• Auf der PS3: Colin McRae Rally DiRT 2.

    Irgendwie habe ich, obwohl ich schon seit fast drei Monaten an Colin McRae DiRT 2 herumspiele, vergessen, einen Testbericht darüber zu schreiben, was ich hiermit nachhole. Ist vielleicht auch nicht ganz so schlecht für die Gelegenheitsspieler, denn inzwischen dürfte sich der Verkaufspreis im Gegensatz zu den “Early-Adopter-Preisen” deutlich nach unten bewegt haben.

    Colin McRae Rally DiRT 2 oder einfach nur “DiRT 2” ist nun die siebte Auflage des Rallyespieles und setzt auch in dieser siebten Version wieder Höhepunkte. Waren und sind andere Rallyespiele meist eher reine Unterhaltungsveranstaltungen, die mit einer vernünftigen oder zumindest einigermaßen vernünftig ausschauenden Fahrphysik eher wenig zu tun haben, so war bei der Colin-McRae-Rally-Serie immer der Anspruch im Raum, dass der Name des legendären Rallyefahrers Colin McRae für ein Rallyespiel stehen soll, dass eher als Simulation durchgeht. Und so waren diese Spiele immer etwas “schmutziger”, die Fahrzeuge detaillierter und härter zu fahren und es gab Missionen zu fahren – immer wenn Missionen in ein Spiel kommen, hat sich an dieser Stelle jemand verewigt, der einem etwas beibringen möchte.

    Und so steht man auch bei DiRT 2 als Spieler vor einem riesigen Berg von Autos, Strecken, Rennarten und Rennen, die zu fahren sind. Allein mit dem Karrieremodus ist man gut und gern 15 bis 20 Stunden und mehr beschäftigt. Neun Länder mit unterschiedlichen Umgebungen und Strecken stehen bereit, dazu eine Reihe von zusätzlichen Veranstaltungen und Einzelwettbewerben mit konkurrierenden Fahrern. Im Fuhrpark, den man sich natürlich schön zu verdienen hat, stehen 35 Karossen mit teilweise höchst unterschiedlichen Fahreigenschaften.

    DiRT 2 im Karrieremodus zu spielen, hat durchaus seine “Würze”. Für meinen Geschmack ist der Karrieremodus zu lang geraten und leidet darunter, dass es verhältnismäßig wenig Strecken gibt. Die Standorte “UK” und “Japan” bestehen beispielsweise jeweils gerade mal aus einer Strecke mit leichten Variationen, so dass hier schnell eine gewisse Langeweile aufkommt. Man kann natürlich alle einzelnen Rennen in höheren Schwierigkeitsmodi spielen, aber auch hier zeigt sich relativ bald, dass die KI-Fahrer doch recht vorausschauend fahren.

    Andererseits, und das ist in DiRT 2 gegenüber dem Vorgänger DiRT auch neu, werden nun die Trophäenfunktionen der PS3 und der Xbox 360 unterstützt, die man natürlich gern haben will. Auf der PS3 warten insgesamt 46 Trophäen und wer die alle hat, darf sich eine der seltenen Platintrophäen in den virtuellen Schrank stellen. Der Clou dabei ist: Der Gewinn aller Trophäen ist erreichbar – nicht nur für die Spieler, die Tag und Nacht an ihrer Ideallinie arbeiten, sondern auch für die, die sich nur 20 bis 30 Stunden gesamte Spielzeit geben und eher zur Fraktion der Gelegenheitsfahrer gehören.

    Schön ist bei DiRT 2 nun der Online-Modus, der im Gegensatz zum Vorgänger sehr viel hinzugewonnen hat. War bei DiRT der Online-Modus eher eine peinliche Verlegenheitsnummer, der keinerlei Spielspaß und Motivation aufkommen lies, so hat sich dies bei DiRT 2 sehr gewandelt. Etwa ein Drittel der Trophäen müssen im Online-Modus verdient werden und allein die Trophäe, die es im Online-Level 30 gibt, bedeutet, dass man sich mindestens zehn Stunden mit Online-Fahrern beschäftigen darf. Hört sich einfach an, ist es aber nicht, denn bei Online-Rennen spielt man in der Regel immer in der höchsten Schwierigkeitsklasse, denn Online-Spieler sind eben Menschen, keine Computer. Und das kostet gerade bei den Rennmodi, in denen alle gemeinsam eine Strecke befahren, oftmals richtig virtuelles Blech. Immerhin hat man aber auch dafür gesorgt, dass umsichtige Fahrweise angezeigt wird und besonders auffällige Knallköpfe automatisch zeitweise für bestimmte Strecken gesperrt werden. Und tatsächlich läuft es eher zivilisiert ab, vermutlich auch weil eben jeder an seinen Trophäen arbeitet.

    DiRT 2 ist, um es zusammenzufassen, eine sehr gelungene Rallyesimulation und mit der zweiten DiRT-Auflage nun endlich auch eine würdige Referenz in der Rennspielserie. Es gibt für den ambitionierten Fahrer genug zu “beißen”, die Grafik bewegt sich bei Fahrzeugen und Umgebung auf dem feinsten Niveau (wenn man mal etwas von den eher staksigen und grobtexturierten Menschenfiguren absieht), eine richtig gut gewordene Spielumgebung und mit erstaunlich vielen Songs ein richtig guter Soundtrack, der im Beiheft auch zum Einkaufen dokumentiert ist. Macht Spaß!

  • Spendenbutton reloaded.

    Der Spendenbutton ist wieder da. Beziehungsweise die Spendenkachel. Das letzte Mal war das Ungetüm an Weihnachten 2004 im Rahmen des Tsunami in Fernost im Einsatz und nun muss er aufgrund des verheerenden Erdbebens in Haiti wieder ran. Nur gut, dass ich grundsätzlich keine Grafikdateien vernichte, sondern alles auf den Großen Haufen werfe, wo man es dann wiederfinden kann, früher oder später.

    Hinter dem Button bzw. eben der Kachel steckt auch eine kleine Anekdote, denn das Ding ist schamlos geklaut und zwar von Amazon.com. Die haben 2004 nämlich eben mit dieser Grafik (und natürlich anderem Text und Logo) eine eigene Spendenaktion für die Tsunami-Opfer beworben, in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz der USA. Für die Erdbebenopfer in Haiti wirbt Amazon.com auch wieder, allerdings mit einer kleinen Textbox. Falls sie ihre Grafik nicht mehr finden, können sie sie ja gern zurückklauen.

    Verlinkt ist mein Spendendingens wie immer mit der Spenden-Website von Ärzte ohne Grenzen Deutschland. Der Logo-Vertrag, den ich mit Ärzte ohne Grenzen einmal unterzeichnet hatte, ist zwar, wie ich gerade sehe, auch schon wieder abgelaufen, aber darum kümmere ich mich mal in Zeiten außerhalb von Erdbeben und Tsunamis.

    Der Spendenbutton darf übrigens rege genutzt werden. Geht online und auch schmerzlos per Kreditkarte.

  • Thomas Satinsky wird geschäftsführender Verleger der Pforzheimer Zeitung.

    Das Personalkarussel der Pforzheimer Zeitung hat sich nach dem Weggang des Chefredakteurs Jürgen Metkemeyer eine Zeiteinheit weitergedreht. Und das fürwahr überraschender, als erwartet, denn die bisherige Interims-Chefredaktion übernimmt die Chefredaktion dauerhaft und als geschäftsführender Verleger kommt ab 1. Februar 2010 Thomas Satinsky ins Verlagsboot, was bedeutet, dass der bisherige Verleger Albert Esslinger-Kiefer die Zeichen der Zeit erkannt hat.

    Der Name Thomas Satinsky ist nämlich sicherlich ein Name, der in Pforzheim im Zusammenhang mit der Pforzheimer Zeitung nicht unbekannt ist, war er doch von 1998 bis 2005 Chefredakteur, bis er im Jahre 2005 zum Südkurier nach Konstanz wechselte. Dort war man mit dem Thema Online schon von Anfang an erheblich weiter und traute sich auch an größere Dinge heran, beispielsweise einem eigenen Online-Dienst, einer erheblich breiteren Berichterstattung im Web und stärkeren interaktiven Elementen. Sicherlich hinkt der Vergleich unter anderem deshalb, weil der Südkurier schon seit 1980 zur Holtzbrinck-Verlagsgruppe gehört und dahinter ganz andere Erfahrungsschätze stehen.

    Wenn ich mal so die spontane Online-Konferenz der Pforzheimer Bloggeria richtig deute, schätzen nicht nur ich die Rückkehr von Thomas Satinsky zur Pforzheimer Zeitung als eine Art dringend notwendige Notbremse ein. Die IVW-Zahlen für die Auflagenstärke des vierten Quartals 2009 sind zwar noch nicht draußen, allerdings braucht es nur wenig Phantasie dazu, zu befürchten, dass die zuletzt dramatisch abstürzende Zahl der Abonnenten gerade so weitergeht. Eine sichtbare Online-Strategie lässt sich nach Jahren kaum ausmachen, von Versuchen einer Art „Online-Ausrichtung“ ganz zu schweigen. Vergeudete und kaum wiedergutzumachende Jahre, denn je länger eine Zeitung sich den Tatsachen des Medienwandels verschließt und je länger Abonnenten einer Zeitung den Rücken kehren, desto schlechter.

  • [Exclusive] Picture of the iSlate Mounting Kit.

    Some news from the iSlate hardware saga … That’s it! Live, uncensored and exklusive – the iSlate Mounting Kit for fixing the iSlate onto tables, racks, walls et cetera. The picture was provided by some of my secret friends working at Thingamajig Heavy Industries near — CENSORED — in the solitude of the Great Zone. Isn’t it cool? I want to have this IMMEDIATELY!

    (click for a bigger view)

    The parts will be made of pure steel with some flavours of titanium forged by the hands of young virgins.

  • Hack‘ den Turm.

    Es muss ein Bild beziehungsweise ein Klang für die Götter gewesen sein, der da am Wochenende abends in Rize an der türkischen Schwarzmeerküste ertönte. Gegen 20.30 Uhr raschelte es wohl laut in den rund 170 Minaretten der Moscheen in und um Rize herum und plötzlich erschallte anstatt dem Ruf des Muezzins – Volksmusik. Und dann auch nicht irgendeine Volksmusik, sondern ausgerechnet fünf Minuten lang Musik des legendären türkischen Musikers Zeki Müren, der zu Lebzeiten aufgrund seines „extravaganten“ Auftretens in schriller und oft weiblich angehauchter Kleidung gerade bei Konservativen und Religionsanhängern nicht unbedingt viele Anhänger hatte.

    Was war geschehen? Die Zeit, in der der Muezzin tatsächlich das Minarett hinaufstieg, um seine Schäfchen zum Gebet zu rufen, sind in Ballungsräumen schon länger vorbei und moderne Technik hält Einzug. In Rize sind die meisten Lautsprecheranlagen der Minarette so zusammengeschaltet, dass sie per Funk zentral von einem Muezzin angesteuert werden. Hacker haben sich dem angenommen und kurzerhand die Lautsprecheranlagen der Minarette dazu genutzt, um etwas Musik zu machen, bis hinein in die landeinwärts liegenden Täler.

    Und ja, die Verantwortlichen sind auch in der Türkei ebenso pikiert darüber, wie man vermutlich auch hier wäre, wenn sich jemand in die Glockenanlage eines Kirchturmes hacken würde:

    Für Mufti Ilyas Serenli seien es allerdings „unschöne Klänge“ gewesen. „Es riecht nach Sabotage“, zitiert der TV-Sender Serenli. „Wir werden unsere Maßnahmen ergreifen.“

    Dennoch… astreine Aktion, hätte von mir sein können. Aus gut unterrichteter Quelle habe ich die Information, dass sich halb Rize in den Armen vor Lachen liegt. 😉

    [via CNN Türk, ZDF heute.de und eigenen Quellen]

  • Tschö, AOL!

    AOL verabschiedet sich aus Deutschland und schließt seine Dependancen. Beziehungsweise AOL flieht aus Deutschland, um wenigstens seine Kernmärkte noch irgendwie zu retten. Und es wird dennoch spannend bei der Frage, ob das je gelingen wird.

    Tja, AOL, du Glitzerwelt des Cyberspace! Kaum jemand, der vor der Jahrtausendwende nicht die obligatorischen zehn Freistunden ausprobiert hat – natürlich immer zuzüglich den damals noch eifrig nach Takt abgerechneten Telefongebühren. Und was gab es zu sehen, wenn man in AOL die passenden Begriffe eingab? Schaufenster. Manche zappelten sogar, die meisten waren jedoch nur einigermaßen schön, höchst selten informativ und meist unbrauchbar. Die Philosophie des Mitmachens war noch nicht geboren. Sondern eher die Philosophie des Miteinander-Machens, vornehmlich im AOL-Chat.

    Die Chat-Welten waren in etwa das, was heute noch spelunkenartige Dorfdiskotheken darstellen: Ungefähr 20 Grad zu stark geheizt, keine Lüftung, alle Fenster vernagelt, völlig verraucht und die Getränkepreise in astronomischen Höhen. Und dann walkten die Hormone von einem Organ zum nächsten. Ob harmloser Flirt, Dating zum schnellen Autobahnparkplatz-Quickie (sortiert nach Autobahnnummern und einer der wenigen Online-Aktivitäten, die es gleich mehrfach in Pseudo-Reportagesendungen geschafft hatten), die erste Liebe für die Pickeligen oder einfach nur Tech-Gesülze – alle waren dabei.

    Was eher Pfui-Pfui war und daher auch dezent im Hintergrund positioniert wurde, war das Fenster zum bösen Internet. Dazu gab es sogar eingebaut den Internet Explorer und das zu Zeiten, als der Internet Explorer noch Geld kostete. Das Internet freilich, das war knackelangsam, weil das Internet-Gateway von AOL in den USA war. Aber wer wollte schon in das unbunte Internet, wenn man „drin“ war?

    So sahen die besten Zeiten von AOL aus und weit über 30 Millionen AOL-Nutzer konnten nicht täuschen. Wobei… sie konnten. Schon immer war es eine AOL-Strategie, vor allem zu wachsen, koste es, was es wolle. Es gab Zeiten, in denen die sprichwörtliche AOL-CD in jeder Zeitschrift steckte. Es gab sie beim Media-Markt, am Kiosk mit einem AOL-Spezialheft, im Versandhauskatalog und die ganz armen Schweine, die tatsächlich einmal die Freistunden ausprobiert hatten, bekamen die Scheiben sogar in schöner Regelmäßigkeit nach Hause geschickt. Immerhin aber meist in wirklich guten DVD-Hüllen.

    An AOL hat sich irgendwie seitdem auch nicht mehr viel geändert. Gut, freilich, es sind nach dem Platzen des Dot-Com-Booms dann nie wieder mehr, sondern immer weniger Mitglieder geworden. Und zwar ziemlich schnell immer weniger Mitglieder, denn irgendwann kam auch der letzte Analyst auf den Trichter, dass die AOL-Kundenkartei voll mit Karteileichen war – Leuten, die es inzwischen begriffen hatten, dass Internet auch ganz gut ohne AOL geht.

    Die Abwärtsspirale drehte sich plötzlich schneller und schneller. Aus dem Megakonzern „AOL Time Warner“ wurde dann wieder nur noch „Time Warner“ und der Begriff „AOL“ wurde auch Dank der immer stärkeren Positionierung auf eher trashige Werbemärkte ein Inbegriff der Online-Frühzeit. Nicht ganz so bieder wie T-Online, allerdings gleich ein paar Dutzend Kannen zu schrill für jeden Ü30. Und selbst die allerletzten Content-Lieferanten, die AOL bis dato exklusiv belieferten, darunter der FC Bayern München, erkannten irgendwann mal, dass die Geschichte mit diesem Internet ja vielleicht besser läuft.

    Die Gegenwehr von AOL gegen die Emanzipationsbewegungen der bisherigen Mitgliedschaft war altbacken. Gleicher Inhalt, irgendwann dann geöffnete Türen auch für Nicht-Einwähler und halbherzige Versuche, AOL mit DSL-Anschlüssen zu verkaufen. Spätestens hier fuhr dann der Zug für AOL ab, denn wer wollte eine schnelle Anbindung für die immer komischer wirkenden Schaufenster der schönen, alten AOL-Welt? Irgendwann waren es dann auch nicht mehr 10 Freistunden, sondern 100 oder auch 500. Es rankten auch Gerüchte um 5.000 Freistunden, doch mal im Ernst: Wer wollte das noch freiwillig?

    AOL ist vorbei, AOL ist Geschichte. Zwar gibt es das Label noch und tatsächlich gibt es sogar noch Online-Dienste und gar noch den AOL Instant Messenger (AIM), doch wenn ich das AOL-Logo sehe, dann sehe ich vor allem: Gestern. Quäkendes Modem. Sorgenvolle Blicke auf die Stoppuhr. Und ich weiß dann, dass es genug ist.

  • Ordnungsgemäß unordnungsgemäß.

    Manchmal kann sich ein Programmierer noch so gut anstrengen und konterkariert dann am Ende doch alle Bemühungen. Der 3CX-Assistant ist so ein Stück Software, die eigentlich sauber und problemlos läuft, aber durch, sagen wir, kreative Groß- und Kleinschreibung und die Nutzung von Sonderzeichen auffällt:

    Man muss nicht über jeden Mist per Bubble informieren. Wirklich nicht.

  • Auf dem iPhone: smsO2.

    Es gibt sie, die kleinen App-Juwelen, man muss nur etwas suchen. Ein solches App-Juwel heißt “smsO2”, kostet 79 Cent und ist eine Geldsparmaschine, wenn man einen (deutschen) O2-Vertrag besitzt und für das Internet ein Internet-Pack-Zusatzpaket gebucht hat, meist das Internet-Pack-M, mit dem eine Handy-Flatrate daherkommt.

    Was die meisten Nutzer eines solchen Internet-Pack nicht wissen, ist der Umstand, dass neben der Internet-Flatrate noch zusätzlich 50 kostenlose SMS pro Monat verbunden sind – wenn diese über das “O2 Communication Center” auf der O2-Homepage gesendet werden. Das mag jetzt nicht sonderlich viel sein, aber wenn man bedenkt, das zumindest bei meinem Vertrag jede herkömmliche SMS 19 Cent kostet, sind das schon bei kleineren SMS-Zahlen durchaus ein paar Euro.

    “smsO2” umgeht den Weg über die Homepage und ermöglicht es, über die App direkt SMS zu schreiben, die dann eben nicht per GSM bzw. UMTS vom iPhone gesendet werden, sondern einen Umweg über die O2-Homepage machen. Und die ersten 50 SMS, die auf diese Weise monatlich versendet werden, kosten den Nutzer eines Internet-Pack dann eben keinen einzigen Cent.

    [Update am 21. März 2010: Leider gibt es derzeit die App nicht mehr offiziell im App-Store. Die Begründung dazu findet sich hier: smsO2 nicht mehr im App-Store.]

  • Zukunftsmarkt 3D-Fernsehen?

    Man kann manchmal schon sehr staunen über die Unterhaltungsindustrie. Da kommt tatsächlich (wieder einmal) ein Kinofilm in 3D daher und schon überschlagen sich Hersteller von Fernseher, Bluray-Playern, Kinofilmen etc. und prophezeien die schöne, neue 3D-Welt, die man praktisch demnächst im Elektrofachmarkt einkaufen kann.

    Dabei ist das alles vor allem erst mal eines: Gefrorener Kaffee. Es verging praktisch keine Ausgabe der Berliner Funkausstellung, in der nicht irgendwo in einer dunklen Nische jemand die 3D-Welt neu erfunden hätte. Und die neuerliche 3D-Manie hat nämlich letztendlich eigentlich nur einen einzigen Auftrieb, nämlich das digitale Kino.

    3D-Kino in der analogen Welt war eine Materialschlacht von Anfang bis Ende. Zentnerschwere Kameras mussten mit immer doppelt vorhandenen Objektiven (die natürlich alle auch nur Festbrennweiten haben konnten) durch die Landschaft gewuchtet werden und Filmmaterial musste immer doppelt vorhanden sein. Da man 3D-Kino früher auch gern besonders plakativ zeigen wollte (man denke hierbei an IMAX-Kinos), arbeitete man nicht mit klassischem 35-mm-, sondern gleich mit 70-mm-Film. Doppelt so breit, und fast vier mal mehr Materialaufwand, da ja auch das Filmfenster größer ist. Und auch beim Kinobetreiber musste dann alles doppelt vorhanden sein. Zwei Projektoren, zwei Rückspuler, zwei Mal den Projektor bestücken. Mit Wirtschaftlichkeit hatte das alles nichts zu tun, der 3D-Effekt wurde teuer erkauft.

    Heute werden schon genügend Kinofilme von digitalen Kameras aufgezeichnet und der gesamte Kinofilm bleibt digital – von der Aufzeichnung bis zur Vorführung.  Eine 3D-Kamera einzusetzen und am Ende zwei Projektoren zu haben, ist eine Marginalie gegenüber dem früheren Materialaufwand, der 3D-Effekt ist so billiger gekauft.

    Ob es jedoch sinnvoll ist, bleibt die große Frage, denn wirkliche Erfahrungen gibt es in der Vor-“Avatar”-Welt eigentlich keine. Digitale Animationsfilme mal eben in 3D auszuspielen, mag keine große Kunst sein und würde das 3D-Kino auch relativ zügig mit neuem, alten Content bestücken können, aber der 3D-Effekt ist etwas, der sehr schnell an Originalität verliert, wenn damit nur “normale” Szenen bedient werden. Special Effects in 3D zu bauen, ist wiederum mindestens doppelte Arbeit und allein deswegen legen vermutlich nur wenige Menschen ständig (!) mehr Geld auf den Tisch.

    Aber nun gut, Kino ist Kino. Hier wäre 3D noch am ehesten regelmäßig zu verkaufen, es erwartet ja auch niemand, dass im Kino nur das normale Fernsehprogramm läuft. Anders sieht es dann nämlich schon aus, wenn ich mein Pantoffelkino auf 3D-Technik umstellen soll, also eine neue Glotze auf den Einkaufzettel setzen sollte und einen neuen Bluray-Player.

    Denn Fakt ist, dass reguläres 3D-Fernsehen sehr weit entfernte Zukunft ist. Nicht, weil es technisch nicht möglich wäre, sondern weil es visueller und unwirtschaftlicher Nonsens ist, ein Fernsehprogramm komplett als dreidimensionales Programm zu produzieren. Brauche ich Nachrichten in 3D? Ist es nicht ein kleinwenig zu viel verlangt, zukünftig Kameraleute mit quasi doppelt so schweren Kameras und doppelt angeordneten Objektiven in die Prärie zu schicken? Haben wir keine anderen Probleme?

    Doch, haben wir. Und auch die Unterhaltungsindustrie. Denn 3D ist ein Notnagel, der völlig an der Realität vorbeistürmt. Letztes Jahr sind in Deutschland gerade mal 450.000 Bluray-Player verkauft worden. Niemand würde bei so einer Zahl von einer HD-Revolution sprechen. Zwar werden inzwischen deutlich mehr HD-fähige Flachbildschirme verkauft, doch das ist weitgehend eine Geschichte, die vor allem durch die Praktikabilität der Flachbildschirme begründet ist. Flachbildschirme sind leichter, haben von Hause aus selbst bei normaler SD-Auflösung ein besseres Bild, flimmern nicht. Dass damit die HD-Revolution unmittelbar bevorsteht, ist zwar hoffnungsfroh und technisch möglich, allerdings eine deutliche Frage des Geldes: (Full-)HD-Fernseher, HD-Receiver, Bluray-Player, alles verbunden mit HDMI und dann ggf. HD-Pay-TV, Bluray-Discs, Playstation 3, entsprechende Spiele (die auch nur zu einem kleinen Teil in Full-HD daherkommen). Sehr schnell ist man allein beim Versuch, HD am Ende der Wertschöpfungskette zu konsumieren, bei Geldbeträgen, die das dreifache dem entsprechen, was für einen normalen Konsum fällig wäre.

    Leistet sich der Enthusiast möglicherweise. Ich kenne aber genügend Menschen, die ich eigentlich auch zu den Enthusiasten zähle und die schon nicht bereit sind, das zu bezahlen. Wo bleibt da Raum für 3D-Fernsehen, außer mit dem Prinzip Hoffnung? Ich sehe da nichts, außer viel warme und abgestandene Luft, wieder einmal anders parfümiert.

  • High-Tech namens Telefax.

    E-Mail-Spam ist etwas, was immer schon da war. So nützlich wie Hämorrhoiden, aber andererseits ein Gradmesser dafür, ob der E-Mail-Server überhaupt noch tut oder ob man wichtig ist. Bei dem vielen Müll aus allen Teilen der Erde ist mir das inzwischen auch herzlich egal, denn Thunderbird macht aus der Mülldeponie meines Postfaches wieder ein lesbares E-Mail-Postfach.

    Wo mich Spam dann doch interessiert, ist, wenn es deutsche Spam ist, möglicherweise auch noch abgesendet von einem deutschen ISP. Hier ist es nämlich so, dass deutsche ISP auf Hinweise zu Spam-Versand reagieren muss, wenn er sich nicht selbst haftbar machen möchte. Das gilt für mich als Sysadmin bei einem ISP ebenso, wie es für Wettbewerber ebenso zu gelten hat. Auch für Strato. Von einem Server, der bei Strato gehostet wird, bekomme ich in der Zwischenzeit seit vielen Monaten regelmäßig Spam, auf den reagiert werden muss.

    Wenn ich mit Providern per Fax kommunizieren muss, kenne ich nichts, außer die RIPE-Datenbank. Vermutlich ist das eine Berufskrankheit eines Systemadministrators, aber ein echter Sysadmin glaubt niemandem etwas, außer wenn es in der RIPE-Datenbank steht. Steht es da nicht, gibt es das auch nicht. Also die betreffende IP-Adresse in das whois eingegeben, als abfragenden whois-Server den RIPE-whois angegeben und als Ergebnis kommt der Eintrag mit den Daten der Verantwortlichen heraus, die für den entsprechenden Netzkreis, aus dem die IP-Adresse stammt, zuständig sind. Und wenn da der größte Sermon drinsteht – die Personen sind meine Ansprechpartner.

    Als Abuse-Adresse gibt es eine eigene E-Mail-Adresse. Das ist auf den ersten Blick gut, auf den zweiten Blick aber einfach nur farblich anders hervorgehobene Buchstaben auf weißem Grund – generische Abuse-Adressen sind gern geduldig, weil deren Bearbeitung schmerzhaft ist. Schmerzhaft für die Firma, die einen Kunden verwarnen muss; schmerzhaft für den Mitarbeiter, der mit dem Key Account streiten muss; schmerzhaft für die Reputation, weil immer Leute über Spam, deren Absender und die hostenden Provider schimpfen. Das ist nun mal so.

    Also gut, eine Mail an die Abuse-Adresse von Strato losgeschickt. Und siehe da, postwendend kam eine Antwort. Nicht etwa von einem Ticketautomaten, der stolz verkündet, dass man nun eine Nummer geworden ist und man sich offiziell nun um das Anliegen kümmert, nein, sondern eine Mail, die folgendermaßen betitelt ist:

    Considered UNSOLICITED BULK EMAIL, apparently from you

    Hach, das ist Professionalität auf höchster Ebene – ein Spam-Filter, der die Abuse-Adresse überwacht. Perfekte Sache, denn so bekommt man auch einfach keine Beschwerden mehr, denn jede bessere Beschwerde enthält ja auch den Grund der Beschwerde.

    Okay, Strato, ihr wollt es also richtig. Gut, wenn man eine E-Mail-Adresse von Strato sucht, findet man – keine. Unter “Kontakt” nicht, in der FAQ auf der Website nicht, im Impressum nicht. Nur ein E-Mail-Formular, das vermutlich auf eine generische Adresse läuft und dessen Postfach vermutlich ebenso geduldig sein kann, wie die Abuse-Adresse.

    Ich würde die RIPE-Datenbank jedoch nicht so mögen, wenn man darin nicht einfach alles finden würde, beispielsweise eine Fax-Nummer der Verantwortlichen des betreffenden IP-Adressnetzes. Dank des Zeitalters von Fritzboxen, die nebenbei faxen können, einbindbaren Fax-Druckertreibern und Deutschland-Flatrates ist ein Fax letztendlich nichts anderes wie eine E-Mail, die dann eben nicht per IP übertragen wird, sondern klassisch über Kabel, Leitungen und Vermittlungsstellen. Dampfmaschinen und ratternde Zahnräder gibt es zwar auch dort nicht mehr, aber man kann sie sich einfach noch vorstellen und man liegt zumindest nicht ganz daneben, denn immerhin ist die für mich zuständige Vermittlungsstelle der Deutschen Telekom erst 1996 auf digitalen Betrieb umgestellt worden.

    Und dafür hat man auch richtig viel Zeit, denn die Beschwerde und die 16 Spam-Nachrichten passen auf 20 Word-Seiten, die man bei einer Baud-Rate von 14.400 in immerhin 13 Minuten und 26 Sekunden zwischen Pforzheim und Berlin übertragen bekommt! Hey, ich habe vor so einer technischen Leistung vor 25 Jahren schon staunen können und tue es jetzt amüsanterweise schon wieder, weil es so schön gruselig-schön den Rücken herunterläuft, wenn man sich vorstellt, wie da leitungsorientiert genau 820 Kilobyte durch die Republik geschaufelt werden!

    Vermutlich wird dieses Fax – im Gegensatz zu den vielen per E-Mail gesendeten Spam-Hinweisen – nun eher sitzen, als eben E-Mails und das ist eigentlich schade. Aber Faxe werden quasi überall von Sekretärinnen bearbeitet, die von Technik keine Ahnung haben, deshalb das Dokument ausdrucken, in einen Hausbriefumschlag packen und mit der Bitte um Vollzug sehr direkt an den zuständigen Mitarbeiter schicken, der das dann zu bearbeiten und abzuzeichnen hat. Wir müssen tatsächlich wieder mehr faxen oder gar Briefe schreiben, um Aufmerksamkeit zu erlangen.

Letzte Beiträge
Schlagwortwolke

Android Barack Obama Bloggen Blogroll Bundesregierung CDU Facebook Fatal Error Google iPhone Online-Sperre Pforzheim Politik 2.0 PS3 Social Networking SPD Testbericht Twitter Update Video Wahlkampf Web 2.0 Werbung WordPress ZDF

Archiv
Seiten