Zitat von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in einem Radiointerview mit dem Rundfunk Berlin Brandenburg:
„Wir wissen, dass bei den vielen Kunden, die es gibt, rund 80 Prozent die ganz normalen User des Internets sind. Und jeder, der jetzt zuhört, kann eigentlich sich selber fragen, wen kenne ich, der Sperren im Internet aktiv umgehen kann. Die müssen schon deutlich versierter sein. Das sind die 20 Prozent. Die sind zum Teil schwer Pädokriminelle. Die bewegen sich in ganz anderen Foren. Die sind versierte Internetnutzer, natürlich auch geschult im Laufe der Jahre in diesem widerwärtigen Geschäft.“
Ich habe nun seit fast elf Jahren einer der damals ersten deutschsprachigen Erläuterungen zum Domain Name System im Web online und gehöre problemlos zu den 20 %, die „deutlich versierter“ sind und, pardon für die mangelnde Bescheidenheit, vermutlich auch in diesen 20 % zu dem Prozentsatz, die wirklich die Materie Internet verstehen, im Gegensatz zu Ursula von der Leyen. Fachleute dann einfach mal so eben per Nebensatz in eine Suppe mit Schwerstkriminellen zu werfen, weil das Internet ja doch letztendlich einfach nur voll mit Porno, Nazi, Drogen, Mord und Totschlag ist, das ist dann naheliegend, wenn man etwas abkanzeln will und sei es in einem krampfhaften und inzwischen durchschaubaren Wahn. Nur bekommen tut das einem in einer modernen Welt nicht wirklich auf Dauer.
Das Internet, liebe Frau von der Leyen, wird es auch dann noch geben, wenn du schon längst nicht mehr Bundesfamilienministerin bist. Und auch du wirst nur eine der vielen, kleinen, wohlfrisierten Hündchen sein, die kläglich versuchen, den dicken Stamm namens Internet mit ein paar Tröpfchen Pipi zu fällen. Und wenn du so weitermachst, wird der Plan deiner Chefin im Bundeskanzleramt, mit dem Thema Online-Sperren die deutsche Bloggerwelt so effizient zu beschäftigen, damit niemand über die Inhaltsleere der Chefin schreibt, irgendwann zu einem dicken Rohrkrepierer werden.
Mache weiter so, Frau von der Leyen. Der Weg ist vorgezeichnet, man muss ihn einfach nur gehen.
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