• Wir bitten …

    … den gestrigen Bild- und Tonausfall zu entschuldigen. Mein Blog war offline, ebenso auch das Gerstelblog nebenan. Ich habe in meinem „jugendlichen Leichtsinn“ am Freitag noch eine Vertragsänderung bei Host Europe angestoßen, die am Samstag dann ausgeführt und leider nicht mehr automatisch beendet werden konnte. Das Ergebnis war dann ein Webspace ohne Datenbanken, was sich bei einem installierten WordPress natürlich richtig gut macht. Der Wochenendsupport konnte mir leider auch nicht helfen, so dass dieses kleine, bescheidene Blog erst seit Montagmorgen wieder läuft. Nunja, wir werden es überleben.

    Dafür habe ich gestern Abend noch schnell Jens im Pottblog gastgebloggt. Da ich gestern so ohne Blog nun wirklich kaum noch eine Motivation hatte, gab es eine kleine Wahlanalyse zu den Bremischen Senatswahlen.

  • Mediastreaming im Schnelldurchlauf.

    Und dann ging heute Nachmittag für rund drei Stunden der Blutdruck und der Stresslevel kurzfristig einmal nach oben. Eckhard, mein treuer Lieferant für Hardware, ruft an und braucht kurzfristig ein Mediastreaming einer Veranstaltung. Und zwar am kommenden Freitag, für eine nicht bekannte Zahl von Zuschauern, aus einer relativ dunklen Örtlichkeit, in der es kein kabelgebundenes Internet gibt. Vor drei, vier Jahren hätte ich dankend abgelehnt. Keine Chance, so etwas in so kurzer Zeit realisiert und vor allem auch mal so getestet zu bekommen, dass man zwei Tage später nicht den ersten Livetest vor der Kundschaft machen muss. Heute war es ein Ansporn, mal zu testen, ob das, was vor zehn Jahren als völlig unmachbar galt, denn gehen könnte. Kurzum: Es geht.

    Grob gefasst ist so ein Mediastreaming eine Sache mit drei Komponenten:

    1. Kamerabild vor Ort erzeugen und in das Notebook einspeisen.
    2. Aus dem Kamerabild einen Masterstream erzeugen und zu einem Streamingserver übertragen.
    3. Streamingserver, der den Masterstream empfängt und an Zuschauer weiter verteilt.

    Punkt 1 ist eine rein lokale Geschichte, hierzu braucht es eine Kamera und einen Kameramann. Wobei, „Kameramann“ ist an der Stelle schon wieder passé, wir reden hier eher von einem Multimann, wie es in der Fernsehsprache üblich ist. Das sind Leute, die neben dem Drehen auch schon die nächsten Schritte umsetzen. Der Multimann steuert also die Kamera, in diesem Fall mein HDV-Camcorder, der per Firewire an mein Notebook angeschlossen ist und ein digitales Bildsignal anliefert. Die Bild- und Tonqualität ist echte Broadcast-Qualität, das ankommende Signal kommt in Full-HD daher. Das nur rein der Form halber angemerkt, für eine echte Full-HD-Übertragung fehlt später die Bandbreite.

    Bei Punkt 2 kommt ein Dienst namens Ustream.tv ins Spiel, das ist eine Streaming-Plattform, die es im einfachen Fall unter Tolerierung von Werbebannern kostenlos gibt, ohne Einblendung von Werbebannern ab 99 US-Dollar im Monat kostet. Auf den ersten Blick viel, allerdings darf man beim Mediastreaming nicht außer acht lassen, was das bei einem richtigen Streaming für Ressourcen kostet und das will sich so ein Dienst irgendwo auch bezahlen lassen dürfen.

    Ustream kann man direkt per Webbrowser bedienen und per Flash auch auf Video- und Audioquellen zugreifen lassen, das funktioniert aber nur leidlich gut. Sinnvoller ist es, den kostenlosen „Ustream Producer“ herunterzuladen (für Mac und Windows) und zu installieren. Dieser Client greift deutlich stabiler auf die lokalen Videoquellen zu. Es gibt auch eine Pro-Version des Clients, der mehrere Kamerabilder gleichzeitig zur Abmischung bereitstellt, also eine Art „Bildmischung light“ ermöglicht, die kostenlose Variante ist aber für ein einziges Kamerabild völlig ausreichend. Also einen Login-Zugang auf der Website von Ustream einrichten, damit den Client auf dem Notebook bestücken, die Kamera an das Notebook hängen und schon sollte im Client das Kamerasignal erscheinen.

    Nächste Baustelle: Internet. Der Test zu Hause am heimischen DSL ist soweit in Ordnung, der Stream kommt bei Ustream an und wird mit etwa 10 bis 20 Sekunden Verzögerung wieder ausgestrahlt. Das ist für einen Mediastream, der ja nur One-Way sein soll, soweit in Ordnung. Die Frage war nur, ob der Upload auch mit UMTS funktioniert und ob das dann auch mit dem chronisch überlasteten UMTS-Netz von O2 hier in Pforzheim tut. Glücklicherweise besitzt mein Notebook eine UMTS-Karte und darin ein SIM-Modul von O2, so dass der Test schnell bewerkstelligt war.

    Und auch dieser Test tut einwandfrei. Zwar geht die Latenzzeit nochmal ein paar Sekunden weiter nach oben, aber das, was zum Test am heimischen PC von Ustream wieder zurückkommt, ist ruckelfrei und von brauchbarer Qualität. Hätte man vor Ort eine brauchbare UMTS-Versorgung, würde dem Upload nichts entgegenstehen. Testlabor erfolgreich beendet, morgen gibt es dann einen Testdurchlauf vor Ort.

    Das heißt: Hätte es gegeben, wenn nicht nach drei Stunden Testlabor leider eine Absage gekommen wäre. Schade, denn das hätte funktioniert. Aber immerhin haben die drei Stunden Testlabor für eine Druckbetankung in Sachen Knowledge gesorgt und ich werde mir mal in den nächsten Tagen einen weiteren Test antun und testweise aus der Prärie funken.

  • Telefongespräche mitschneiden mit der Fritzbox 7270.

    Durch Zufall habe ich gerade beim Telefonieren mit meinem AVM Fritzfon MT-D eine Funktion gefunden, die ich bis dato gar nicht kannte und lange Zeit so vermisste, dass ich vor Monaten einmal einen Verbesserungsvorschlag dahingehend an AVM geschickt hatte und das nun offenbar in der Labor-Firmware für die Fritzbox 7270 integriert ist. Denn: Plötzlich ist die Funktion da (und die ist garantiert erst in der letzten Zeit hinzugekommen). Ich kann als Gesprächspartner nun ein Gespräch über den eingebauten Anrufbeantworter mitschneiden. Yeah!

    Es ergibt sich immer wieder die Situation, dass ich in einem Telefongespräch Dinge mitgeteilt bekomme, die ich beispielsweise in einem Blog-Artikel weiterverarbeiten muss. Oft passiert es, dass ich nicht an meinem Tisch sitze und dann hektisch nach Papier und Stift suchen muss und dann trotz Mitschreibens immer noch Rückfragen bleiben. Ich mag diese Art von Ineffizienz überhaupt nicht, zumal ich es gewohnt bin, am Telefon direkt nachzufassen. Da dann gleichzeitig noch das erfahrene Wissen der letzten Sekunden mitzustenografieren, ist Käse, auch wenn an dieser Stelle jetzt vermutlich eine Menge Journalisten aufschreien würden.

    Nun drücke ich während einem Telefongespräch mit dem Fritzfon MT-D (funktioniert mit anderen Fritzfonen auch) auf die Menü-Taste und das Fritzfon fragt brav, ob mitgeschnitten werden darf:

    Wird dies bestätigt, muss man nur noch auswählen, auf welchem Anrufbeantworter man aufzeichnen möchte (es gibt in der Fritzbox ja die Möglichkeit, mehrere Anrufbeantworter mit unterschiedlichen Zielen einzurichten) und schon läuft der Mitschnitt. Wird das Gespräch beendet, meldet die Fritzbox eine eingehende Nachricht auf dem Anrufbeantworter und der Mitschnitt ist auf diese Weise abhörbar. Und wer seinen Anrufbeantworter so eingerichtet hat, dass eingehende Nachrichten per E-Mail zugestellt werden, hat den Mitschnitt wenige Sekunden später auch in seiner Mailbox, komplett auch mit dem eigenem Geschwafel. So perfekt gelöst, es geht gar nicht perfekter.

  • Wie man einen Kotau nochmal richtig vermasselt.

    Man hätte erwarten können, dass Sony nach dem Einbruch ins PlayStation Network sich in den vier Wochen, in denen das Netzwerk vollständig abgeschaltet ruhte, auch noch etwas Zeit nehmen würde, sich einmal grundlegend darüber Gedanken zu machen, wie man sich das mit der Community vorstellt. Und wie man zukünftig das Thema Sicherheit dieser Community sinnvoll verkauft. Mit „verkaufen“ meine ich dabei „argumentieren“ und gar nicht so einen echten Verkaufsvorgang. Doch das ist scheinbar die Strategie. Und ich muss zugeben, dass es mich jäh entsetzt, wie unverblümt das passiert.

    Der Re-Start des PlayStation Networks.

    Das PlayStation Network wurde am Montag wieder freigeschaltet, nach und nach. Unabdinglich war ein sofortiges Update der PS3-Firmware auf 3.61, das traditionell wieder im ISDN-Tempo heruntergeladen wurde. Nach der Installation geht es zum Passwort-Neusetzen. Und danach war man einfach mal so wieder „drin“. Ein Wort der Entschuldigung? Ein Hinweis? Ein Dank dafür, dass man sich vier Wochen quasi durch die Zeitung darüber informieren musste, was denn eigentlich wirklich passiert ist? Nada. Nichts. Null. Außer der einen Mail vor einigen Wochen, in der in vielen Sätzen wenig mehr gesagt wurde, als dass man leider das PlayStation Network abschalten musste, weil irgendwie irgendwas passiert war, kam nichts mehr. Und jetzt ist alles wieder da, mit weiterhin bewährt lahmer Performance und gut soll sein.

    Das „PSN-Willkommensprogramm“.

    Um es einleitend zu sagen: Ich bin nicht scharf auf kostenlose Gimmicks zur Entschädigung. Sicherheitsprobleme darf man nicht mit Geschenken aufwiegen, niemals. Aber nun gut, die japanische Mentalität ist in dieser Beziehung grundlegend anders. In Deutschland besteht das „PSN-Willkommensprogramm“ zunächst darin, dass jeder PS3-Besitzer in den nächsten 30 Tagen zwei Spiele kostenlos aus dem PlayStation Store beziehen darf und zwar aus folgenden Spielen:

    • LittleBigPlanet
    • Super StarDust HD
    • WipEout HD/Fury
    • Ratchet & Clank: Quest for Booty
    • Hustle Kings

    Wow! Alles hübsche Titel? Ja, kann man so sagen, denn die Spiele sind allesamt uralte Titel, die schon teilweise mehr als zwei Jahre auf dem Markt sind und kaum noch jemanden wirklich hinter dem Ofen hervorlocken. Und das ist mehr als ein optisches Problem, denn gerade die Spiele, die das Spielen im Netzwerk ermöglichen, sind, je älter sie sind, genau hier völlig uninteressant, denn was bringt das Spiel im Netzwerk mit anderen Spielern, wenn das Spiel schon längst durch ist? „WipEout HD“ beispielsweise bringt es zur Primetime auf kaum noch auf mehr als fünf Netzwerkspiele gleichzeitig.

    Das mit dem Verscherbeln von schon abgenudelten Spielen als „Geschenk“ ginge ja noch – was dann noch folgt, ist eine derartig dahingeschacherte Geschäftemacherei, dass es einen staunen lässt:

    • 30 Tage kostenlose PlayStation Plus-Mitgliedschaft für Nicht-PS Plus-Abonnenten
    • Bestehende PlayStation Plus-Abonnenten erhalten ein kostenloses, 60-tägiges Abonnement.
    • Bestehende Q Music Unlimited-Abonnenten erhalten ein kostenloses, 30-tägiges Abonnement.

    Dienste, die alle kostenpflichtig sind und nach dem „30 Tage kostenlos“ auch kostenpflichtig werden. Eine Probezeit als „Geschenk“ zu verkaufen, dahinter muss schon außergewöhnlich viel Chuzpe stecken und die bin ich eigentlich nur von Call-Center-Zombis und von Verkaufsdrohnen in der Fußgängerzone gewohnt, die mit „Geschenk-Abos“ von Tageszeitungen am Ende des Quartals noch verzweifelt versuchen, so die IVW-Zahlen in Ordnung zu bringen.

    Das „Identitätsschutzprogramm“.

    Den absoluten Gipfel der Geschmacklosigkeit erreicht man als Kunde, wenn man sich ein weiteres Ding anschaut, das Sony da wohl gerade zurechtbastelt und heute kurz mal eben so angekündigt hat: Ein „Identitätsschutzprogramm“. Hier will man den Dienst eines Dienstleisters anbieten, der im Internet nach „Identitätsmissbrauch“ des Kunden fahndet und den Kunden dann darüber informiert – wie auch immer das passieren soll. Dazu gibt es dann eine „Software zum Schutz der persönlichen Daten“, eine „eigene Hotline“ und „Unterstützung für Opfer von Identitätsmissbrauch“. Und dann auch noch eine „Versicherung zur Abdeckung der Kosten für die Identitätswiederherstellung nach einem Identitätsmissbrauch“. Wie schön: Ein neuer Name vielleicht?

    Also was will da Sony tatsächlich sagen? Dass man seinem eigenen PlayStation Network, das mal eben so 70 Millionen Kundendatensätze verschüttgehen lässt, nur soweit traut, dass man mit einem hierzulande weitgehend unbekannten Dienstleister einen Deal ausmacht, deren „Identitätsschutzlösungen“ zu vertreiben? 12 Monate Abo „schenken“, heute aber noch nicht zu wissen, was das eigentlich danach kosten soll? Und überhaupt: Mit welcher Nicht-Voodoo-Technik will man „Identitätsmissbrauch“ im Internet so zuverlässig erkennen können, dass ein Unternehmen maschinell ausgewertet entscheiden kann, ob ich nun Bücher kaufe oder nicht vielleicht ein Gauner? Und welchen Sinn soll das machen, wenn man doch eh dazu verdammt ist, die nächsten Monate eine Kreditkartenabrechnungen – eben wegen der Datenschlamperei von Sony – nochmal besonders gut anschauen zu müssen?

    Sorry, Sony, you failed. Und zwar auf ganzer Linie.

    Sicherheitsprobleme und ein wochenlanger Notfall-PSN-Shutdown – okay, lasse ich mir gefallen. Eine ziemlich konfuse Informationspolitik – geschenkt, ist mir persönlich alles nicht ganz so wichtig, immerhin läuft meine Kreditkarte im Laufe des Jahres aus und auch ohne PlayStation Network muss man im Internet nicht sehr lange suchen, um meinen Namen zu finden.

    Aber dann ein „Willkommensgeschenk“ in Form von weitgehend verfallenen Spielen und einer ziemlich ekelhaften Art und Weise, den Relaunch noch für Geschäftemacherei mit der Angst zu missbrauchen – das ist völlig daneben und eine Verhöhnung der Kundschaft, die sich auch heute noch darum sorgt, ob denn mit dem PSN-Hack nun Kreditkartendaten wirklich den Weg in die Freiheit gefunden haben oder nicht und möglicherweise Kundendatensätze von Minderjährigen nun im Internet kursieren oder eben nicht.

    Man hätte erwarten können, dass in den Köpfen der Verantwortlichen bei Sony etwas passiert wäre in den letzten Wochen. Man hätte. Man muss jedoch nicht.

  • *bork*

    Da liege ich so im Wohnzimmer auf dem Teppich vor dem Notebook (so denkt es sich am besten und deshalb liebe ich auch die Arbeit am Notebook so). Und dann höre ich ein leises Geräusch. Das stellt man sich am besten so vor wie eine leise vor sich hinklickernde 2,5-Zoll-Festplatte, also den Teilen, die in Notebooks oder in kleinen mobilen Festplatten verbaut werden. Nur: Es ist gar nicht die Festplatte meines Notebooks, die dieses Geräusch erzeugt, denn die Festplatte macht dieses Geräusch deutlich lauter. Und vor allem – Totschlagargument – ist das Geräusch auch dann noch präsent, nachdem ich im Laufe der Geräuschanalyse das Notebook testweise herunterfahre.

    Also, die Suche wird nun intensiviert, diesmal mit zugespitzten Ohren. Und das Geräusch kommt aus  der Richtung des Kaminofens. Genauer: Des Holzhaufens, das neben dem Kamin gestapelt ist. Ein genüssliches, zufriedenes Geknuspere. Da lebt etwas. Und zwar eine Horde Borkenkäfer. Die sich jetzt vorläufig draußen auf der Terrasse weiter um das Holz kümmern dürfen.

  • Zeitunfall auf N24.

    Da lief doch tatsächlich am 5. Mai im so genannten Nachrichtensender N24 in der damals laufenden Berichterstattung über die Tötung von Osama Bin Laden ein denkwürdige Geschichte ab. Moderator Mike Locher wollte offenbar in seiner Hintergrundberichterstattung über die Navy Seals sprechen und ließ das Signet der Truppe auf die Großbildleinwand einblenden. Nur dumm, dass es nicht das Signet der Navy Seals war:

    Das „Maquis Special Operations Seals Team VI“ hat zwar ein relativ ähnliches Signet, ist aber zur Gänze eine fiktive Truppe – aus der Fernsehserie Star Trek Voyager. Hätte, so stelle ich mir das sehr bildlich vor, der arme Praktikant, der mal eben im Internet nach einem passenden Signet suchen musste, eine Ahnung von Star Trek, wäre ihm der Phaser aufgefallen, auf dem der Adler im obigen Bildteil steht, und die drei Bat’leths, die im unteren Teil um den Totenkopf angeordnet sind.

    Immerhin, so das Magazin Stern, nimmt man bei N24 den Vorfall angeblich mit Humor. Bei dem nachrichtensenderähnlichen Himmelfahrtskommando, das N24 und auch der RTL-Ableger n-tv in meinen Augen N24 darstellen, vermutlich das einzig wirklich sinnvolle. Don’t call it news – it’s a desaster.

  • Nur für Dadaisten: The iKindle.

    Für einen Menschen, der Liebhaber von Sarkasmus und Ironie ist, ist der Weg zur Kunstsparte, pardon, der ANTI-Kunstsparte namens Dada nicht sehr weit. Nein, nicht nur nicht sehr weit, sondern eigentlich unumgänglich. Um Dada kommt man nicht herum, wenn man in der modernen Welt nicht von immer mehr von nützlichen oder gern unnützen Dingen kommentar- und reaktionslos überrannt werden will. Man kann, wie Marcel Duchamps, dann einfach ein Pissoir nehmen, bekritzeln und als „Fountain“ hinstellen oder wie Joseph Beuys eine Badewanne mit Fett, Pflaster und Mullbinden behängen, die dann von ahnungslosen Reinigungskräften verzweifelt gereinigt wird. Nicht das Objekt ist die Kunst und auch nicht der positiv stimmende „Aha!“-Effekt, sondern eher das „Ohgottogott!“

    Der schweizerische Verlag edition taberna kritika hat sich dieser Tradition angenommen und ein Readymade entwickelt, das in bester dadaistischer ANTI-Kunst-Tradition steht: Willkommen beim iKindle! Sieht aus wie eine Streichholzschachtel? Ach!

    Den iKindle gibt es übrigens auch, wie sollte es auch anders sein, bei Amazon.de zu kaufen. Hoffentlich verstehen die Jungs und Mädels dort den Spaß. 😉

  • E-Mail 2.0.

    (Gleich eine Vorwarnung an den geneigten Leser: Ein technischer, spezieller Artikel zu Google Apps und E-Mail-Migration. Darf man gern bis zum Ende lesen, wenn man sich dafür interessiert, muss man aber nicht, wenn nicht. ;-))

    Nachdem ich nach RSS-Reader, Kalender und Kontaktedatenbank alle mir wichtigen Organisationsdinge in die „Cloud“ bei Google eingebracht habe und das alles sogar zuverlässig mit dem iPhone synchronisiert, war es nun mehr als notwendig, dass das älteste Relikt meiner Online-Identität diesen Weg ebenfalls geht – die gute, alte E-Mail.

    Bis dato habe ich E-Mails per IMAP abgerufen, sowohl auf dem PC, als auch auf dem Notebook und dem iPhone. Das ist insofern praktisch und brauchbar, weil ich E-Mails nicht überall herunterladen muss, sondern quasi in die Mailbox hineinschauen kann. Wirklich heruntergeladen habe ich E-Mails traditionell immer nur am heimischen PC, auf dem ich dann alle ein- und ausgehenden E-Mails nach Jahrgängen archiviert. Technisch also alles kein Problem. Allerdings organisationstechnisch.Das Problem ist nämlich immer wieder, dass ich am Notebook auf ältere E-Mails zurückgreifen müsste, das aber nicht kann, weil die eben auf dem PC liegen. Sicherlich, ich kann den PC per Wake-on-LAN hochfahren, mich remote einloggen und das tun, was getan werden muss, aber es ist umständlich.

    Ein zusätzliches Thema bei einer Migration: Der Umfang meiner Mailarchive. Die gehen zurück bis 1997, enthalten rund 45.000 E-Mails und belegen knapp einen Gigabyte an Speicherplatz. Früher einmal war das eine Herausforderung, heute ist das eher eine Bürde. Denn 1 Gigabyte lässt sich in jeder modernen Festplatte bequem einbunkern, allerdings hat das Archivieren solcher E-Mail-Berge ganz andere Anforderungen: Lesbarkeit der Archive, Durchsuchbarkeit und vor allem Datensicherung. Ich schlenkere Mailarchive auf meiner normalen Festplatte herum, auf meiner NAS und sicherheitshalber nochmal auf einem externen Datenträger. Das ist alles schön und gut, aber im Cloud-Zeitalter einfach Käse.

    Google Apps als Lösung.

    Der Einsatz von Google Apps war schon seit langem eine Überlegung und wurde jetzt einfach dringend notwendig. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Google ist zuverlässig, Google ist flott, Google hat alle notwendigen Dienste und Google Apps kostet mich für meinen Bedarf nichts. Tatsächlich: Nichts. Denn Google Apps ist in der Basisfassung mit 10 (bis Ende der ersten Maiwoche noch 50) User-Accounts und jeweils 7 GB (anwachsendem) Speicherplatz kostenlos. Also: Tun!

    Die zentrale Entscheidung ist erst einmal, zwischen dem kostenpflichtigen „Google Apps for Business“ und dem einfachen „Google Apps“ zu unterscheiden. Der Link hier führt zur kostenlosen Version. Dort geht es dann mit einem Klick auf den Erste-Schritte-Buttons sogleich los.

    Neben den Kontaktdaten (das kann eine Firma sein, aber eben auch eine Einzelperson) sind vor allem zwei Dinge wichtig. Die Domain, unter der man später Mailadressen einrichten möchte und die Anlage eines neuen Google-Accounts. Es ist dabei tatsächlich ein neuer Google-Account notwendig, bestehende Google-Accounts können aus administrativen Gründen nicht benutzt werden. Und hier gibt es in vielen Fällen auch schon ein Problem, wenn nämlich die gewünschte Adresse für diesen neu einzurichtenden Google-Account schon für den bisherigen genutzt wird. Ist das der Fall, muss tatsächlich für den bisherigen Google Account eine andere Mailadresse gewählt werden, um die entsprechende Adresse dann für den neu einzurichtenden Google-Account zu nutzen.

    Exkurs: Ein Google-Account oder lieber zwei?

    Auch eine Sache, die man sich vorher überlegen muss: Nutzt man bereits Google-Dienste und möchte diese aus bestimmten Gründen weiterhin auf dem bisherigen Google-Account beibehalten (was Sinn machen kann, wenn man z.B. den Google-Apps-Account geschäftlich nutzen möchte), gibt es die Möglichkeit, sich mehrfach einloggen zu können. Aktiviert man diese Möglichkeit im bisherigen Google-Account, kann man sich demzufolge mit einem weiteren Google-Account einloggen und hat dann rechts oben im Browserfenster, dort wo die Mailadresse steht, mit der man aktuell eingeloggt ist, die Möglichkeit, schnell per Auswahl den anderen Account auszuwählen. Funktioniert nach meinem Test in vielen Google-Diensten, aber leider nicht in allen. Es macht also Sinn, sich ggf. tatsächlich über eine vollständige Migration der wichtigsten Dienste Gedanken zu machen, ganz unten gibt es einige Gedanken dazu.

    Das Dashboard.

    Zugegeben – wer es bisher gewohnt ist, dass Google-Dienste absolut einfach sind und ohne Denken funktionieren, der könnte bei Google Apps enttäuscht werden, denn es ist Mitarbeit gefragt. Benutzer müssen angelegt werden (natürlich nur, wenn man mehr als einen Benutzer einrichten möchte), und später muss für die Domain, die man für Mails nutzen möchte, auch die MX-Einträge geändert werden. Das ist nicht jedermanns Sache und die Google-Hilfe ist, sagen wir mal so, ausbaufähig. Der Hilfe-Assistent ist soweit brauchbar, allerdings muss man wissen, was man tut und das DNS sollte man auch kennen. Und leider muss man bei vielen Hilfe-Themen auf englischsprachige Artikel zurückgreifen, weil es an vielen Stellen keine deutsche Übersetzungen gibt.

    Ansonsten, wenn es um einen einzigen Benutzer geht, sind die Einstellungen soweit schon mal brauchbar.

    In Sachen Migration übrigens eine Empfehlung: Ruhig mal anfangen, sich in Google Apps umzuschauen, ohne gleich die eigene Domain auf Google Apps zu drehen. Das ist erst dann erforderlich, wenn man auch tatsächlich E-Mails dort live empfangen möchte. Zum Umschauen ist das noch nicht notwendig und auch noch nicht dann, wenn man Mailarchive importieren möchte. Und wer unbedingt schon mal den Empfang testen möchte, kann auf die segensreiche Möglichkeit der Test-Domain zurückgreifen, die Google Apps bei der Einrichtung automatisch anlegt (ist dann im Dashboard genau beschrieben).

    Mail in Google Apps.

    Wer bisher schon Google Mail genutzt hat, wird den Mail-Client kennen, denn es ist das Google-Mail-Frontend. Und Google Mail besitzt bekanntlicherweise auch eine Möglichkeit, per IMAP-Protokoll kontaktiert zu werden, so dass über diesen Weg auch bestehende Mailarchive importiert werden können (IMAP-Einstellungen gibt es in der Hilfe). Für die Outlook-Benutzer gibt es übrigens den angenehmen Nebeneffekt, dass es hier einen eigenen Importer gibt und auch der Import von PST-Postfachdateien funktioniert. Alle anderen Mailbenutzer müssen, wenn sie Mailarchive importieren möchten, den Weg über IMAP gehen.

    Der IMAP-Transfer funktioniert, ist allerdings langsam. Sehr langsam. Für rund 75 % meiner Mails – das sind bis jetzt rund 35.000 E-Mails – habe ich rund 10 Stunden gebraucht und es sei angemerkt, dass das nur rund 250 MB Datentransfer war! Der Import größere Mailarchive ist also eine sehr zeitintensive Geschichte und es macht Sinn, durchaus zu überlegen, ob man wirklich alle E-Mails importiert haben möchte.

    Ansonsten bietet IMAP alle Annehmlichkeiten, die man beim Archivieren haben kann, vor allem nämlich die Anlage von Unterordnern. Ich habe dazu im Archiv meines Postfaches einfach Unterordner mit der entsprechenden Jahreszahl angelegt und darin jeweils einen Ordner für Posteingang, Postausgang und jeweils für Mailinglisten. In die habe ich dann die entsprechenden Mails aus meinen Mailarchiven kopiert.

    Im Google-Mail-Frontend, das bekanntlicherweise nicht mit Ordnern, sondern mit so genannten Labels arbeitet, erscheinen diese Unterordner dann alle im Format „Archiv/(Jahreszahl)/Eingang“ und sind in der Label-Ansicht auch nicht verschachtelt, da Labels nicht verschachtelt werden können. Aus der Navigationsansicht bekommt man die vielen Labels übrigens problemlos ausgeblendet, dazu einfach den Link „Labels verwalten“ anklicken und ausblenden.

    Und noch eine Eigenart, die das Labeling mitbringt: Vorsicht mit der Möglichkeit, Mails mit mehreren Labeln zu versehen. Die erscheinen dann nämlich in der IMAP-Ansicht tatsächlich in den entsprechenden Ordnern mehrfach. Und auch Vorsicht mit E-Mails, die gar kein Label besitzen, wie sie normalerweise im Posteingang nach dem Empfang erscheinen. Die kann man zwar problemlos mit Labels versehen – nur wenn man das nicht macht, wird man sie, wenn man sie wegsortiert, kaum mehr finden, da Google Mail zwar eine Suchfunktion für Mails mit Labels bietet, dummerweise aber kein Suchkriterium kennt, um Mails zu finden, die kein Label tragen.

    Empfehlung meinerseits, von einem alten Backup-Hasen: Do not delete your Backup. Auch wenn der Import der Mailarchive funktioniert, sollte man seine lokalen Mailarchive nicht löschen. Vielleicht gefällt einem Google Apps nicht, vielleicht geht etwas beim Import schief, vielleicht löscht man aus Versehen ein Verzeichnis in der Cloud (was wirklich Datenverlust bedeutet) und da ist ein lokales Backup die beste und einzige Lebensversicherung. Ich habe es hiermit gesagt!

    Migration des Google Reader, Google Calendar und Google Contacts

    Bei der Migration von Google Diensten ist leider Handarbeit gefragt. Bei all diesen drei Diensten, die ich bisher einsetze, müssen die Inhalte jeweils im bisherigen Google-Account exportiert und im neuen Google-Account wieder importiert werden. Das ist insofern problemlos, allerdings gehen beim Google Reader die Trend-Informationen, die während der Nutzung des Google Readers entstehen, verloren, da diese nicht ex- bzw. importiert werden. Ärgerliches, kleines Manko.

    Beim Google Calendar gibt es zudem noch Pflegeaufwand, wenn in einem Konto noch zusätzliche Kalender abonniert sind oder gemeinsame Kalender mit anderen Benutzern geführt wird. Hier macht es Sinn, im alten Google-Account zunächst die Mailadresse des neuen Google-Accounts hinzuzufügen und sich dann mit dem neuen Google-Account einzuloggen, um die gemeinsamen Kalender auch dort verfügbar zu haben.

    Migration und externe Clients

    Was man bei der Anlage eines neuen Google-Accounts und einer eventuellen Migration von Diensten auch berücksichtigen muss: Überall, wo man Google-Dienste bisher verwendet hat, müssen nun die neuen Google-Account-Daten hinterlegt werden, also z.B. auf Smartphone, iPad etc. und dort dann auch in eventuelle Apps, die Google-Dienste nutzen. Funktioniert hier zwar alles weitgehend reibungslos, ist aber auch Zeitaufwand.

  • Werbeform „Twitter-Stream“.

    Wenn ich nicht ganz genau hingeschaut hätte, wäre es mir gar nicht aufgefallen. Hier wirbt tatsächlich jemand für seinen Twitter-Stream via Google AdWords. Das Ding ist hierbei ein Flash-Applet, das via Google AdWords verteilt wird und das bei der Anzeige dann den aktuellen Inhalt des Twitter-Streams nachlädt und die letzten Tweets dann rotieren lässt (hier nur der Screenshot):

    Gar nicht so dumm. Es hängt natürlich sehr von der Zielgruppe ab, ob verstanden wird, dass man hier einen Twitter-Stream abonnieren kann. Aber das ist bei Google AdWords nun wirklich kein Problem, denn die entsprechende Zielgruppe lässt sich per Keyword ja genau definieren. Und so stieß ich auf diese Anzeige dann auch bei TwitPic.

  • SPIEGEL-ePaper jetzt erst sonntags ab 8 Uhr.

    Leser der SPIEGEL-ePapers werden mit der Ausgabe Nr. 17 vom 23. April 2011 auf dem iPad mit der folgenden Meldung auf einer eingeschobenen Seite 1 begrüßt:

    Schade drum. Der Samstagabend war schon nach relativ kurzer Zeit der SPIEGEL-Abend geworden.

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