Hach, ist das Internet aufregend! Sagen sich sicherlich jeden Morgen die Redakteure der Pforzheimer Zeitung, der anerkannten Zeitung für Moral und Bürgerpflicht.
Um was geht es? Zwei Jugendliche spielen im April 2007 (!) in einem 27-Sekunden-Filmchen eine Hinrichtung nach. Mit einer knatternden Spielzeugpistole. Eine Menge Kommentare, die den eher müden Film nicht gut finden. Irgendwann geht ein entsetzter Zuschauer zur Polizei und es ermittelt dann doch tatsächlich die Birkenfelder Polizei. Die Pforzheimer Zeitung bekommt Wind davon und schreibt einen absolut aufregenden Aufreißer, ohne Rücksicht auf die eh schon extrem peinlichen Fettnäpfchentritte in der Vergangenheit:
Birkenfelder Jugendliche stellen auf YouTube Geiselerschießung nach
Das ist eine derart dämliche und armselige Geschichte, es macht schlicht sprachlos. Da muss unsereiner fast schon froh sein, dass wir während unser Kindheit keine Kamerahandys hatten und unsere Cowboy&Indianer-Spiele im Kindergarten nicht gefilmt haben, möglicherweise hätten wir dann ebenfalls zeigefingerschwingende Moralaposteln und die Lokaljournallie am Hals. Und wer dann später in die Politik wollte, hätte vermutlich handfeste Rassismusanschuldigungen an der Backe.
Was wird wohl passieren, wenn die Birkenfelder Polizei und die Pforzheimer Zeitung die Videos von Saddam Husseins Hinrichtung in YouTube entdeckt? Vermutlich eine Sonderausgabe.
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