Waffen, denn Hale kann immer nur zwei Waffen (exklusive Granaten etc.) mit sich herumtragen, so dass man nicht munter drauf losballern kann, als ob man immer einen LKW-Anhänger mit Waffen und Munition parat hätte.

    Unter den Bösewichtern gibt es in Resistance eine Reihe von noch böseren Gebrüdern, bei denen wirklich blitzschnelle Reaktion gefragt ist, wenn man nicht armselig mit einem Stoßseufzer enden will. Und hier ist auch ein kleines Ärgernis verpackt, denn wenn man während dem Einsatz bedauerlicherweise verstirbt, dauert es einen kleinen Moment, bis man wieder am letzten Speicherpunkt einsteigen darf. Wenn man da an einem neuralgischen Punkt herumarbeitet und andauernd diese Gedenksekunden ertragen muss, ist das wirklich nicht schmerzlindernd. Hingegen ist Resistance 1 fast schon ein Sonntagsspaziergang gewesen.

    Was mir nicht gefällt, ist die stark prellende Story. Gab es im ersten Resistance-Teil noch deutlich mehr Dialoge im Spielgeschehen und mehr Background-Informationen in den Einspielfilmen, so ist das in Resistance 2 auf ein Minimum zurückgefahren worden. Das ist schade, denn das Ding lebt in erster Linie von der Geschichte weiter, nicht nur von der Ballerei. Auch nicht wirklich spektakulär ist die amerikanische Szenerie, denn davon sieht man an sich relativ wenig. Sicherlich ist da schnell gemeckert, obwohl in den Szenerien sicherlich einige Dutzend Mannjahre Arbeit stecken, aber das Marketing hat ja durchaus nicht gespart mit Ankündigungen. Dafür ist das dann doch etwas mau.

    Es gibt allerdings durchaus ein paar Schlüsselszenen, beispielsweise in der San-Francisco-Bay, an der man plötzlich steht, wenn man ziemlich zu Beginn des Spieles aus einem Gebäude herausläuft. Abendstimmung, schöner Sonnenuntergang und der Himmel ist voll mit vorbeiflitzenden Raumschiffen der Chimera. Ach ja: Blöd, dass es keine Screenshot-Funktion gibt.

  • Die Geister, die ich rief.

    Ich denke, ich muss niemandem sagen und erklären, dass ich zu einem nicht geringen Teil gewissermaßen online „lebe“. Da gibt es sicherlich Leute, die das noch exzessiver handhaben, meine Quote ist allerdings nicht unbedingt schlecht – ich kann zumindest mitreden. Und das, was mir an den wirklich geek-verdächtigen fünf bis zehn Jahren vor meinem Internet-„Launch“ Anno 1997 fehlt, habe ich durch meine missionarische Arbeit an netplanet wieder wettgemacht.

    Die nackte und brutale Ehrfurcht packt mich dann umso mehr, wenn ich mein digitales Etwas im Internet außerhalb des Internet sehe. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Referenz im „realen“ Leben auf eine Online-Begebenheit eine unglaublich schwierige Sache ist, die heute noch verhältnismäßig einfach zu bewerkstelligen ist. Robert Basic verkauft sein Blog und mich würde es wirklich nicht mehr wundern, wenn er nächste Woche bei Kerner auf dem Sofa sitzt. Aus der Online-Welt in der echten Welt anzukommen, ist nichts besonderes mehr, es wird immer üblicher.

    Es erstaunt aber auch mich immer wieder.

    Aktuelles Beispiel ist die Homepage des OB-Kandidaten Gert Hager, dessen Website ich innerhalb von fünf Tagen aus dem Boden gestampft habe, da er kurzfristig seine Kandidatur zum 2. Januar 2009 bekanntgeben und einen Überraschungscoup landen wollte. Beides ist gelungen und es ist an sich für mich eine Website, eine WordPress-Installation von vielen. Da steckt nicht übermäßig viel Emotionen dahinter, da hat man letztendlich auf Verstand, Bauch und auf die Uhr zu hören und dann startet das. Wir haben hier zwar noch eine Menge Arbeit und noch ein paar interessante Features in der Pipeline, aber Emotionen kommen da bei mir eingefleischtem Onliner nicht auf.

    Das sieht dann offensichtlich schon ganz anders aus, wenn man sieht, was das Medium bei anderen bewirkt. Bei der heutigen Kreisvorstandssitzung hatte ein Genosse einen Ausdruck der Website dabei, las es sich interessiert in einem ruhigen Moment durch und das sind dann so Momente, in denen ich ins Grübeln komme. Ein normaler Prospekt hätte es nach so einer kurzen Zeit noch gar nicht gegeben, erst Online macht den Wahlkampf zu einem Wahlkampf, wie ihn sich die Erdenker der politischen Lehre sicherlich in ihren kühnsten Träumen nicht erdacht haben könnten. Und Online kann mehr denn je bewegen: Soll der Staat seinen Bundestrojaner fertigprogrammieren – er macht damit niemandem wirkliche Angst, da das Netz schon längst in den Köpfen der Menschen angekommen ist. Dass es unter diesen Köpfen auch kranke gibt, ist hinzunehmen. So wie wir es hinnehmen, dass solche kranken Menschen auch neben uns im Bus sitzen könnten.

    Wir sind schon viel zu sehr online, um uns vorschreiben lassen zu können, was wir sehen sollen und was nicht. Wir beziehen unsere Nachrichten zum großen (wenn nicht schon zum größten) Teil aus dem Netz. Mein Lexikon sind die vielen Wikipedias überall, die mir Wissen immer dann zur Verfügung stellen, wenn ich es genau jetzt und hier brauche; nicht erst dann, wenn ich wieder in der Bücherei bin. Die Unterhaltung läuft nicht mehr im Fernsehen, die Unterhaltung läuft immer dann, wenn ich es will. Wir sind überall und immer auf verschiedenen Wegen und Kanälen erreichbar.

    Zwar kann man sich das alles vor Augen halten, wenn man mag oder gerade auf die nicht funktionierende Technik schimpft. Aber der Gipfel allen Ruhmes ist immer noch dann, wenn Online die Realität trifft. Wilfremde Leute mich in der Realität auf meine Online-Aktivitäten ansprechen. Oder der OB-Kandidat überwältigend viel Feedback per Kontaktformular bekommt und mir ehemalige Schulkameraden schreiben, weil sie meinen Namen im dortigen Impressum gefunden haben, und mir gratulieren, obwohl ich ja nur der Websiten-Hiwi bin.

    That’s it. Pennt nicht – tut es! Online ist schon lange nicht mehr „nur online“. Online ist schon lange angekommen. Und den letzten beißen schon heute die Hunde.

  • 3 Millionen .eu-Domains.

    In einer heutigen Pressemeldung hat EURid, die europäische Vergabestelle für .eu-Domains, bekanntgegeben, dass sie am 11. Januar die 3-Millionen-Marke in Sachen registrierte .eu-Domains gerissen haben. Das ist für eine Top-Level-Domain, die es erst seit drei Jahren gibt, eine wackere Nummer und damit behauptet sie „.eu“ weiterhin unter den Top-10 der größten Top-Level-Domains weltweit, derzeit auf Rang 9.

    Europaweit rangieren vor „.eu“ weiterhin noch „.de“, „.uk“ und „.nl“. Letztere ist jedoch nur noch knapp vor „.eu“, da geht es nur noch um einige zehntausend Domains. Die nächste Hürde ist dann allerdings rund 2 Millionen Domains stärker, das wäre dann nämlich „.info“.

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