Zur Zeit habe ich im Büro mit einer Internet-Anbindung eines Kunden und buchstäblich mit den Elementen zu kämpfen.
Die Anbindung ist schon von Anfang an rekordverdächtig gewesen. Hauptsächlich basiert diese Strecke nämlich auf eine G.SHDSL-Strecke mit 15 Kilometern Länge, auf der wir am Ende noch eine symmetrische Bandbreite von rund 800 Kilobit pro Sekunde haben. Allein das sind schon Werte, bei der andere Firmen und anfänglich auch der Hersteller der G.SHDSL-Gerätschaften ziemlich ins Stutzen kamen. Dennoch, das läuft.
Das größere Problem ist, dass die Leitung aus bestimmten Gründen nicht direkt beim Kunden terminieren kann und quasi die letzte Meile per Funk überbrückt werden muss. Da das rund ein Kilometer ist, machen wir das per WLAN und stark gerichteten Antennen. Auch das funktioniert soweit gut – wenn nicht gerade starker Schnefall ist oder Gemüse dazwischenwächst.
Das hat relativ naturelle Gründe: WLAN (zumindest das ältere 802.11b) sendet auf dem ISM-Band zwischen 2,4 und 2,5 Gigahertz. Dieses Band ist lizenzfrei. Und das nicht einfach so, denn hier liegt der Resonanzbereich von Wasser, weshalb beispielsweise Mikrowellenherde auch Strahlungen in genau diesen Frequenzen dazu nutzen, die tiefgefrorene Schweinehälfte warmzumachen – in dem das darinliegende Wasser in Bewegung versetzt wird. Bei WLAN möchte ich das natürlich nicht unbedingt, weshalb dazwischen liegende Bäume und alle anderen Dinge, die hauptsächlich aus Wasser bestehen, teilweise schwere Funkstörungen auslösen können.
Dazu kommt dann leider auch noch, dass die Sendeleistung eines WLAN-Senders mit 0,1 Watt (!) verschwindend gering ist, mehr Sendeleistung verstößt leider gegen Lizenzbedingungen. Der effektivste Weg wäre vermutlich, einfach einen Mikrowellenherd umzubauen und auf den Mast zu schnallen, der dann einfach alles Gemüse auf der Strecke nebenbei noch wegbrät, aber ich glaube, dagegen könnten Leute sein. Spätestens irgendwelche Straßenbauarbeiter, die in der Nähe mit dem Steiger auf Laternenmasten steigen und Birnen auswechseln wollen und nebenbei einfach so weggekocht werden.
So muss dann leider ein Ahornbaum, der ziemlich genau in der Funkstrecke wächst, demnächst kontrolliert einen Ast entbehren. (Darum wird sich natürlich ein fachlich versierter Gärtner kümmern!) Die Blätter allein sind es wohl nicht, aber nach einem Regen dauert es einige Stunden, bis die Funkstrecke merklich besser wird. Das liegt wohl daran, dass die Feuchtigkeit, die noch auf den Blättern liegt, erst verdunsten muss, bis es dann wieder läuft.
Schade irgendwie, die Lösung mit dem Mikrowellenherd hat seinen Charme…
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