Patchworking-Schablonieren.

So lange ich zurückdenken kann, war meine Mutter immer mit Handarbeiten beschäftigt. Ob Sticken, stricken, häkeln, nähen, basteln und was weiß ich… meine Mutter ist immer dabei. Ein größeres Steckenpferd ist da seit einigen Jahren das Patchworking bzw. das Quilten. Vereinfacht gesagt werden hierbei große Motive aus verschiedenen Stoffteilen zusammengenäht und ergeben ein größeres Machwerk. Hierbei gibt es zwei große Tendenzen, nämlich die Quilter, die ganze Motive aus Patchworks zusammenbauen und die, die vor allem geometrische Einzelteile farblich zusammenbauen.

Meine Mutter gehört zur letzteren Truppe und hier gehört sie zu den Leuten, die vor allem mit Hexagonen arbeiten, also mit Secksecken. Dazu wird ein Karton in der passenden Größe ausgeschnitten, mit Stoff umgeschlagen und die Kanten auf der Rückseite vernäht. Aus diesen Einzelteilen werden dann eigene Motive zusammengestellt, die Hexagone miteinander vernäht und am Ende werden dann die Kartons alle wieder herausgefummelt. Die einzelnen Hexagone und zusammengenähte Fragmente sehen so aus. Das Pfennigstück gibt mal einen Hinweis darauf, in welchen Dimensionen da operiert wird:

Von diesen einzelnen Hexagonen hat meine Mutter inzwischen, in verschiedenen Größen gemacht: 6.000 Stück. Darunter relativ große mit einer Kantenlänge von einem Zentimeter, aber auch welche mit einer Kantenlänge von 0,25 Inch (6 mm). Und das ist dann ein richtiges Fummelgeschäft. Zum Herantasten an die Dimensionen: Ich habe im Adobe Illustrator eine A4-Vorlage mit Hexagonen erstellt, von denen dann am Ende auf die Schablone bequem 300 Stück passen, die man dann ausschneiden und verarbeiten kann. Einer der wenigen Mutter-Sohn-Schnittstellen, bei denen auf beiden Seiten der Enthusiasmus und das unbedingte Muss zur Präzision gefragt ist. 🙂

Aussehen tut diese Schablone, die man dann als Adobe-Illustrator-Datei bequem im Adobe Reader anzeigen und ausdrucken kann, folgendermaßen:

Hier ist dann wichtig, dass zum einen Dimensionen der einzelnen Hexagone stimmt und die dann so angeordnet sind, dass man möglichst wenig Schnittaufwand hat. Sinnvoll ist das Schneiden in senkrechte Streifen und dann das Abschneiden von einzelnen Rohlingen, denen dann die letzten Ecken abgeschnitten werden – ein Job, den meine Mutter übrigens selbst macht und niemanden die Schere dazu in die Hand geben mag.

Hexagone sind da natürlich mit deutlich mehr Aufwand verbunden, als beispielsweise Dreiecke oder Quader, allerdings sind Dreiecke höchst fummelig und im Verbund nicht schön anzusehen und Quader beim Patchworken nicht sehr flexibel. Anderes geht dann auch schon nicht mehr, wenn man ohne andere Objekte quilten will, es würde beim puzzeln immer Raum übrigbleiben, den man mit anderen Objekten stopfen müsste, was logistisch und optisch unmöglich wäre.

Wer die Vorlage als Adobe-Illustrator-Datei kostenlos haben möchte (kann man eben in jedem Adobe Reader öffnen und ausdrucken), nehme einfach über das Kontaktformular Kontakt mit mir auf.


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Kommentare

2 Antworten zu „Patchworking-Schablonieren.“

  1. Avatar von dfusion

    Würde man jede zweite Reihe um die hälfte eines Hexagon verschieben, so könnte man alle ineinander greifen lassen und wunderbar mit einem Lineal und Cutter arbeiten.

    Materialeinsparung und Fummelersparung in einem!

    1. Avatar von Besim Karadeniz

      Bingo! Hach, ich wusste doch, dass das Bloggen für etwas gut ist. 🙂

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