Die T-Aktien meines Vaters, ein Relikt aus Zeiten, in denen mein Vater noch an Aktienmärkte (und die Reden seiner Hausbank) glaubte, sind nun in meinem Depot gelandet. Zum einen aus rein ökonomischen Gründen, da es einfach kein Sinn mehr machte, wegen den Papieren ein einzelnes Wertpapierdepot für schlappe 8 Euro im Jahr zu halten und zum anderen auch deshalb, weil mein Vater die Teile nicht mehr sehen mag. Immerhin, den zaghaften Versuch, mir in einem bierseligen Moment das Versprechen abzuschwatzen, dass ich ihm für seine Stücke mal eben so geschwind auch nur ansatzweise das bezahle, was die T-Aktie in den besten Zeiten mit fast 105 Euro kostete, konnte ich unverzüglich abwehren. Familienehre hat seine Grenzen – sehr weite, aber doch welche.
Nun liegen die Papiere in meinem Depot und man muss sich wirklich jeden Schritt gut überlegen, den man damit tut. Das fängt schon bei der internen Bewertung an:
Für jeden Wert in einem Wertpapierdepot führt ein interner Zähler die Summe, die man für Papiere dieses Wertes bezahlt hat. Sinn dabei soll sein, auf diese Weise schnell überblicken zu können, was man mit dem aktuellen Depotinhalt verdient bzw. verloren hat. Überträgt man Werte in sein Depot, stehen diese Zähler logischerweise auf Null, da das neue Depot ja nicht wissen kann, was man ursprünglich für die importieren Papiere bezahlt hat. Deshalb kann man in besseren Depots diesen Wert bei übertragenen Werten selbst eintragen, wenn man den/die Kaufpreis(e) weiß bzw. nachvollziehen kann. Würde ich dies nun mit den T-Aktien machen, hätte ich ein Problem: Ich würde vermutlich niemals mehr aus den roten Zahlen herauskommen. 😉
Naja, ich schaufle die jetzt mal in die hinterste Ecke im Depot, da wo sie mir nicht jeden Tag ins Auge scheinen. Ich persönlich glaube, dass die T-Aktie so lange noch unter Druck bleibt, bis sich der Kundenabfluß konsolidiert hat. Nach wir vor halte ich die Telekom in vielen Bereichen für den einzig wirklich fähigen und glaubwürdigen Anbieter. Bis dahin.. nun ja, ich hätte niemals zu 66,50 Euro das Stück gekauft, aber mein Vater wollte ja nicht hören.
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