Neben der Kalendersynchronisation zwischen iPhone und Google Calender via ActiveSync (alias „Google Sync“ bzw. im iPhone bekannt unter „Microsoft Exchange“), gibt es noch die Möglichkeit mit dem CalDAV-Protokoll. CalDAV ist im Gegensatz zu ActiveSync, das aus dem Hause Microsoft kommt, einer herstellerübergreifende Implementierung zur Kalendersynchronisation, hat aber durchaus gewichtige Vor- und Nachteile. Beginnen wir mit den Vorteilen von CalDAV:
- Es ist, wie bereits geschrieben, herstellerübergreifend und eine freie Technologie zur Kalendersynchronisation.
- Im Gegensatz zu ActiveSync können auch mehrere Kalender synchronisiert werden.
Allerdings gibt es auch gewichtige Nachteile:
- CalDAV ist verhältnismäßig komplex und daher auch nicht ganz einfach zu implementieren (was uns als Anwender freilich bedingt stört).
- Die Synchronisation ist mitunter langsamer, als bei ActiveSync.
- Es werden mehr Daten als bei ActiveSync übermittelt (das ist vor allem ein Thema bei vielen Kalendern, vielen Terminen und Auslandseinsatz via Mobilfunk).
Dennoch bleibt den meisten Nutzern von iPhone/iPad und einem normalen Google-Konto nicht viel anderes übrig außer der Kalendersynchronisation per CalDAV. Seit dem 30. Januar 2013 hat Google die Unterstützung für Google Sync für alle Google-Konten eingestellt, die bis dato nicht mindestens einmal Google Sync genutzt haben.
Sprich: Haben Sie bisher mit einem normalen Google-Konto noch nie einen Kalender oder ein Adressbuch auf ein Smartphone synchronisiert oder das erste Mal so eine Synchronisation nach dem 30. Januar 2013 getan, ist in Sachen Kalendersynchronisation dies hier die korrekte Anleitung für iPhone und iPad. In Sachen Adressbuchsynchronisation zwischen iOS und Google Contacts gibt es einen weiteren Artikel von mir hier: Synchronisation von Kontakten zwischen iPhone und Google Contacts via CardDAV
Vorbereitung zum Synchronisieren von mehreren Kalendern
Wenn tatsächlich nicht nur der Hauptkalender, sondern mehrere Kalender eines Google Accounts synchronisiert werden sollen, muss man dies Google Calendar mitteilen. Dazu gibt es eine eigene Seite mit den iPhone Sync Settings (vorher natürlich mit dem Google Account angemeldet sein), auf der man die gewünschten Kalender, die man synchronisieren möchte, anhaken kann.
Änderungen an diesen Einstellungen funktionieren selbstverständlich auch nach der erstmaligen Synchronisation, diese werden dann einfach beim nächsten Synchronisationslauf vorgenommen. Zu beachten – ich erwähne es hier zur Sicherheit noch einmal – ist, dass die Synchronisierung umso länger dauert, je mehr Kalender synchronisiert werden müssen.
CalDAV auf dem iPhone einrichten.
Ich gehe jetzt mal generöserweise an dieser Stelle davon aus, dass bereits einen Google Account vorhanden und auch Google Calender schon im Einsatz ist. Falls das noch nicht so ist, dann ist in meinem vorherigen Artikel die Einrichtung von Google Calender beschrieben (dort dann natürlich die folgende Einrichtung von ActivSync weglassen).
Der Startpunkt auf dem iPhone sind wieder die Einstellungen und dort der Punkt „Mail, Kontakte, Kalender“. Hier geht es wieder auf „Account hinzufügen …“. Der nächste Schirm zeigt wieder die möglichen Technologien dazu an:
Hier wählen wir „Andere“ und springen nach dem Antippen dieses Punktes auf die nächste Seite:
Uns interessiert der vorletzte Punkt, nämlich „CalDAV-Account hinzufügen“. Ein Tippser darauf führt uns auf die nächste Seite, in der die Zugangsdaten des Google Accounts eingegeben werden müssen:
Auch hier die notwendigen Eintragungen im Klartext:
- Server: www.google.com
- Benutzername: Die Mailadresse des Google Acoounts
- Kennwort: Das Passwort des Google Accounts
- Beschreibung: (frei wählbare Beschreibung)
- Erweiterte Einstellungen: (so lassen, nicht abändern)
Mit „Sichern“ werden die Angaben vom iPhone sogleich geprüft und im Erfolgsfall abgespeichert. Ich habe in meinem Fall übrigens zwei Anläufe gebraucht, bis die Synchronisation funktionierte, weiß der Geier, warum das so war.
Beim nächsten Aufruf der Kalender-App wird dann eine erstmalige Synchronisation mit dem Google Account vorgenommen, das kann durchaus, je nach Fülle der Termine, ein paar Minuten dauern Und hübscherweise werden verschiedene Kalender dann tatsächlich auch farblich unterschiedlich markiert.
Feintuning
Auch bei den CalDAV-Einstellungen gelten die gleichen Feintuning-Überlegungen, wie bei ActiveSync. Überlegen, ob das Pushen von Terminen notwendig ist und ggf. auf manuell stellen und den Einladungsmodus aktivieren. Zusätzlich gibt es noch in den Kalendereinstellungen die Option des Standardkalenders, hier wählt man sinnigerweise den Hauptkalender aus, so dass neue Termine, die auf dem iPhone angelegt werden, standardmäßig auch im Hauptkalender in Google Calendar abgelegt werden. Bei jedem neu anzulegenden Termin hat der Benutzer jedoch die Möglichkeit, den anzulegenden Termin in einen anderen Kalender abzulegen.
That’s it. Have Fun!
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