• Wie sich die Zukunft des Zugangserschwerungsgesetzes langsam herauskristallisiert.

    Die aktuelle Pressemitteilung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur gestrigen Anhörung des Petitionsausschusses ist ein denkwürdiges Werk. Denn wer das Ding genau durchliest, sieht sehr schön, wie es mit dem Zugangserschwerungsgesetz in den nächsten Monaten weitergeht.

    Vorweg: Da ich nach wie vor nicht an Zufälle in der Gesetzgebung der “Enterprise-Klasse” glaube, bin ich überzeugt davon, dass die Unterschrift von Horst Köhler unter dem Zugangserschwerungsgesetz mitnichten ein Betriebsunfall ist und das Gesetz jetzt schlicht in einer Warteposition steht. Und genau das bestätigt die Pressemitteilung in weiten Teilen auch:

    “Die Absicht der Oppositionsfraktionen, das Zugangserschwerungsgesetz ersatzlos aufzuheben, ist unverantwortlich, da damit der Schutz der Kinder vor Missbrauch dem freien Zugangsrecht weiterhin untergeordnet wäre.”

    Na das hört sich aber ganz und gar nicht so an, als ob da die Union den “Betriebsunfall” rückgängig machen will. Zwei Absätze weiter ist auch schon die weitere Vorgehensweise abgesteckt:

    “Die Fraktion von CDU/CSU unterstützt das morgen in Kraft tretende Zugangserschwerungsgesetz und die damit befassten Behörden bei ihren Bemühungen, verstärkt die Löschung von kinderpornografischen Angeboten zu betreiben. In der Koalitionsvereinbarung haben wir festgelegt: Nach einem Jahr werden wir dies im Hinblick auf Erfolg und Wirksamkeit evaluieren und aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse ergebnisoffen eine Neubewertung vornehmen.”

    Noch irgendwelche Fragen? Zensursula war nie weg, das Ding ist immer noch da. Und je mehr sich unser ewig grinsende Vizebundeskanzler und Außenminister Guido Westerwelle ins politische Abseits redet und seine Partei immer stärker in die Bedeutungslosigkeit versenkt, desto mehr werden die Liberalen von ihrem Parteiprogramm und ihren Wahlversprechen verabschieden.

  • KeePass für das iPhone: MyKeePass.

    Auf einmal waren es zwei: Für das iPhone gibt es nun zwei KeePass-Implementierungen. Während die Entwicklertruppe von iKeePass vor einigen Tagen ihr erstes Update zur im Oktober 2009 veröffentlichten Initialversion veröffentlicht hat und immer noch das Problem hat, dass iKeePass offiziell nur im amerikanischen App-Store erhältlich ist oder, wenn jemand ein entfesseltes iPhone besitzt, in Cydia als „JBiKeePass“.

    Das ist umso erstaunlicher, da nun mit MyKeePass eine weitere KeePass-Implementierung die Bühne betreten hat und die auch in App-Stores außerhalb des nordamerikanischen Kontinents erhältlich ist. Sprich: Der MyKeePass-Entwickler Qlang Yu hat es offensichtlich problemlos geschafft, seine Applikation durch die US-Exportbeschränkungen für Verschlüsselungssoftware durchzuschleusen und so gibt es das Ding für 79 Cent auch im deutschen App-Store.

    Auf den ersten Blick hat MyKeePass auch technisch die Nase vorn. Ein eingebauter Webserver ermöglicht ein bequemes Übertragen einer Schlüsseldatei innerhalb eines WLAN-Netzwerkes. Eine so übertragene Datenbank ist selbst dann, wenn sie größer ist, schnell geöffnet lässt sich durchsuchen und Passwörter lassen sich mit einem Tippser in den Zwischenspeicher übernehmen. Einzig die Übersicht lässt etwas zu wünschen übrig, wenn man auf Piktogramme schwört, denn die gibt es in MyKeePass nicht. Das soll aber das kleinste Problem sein, so dass der Preis von 79 Cent für MyKeePass angemessen ist.

  • Die unsinnige Abgrenzung zwischen Print- und E-Abos.

    Seit dem Jahr 2001 bin ich Abonnent des SPIEGEL. Und zwar noch in der ursprünglichen Fassung, nämlich auf Papier, herkömmlich geliefert per Postboten, montagmorgens in den analogen Briefkasten. Das kostet mich derzeit schlappe 189,80 Euro pro Jahr, einmal pro Jahr im Voraus per Kreditkarte bezahlt. Sparen tut der SPIEGEL Verlag durch dieses Abonnement mindestens 3,94 %, denn dies ist die Ersparnis, die der Abonnent durch den Kauf des Heftes im Abo (3,65 Euro pro Heft) gegenüber dem Kauf im Kiosk (3,80 Euro pro Heft) macht. Ersparnis des Abonnenten pro Jahr: 7,80 Euro.

    Als Onliner, der seine tägliche Portion Nachrichten ausschließlich online konsumiert, ist das SPIEGEL-Abonnement an sich reiner Fetisch, den ich aber durchaus zelebriere. Der SPIEGEL ist gern mal Lektüre am Mittagstisch oder beim Dösen auf der Couch. Das Heft wird von mir und meinen Eltern gelesen und jedes Heft hat nach Ende seiner Gültigkeitswoche meist noch eine hoffnungsfrohe Rentenzeit bei meiner Schwester oder Cousins vor sich. Es ist also nicht so, dass die Mission des Papieres nicht von mir weitergetragen würde.

    Das Online-Abonnement des SPIEGEL kostet pro Jahr ebenfalls 189,80 Euro und das ist, wenn man es genau nimmt, dreist. Dieser Preis ist nämlich reine Abgrenzung, denn im Gegensatz zum Papier-SPIEGEL entfällt der Kostenpunkt Druck gänzlich und der Kostenpunkt Distribution kommt durch die Online-Distribution deutlich kleiner daher. Man verdient an dem Stück Elektroerzeugnis also durchaus eine ganze Menge und an sich lohnt sich das Online-Abonnement eigentlich deshalb nur für diejenigen, die den SPIEGEL entweder im Ausland lesen oder schon Samstags ab 22 Uhr das Magazin brauchen, denn in beiden Fällen ist die Print-Variante teurer. Letztendlich alles im Rahmen des Nachvollziehbaren.

    Nicht nachvollziehbar ist die Abonnementform des Online-Abonnement für Print-Abonnenten. Denn wer den Papier-SPIEGEL abonniert hat, muss für ein Online-Abonnement noch etwas dazulegen, nämlich 13 Euro pro Halbjahr, damit also 50 Cent pro Ausgabe, was das Abo dann eigentlich sogar deutlich teurer machen würde, als wenn man sich das Heft wieder im Kiosk kauft und ein paar Wochen wartet, bis jede Ausgabe des SPIEGEL komplett online verfügbar ist.

    Sprich: Die Print-Abonnenten, die ja nach wie vor die Zugpferde der Auflagezahlen sind und die engste Bindung zum Blatt darstellen, sind diejenigen, die dafür bestraft werden, wenn sie sich zusätzlich für das Online-Abonnement interessieren. Sind wir Print-Abonnenten so gefährlich, dass man sie von den Online-Abonnements fernhalten muss? Oder müsste man ihnen eigentlich nicht eher dankbar dafür sein, dass sie mit ihrem Fetisch, Papier in der Hand haben zu wollen, immerhin noch den Leuten an der Druckmaschine die Brötchen sichert?

    Das geht nicht in meinen Kopf. Bei Provinzblättchen, deren Kundschaft tatsächlich irgendwann einmal weitgehend wegstirbt und die nachfolgende Generation schon jetzt mit Bratwurstjournalismus eher wenig anfangen kann, verstehe ich das ja noch und schüttle schon gar nicht mehr meinen Kopf, aber beim SPIEGEL wundert mich das bis heute.

  • Ständig online – muss das sein?

    Moderne Technik ist bequem und macht bequem. Dank DSL, DynDNS und VPN ist es heutzutage kein Problem mehr, vom Büro aus mal eben kurz den PC zu Hause hochzufahren, per VPN ins Heimnetzwerk zu springen und eine Remote-Desktop-Sitzung zum PC aufzubauen. So ein Fenster passt schön in die Taskleiate und diese Konstellation hat mir nicht nur einmal den Hintern gerettet, in dem ich mit meinem so erreichbaren PC aus dem „Internet-Ausland“ an Kundennetzen arbeiten oder unser Firmennetzwerk von außen checken konnte.

    Die Frage ist, wie teuer ich mir diese Bequemlichkeit eines mindestens 15 Stunden am Tag laufenden Rechners erkaufe. Bei einem mittleren Stromverbrauch von 75 Watt rasseln so an einem Werktag über 1 Kilowatt Energie in den PC. Für die Kilowattstunde bezahle ich 23 Cent, so dass das an 220 Tagen fast 50 Euro sind, die nur dafür draufgehen, dass ich maximal in zehn Prozent dieser rund 3.300 Stunden meine Kiste von draußen nutze. 220 Kilowatt Energie schlicht verpulvert.

    Dazu kommt, dass diese Zeit natürlich auf die Laufzeit des Rechners geht. Obwohl ich zu Hause tatsächlich eher selten direkt am PC sitze, hat dieser dennoch eine Laufzeit wie ein Bürorechner, was damit auch bedeutet, dass ich die Kiste damit verschleiße. Man denke hierbei zuallererst an so endliche Dinge wie eine funktionierende Festplatte.

    Das kann so nicht weitergehen, aus diesem Grund wird nun die Laufzeit meines PC beschränkt. Ständig online geht nicht. Denkt mal darüber nach, wenn ihr das mit eurem PC und dem ständigen Laufenlassen bisher ähnlich handhabt.

  • Der Jugendschutz, der Jugendschutz!

    Man muss es Alvar Freude, dessen Akte beim baden-württembergischen Verfassungsschutz bestimmt auch schon Aktenordnerstärke aufweisen dürfte, sehr zugute halten, dass er sich in die abgrundtiefen Niederungen der Diskussionen über die geplanten Änderungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags begibt.

    Deutscher Jugendmedienschutz im Internet ist an Skurrilität kaum zu übertreffen. Mein persönlicher Favorit ist dabei die “Sendezeitbegrenzung” im Internet, mit der Inhaltsanbieter von jugendgefährdenden Inhalten wie der guten, alten Pornografie oder gewaltverherrlichenden Inhalten verpflichtet sind, deren “Ausstrahlung” auch im Internet auf die Nachtstunden zu beschränken – so als ob es in Kinderzimmern nach wie vor keine Videorecorder gäbe.

    Eine “Sendezeitbegrenzung” führt im Internet sicherlich eher weniger dazu, dass der normale Websurfer sich dieser Art von Sperre unterwirft und sich das Corpus Delicti am nächsten Morgen dann anschaut, sondern eher dazu, dass er sich’s eher gar nicht mehr anschaut, weil es bis dato schon vergessen ist. Praktischerweise ist das dann auch meist genau das gewünschte Verhalten derjenigen, die die Inhalte zur Verfügung stellen, denn, so die Denke von Funk, Film und Presse, was man nicht zeigen muss, kann man sich auch nicht klauen lassen. Dass es so etwas wie Proxy-Server gibt, die in allen Teilen dieser Welt im Internet legal, illegal oder auch scheißegal herumstehen, interessiert niemanden.

    Denn das völlig Überraschende an diesem Internet scheint ja zu sein, dass trotz der “Sendezeitbegrenzungen” von Inhalten, die auf deutschen Servern stehen, ja immer noch böse Dinge im Internet zu finden sind, eben aus dem Ausland. Das geht so natürlich alles für den sendezeitbegrenzenden Jugendschützer nicht.

    Also geht es nach bewährtem Zensursula-Muster, diesmal auf Länderebene: Zuerst wird die Argumentationsumgebung sturmreif geschossen, gern mit dem Zentralleitsatz der vereinigten Gestrigen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum sein dürfe. Und weil man in einem dezentralen Netzwerk eigentlich nur zwei Angriffspunkte haben kann, nämlich zum einen den Diensteanbieter, der allerdings gern mal im Ausland steht, und zum anderen der Konsument, den man im Form eines Kindes natürlich nicht antasten kann, greift man sich eben die, die das Rohrleitungsnetz betreiben, nämlich die Zugangsprovider.

    Und da sind wir dann wieder da, wo wir bei Zensursula aufgehört haben. Löschen? Sperren? Filtern? Scheuklappen? Altersverifikationen? Deep Packet Inspection? “Sendezeitbegrenzungen”? Zensur? Ja, verdammt, dieses blöde Internet!

    Es wird nicht funktionieren, liebe Politiker, liebe Jugendschützer, liebe Lobbyisten. Das Internet ist da und wird so schnell auch nicht mehr weggehen. Wir werden uns auch weiterhin damit beschäftigen müssen, wie wir Kindern eine vernünftig grundierte Medienkompetenz angedeihen lassen, anstatt zu glauben, dass die mangelnde Erziehung von Eltern durch “Sendezeitbegrenzungen” von Fernsehen oder des Internets wettgemacht werden könnten. Vielleicht kauft ja ein medienkompetentes Kind dann später wenigstens ab und zu mal eine Tageszeitung. Vielleicht.

    Oder vielleicht schaffen wir es ja dann vielleicht doch noch, das Internet zu einem nach bundesrepublikanisch korrekter Weise nicht mehr rechtslosen Raum zu definieren und den Zugangsprovidern die Pfui-Filter aufzudrängen, die sie dann natürlich völlig freiwillig betreiben: Die Politik kann sich wieder neue Schulterpolster zum Schulterklopfen anschaffen, die Medienwelt bekommt weitere staatlich protektionierte Spa-Ressort geschenkt, unverantwortliche Eltern werden weiterhin darüber staunen dürfen, was für Zeug ihre Kinder auf ihren Mobiltelefonen herumtragen und ein Bischof Walter Mixa (Achtung, Ironie!) wird dann die Schuld dafür, dass seine Mitarbeiter ihren Trieb nicht kontrolliert bekommen, wieder den 68ern in die Schuhe schieben, die ja irgendwie auch Schuld an diesem schrecklichen Internet haben. Die Welt ist eine Scheide… pardon… Scheibe. Schwarzer Balken drüber und gut ist.

  • WordPress 2.9.2.

    Wieder ein kleines WordPress-Reparaturupdate, das jedoch ein eher minimales Problem behebt, nämlich einen eventuell möglichen Zugriff auf Inhalte des WordPress-Papierkorbes durch andere Benutzer als die jeweiligen Autoren. Das Problem ist also logischerweise nur in den WordPress-Umgebungen interessant, in denen mehrere Personen zusammenarbeiten und die Gefahr besteht, dass es zu atmosphärischen Störungen gibt, wenn die Inhalte des Papierkorbes anderen Benutzer ge- oder missfallen könnten.

  • Ich, der Olympia-Fanboy.

    Das letzte Mal, dass ich länger die Berichterstattung von Olympischen Spielen verfolgt habe, war 1994 bei den Winterspielen in Lillehammer. Zugegeben, da war ich auch noch Schüler und hatte die Zeit dafür, nachmittags während dem Nichtmachens der Hausaufgaben anderen Leuten dabei zuzuschauen, wie sie sich die Lungen aus dem Leibe pusten. Als Arbeitnehmer hat man nur abends Zeit, aber da spielt wiederum die Zeitverschiebung mit, so dass man abends gleich mittendrin im Vormittag von Vancouver ist.

    Das Wochenende war ich dann also wieder mittendrin im Olympiafieber. Winterspiele sind einfach die schöneren Olympischen Spiele, auch wenn natürlich die Kommerzmaschine inzwischen überhaupt keine Unterschiede mehr zwischen Winter- und Sommerspiele macht. Dennoch finde ich Winterspiele „familiärer“ und vor allem erheblich spannender. Dass das nun alles bei ARD und ZDF in HD daherkommt, macht das alles erheblich sehenswerter. Das merkt man vor allem dann, wenn man einfach mal kurz bei Eurosport schaut, wie ätzend die Normalauflösung dann aussieht.

    Richtig genial: Die Snowboarder und hier das so genannte Boardercross, bei dem mehrere Snowboarder gleichzeitig auf der Piste stehen. So viel Action ist man von Winterspielen gar nicht gewohnt und unterstrichen wird das von wirklich außergewöhnlichen Kameraeinstellungen, beispielsweise die Helmkamera oder einer Kamera, die auf einer Seilbahn talwärts fährt, während die Snowboarder den Berg nehmen. Starke Bilder!

  • Providerwechsel.

    Dass die Ära der Zusammenarbeit des netplanet-Imperiums mit 1&1 enden würde, hat der geneigte Blog-Leser schon die letzten Wochen erahnen können. An der Geschichte mit den Logfiles-Manipulationen hat sich leider nachträglich nichts mehr geändert und richtig interessiert hat das bei 1&1 auch keinen. Selbst nicht den Menschen, der meine Kündigung an der Hotline bearbeitete, dem war die Feststellung, dass mein Vertrag zwei Tage vor dem Start der Fußball-WM endet, viel wichtiger. Nun denn.

    Nun läuft die Kiste bei Greatnet.de als Webhosting-Paket und das ist bis jetzt nicht schlecht. Der Umzug der Domains ging verhältnismäßig flott und das Einrichten des Web-Paketes nicht sonderlich kompliziert. Sehr angetan war ich von WordPress, denn außer dem Bearbeiten der wp-config.php musste ich gar nichts machen. Die Datenbank bei 1&1 exportiert und bei Greatnet.de wieder importiert und sofort lief das ganze Ding wieder.

    Aktuell sind schon alle Domains bis auf netplanet.org umgezogen. Die Domain ist deshalb die allerletzte, weil hier immerhin eben das Blog läuft und ich erst einmal alle unkritischeren Domains umgezogen und konfiguriert habe. Die nächsten Tage wird also auch netplanet.org umziehen. Wenn es kurzfristig Probleme mit dem Abruf dieses Blogs geben sollte, ist das also kein Zeichen für das Ende des Blogs, sondern lediglich eine kurze Störung.

    An allen Adressen wird sich nichts ändern, es bleibt alles so, wie es bisher ist.

  • Neues aus Klein-Pforzheim.

    Freitagnachmittag, im Büro ist es ruhig, Chef ist schon ins Wochenende, Kollege Alexej lässt chillige Musik laufen, wir experimentieren so herum. Die helle Außenwelt und der graue Wolkenhimmel gaben ein gutes Experimentierfeld für die iPhone-App TiltShiftGen von Takayuki Fukatsu und Takuma Mori ab. Die ersten zwei Versuche sehen gar nicht so dumm aus:

    http://www.flickr.com/photos/besimk/4351627950/

    Obiges Bild ist der Ausblick aus unserem Bürofenster auf die Kreuzung Christophallee/Hohenzollernstraße/Brettener Straße. Unteres Bild ist eine Impression vom Parkplatz:

    http://www.flickr.com/photos/besimk/4351630650/

    TiltShiftGen ist dabei wirklich idiotensicher: App starten, Bild auslösen, den Tilt-Shift-Effekt drüberlaufen lassen und abspeichern. Und bei der Gelegenheit habe ich mal meinen flickr-Account professionalisiert.

  • Was ist eigentlich … Google Buzz?

    Meine erste Reaktion auf die Ankündigung von Google Buzz war: „Das hat jetzt kommen müssen.“ Gut, die meisten Leser meines Blogs sind es gewohnt, dass ich eher launisch auf Hypes reagiere, aber Google Buzz ist so eine typische Sache, wie sie immer Microsoft macht – einem Hype hoffnungslos hinterherlaufen und dann ein Wettbewerbsprodukt auflegen, das von Anfang an nichts ganzes und nichts halbes ist. Was aber ist Google Buzz? Am ehesten vergleichbar ist das Ding, das gestern mit eher mäßigem Tamtam vorgestellt wurde, mit FriendFeed.

    FriendFeed ist einer der älteren Web-2.0-Dienste und hat es nie so richtig aus dem Windschatten von Twitter und Facebook geschafft, obwohl es eigentlich gar nicht dumm ist. Ursprünglich war FriendFeed dazu gedacht, seinen Freundeskreis über die eigenen Aktivitäten in der Web-2.0-Sphäre auf Empfang zu halten. Dazu kann man in FriendFeed zu vielen Diensten Verbindungen einrichten und sich so bequem die Aktivitäten bei den verbundenen Diensten zum FriendFeed-Account pushen lassen. Und selbst wenn ein Dienst keine Schnittstelle zu FriendFeed bietet, gibt es immer noch die hübsche Möglichkeit, einfach den RSS-Feed (falls wenigstens das vorhanden ist) einzubinden. Facebook ist ideell gesehen eine Fortführung der FriendFeed-Idee, wenn auch erheblich unübersichtlicher und vor allem alberner. (Ja, ich komme über den App-Wahnsinn von Facebook einfach nicht hinweg.)

    Doch zurück zu Google Buzz. Vom Prinzip her ist Google Buzz ein leicht aufgebohrtes Twitter. „Aufgebohrt“ deshalb, weil es von Anfang an eine Unterstützung für die Geo-Position des Autors mitbringt, Kommentierungen von Nachrichten unterstützt, multimediale Inhalte in Nachrichten integrieren lässt, sich mit einigen anderen Diensten verbinden kann und vor allem in Google Mail integriert ist. Also im Prinzip ist Google Buzz von Anfang an das, was Twitter erst nach Jahren (und mit Zuhilfenahme anderer Dienste) war und Facebook weitgehend schon heute ist, exklusive dem App-Wahn von letzterem. Ach ja, und Google Buzz lässt sich schön über mobile Webbrowser auf Smartphones bedienen.

    Das war’s dann eigentlich auch schon. Google Buzz ist tatsächlich nicht viel mehr als Twitter und eine spaßfreie Industrie-Ausgabe von Facebook, eingebettet in Google Mail und auch eher verankert im Paradigma eines E-Mail-Clients. Das kann man nützlich finden, wohl kaum schön, auch nicht wirklich innovativ, aber es ist eben Google. Und wenn Google das macht, dann skaliert es, hat von Anfang an wenigstens nachvollziehbare Datenschutzregeln, eine eigene Smartphone-Plattform, eine bereits etablierte User-Basis. Und: Google ist schon hochprofitabel.

    Google Buzz ist nicht schön, könnte aber funktionieren und das vor allem deshalb, weil Twitter und Facebook es bis heute nicht wirklich geschafft haben, ihre Marktführerschaft sinnvoll zu monetarisieren und ihren Usern teilweise mit erstaunlicher Hartnäckigkeit und Chuzpe auf den Senkel gehen. Schön ist allerdings was anderes und Google hat sich mit dem spartanischen Aussehen von Google Buzz sicherlich keinen Gefallen getan. Social Networking muss anders daherkommen, als eine Suchmaschine. Und beim Namen hätte man auch etwas kreativer sein können.

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