Robert Basic verkauft und alle machen mit.

Eigentlich ja zum Schießen: Robert Basic zelebriert das Verjubeln seines Blogs öffentlich, dominiert damit vermutlich wie seit langem nicht mehr die Nachrichtenlage in der Blogosphäre, will sich jetzt auch noch den Verkaufstext von der Leserschaft absegnen lassen, sogar SPIEGEL Online schreibt über den Zirkus und offensichtlich keiner merkt mehr, wie albern das jetzt alles wird.

Nicht, weil basicthinking.de nicht verkaufsfähig wäre (das ist letztendlich eine rein monetäre Frage, die aus der Einnahmensituation und der Ausbaufähigkeit heraus kalkuliert werden kann), sondern weil wie im Affenkäfig darüber diskutiert wird, ob man ein Lebensgefühl (ja, das ist ein halbwegs privates Blog immer noch) verkaufen kann.

Kann man nicht? Ganze Fußgängerzonen stehen mit Waren voll, die teilweise billigst gemacht sind, als Pullover nicht wärmen, als Schuhe nicht trocken halten, als Kosmetikartikel nicht das Altern verhindern und so weiter und so fort. Aber sie werden gekauft, weil man sich gern ein Label auf die Brust schnallt und damit das Lebensgefühl kauft. Also funktioniert genau dieses Prinzip auch mit einem Blog. Ob es Sinn oder Unsinn macht, ist da zuerst einmal völlig nebensächlich.

Das Problem bei solchen Monsterverkäufen wird sein, dass der Mammon die Qualität ausschlägt. Ich kalkuliere als grundlegende Basis ein Webprojekt nach den Einnahmen, die sich aus den letzten drei Monaten auf drei Jahre hochrechnen lassen. Ohne jetzt wirklich zu wissen, was basicthinking.de monatlich abwirft, darf ich doch leise vermuten, dass sich das auch der engagierteste Blogger wohl kaum leisten wird können und dass man mit so einem Businesskonzept als Privatblogger eher auch keine Finanzierung bei der Hausbank bekommt.

Und damit beantwortet sich auch weitgehend die Frage, weshalb ein privates A-Blog weitgehend unverkäuflich wird, wenn man tatsächlich als Verkäufer den Anspruch ansetzen will, dass es in „gute“ Hände kommt. Denn wollte man das wirklich, würde man es nicht verkaufen wollen.

Delikates Thema mit offenem Ende. Möglicherweise begreifen es bis dahin dann doch noch einige Blogger, dass sie mit ihrer Zirkusteilnahme sich an sich nur als kostenlose Werbehasis einspannen lassen.


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Kommentare

9 Antworten zu „Robert Basic verkauft und alle machen mit.“

  1. Avatar von Mario

    Sprachs, und war im selben Moment ebenfalls ein Werbehasi… 🙂

    1. Avatar von Besim Karadeniz

      Immerhin habe ich nicht den obligatorischen Rivva.de-Verewigungslink. 😉

  2. Avatar von ring2

    Moin Moin Werbehasi 😉
    (als Fan Deines Blogs nehme ich mir das mal heraus 😉

    – das nannte die ZEIT mal „negativen Opportunismus“, das sich Aufregen über ein topic mit der formulierten Ablehnung, sich an dem Zirkus nicht zu beteiligen. Ein scheinheiliges Unterfangen, denn damit beteiligt man sich ja bereits.

    Einziger Ausweg: ignorieren 😉

    1. Avatar von Jekylla

      Ich wollte das alles jetzt gerade kommentieren, beherzige aber Deinen Ratschlag und ignoriere es komplett. Obwohl, ein Wort sei mir gestattet: Blödsinn.

      1. Avatar von Jekylla

        Nicht das, was Du geschrieben hast und auch nicht das Blogposting natürlich 😉

  3. Avatar von Wolfgang

    Naja Besim immerhin gibt er die Einnahmen des letzten Jahres mit 37.000 Euro an und damit dürfte der Blog nach deiner Rechnung einen Wert haben von 117.000 Euro. Und nein ich werde den Blog nicht kaufen.

    1. Avatar von Besim Karadeniz

      Ich bin auch durchaus gespannt, was dabei am Ende herauskommt. Eigentlich ist meine Kalkulationsidee auf „normale“ Webprojekte gemünzt, mal sehen, wie der Verkauf eines Blogs damit gehen würde.

      1. Avatar von Wolfgang

        Was soll dabei rauskommen. Wenn R.B. den Verkauf vernünftig organisiert hat, dann gibt es ggf. sogar zwei Werbeangenturen, die Interesse zeigen und bis zu einem bestimmten Level mitbieten. Für eine Firma mit mehreren (Teilzeit)mitarbeitern dürfte das Ding „übernehmbar“ sein. Bei dem Einkommen, den der Blog abwirft, dürfte dieser Schritt dann sogar recht vernünftig sein.

        Aber mit € 100.000,- rechne ich in einem solchen Fall eigentlich auch. Von daher ist es nichts für Taschengeldblogger.

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