• Helle Nippel und Anal-Bleaching.

    Normalerweise bin ich hier in den Pforzheimer Online-Kreisen der Chef für die unappetitlicheren Dinge und das wirklich schon seit einigen Jahren. Und würde man jemanden hier fragen, wer denn am ehesten über „helle Nippel und Anal-Bleaching“ im Web schreibt, dann würde es nicht lange dauern, bis mein Name fällt. Meinen Status als Herr der Pforzheimer Online-Kanalisation habe ich mir hart und ausdauernd erarbeitet und eigentlich will ich mir diesen Titel nicht einfach so wieder wegnehmen lassen. Ein dahingehender Kampf wäre unerbittlich, ich kann in der Anwendung von Sarkasmus wirklich ganz schlimm werden.

    Ich muss aber leider mitteilen: Die obige Überschrift stammt nicht von mir. Ich habe mit helle Nippel und Anal-Bleaching nichts zu tun. Und ich habe sogar keine Ahnung, was mit hellen Nippeln und Anal-Bleaching gemeint ist. Aber dafür habe ich nun harte Konkurrenz hier in Pforzheim bekommen. Und dann auch gleich noch das Undankbarste, was mir passieren konnte: Die Pforzheimer Zeitung. Glaubstdunicht? Muhahaha … die untenstehende Überschrift ist anklickbar:

    Es ist aus. Ich kann nur noch hart lachen. Ich gebe mich geschlagen und gebe die Pforzheimer Online-Kanalisation völlig entwaffnet frei. Miriam, du bist meine Heldin, du darfst mein Kanalisationschef-Perlendiadem kampflos haben. Gegen helle Nippel und Anal-Bleaching komme ich nicht an, ich kann so einen Artikel nicht mehr mit einem sarkastischen Kommentar unterlegen. Ich habe fertig, ich huldige dir.

    Wir brauchen vielleicht doch das Leistungsschutzrecht, damit so Suchmaschinen wie Google zukünftig Lizenzgebühren zahlen müssen, um solche publizistischen Schätze aufführen zu dürfen. Was täten wir ohne sie?

  • Artikel von mir zu Obama 2012 bei der Heinrich-Böll-Stiftung.

    Der Vollständigkeit halber: Zum Thema Obama 2012 habe ich für die Heinrich-Böll-Stiftung einen Artikel namens „Dabei sein ist alles“ geschrieben, der vor einigen Tagen online auf der Website der Böll-Stiftung veröffentlicht wurde. Im großen und ganzen enthält der Artikel eine von mir stark eingekochte Fassung von dem, was ich hier im Laufe der letzten Monate zusammengetragen habe.

    Das Dossier der Böll-Stiftung zur US-Präsidentschaftswahl (auf der obigen Seite ganz unten) ist übrigens sehr lesenswert und enthält Analysen zur Wahl aus verschiedensten Perspektiven.

  • Router kaputt. Router kaputt?

    Mein Bloggerkollege Claus Malter klagte mir gerade auf Twitter sein Leid: Als Münchner war er auch vom Großen Stromausfall™ betroffen und danach war sein Router tot. Welchen neuen Router ich denn empfehlen würde (natürlich immer eine Fritzbox).

    Aber vor dem Kauf eines neuen Routers sollte man immer prüfen, ob denn tatsächlich der Router kaputt ist und nicht vielleicht nur das Netzteil. Das Netzteil praktisch aller gängigen DSL-Router ist ein einziger vergossener Block, aus China importiert und kaum mehr wert, als eine Handvoll Euro. Je billiger der Router, desto billiger das Netzteil und das einzige, was Netzteile in Deutschland nicht dürfen, ist explodieren. Alles andere traue ich den Billigbrühwürfeln aus Fernost problemlos zu, vor allem das jämmerliche Eingehen bei Stromspitzen im Stromnetz.

    Ist also der Router tot, dann versuche es erst einmal mit einem anderen Netzteil. Hat man einen guten Draht zum Verkäufer, schließt er den Router mal an ein neues Netzteil an, ansonsten kann man auch mal herumhören, ob im Bekanntenkreis jemand elektronisch versiert ist und ein Spannungsmessgerät besitzt (und auch bedienen kann). Damit lässt sich zuverlässig prüfen, ob das Netzteil des DSL-Routers auch tatsächlich noch das liefert, was aufgedruckt ist.

    Ist nur das Netzteil hinüber, braucht es logischerweise ein neues. Ein Originalnetzteil ist natürlich das einfachste, allerdings in der Regel auch das teuerste, denn Hersteller von elektronischen Geräten lassen sich ihr Ersatzteilzubehör üppigst bezahlen. Im Falle eines Netzteiles kann man aber durchaus auf einstellbare Universalnetzteile zurückgreifen, die es im Handel gibt. Vielleicht nicht unbedingt die Gerätschaften aus der Billigfraktion, denn die sind in der Regel genau so müllig, wie die OEM-Netzteile von billigen DSL-Routern und vor allem gern unstabilisiert. Sprich: Die Spannung und die Stromstärke variiert je nach Verbraucher und zieht der Verbraucher ordentlich Strom, fällt die Spannung, was mitunter dann dafür sorgt, dass der Verbraucher einfach aus geht.

    In Sachen Netzteile kann man sich dann auch sehr falsch beraten lassen. Wichtig sind nämlich eigentlich nur zwei Dinge:

    • Die Spannung, auf die das Netzteil herunterspannt (also z.B. 12 Volt),
    • der Stecker auf der Seite des heruntergespannten Stromes.

    Beim Stecker ist es meist so, dass für die meisten elektronischen Kleingeräte ein Rundstecker eingesetzt wird. Der sieht auf den ersten Blick immer gleich aus, den gibt es aber in zig Außen- und Innendurchmessern und dann auch noch in der Spezialität, dass es keine einheitliche Spezifikation darüber gibt, wer von Innen- und Außenleiter Plus und Minus ist. Man nimmt also am einfachsten das alte Netzteil zum Fachhändler mit, damit der das passende Ersatznetzteil finden kann oder schaut sich vorher den Aufkleber auf dem Netzteil sehr genau an und schreibt sich das auf, was das Netzteil herunterspannt (nicht sinnigerweise das, was das Netzteil von der normalen Haushaltssteckdose will, denn das wissen meist auch die dümmsten Verkäufer).

    Und woran du erkennst, ob ein Fachhändler taugt oder nicht: Er bewertet die Leistung des Netzteiles richtig.

    Wenn zum Beispiel auf dem Netzteil steht, dass es einen Ausgangsstrom mit 12 Volt Spannung und 1,2 Ampere Stromstärke liefert (das liest sich dann meist so: „12 V 1,2 A max.“), dann bedeutet der Wert der Stromstärke, dass dies die Obergrenze ist, nicht die Untergrenze.

    Sprich: Liefert das alte Netzteil bei 12 Volt eine Stromstärke von 2 Ampere maximal, dann ist ein Ersatznetzteil, das nur 1 Ampere maximal liefert, zu unterdimensioniert. Findet man in diesem Beispiel ein Ersatznetzteil mit einer Ausgangsleistung von meinetwegen 2,5 Ampere, dann kann man das problemlos nehmen und muss keine Angst haben, dass „zu viel Strom vom Netzteil kommt“. Der Wert der Stromstärke gibt nur das an, was das Netzteil maximal liefern kann, wenn der Verbraucher es auch vom Netzteil zieht. Braucht der Verbraucher weniger, als das Netzteil liefern kann, dann ist das Netzteil zwar genau genommen überdimensioniert, aber dem Netzteil ist das relativ egal.

    Und nein, ein überdimensioniertes Netzteil verbraucht auch nicht automatisch viel mehr Strom, wenn ein unterdimensionierter Verbraucher daran nuckelt. Es verbraucht genau den Strom, der eben auf der Ausgangsseite gebraucht wird (plus natürlich einem Verlust aufgrund der Umspannung).

  • CyanogenMod 10 auf dem Samsung Galaxy S2.

    Dass ich mich mit meinem Samsung Galaxy S2 auf das CyanogenMod-Eis gewagt habe, also einer so genannten Aftersales-Firmware, die nicht offiziell von Samsung gepflegt und auch nicht empfohlen wird, passierte aufgrund akuter Langeweile und Genervtheit auf die Art und Weise, wie Samsung für seine Smartphones Android pflegt.

    Zum einen dauert es gewaltig lange, bis Samsung die Android-Basis für seine Firmware aktualisiert. Für mein Galaxy S2 ist beispielsweise noch 4.0.4 aktuell, während es auf dem Markt bereits 4.1.2 und nun auch schon 4.2 gibt. Es ist fest damit zu rechnen, dass das kommende Update schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder auf eine alte Android-Basis setzen wird. Und interessanterweise interessiert das alles bei Samsung niemanden, auch nicht das Bugfixing, was den kleineren Android-Updates zugrunde liegt.

    Zum anderen pflegt Samsung bei seinen Firmware-Paketen eine typisch fernöstliche Kultur: Alles reinpacken und vorinstallieren, ohne Rücksicht auf Übersichtlichkeit. Das erste, was ich beim Starten meines Samsung Galaxy S2 im Mai 2011 dachte: Du liebe Zeit … die vorinstallierten Apps verteilten sich auf zwei Seiten des Launchers und genügend dieser vorinstallierten Software habe ich nicht ein einziges Mal gestartet. Dass man bei Samsung es mal so verstehen könnte, dass man Software optional zum Download anbietet und nicht von Hause aus die Smartphones zumüllt – unmöglich.

    CyanogenMod geht in seinen Firmware-Paketen da den minimalistischen Weg: So pures Android wie nur möglich, dafür jedoch auf Geschwindigkeit optimiert und von Hause aus offen, also mit Superuser-Rechten. Was man von CyanogenMod und von der Installation jeglicher Aftersales-Firmware andererseits nicht erwarten darf: Eine sehr einfache Installation. Alle Aftersales-Firmwares sind mehr oder weniger komplex zu installieren, zumindest beim ersten Mal. Denn tatsächlich muss man zunächst das Smartphone so „knacken“, dass es die Installation von alternativen Firmware-Paketen überhaupt erlaubt. Das macht man für gewöhnlich dadurch, in dem man den Bootloader manipuliert, also das Stück Software, das ein Smartphone nach dem Einschalten unmittelbar ausführt und damit das eigentliche Betriebssystem lädt. Praktisch alle Smartphones überprüfen im Bootloader während der Installation einer Firmware deren Echtheit und installieren von Hause aus logischerweise nur die eigene Firmware. Hat man einen modifizierten Bootloader auf das Smartphone installiert bekommen, dann ist der Weg zu alternativen Firmwares frei.

    Der Weg mit dem Samsung Galaxy S2 ist nicht sonderlich tricky, dauert aber zwei, drei Stündchen und erfordert zumindest ein paar Kenntnisse über Android und die Art und Weise, wie man per lokalem Computer Firmware einspielt. Und auch wenn die Installation von CyanogenMod eigentlich ziemlich sicher ist, muss man sich im Klaren darüber sein, dass nach der Installation einer alternativen Firmware der Hardware-Hersteller für gewöhnlich eventuelle Support- und Gewährleistungsansprüche ab diesem Zeitpunkt ablehnt. Zumindest ist der Rückweg zu einer Samsung-Firmware nicht gänzlich verbaut, wenngleich man dies dann zwingend an einem lokalen Computer initiieren muss.

    Nun gut, es gibt schlimmeres auf dieser Welt, denn der Gegenwert ist mehr als fair: CyanogenMod 10 basiert auf Android 4.1/4.2 und auf diesem Weg bekomme ich auf mein Smartphone sehr elegant ein praktisch natives Android installiert, gänzlich unbeladen im Gegensatz zu den völlig überladenen Samsung-Firmwares. Wer das wiederum nicht mag, bleibt besser bei Samsung-Firmwares, da die meiste Fremdsoftware in Samsung-Paketen nicht separat erhältlich ist bzw. dann kostenpflichtig ist. Das gilt insbesondere auch für den Samsung-eigenen App Store und auch für die Erweiterungen, die Samsung in seine Android-Firmwares einbaut (z.B. Samsung DIVE zum Lokalisieren eines geklauten Smartphones).

    Wer sich kundig machen möchte und vielleicht sogar mal CyanogenMod auf eigene Gefahr hin ausprobieren möchte, dem sei das CyanogenMod-Wiki empfohlen. Hier gibt es zu allen unterstützten Smartphones Installationsanleitungen, FAQ und Links zu Downloads. Ein Hinweis dazu: Stable-Downloads sind stabile Firmware-Versionen für den alltäglichen Gebrauch, Experimental-Downloads Firmware im Beta-Status zum Experimentieren und Nightlies absolute Experimentierfelder, die zwar weitgehend gut laufen, aber eben ausdrücklich auch im Alpha-Status sein können.

  • Obama 2012 – Mission erledigt.

    Ich glaube, einfacher und treffender kann man es kaum sagen, wie es am Mittwoch nach der US-Präsidentschaftswahl auf Twitter getan wurde:

    Solche Momente gehören zu den Sternstunden eines jeden Politikers und Wahlkampfteams. Und dass die Last des Wahlkampfes nun abgefallen ist, hat man sowohl Barack Obama bei seiner Rede am Wahlabend angesehen, also auch seinem Konkurrenten Mitt Romney. Eine tiefergehende politische Analyse erspare ich mir an dieser Stelle. Das machen andere Leute besser und auch schlechter, als ich. Bemitleidenswert sind da lediglich die Leute, die sich die Nacht mit ARD & ZDF angetan haben, denn eine so unglaublich schlechte und alberne Berichterstattung war im deutschen Fernsehen bisher selten.

    Die letzten Wochen und Tage.

    Im einem Wahlkampf ist erwartungsgemäß die Zeit kurz vor der Wahl die intensivste und mitunter auch die übelste. Die Wahlkampfteams rotieren, es kommen unzählige Meldungen und Beobachtungen herein, es müssen in sehr kurzer Zeit Entscheidungen und schnelle Strategien getroffen werden und in die laufende Kampagne eingespeist werden. Den Kandidaten geht es kaum besser, denn sie sind nicht einfach nur unterwegs, sondern sie sind in diesen heißen Wochen quasi nicht zu Hause.

    Im Falle des US-Präsidentschaftswahlkampfes war es absehbar, dass er in den letzten Wochen besonders schmutzig werden würde. Dass es beiden Kandidaten an vielen Stellen schwerfiel, die richtigen Argumente zu finden und man sich im Zweifelsfall dann darauf einschießt, den anderen Kandidaten in möglichst schlechtem Licht stehenzulassen, gehört zum Handwerkszeug von Wahlkämpfen und das ist sicherlich keine Erfindung der Neuzeit. Wahlkämpfe sind Showveranstaltungen und Prügeleien mit Worten. Man kann als Politiker darüber schimpfen und es kritisieren – wenn man der Gegenkandidat ist, bleibt kaum eine andere Wahl, als zu kontern.

    Tatsächlich war auch bei diesem Wahlkampf im Jahre 2012 absehbar, dass er gegen Ende des Wahlkampfes vornehmlich im Fernsehen in Werbespots geführt wurde. Das hat damit zu tun, dass die USA das Fernsehland schlechthin darstellen und Werbefernsehen eine sehr hohe Reichweite hat. Dazu kommt, dass Werbefernsehen ein recht effizientes und preisgünstiges Werbemedium darstellt. Dass es in diesem Wahlkampf wieder zu Rekorden in Sachen Quantität von Werbespots und in teilweise unterirdischer inhaltlicher Qualität, darüber diskutieren wir an dieser Stelle lieber mal nicht. Werbefernsehen ist ein sehr länderspezifisches Phänomen und was hier in Deutschland gutes Werbefernsehen ist, ist in anderen Ländern mitunter nicht lauffähig – und umgekehrt. US-Werbefernsehen ist mitunter derartig öde, dass es uns Europäern dabei die Füße einschlafen lässt. Bis auf einige, wenige Ausnahmen, die wir dann mitunter in YouTube sehen. Der Rest ist wirklich unanschaubar.

    Der Endspurt eines Wahlkampfes ist gekennzeichnet von zwei Motivationen: Die eigene Wählerschaft zur Wahl motivieren und die letzten Unentschlossenen überzeugen. Der letztere Punkt wird dabei gern überschätzt, denn tatsächlich entwickeln die meisten Wähler schon Wochen vorher eine Tendenz für einen Kandidaten bzw. eine Partei, die dann im Laufe der letzten Tage hin zur Wahl gefestigt wird (hierzu ist das Ann-Arbor-Modell eine sehr interessante Lektüre).

    Die Online-Kampagne kann beide Motivationen unterstützen: Zum einen ist die Wählermotivierung mit den bestehenden Partybuilder-Werkzeugen von Obama 2012 eine Sache, die sowieso schon seit Anfang an des Wahlkampfes zentral eingesetzt wird. Der Rest der Online-Kampagne wird dann, ich sage es mal plastisch, in den immer stärker aufkommenden Wind gedreht und ab einer gewissen Windgeschwindigkeit fährt die Flotte dann eben durch.

    Steuern lässt sich in den letzten Tagen kaum noch etwas – wohl aber können genau jetzt die Früchte geerntet werden, die im Laufe der letzten Monate gesät wurden. Eine komplette Übersicht über das Programm, eine vernünftige Auseinandersetzung mit dem Programm des Gegners und die Berichterstattung der letzten Wochen und Monate geben dem möglicherweise noch unentschlossenen Wähler das richtige Argumentationsmaterial mit – direkt, jederzeit und ohne verfälschende Meinungsbilder von Medien.

    Der Rückbau nach der Wahl.

    Zu einer guten Online-Strategie gehört auch das Danach und zwar unmittelbar nach der Wahl. In der Regel enden die meisten temporären Verträge mit bezahlten Wahlkampfmannschaften aus Kostengründen ziemlich zügig nach der Wahl, so dass nach der Wahl nur wenig Leute die Zeit haben, sich eine neue Strategie auszudenken. Also muss man diese Arbeit schon während dem Wahlkampf einplanen und das ist ein zwiespältiges Geschäft, weil eigentlich nur etwas für Wahlkampfleute mit harten Nerven.

    Unüblich ist diese Arbeit in der traditionellen Wahlkampfarbeit nicht. Beispielsweise müssen Zeitungsanzeigen mit dem Dank an die Wähler auch schon einige Tage vorher geplant, erstellt und an die Anzeigenabteilung des jeweiligen Verlages übergeben werden, damit sie pünktlich erscheinen können.

    Im Falle von Obama 2012 war der Rückbau relativ einfach und wirkungsvoll, denn auf der Website wurden einfach alle interaktiven Elemente weitgehend entfernt, während die Artikel des Wahlkampf-Blogs alle (soweit ich das sehen kann) online geblieben sind. Die Links auf die Frontalkampagnen wie das Truth Team sind verschwunden und nur noch in der Fußleiste zu finden. Man hat den Eindruck, dass man jetzt einmal tief durchatmet und zur Wahlkampfnachlese übergeht. Dankesschreiben, Dankesvideo (siehe unten), „warum das alles passiert ist“ – eher seichte Unterhaltung aus dem Abklingbecken.

    Ebenso bei Mitt Romney, bei dem der Rückbau aber weniger auffällt, weil seine Kampagnen-Website, plump gesagt, auch nicht ansatzweise je so aufgebaut wurde, wie die von Barack Obama. Mit Ausnahme eines groben Fehlers:

    Bizarres am Rande: Die Mitt-Romney-Gewinnerseite.

    Auch das Team Romney hatte offensichtlich eine Version der Kampagnen-Website für den Fall geplant, dass Mitt Romney die Wahl gewinnt. Und fatalerweise hat man den Fehler begangen, dass diese Website für einen kurzen Zeitraum von etwa fünf Minuten online gegangen ist. Man hat zwar schnell reagiert, aber fünf Minuten sind lange genug für Leute, die das sehen, schnell reagieren und Screenshots machen.

    Und deshalb gibt es von dieser Website einzigartige Screenshots, die einen – aus der Sicht des Verlierers – sehr bizarre Einblicke liefern: „Romney’s Transition Site“ im Blog Political Wire

    Da hat wirklich jemand eigentlich großartige Arbeit abgeliefert, nur dummerweise hat Mitt Romney die Wahl verloren und jemand hat für einen kurzen Moment nicht aufgepasst …

    Die Bedeutung des Online-Campaignings in der Nachbetrachtung.

    Um es in einfachen Worten zu sagen: Online-Campaigning ist wichtiger denn je, allerdings immer noch nicht so wichtig, als dass man mit einer Web-Kampagne problemlos jede Wahl gewinnt. Online-Campaigning ist allerdings, wie wir eben beim Partybuilder gesehen haben, auch keine Angelegenheit, die nur auf die öffentliche Kampagnen-Website oder die Facebook-Fanseite beschränkt ist. Hat man die notwendigen Geldmittel und ein eingespieltes bzw. einspielbares Wahlkampfteam, dann lassen sich hier sicherlich sehr anschauliche Online-Werkzeuge programmieren, mit denen eine Wähleransprache noch genauer kanalisiert werden kann (sofern der strenge, bundesdeutsche Datenschutz einem da kein Strich durch die Rechnung macht und man sich nicht hacken lässt).

    Ein paar Lehren lassen sich jedoch ohne weiteres auf jeden Online-Wahlkampf ziehen:

    • Eine fließende Kampagnen-Website lebt von drei Säulen: Programmatik, Kandiatenvorstellung, Berichterstattung. Alle drei Säulen sind miteinander verwoben, aber alle drei Säulen sind zwingend notwendig.
    • Eine Kampagnen-Website ist, ebenso wie der Wahlkampf selbst, keine One-Man-Show. Gibt es nur einen Maintainer, wird dieser in der Regel nicht mit Namen auftreten und dann schreiben die Inhalte „irgendjemand“ und schon ist der Kommunikationsweg von der Website zum Leser weitgehend unpersönlich. Die persönliche Ansprache von echten Menschen ist ein wichtiger Schlüssel im Internet.
    • Je näher die laufende Berichterstattung am Kandidaten ist, desto eher wird seine Kampagnen-Website zu einem regelmäßig besuchten Medium. Nicht der Prospekt und der Flyer sind die zentralen Werkzeuge mehr, sondern die Kampagnen-Website ist es. Die ist den ganzen Wahlkampf über da, jederzeit zu erreichen, immer viel aktueller (wenn denn gepflegt) und ohne Papier und Druckfarbe billiger in der Verteilung. Also folgt: Zwar immer noch Papier bedrucken, aber die Kampagnen-Website deutlicher, viel deutlicher auf dem Schild führen. In jeder Zeitungsanzeige, in jedem Werbespot, in jedem Flyer, auf jedem Plakat, bei jedem Gespräch: Der URL der Kampagnen-Website muss so geläufig sein, wie der Name des Kandidaten und in der persönlichen Kommunikation muss zum Abschluss immer der Hinweis erfolgen, dass man, wenn man nähere Informationen sucht, einfach die Kampagnen-Website anschauen muss. Und wenn die einladend ist und informiert, dann kommt der Interessent und potentielle Wähler wieder.
    • Experimentieren, authentisch sein, Dinge ausprobieren, optimistisch blicken, freundlich schreiben, Aufmerksamkeit bekunden, auf Meinung reagieren und Kommentare annehmen. Man kann so viel in einer lebendigen Online-Kommunikation machen, wenn man sich für einen Moment auf das Medium einstellt und darauf hört, was man dort liest. Das Web ist ein Zug, den man am besten dann versteht, wenn man in ihn einsteigt und sich dort mit den Passagieren unterhält. Steht man nur am Bahnhof, ist man für die Passagiere eines vorbeifahrenden Zuges nur eine Sammlung von Zinnsoldaten.

    Der Rausschmeißer.

    Für ein Wahlkampfteam ist das Wahlkampfende eine harte Erfahrung. Du machst wochen- und monatelang Kampagne, bist von morgens bis abends in Gedanken im Wahlkampfmodus und auf den Kandidaten fixiert. Dann kommt die Wahl, dann kommen das Bangen beim Warten auf das Ergebnis und dann wird gefeiert oder die Wunden geleckt. Und dann kommt – nichts. Von Hundert auf Null in praktisch null Sekunden. Eine schwer beschreibliche Erfahrung, die man gemacht haben muss, um zu verstehen, was die Psychologie dahinter ist.

    Das habe ich in einigen Wahlkämpfen ebenso erlebt und erlebe das in einem sehr kleinen Maße auch gerade in Sachen Barack Obama. Die letzten Wochen war ich ja ständig in irgendeiner Form bei der Obama-2012-Kampagne als ganz weit entfernter Beobachter und tatsächlich haben mich viele Aktivitäten und Minikampagnen mitreißen lassen, zumindest mal die Dinge so zu verstehen, wie sie vor Ort wohl auch wirken.

    Eines sei an dieser Stelle deshalb erwähnt: Der Dank von Barack Obama an sein Wahlkampfteam. Dieses Stückchen Video sollte wohl den Eindruck machen, es sei spontan aufgezeichnet worden, ist es aber sicher nicht, da es aus mehreren Perspektiven aufgenommen wurde und Barack Obama auch sehr sorgsam vor zwei seiner Kampagnenplakate positioniert wurde. Dennoch sind seine Emotionen sehr sicher nicht gespielt und ein schöner Abschluss:

    Das war es auch weitgehend mit meinem Obama-2012-Dossier. Die bisherigen Artikel bleiben natürlich alle online und ich werde mir in Zukunft immer wieder einmal ein paar Aspekte aus dem Online-Campaigning des US-Präsidenten Barack Obama herausnehmen und darüber schreiben.


    Alle Teile meines Dossiers zu Obama 2012 unter dem Stichwort „Obama 2012“.

  • Angebot in Sachen Gastartikel, das nicht abgelehnt werden kann.

    In diesem Blog hier schreibe ich, sonst eher niemand. Und wie jeder Blogger in der B-Kategorie (von der Besucherzahl aus gesehen), bekomme ich jeden Tag Angebote für Gastartikel paketweise. Darunter teilweise recht ahnungslose Angebote, in denen SEO-Jünger von vorneherein Geld anbieten, dann aber auch dreiste und schlicht unverschämte Angebote, in denen der potentielle Auftraggeber einen Backlink in Aussicht stellt oder die Teilnahme an einem Gewinnspiel verspricht. Ein Angebot der letzten Kategorie kam heute, den Namen der Dame und Ihres Arbeitgebers habe ich aus rechtlichen Gründen entfernt:

    Hallo Herr Karadeniz,

    mein Name ist Mxxxxxxxx und ich arbeite für xxxxxxxx.de, der Plattform zum online Essen bestellen. xxxxxxxx ermöglicht es mit über 6.000 Restaurants in ca. 1.000 deutschen Städten, hungrigen Kunden innerhalb weniger Minuten Essen online zu bestellen und direkt nach Hause liefern zu lassen. 

    Neben unserer Internetpräsenz bieten wir unseren Kunden aber auch die Möglichkeit, mit Apps von unterwegs aus Essen zu bestellen. Als einzige Essens-Bestell-Plattform hat xxxxxxxx Apps für alle Devices bzw. Betriebssysteme (iPhone, iPad, Windows Phone und Samsung) entwickelt. Zum Release unserer iPad App gibt es für unserer User ein tolles Gewinnspiel: Es gibt ein Device seiner Wahl (iPad 3, iPhone 5, Samsung Galaxy S3 oder Nokia Lumia 820) sowie eine Jahres-Flatrate für Bestellungen bei xxxxxxxx zu gewinnen.

    In diesem Zusammenhang bin auf Ihre Seite blog.netplanet.org aufmerksam geworden und möchte Ihnen gern eine Zusammenarbeit vorschlagen. Dabei denke ich an eine Berichterstattung bzw. einen Gastartikel über xxxxxxxx und unsere App-Vielfalt sowie das Gewinnspiel, der sicher gut zu Ihrer Seite passen würde und interessant für Ihre Leser ist. Dieser Artikel könnte evtl. auch als ein Test unserer Apps geschrieben sein. Gern kann ich Ihnen auch einen passenden Artikel zur Verfügung stellen. 

    Gern können Sie dann ebenfalls einen Gastartikel auf einem unserer Blogs (z.B. xxxxxxxxx.de) veröffentlichen.

    Bitte lassen Sie mich doch wissen, ob dies interessant für Sie sein könnte. Kontaktieren Sie mich gern auch bei Fragen oder anderen Vorschlägen.

    Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.

    Beste Grüße,
    Mxxxxxxxx

    Meine Replik darauf erfolgt als Angebot. Der Ton mag harsch klingen, was sicherlich auch daran liegt, dass ich zum Zeitpunkt des Schreibens einfach pappsatt war:

    Hallo Frau xxxxx,

    vielen Dank für Ihre E-Mail.

    Wie Sie sich sicherlich denken können (Sie haben ja mein Blog nicht ohne Grund gefunden), bekomme ich tagtäglich eine Reihe von Angeboten für das Veröffentlichen von mehr oder weniger interessanten Gastartikeln zum Zwecke des Positionierens von Backlinks auf Weblogs, die gut in den gängigen Suchmaschinen geführt werden.

    Ich muss allerdings zugeben, dass mir das Angebot von Ihnen bzw. von xxxxxxxx.de fast so unangenehm aufstößt, wie eine handelsübliche Lieferpizza. Glauben Sie tatsächlich, dass ich so unterbelichtet bin, mein Blog mit meinem uniquen Content dafür zur Verfügung stellen, dass unglaublich hippe Startups darin herumwerben können und mich dann mit der Teilnahme an einem „Gewinnspiel“ abspeisen dürfen? Funktioniert diese Masche im Gegenzug auch bei der Lieferpizzeria um die Ecke, wenn diese bei Ihnen geführt werden möchte?

    Nein, diese Masche funktioniert nicht, zumindest nicht bei mir. Und da ich mich nicht von Gewinnspielteilnahmen ernähren kann und auch gern auf eine Lieferpizza-Vollversorgung verzichte, gibt es bei mir das Veröffentlichen von Gastartikeln gegen harte Währung, nämlich gegen Euro. Und das sieht folgendermaßen aus:

    Zugelieferter, fehlerbereinigter Gastartikel
    (max. 1000 Zeichen inkl. Leerschritten, ein Link)     249,00 EUR

    Im Falle von xxxxxxxx.de kommen ein paar weitere Posten hinzu:

    Dreistigkeitsaufschlag (+50 %)                      + 124,50 EUR
    Frechheitsbonus (+50 %)                             + 124,50 EUR
    Operative Dateneingabe in das EDV-System            + 135,00 EUR
    Lektorat                                            + 100,00 EUR
    HTTP-Transportpauschale                             + 100,00 EUR
    Bearbeitungsgebühr                                  +  40,00 EUR
    Novemberzulage                                      +   5,00 EUR

    Macht ein Zwischenbetrag von 878,00 EUR. Hierzu kommt die gesetzliche Mehrwertsteuer i.H.v. 19 %, so dass sich ein Gesamtbetrag von 1.044,22 EUR ergibt. An dieses Angebot sehe ich mich bis einschließlich 15. November 2012 gebunden.

    Ein Gastartikel muss vollständig mit obigen Parametern geliefert werden und wird eingehend geprüft. Eine Veröffentlichung erfolgt vorbehaltlich einer Prüfung auf die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und einer eventuell strafrechtlichen Relevanz, zudem darf im Gastartikel keinerlei Bezug auf das Blog und auf den/die Autor(en) genommen werden. Ein sachlicher Ton ohne werbeübliche Tonalität und ohne den übermäßigen Einsatz von Satzzeichen wird vorausgesetzt. Eine unkommentierte Ablehnung des Gastartikels ist ausdrücklich vorbehalten; es liegt im Ermessen des Interessenten, eine überarbeitete Version seines Gastartikels einzureichen.

    Die Veröffentlichung erfolgt grundsätzlich als normaler Blogartikel ohne zeitliche Beschränkung. Da die Themenfindung des Blogs unabhängig durch den/die Autor(en) erfolgt, kann keine Gewährleistung für das inhaltliche Umfeld zum veröffentlichten Gastartikel gegeben werden. Eine Exklusivität auf den inhaltlichen Charakter wird ausdrücklich nicht eingeräumt.

    Der Einsatz von Grafiken, Tondateien, Videosequenzen, interaktiven Elementen (mit Ausnahme eines Links), eigenen Formatvorlagen und Scripten in jeglicher Programmiersprache ist verboten. In Sachen Zeichenformatierung ist das Setzen von Text in Kursiv und Fett gestattet, sofern so formatierter Text nicht mehr als 10 % des Gastartikels auszeichnet. Weitere Formatierungen, insbesondere das Unter- und Durchstreichen von Text, ist nicht möglich.

    Eine Auftragserteilung beginnt mit der Übersendung eines Entwurfs des Gastartikels. Nach Eingangsprüfung und einer verbindlichen Veröffentlichungszusage erfolgt die Rechnungsstellung, der Rechnungsbetrag ist danach innerhalb von 14 Tagen per Vorkasse zu bezahlen. Nach Betragseingang erfolgt umgehend die Erfüllung der Veröffentlichungszusage.

    Über eine Auftragserteilung würde ich mich eher nicht freuen und verzichte vorsorglich auch auf die Teilnahme an irgendwelchen Gewinnspielen, „Lieferflatrates“, Rundreisen oder Heizdeckenlieferungen und wünsche, dass Sie, wenn Sie mein Angebot nicht annehmen, meine Kontaktdaten unwiderruflich aus Ihren Unterlagen entfernen. Auf den Hinweis auf die datenschutzrechtlichen Grundlagen dieser Aufforderung verzichte ich mit Ihrer implizierten Zustimmung.

    Beste Grüße aus Pforzheim,
    Besim Karadeniz

    Ich gebe zu, die Preisgestaltung ist zum Zwecke einer Auftragsabwehr kalkuliert. Das spornt viele Interessenten zwar gerade dazu an, einen Auftrag dann erst recht zu erteilen, aber das gehört zum Geschäftsrisiko.

  • Long Tail in Sachen Krimiauflösung im Fernsehen.

    Hier im Blog gibt es einige Evergreen-Artikel. Dazu gehören die Artikel, in denen beschrieben ist, wie dem iPhone die Synchronisation mit dem Google Kalender und Adressbuch beizubringen ist, die allein weit über 50 % der Suchanfragen für sich beanspruchen. Gleich danach kommt aber ein Artikel, der anfangs praktisch gar keine Relevanz hatte: Der Artikel mit der Lösung der ersten Staffel der dänischen Krimiserie Forbrydelsen, in Deutschland bekannt unter dem Namen „Kommissarin Lund“. Das liegt vor allem daran, dass Forbrydelsen zu den skandinavischen Krimiserien gehört, die sehr komplex daherkommen. Immerhin dauert die erste Staffel, die im Original aus 20 Folgen besteht, schlappe 1.100 Minuten. Wohlgemerkt: Die Staffel ist ein einziger Fall mit mehreren, ineinander verwobenen Geschichtssträngen. Die komplexe Geschichte führt dazu, dass die Auflösung ebenfalls komplex ist. Zudem überschlagen sich in der letzten Folge die Ereignisse dermaßen, dass ich damals nach der Erstausstrahlung im ZDF die Auflösung nochmal komplett gebloggt habe.

    So ein Artikel, der ein sehr spezifisches Thema behandelt aber prinzipiell dauerhaft interessant ist, ist ein klassischer Fall für das Long-Tail-Phänomen. Kurze, relativ hohe Peaks umrahmen ein Thema, das die meiste Zeit jedoch kaum von Interesse ist. Und die kurzen Peaks sehen aus Sicht des Webstatistikprogramms Piwik, das mein Weblog permanent untersucht, folgendermaßen aus (Klick für die Großansicht):

    Beachtet werden muss zunächst, dass die Statistikauswertung erst ab dem 1. April 2012 beginnt. Das normale, tägliche Grundrauschen bewegt sich zwischen 0 und 8 Seitenabrufen, die auf diesem Blog-Artikel landen, allesamt mit Begrifflichkeiten um „kommissarin lund“ etc. Auffallend sind zwei dicke Ausreißer, genau am 17. August 2012 mit 89 Abrufen und am 1. September 2012 mit 125 Abrufen. Ferner noch der 24. September mit 21 und der 21. Oktober mit 16 Seitenabrufen.

    Und das hat seine genau definierbaren Gründe, denn in diesen Zeiträumen wurde die erste Staffel von Forbrydelsen laut fernsehserien.de im deutschsprachigen Raum im Fernsehen auf arte wiederholt:

    • Am Donnerstag, 16. und Freitag, 17. August die Folgen 1 bis 6
    • Am Donnerstag, 23. und Freitag, 24. August die Folgen 7 bis 13
    • Am Donnerstag, 30. und Freitag, 31. August die Folgen 14 bis 20

    Und mit diesen Informationen passen die Peaks nun auch. Die Anfragenspitze am 17. August passt zum ersten Block der Folgen 1 bis 6, weil die letzte Folge noch am 17. August um 23:10 Uhr endete und sich dann genügend Zuschauer im Web auf die Suche nach der Lösung machten. Der zweite Block der Folgen 7 bis 13 fällt nicht besonders groß auf, dafür jedoch der dritte Block der Folgen 14 bis 20. Und dass der Peak dieses dritten Blocks erst am 1. September zu messen ist, liegt daran, dass das Ende der letzten Folge an diesem Tag um 0:10 Uhr lag und damit im nächsten Tag.

    Von den Besuchern, die in den Peak-Zeiten aufgrund der Suche nach der Lösung auf das Blog kamen, habe ich allerdings verhältnismäßig wenig, was in der folgenden Auswertung, ebenfalls aus Piwik, ersichtlich ist:

    Dort ist auf der linken Seite eingeblendet, mit welchen hauptsächlichen Begrifflichkeiten in dem gesamten Zeitraum der vergangenen Monate die Besucher von Suchmaschinen aus auf den Artikel gekommen sind. Auf der rechten Seite eingeblendet ist der Weg, den die Besucher auf meinem Blog dann danach gegangen sind. In der Mitte der Grafik findet sich die eigentliche Auswertung.

    Im Klartext interpretiert bedeutet das, dass die insgesamt 1.347 Seitenabrufe von 993 Suchmaschinenanfragen initiiert wurden und 1.193 dieser Seitenabrufe auch direkt nach dem Lesen des Artikels wieder zum Ausstieg führten. Nur 35 Anfragen führten zu weiteren Seitenabrufen im Blog – eine Ausstiegsrate von fast 89 %, das allerdings bei diesem sehr spezifischen Spezialthema so auch zu erwarten ist.

  • Im Kino: James Bond – Skyfall.

    Alles wird wieder gut, um mal gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Das Ende von „Skyfall“, dem neuesten James-Bond-Film, wieder mit Daniel Craig in der Hauptrolle, rückt einiges aus der Saga von James Bond wieder da hin, wo es einmal war: Miss Moneypenny im Vorzimmer, einem eher griesgrämigen M, der in seinem alten Büro mit der lederbeschlagenen Tür sitzt und so tut, als sei die letzten 50 Jahre zwischen Heute und dem ersten James-Bond-Film nur wenig passiert. Man hätte sich gewünscht, dass man zwar zu den Wurzeln zurückfindet, aber einen vernünftigen Mittelweg zwischen Altem und Neuem finden kann. Aber jammern wir lieber nicht. Immerhin sinkt in „Skyfall“ keine Titanic und kein Agent Smith bricht aus der Matrix aus. Das hätte mich nämlich alles nach dem letzten Bond-Film auch nicht mehr gewundert.

    In den 143 Minuten zwischen Anfang und Ende bemüht man sich sehr, aus den Fehlern des letzten Bond-Films „A Quantum Solace“ zu lernen. Endlich wieder eine schöne Story (auch wenn diese quasi ein betriebsinternes Mobbing im MI6 zur Ursache hat), die dem brillanten Daniel Craig gerecht wird, endlich wieder Sex, endlich wieder ein Wodka-Martini, endlich wieder der völlig übertriebene Kult um Bonds Kanone und endlich wieder ein charismatischer Bösewicht, der leider viel zu kurz kam. Bösewicht Raoul Silva, der vom genialen Schauspieler Javier Bardem gespielt wird, ist eigentlich ein sympathischer Antiheld der Enterprise-Klasse, dem man zutrauen könnte, lachend, grinsend und feixend die Galaxie zu sprengen, natürlich untermalt von harter Rockmusik.

    Okay, die Versuche, im Film auf die Kindheit von James Bond anzuspielen, misslingen Regisseur Sam Mendes allesamt. Dass es zwischen den einzelnen Spielstätten und aufeinander aufbauenden Microgeschichten in Sachen Continuity hapert … geschenkt. Immerhin wird in „Skyfall“, wie immer in solchen Fällen, wenn das Drehbuch klemmt, James Bond ins Bett gesteckt. Oder von einer Frau (im Gesicht) rasiert. Oder er steigt einer 5-Minuten-Bekanntschaft einfach mal in die Wanne.

    Dennoch ist, wenn man sowas über einen James-Bond-Film überhaupt sagen kann, der Film stimmig. Der Film besteht nicht gänzlich aus hektischen Actionszenen, sondern gibt sich Zeit für Details und Farben. Den Job eines Snipers lässt sich, wenn man es nur möchte, fast schon ästhetisch fotografieren und das war in einem James-Bond-Film auch dringend mal wieder nötig. Vielleicht aber in einem nächsten James Bond die bösewichtigen Charaktere etwas stärker ausmalen? Zeit ist ja nun wirklich da.

    Was leider floppt, ist die Musik. Okay, das Titellied von Adele kommt in guter Bond-Tradition daher und ist mit einer Tiefe gesegnet, die ungefähr den letzten zehn Bond-Titelliedern fehlte. Dennoch ist er einfach nicht mutig, so wie vieles im Film zwar solide ist, aber einfach nicht innovativ und selbstvertraut. Unter dem Aspekt der gehobenen Langeweile geht auch das Intro durch den Kopf – der ist, obwohl gut gemacht, einfach wieder schnell vergessen und kann sich mit dem vorläufig letzten Mega-Intro aus „Casino Royale“ nicht messen. Eine unschöne Parallele zu „Casino Royale“ gibt es aber hier auch: Das Titellied von Adele findet sich nicht auf dem offiziellen Soundtrack. Diese Schweinerei zieht wirklich überhaupt nicht, denn woher soll ein Bond-Fan, der vielleicht in ein paar Jahren den Soundtrack als CD kauft, dann die Maxi-Single mit dem Titellied von Adele finden? Bescheuert.

    Dennoch: Sehenswert! „Skyfall“ schneidet buchstäblich inzwischen alte und floppende Zöpfe radikal ab und führt James Bond in eine neue Zukunft. Möglicherweise wird die sehr von der Vergangenheit der Bond-Saga geprägt sein, aber das gibt immerhin James Bond zukünftig wieder die Gelegenheit, sich wieder selbst zu finden. Gern auch wieder mit Daniel Craig. Und über den wirklich überhaupt nicht brauchbaren Q-Verschnitt können wir dann auch hinwegsehen.

  • Obama 2012 – Emotionen im Wahlkampf.

    Wer auf der Website der Obama-2012-Campagne ganz nach unten scrollt, findet am Ende jeder Seite eine Widmung:

    Die Widmung ist zwar mit einem Link unterlegt, die auf eine eigene Seite der Obama-Kampagnenwebsite führt und auf der offensichtlich wird, dass dieser Alex Okrent offensichtlich verstorben ist und in Absprache mit der Familie von Okrent Spenden für die Obama-Kampagne gesammelt werden sollen, anstatt dass mit diesem Geld Blumen und/oder ähnliche Beleidsbezeugungen gekauft würden. Nähere Informationen zu Alex Okrent finden sich hier (leider) nicht, sondern finden sich an anderen Stellen, zum Beispiel auf der Online-Nachrichtenplattform Huffington Post (übrigens die Nachrichtenplattform, die 2008 mit der Obama-Kampagne stark kooperierte) und auf der Website der Zeitung USA Today.

    Alex Okrent war Mitarbeiter diverser Obama-Kampagnen. Im Jahre 2004 zu Obamas Senatskandidatur, 2008 und 2012 bei seiner ersten US-Präsidentschaftskandidatur. Der 29 Jahre alte Okrent starb am 13. Juli 2012 im Krankenhaus, nachdem er im Headquarter der Obama-Kampagne in Chicago kollabierte und nicht mehr wiederbelebt werden konnte.

    Nun gehören Tode zum Leben dazu und die Frage ist immer, wie man damit umgeht. Es einfach zu verschweigen, ist verhältnismäßig einfach, allerdings nicht sehr angemessen, gerade nicht in Wahlkämpfen, die immer von vielen Menschen gemacht werden und jeder einzelne hierbei wichtig ist. Zwar war Okrent als Medienmanager ein eher kleines Rädchen in der großen Maschinerie, aber das zählt in so einer Situation nicht.

    Der Weg der Kampagnenleitung war daher ein sehr direkter, nämlich zunächst eine offizielle Pressemitteilung über die offiziellen Kanäle und Presseverteiler. Diese Nachrichten führten an einer ganz anderen Stelle ebenfalls zu einer Kondolenz, nämlich ausgerechnet bei Obamas Gegenkandidaten Mitt Romney, über dessen Twitter-Stream kurz darauf ein Tweet geschrieben wurde:

    Die Reaktion auf diesen Tweet folgte sogleich, immerhin auf dem Twitter-Stream von Obamas Kampagnenleiter David Axelrod:

    Schöne Geste. Ist zwar alles Wahlkampf, aber man kann, wie man sieht, auch in einem sehr harten Wahlkampf einen kurzen Moment Zeit finden und sehr menschliche Gesten sehr öffentlich austauschen.


    Alle Teile meines Dossiers zu Obama 2012 unter dem Stichwort „Obama 2012“.

  • Obama 2012 – Ein paar externe Links.

    Den Obama-2012- bzw. den US-Präsidentschaftswahlkampf im Internet beobachte nicht nur ich, sondern auch andere Leute. Auf drei interessante Links möchte ich an dieser Stelle verweisen, die andere Aspekte im Online-Campaigning sehr detailiert beleuchten:

    Eigene Links gefunden? Her damit und reinschreiben als Kommentar zu diesem Artikel!


    Alle Teile meines Dossiers zu Obama 2012 unter dem Stichwort „Obama 2012“.

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