In meinen stetigen Bemühungen, in der heutigen Zeit wenigstens gelegentlich auch mal Belletristik zu lesen, habe ich endlich mal wieder einen größeren Wälzer durchgezogen. Der letzte große Wälzer war „Der Schwarm“ von Frank Schätzing, was meine Schwester dazu animierte, das Buch „Lautlos“ mir unter den letztjährigen Weihnachtsbaum zu legen.
„Lautlos“ stammt aus dem Jahre 2000 und spielt eine fiktive Geschichte im Rahmen des Kölner G8-Gipfels, der 1998 stattfand. Ein Physiker namens Liam O’Connor, ziemlich versoffener Typ, allerdings nebenbei ein genialer Wissenschaftler und Nobelpreisanwärter, kommt im Rahmen einer Lesung nach Köln und kommt dort, während er seine Verlagsagentin flachlegt, einer krassen Verschwörung auf die Spur, die auf höchstem, weltpolitischen Rang steht. Und so weiter und so fort.
Kurzum: 700 Seiten, viel warme Luft, eine zugegeben schön spannend aufbauende Geschichte mit einem atemberaubend lahmen Ende. Schon 170 Seiten vor dem Ende ist die Geschichte dramaturgisch eigentlich ausgebrannt und schleudert langsam vor sich hin. Die zentrale Terroristin wird am Ende gar als eine Art Seliggesprochene verkauft, was nun wirklich überhaupt nicht passt, außer wenn man Anhänger von so Schriftstellern wie Tom Clancy, Ken Follet oder Dan Brown ist, deren Bücher einzig und allein als Werbeverkaufsschau für die Drehbuchfassung dienen und die Buchverkaufszahlen die Verhandlungsbasis für den Verkauf an Hollywood-Studios darstellen.
Okay, ich tue Frank Schätzing an der Stelle Unrecht, denn seine nachfolgenden Bücher sind gehörig besser und ein Nachweis dafür, dass er schon wenige Jahre später auch dicke Bücher mit gutem Inhalt von vorn bis hinten schreiben konnte. „Der Schwarm“ gehört zu den spannensten Büchern im Science-Fiction-Bereich, die ich je gelesen habe. „Lautlos“ hingegen bleibt in meiner Lesehistorie genau das: Lautlos.
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