• Zensursula scheint tot zu sein, aber …

    Ich glaube in der Politik nicht an Zufälle oder an Happy-Ends. Dass die Bundesregierung gestern mit einem Brief an den Bundespräsidenten das Ungetüm des “Zugangserschwerungsgesetzes” in wesentlichen Teilen zurücknehmen will und sich vor allem von staatlichem Gefiltere verabschieden will, hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass die Bundesregierung nun Vernunft angenommen oder sich die FDP als ach so standhafte Partei für die Bürgerrechte durchgesetzt hätte – das wäre alles bei dem Stand der Online-Kompetenz der Bundesregierung Zufall und an den glaube ich ja eben nicht.

    Und für den Realitycheck hilft auch, wenn man sich den Wortlaut des Schreibens näher anschaut. Wenn man tatsächlich als Ersatz “Gesetzesinitiativen zur Löschung von kinderpornografischen Inhalten” starten will, frage ich mich, welche zusätzlichen Gesetzesinitiativen das sein sollen, die bereits geltendes Recht ersetzen sollen, denn der Besitz und die Weitergabe von kinderpornografischen Inhalten ist verboten. Es gibt also schon jetzt und es gab damit auch schon vor der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen eine sehr eindeutige Grundlage.

    Nun kann man das auf zweierlei Weise deuten: Entweder will man das Gesicht der Protagonisten der Zensursula-Aktivitäten weitgehend wahren und schwabuliert da vor sich hin oder man hat schon die nächste Ferkelei in der Hinterhand, um möglichst lange das Paradigma des “rechtlosen Internets” weiter nutzen zu können. Wenn ich mir das völlig sinnfreie Gefasel der Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner zu Google StreetView anschaue, ahnt man dunkles.

  • Blogs aus der Region (24).

    Mit diesem Update gibt es fünf weitere, private Weblogs für die Liste der Blogs aus Pforzheim & Enzkreis:

    • Das Weblog von Biggi Arndt ist ein Teil ihrer recht sehenswerten Homepage. Laut ihrer Beschreibung studiert sie an der Hochschule Pforzheim, ist aber derzeit auf Auslandssemester in Vancouver. Egal, hat im näheren Sinne etwas mit Pforzheim zu tun und ist damit akkreditiert. 🙂
    • Das nächste Weblog nennt sich „Pforzemer Seckl“ und wird von Florian Freiberger beschickt.
    • Die restlichen drei Weblogs werden im Paket vorgestellt, weil sie sich alle drei mit dem Thema BMX-Rädern beschäftigen. Da seien zum einen „Alex“ und „Viktor“, die gemeinsam das Weblog „Twenty4Inch-Pforzheim“ beschicken und „Kroni-D“ und „Marius“, die ihrerseits das Weblog „Pforzheim BMX“ befüllen. „Marius“ pflegt seinerseits nochmal ein eigenes Blog mit dem kurzen und knappen Namen „unsinn!

    Wir sind jetzt bei 99 Weblogs. Man verzeihe, ich habe echt versucht, die 100 zu reißen, aber das muss wohl bis zum nächsten Update warten. Sachdienliche Hinweise werden selbstverständlich jederzeit entgegengenommen.

  • So beschriften die Profis.

    Wenn man gar nichts anderes mehr zu beschriften hat, geht zur Not auch zwei Zentimeter breites Beschriftungsband. Das Ergebnis ist auch gleich viel übersichtlicher. Vor allem, wenn man aus dem Typografieangebot dann wirklich aus dem Vollen schöpfen kann:

  • re:publica 2010.

    Den durchgeknallten 374 Typen, die meinem Twitter-Stream followen, wird schon vor einigen Tagen aufgefallen sein, dass mein Profilbild nun auch die vier lustig-bunten “Böppel” hat, die schon seit einigen vorherigen Tagen bei anderen Twitterern erschienen sind. Die Auflösung dazu findet sich rechts, die Böppel gehören zur re:publica, einer Social-Media-Konferenz, die im April nun zum vierten Mal in Berlin stattfindet und die Böppel macht sich der darauf, der mit seiner Teilnahme besonders herumprollen will.

    Bisher habe ich mich erfolgreich um jedes Barcamp herumdrücken können, was beweist, dass man mehr als zehn Twitter-Follower, zehn Facebook-Kontakte oder zehn Blog-Leser haben kann, ohne auf solche Veranstaltungen herumzutanzen. Damit will ich keinesfalls Barcamps diskreditieren, irgendwie fehlte mir dazu Zeit und Muße.

    Nun, also, re:publica 2010 als Premiere. 70 Euro für das Blogger-Ticket sind für eine dreitägige Konferenz günstig angelegtes Geld und meine edlen Freunde in Berlin rücken zusammen, um meiner armseligen Existenz und einigen meiner Habseligkeiten ein vorübergehendes Dach über dem Kopf.

    Und weil Premieren unvergesslich sein sollen, habe ich auch gleich mal ein eigenes Thema vorgeschlagen, das sich mit Politik 2.0 beschäftigt. Vielleicht wird es ja etwas und es kommt mit aufs Programm. Wobei ich zugeben muss, dass ich erst nach der Einreichung gelesen habe, dass letztes Jahr 1.800 Leute dabei waren und die re:publica also eine richtig große Konferenz ist. Könnte noch heiter werden, aber wenn man sich keine nicht nur kinderleicht erreichbaren Ziele setzt, macht es nur halb so Spaß. Ich halte euch auf dem Laufenden.

    Bis dato: Anmelden! Blogger-Tickets gibt es nicht mehr so viele und Blogger sind immer noch die Königsklasse des Web 2.0. Sorry, ihr 374 Durchgeknallten, ich liebe euch trotzdem. 🙂

  • Von schwankenden Netzwerken.

    Eine E-Mail eines Kunden verbreitete kürzlich ungeahnte Heiterkeit im Büro. Da fragte der Kunde, der ein umfangreiches Unternehmensnetzwerk mit vielen Filialen betreibt und am Hauptstandort eine Außenanbindung mit mehreren unabhängigen Upstream-Anbindungen zu verschiedenen Providern pflegt, was eine bestimmte BGP4-Konfiguration auf seinem zentralen Router bedeutet. Nämlich “neighbor x.x.x.x weight 100”.

    Bei sowas schrillt der Alarm, denn am externen Routing herumzubasteln, gerade wenn man BGP4 zwecks mehreren Provider-Anbindungen einsetzt, ist das unqualifizierte Schrauben an solchen Einstellungen äquivalent zu Analogien, bei denen man während einem Flug von Frankfurt nach New York einfach mal die Cockpit-Steueranzeigen umkonfigurieren möchte.

    Offensichtlich, so die Mail, passierte ähnliches. Der mutige Mitarbeiter entfernte einfach mal die betreffende Zeile in der Konfiguration einer Provider-Anbindung, was dazu führte, dass der nach außen gerichtete Datenverkehr plötzlich “flappte”, mal ging es zum einen Provider hinaus, mal zum anderen. Das Internet geriet (sinnbildlich) in Schieflage, Anbindungen zu anderen Unternehmen und Außenstellen brachen ab und das endete alles erst, als man die Zeile wieder hinzufügte. Ja, sowas hebt die Spannung in einer EDV-Abteilung ungemein. Ein Angriff der Klingonen, die mit romulanischen Tarnvorrichtungen bis direkt vor die Enterprise geflogen sind, ist vermutlich nichts dagegen.

    ”neighbor xxx weight 100” ist, um es jetzt mal sehr vereinfacht zu erklären, ein IOS-Befehl, der zur Gewichtung benutzt wird, welchen Upstream man eher benutzen möchte, als einen anderen. Das dient hauptsächlich dazu, um bei mehreren vorhandenen Anbindungen eine so weit für bestimmte Zieladressen (oder auch für alle) zu bevorzugen, bis diese eine Schwelle der Funktionalität unterschreitet, bevor der Router dann eine andere Anbindung nimmt.

    Das besondere an diesem Befehl ist aber, dass die Gewichtung nur auf dem Router selbst passiert und nicht an andere Teilnehmer im Routing weitergegeben wird. Hat also ein Router mit der Gewichtung ein Problem, so nutzt das Netzwerk eben diesen Router nicht. Diese Gewichtung granuliert man sich deshalb äußerst fein auf die vorhandenen Anbindungen und bewertet das dann auch regelmäßig, um gegebenenfalls Gewichtungen anzupassen, denn im Normalfall muss das alles im laufenden Betrieb passieren.

    Wenn plötzlich mehrere Anbindungen gleich für die gleichen Zieladressen bevorzugt werden sollen, so mag das vielleicht basisdemokratisch aussehen, führt aber zu katastrophalen Ergebnissen. Das hat unser Kunde jetzt verstanden. Ich gebe zu, ich habe das einst auch so gelernt. 😉

  • Relevanz in der deutschen Blogosphäre.

    Nico Lumma hat in seinem Blog eine interessante These aufgeworfen. “Blogs in Deutschland sind nett,” so Nico, “aber nett ist auch der Hund des Nachbarn.” Er beklagt – durchaus zu Recht – dass es in der deutschsprachigen Blogosphäre weitgehend an “Informanten” fehlt. Meinungsführerschaften in der deutschen Blogosphäre sind tatsächlich rar, wenn man da an so us-amerikanische Blogosphären-Highlights wie die Huffington Post oder tmz.com denkt.

    Der Situationsbericht von Nico ist durchaus berechtigt, aber probieren wir uns doch mal an der Frage, warum das so ist. Ich werfe mal ein paar Thesen ein:

    1. Die Nachrichtenlandschaft sieht bei uns in Deutschland anders aus, als in den USA (eingebettet in einem anderen Artikel habe ich das bereits mal gebloggt). Während wir in Deutschland (noch) eine vielfältige Lokal- und Regionalzeitungskultur haben, haben in den USA überregionale Zeitungen die absolute Marktmacht. Das gilt auch für das Fernsehen, denn die meisten Fernsehsender senden zwar eigene Inhalte, sind aber in Syndikate der großen Fernsehsender eingebunden. Das bedeutet im Umkehrschluss für die amerikanischen Online-Medien und letztendlich auch für die amerikanische Blogosphäre eine ganz andere Publikationsbasis.
    2. Beim Thema Celebrity-Blogs, also der so genannten “Klatschpresse”, gibt es ganz andere Unterschiede gegenüber den USA. Es gibt bei weitem nicht so viel “bunte” Prominente, Stars und Sternchen wie in den USA und die Persönlichkeitsrechte sind erheblich restriktiver. Mal eben so über einen Promi zu klatschen, endet schnell mit Post vom Anwalt. Ob das so auch ist, wenn eine größere Klatsch-Szene in der Blogosphäre vorhanden wäre, bleibt dahingestellt, aber allein schon die Sorge, dass man schnell mal eine saftige Rechnung zu begleichen hat, weil ein Promi nicht verstanden hat, dass seine Prominenz nicht einfach so abschaltbar ist, wie ein Fernseher, schreckt ab.
    3. Ich bin mir, wo wir gerade bei professionellen Blog-Anwendungen sind, gar nicht unbedingt so sicher, ob ein professioneller Blog-Journalismus der ausschlaggebende Punkt ist, blühende Blog-Welten zu bekommen. Die Vielfalt macht es, nicht unbedingt eine überall möglichst hohe Qualität.
    4. Die Blogosphäre lebt vor allem von einem: Von Bloggern. Und zwar nicht nur von den vielgelesenen und –zitierten A-Bloggern, sondern auch von B-, C-, D- und letztendlich auch von Z-Bloggern. Die Analogie liefert der Begriff “Atmosphäre” dabei schon frei Haus, denn es gibt große Strömungen, kleine Strömungen, frische Luft, verbrauchte Luft, Sauerstofferzeuger, Sauerstoffverbraucher und so weiter. Es ist sicherlich eine gewagte Aussage, wenn ich behaupte, dass die wahren Perlen in der Blogosphäre entstehen, in dem die Masse steigt. Je mehr Menschen bloggen, desto mehr Juwelen werden sich finden.
    5. Große Blog-Projekte funktionieren nicht mit einem Blogger als Alleinunterhalter, sondern können nur von einem Team von Autoren sinnvoll mit vielfältigen Inhalten bestückt werden. Irgendwie fehlt es an so einer Szene, die sich doch so schön vor allem für ein Regional-Blog eignen würde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass solche Blog-Projekte der lokalen Medienlandschaft sehr zugute kommen würde, da diese Art des Publizierens endlich einen vernünftigen Wettbewerb zur Meinungsmach-Hoheit vieler Lokalzeitungen  darstellen würde. Dabei geht es gar nicht so sehr darum, die Lokalpresse zu ruinieren, sondern eine Meinungsvielfalt zu erzeugen, die in Regionen mit starker Lokalpresse oftmals schlicht und einfach fehlt.
    6. Vielleicht täuscht der Eindruck, aber es ist in der deutschsprachigen Blogosphäre nach wie vor unglaublich schwer, ein Blog innerhalb der Sphäre promotet zu bekommen. Das “interkommunale” Verlinken innerhalb der Blogosphäre wird fast schon zu einer aussterbenden Tierart und wenn verlinkt wird, passiert das viel zu oft inzestuös innerhalb der Top-100. Das Milieu lebt davon, dass interdisziplinär verlinkt wird und es ist dabei überhaupt keine Schande, auch mal ein Weblog zu verlinken, dass kaum bekannt ist. Niemand, der verlinkt, muss befürchten, dass ihm dadurch auch nur ein einziger Leser verloren geht.

    Diese Thesen, die sicherlich nicht vollständig und sicherlich auch diskutabel sind, führen konsequenterweise zur weitergehenden Frage: Was ist zu tun?

    • Menschen, die in der eigenen Region in Sachen Web 2.0 organisieren, durch informelle und ungezwungene Treffen beispielsweise. Das stärkt den Informationsaustausch und die Vernetzung ungemein. Wen man kennt, liest man, schätzt man, empfiehlt man.
    • Vernetzung offensiv fördern! Du bloggst? Warum baust du für deine Region keine regionale Blogroll auf? Oder zu deinen Lieblingsthemen? Einer muss immer den ersten Schritt tun, also warum nicht du?
    • Menschen dazu bewegen, sich im Internet meinungsmachend zu betätigen, beispielsweise durch ein Weblog, aber durchaus auch mit anderen Web-2.0-Anwendungen wie Twitter oder Facebook.
  • Auth-Info-Verfahren nun “mandatory” beim DENIC.

    Man kann sich nicht vorstellen, wie sehr ich das Begriffsungetüm “Konnektivitätskoordination” und besonders dessen Abkürzung “KK” hasse. “KK-Antrag”, “KK starten”, “KK abgelehnt” – f*** off, KK!

    Die “Konnektivitätskoordination ist ein Steinzeitrelikt, das es in seiner speziellen Form nur bei DE-Domains gab. Das DENIC, die Vergabestelle für DE-Domains, ist, organisatorisch gesehen, reiner Dienstleister, jedoch nicht der zentrale Registrar. Das machen die DENIC-Mitglieder selbst, die zusammen als Genossenschaft die DENIC betreiben. Das hat im bisherigen KK-Verfahren immer dafür gesorgt, dass bei einer Domainübernahme immer das DENIC-Mitglied, das die Domain bis dato verwaltete, einer Domainübernahme zustimmen musste und der das logischerweise nur konnte (oder wollte), wenn er die Zustimmung des Domainbesitzers hatte. Hatte er die nicht, hatte er die verbummelt oder war er einfach pleite oder hatte vielleicht auch einfach keine so rechte Lust, verzögerte sich eine Domainübernahme gern mal richtig heftig.

    Das ist nun vorbei, es gilt auch bei DE-Domains seit dem heutigen Tage das so genannte “Auth-Info-Verfahren”, das seit Dezember 2008 gestartet wurde und seitdem optional genutzt werden konnte. Dabei bekundet man bei seinen alten Provider, dass man eine DE-Domain von ihm wegtransferieren möchte, dieser hinterlegt für diese Domain ein Passwort beim DENIC, übermittelt dieses Passwort zusätzlich dem Domaininhaber und mit diesem Passwort kann er dann bei seinem neuen Provider die Domainübernahme starten. Und in der Regel wird diese Domainübernahme dann auch innerhalb kürzester Zeit vollzogen.

  • Fiktive Redaktionskonferenz einer Lokalzeitung.

    Wir schalten uns mal live in eine fiktive Redaktionskonferenz einer x-beliebigen Lokalzeitung hinein, die gerade dabei ist, die Tageslosung auszugeben. Die einstündige Konferenz ist schon weit fortgeschritten, wir sind in den letzten fünf Minuten, die prinzipiell für die Online-Strategie reserviert ist.

    Chefredakteur: „So, Zeitung haben wir durch, was machen wir denn online?“

    Online-Chef: „So mal grob überflogen – das übliche. Den Aufmacher des Lokalteiles und des Sports, zweite Nachrichtenschiene mit dem gesamten Inhalt des Presseverteilers der hiesigen Polizei.“

    Chefredakteur: „Sehr gut, sehr gut, sehr gut. Ihr wisst ja – weniger ist mehr, das Gute ins Töpfchen, das Schlechte ins Kröpfchen. Gibt es einen Kommentar, so für die Interaktivität?“

    Online-Chef: „Ja, für den Aufmacher schreibt der Lokalredakteur noch einen Kommentar, wir haben ihm schon eine Seite reserviert und das auch schon auf der Homepage freigeschaltet.“

    Lokalredakteur: „Hach, schön, dann steht das ja auch schon im RSS-Feed, beim letzten Mal stand da schon ‚Kommentar von Franz Biebelfratz muss hier hinein!‚, bevor ich den Kommentar fertiggeschrieben habe.“

    Online-Chef: „Ja, Franz, dieses RSS-Ding macht ja auch einfach Spaß, besser als gelbe Klebezettel.“

    Chefredakteur: „Wie sieht’s aus mit Bildern, Bilderchef?“

    Bilderchef: „Für den Aufmacher fährt unser Fotofrontmann vor, der macht eh ein Bild für den Zeitungsartikel. Er bleibt mit dem Finger einfach etwas länger auf dem Auslöser als sonst und den ganzen Verschnitt blasen wir dann hoch.“

    Chefredakteur: „Toll, diese moderne Technik. Früher mussten wir noch Filmmaterial kalkulieren und entwickeln, heute kann der Fotomann einfach den Finger auf dem Auslöser lassen.“

    Online-Chef: „In Sachen Aktuelles pappen wir überregional den DPA-Ticker ein und schauen mal, was die Blaulichtkameraleute so an Unfällen auflesen und anbieten, das klopfen wir dann heute nachmittag noch rein.“

    Chefredakteur: „Und was macht unser Filmteam mit seiner Handycam?“

    Online-Chef: „Die gehen später noch raus und sammeln ein paar O-Töne von der Bevölkerung vor der Türe.“

    Chefredakteur: „Cool. Zu welchem Thema?“

    Online-Chef: „Keine Ahnung, ist aber auch unwichtig, wir können ja die Leute direkt fragen, was sie bewegt, die interessanteste Frage stellen wir dann gleich dem nächsten Passanten und frickeln da dann einen Beitrag bis Feierabend.“

    Chefredakteur: „Wahnsinnsleute sind wir! Und was machen wir mit diesem Twitter-Dings und diesem Facebook?“

    Online-Chef: „Da machen wir nix, das macht der Kollege Computer, denn das Redaktionssystem hämmert die neuen Artikel automatisch rüber.“

    Chefredakteur: „Müssen wir da nicht noch etwas dazuschreiben oder etwas Community machen?“

    Online-Chef: „Nein, nein, nicht erforderlich. Wir twittern ja schon in die Zeitung und wenn die Leute reden wollen, dann sollen sie unsere Polizeiticker-Artikel in unserem Forum kommentieren.“

    Chefredakteur: „Hm, ist das nicht etwas schlechtgemacht? Die Leute könnten doch glauben, dass alles so furchtbar in unserer Stadt ist, weil wir nur die schlechten Sachen auf der Homepage haben?“

    Online-Chef: „Nö, da passiert nichts. Und wenn die Leute in unserem Forum hitziger diskutieren, ist das doch egal, steigert doch unsere Zugriffsraten.“

    Chefredakteur: „Sauber! Meinungsmache, wie in alten Zeiten. Los, Leute, gehen wir Meinung machen. Kaffee für alle!“

  • Update zu den Logfile-Manipulationen von 1&1.

    Auf meine Anfrage hin kam vom herkömmlichen 1&1-Support nach 1,5 Tagen dann auch eine Antwort:

    “Aus Datenschutzgründen werden die Log-Dateien der vergangenden Wochen von uns anonymisiert. Nur die Log-Dateien der aktuellen Woche werden unberührt gelassen, damit Sie Ihre Auswertungen anfertigen können.”

    So weit bin ich dann auch selbst schon gekommen, auch wenn es nach wie vor eine Reihe von Fragen nicht beantwortet:

    1. Warum hat man die Kundschaft nicht vorher informiert?
    2. Warum hat man offensichtlich ein Datenschutzproblem, wo man doch die Logfiles sowieso nach sechs Wochen löscht?
    3. Wer hat diese doofe Idee erdacht, dass die Logs der aktuellen Woche noch nicht anonymisiert sind und man das als Entgegenkommen an die Kundschaft verkaufen könnte? Das Problem hierbei ist nämlich, dass war die Logfiles der aktuellen Woche vorliegen, aber ausgerechnet das letzte Logfile, nämlich das des Sonntages, kaum so schnell gesichert werden kann, da nämlich einige Minuten später ein Automatismus beginnt, die Logfiles der aktuellen Woche zusammenzufassen (und hier dann wohl auch zu anonymisieren).

    Auf eine Nachfrage hin kam dann das hier:

    “Leider ist es nicht möglich, die Änderungen zurückzunehmen, bzw. Ausnahmen zu machen. Ich habe Ihren Verbesserungsvorschlag jedoch an zuständige Stelle weitergeleitet.”

    In meinem Fall nicht mehr nötig.

  • GTA-4-Erweiterungen bald auch für PS3.

    Na also, geht doch: Rockstar Games hat angekündigt, dass die beiden Erweiterungen “Lost and Damned” und “Gay Tony”, die schon vor einer ganzen Weile für die GTA-IV-Version auf der Xbox 360 veröffentlicht wurden, nun am 30. März 2010 als “Episodes from Liberty City” auch für die Versionen der PS3 und für PC erscheinen sollen, und zwar auf Disc und als (selbstverständlich nicht kostenloser) Download.

    Niko Bellic und sein restlicher Fanclub sind in beiden Episoden leider nicht dabei, allerdings ist für zynischen Unterhaltungsfaktor mehr als genügend gesorgt. Und allein schon die Aussicht, endlich wieder Liberty City einen Besuch abzustatten… *schwärm*

    [via Golem.de]

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