• Das Ende des Google Readers.

    Voraussichtlich am 1. Juli wird ein guter Freund sterben. Drastische Wortwahl, aber der Google Reader ist so ein guter Freund des Hauses, mit dem ich seit mehreren Jahren mehrmals täglich rund 200 RSS-Feeds überfliege und eine ganze Reihe von Blogs und Nachrichtenseiten im Auge behalte, ob nun zu Hause am Tablet, im Büro am PC oder auf dem Smartphone. Der Google Reader ist überall mein Lieblingswerkzeug und Quell jeglichen Nachrichtenkonsums. Und genau genommen war es der Google Reader, der mich dazu überredet hat, überhaupt mal einen Google Account anzulegen.

    Nun soll also laut Google zum 1. Juli 2013 Schluß sein. Man trenne sich regelmäßig von wenig genutzten und „wenig profitablen“ Diensten und da man beim Google Reader schon vor Monaten darüber munkelte, dass sein Ende früher oder später kommen wird, ist es jetzt also soweit.

    Ob es Profitdenken ist, mag dahingestellt sein, ich halte es für eine Notlüge. RSS-Syndication ist für niemanden profitabel, allerdings für eine Suchmaschine noch ein sehr naheliegendes Werkzeug zur Auswertung. Mit keinem anderen Werkzeug lässt sich nämlich das Leseverhalten so genau einschätzen, wie mit einem serverbasierten RSS-Reader. Zudem, und das ist etwas böse dahergesagt, ist der Google Reader nun nicht wirklich ein Google-Dienst gewesen, der regelmäßig durch Innovationen glänzte, so dass der Personalaufwand wohl von Anfang an eher überschaubar war. Pleitegehen würde Google also eher nicht, wenn sie den Google Reader einfach weiterführen würden.

    Vermutlich geht die Einstellung des Google Readers eher in die Richtung zu Google+ und die Einladung, das RSS-Lesen und den Nachrichtenkonsum eher von hier aus zu starten. Das ist leider auch heute noch eine Nullnummer, da Google+ vieles ist, aber eben keine Nachrichtenquelle. Die Diskussion mag hier der Schwerpunkt sein (höre ich zumindest so, Google+ ist für mich immer noch ein Sonderling, der vor allem durch regelmäßig unmögliches Seitendesign glänzt), aber RSS und Nachrichten brauche ich schnell, zum Überfliegen und per Knopfdruck. Beim Schauen von Fernsehnachrichten will ich auch primär die Nachrichten sehen und nicht darüber diskutieren.

    Die andere Seite des Endes des Google Reader.

    Dass Feeds lesen nur von einer Minderheit von Onlinern zum Tagesgeschäft gehört, ist nachvollziehbar. Gut, nicht mein Problem, wenn sich jemand nicht oder nicht effizient informieren will, denn z.B. private Blogs surfe ich so gut wie nie „richtig“ an, sondern lese hier per RSS mit. Ich bin auch so ketzerisch und behaupte, dass ohne das Lesen von RSS-Feeds ein regelmäßiges Lesen von privaten Blogs völlig uninteressant ist, weil der Aufwand des Besuchens oft nicht im Verhältnis zur inhaltlichen Qualität steht (da schließe ich mich ein).

    Genau das könnte aber das andere, viel größere Problem werden, das mit dem Ende des Google Readers droht. Von den aktuell 120 RSS-Abonnenten, die mein Blog per Google Reader lesen, werden die allermeisten mein Blog unter „ferner lief“ mitlesen und wenn von diesen 120 Lesern die Hälfte nach dem Ende des Google Readers keine Feeds mehr lesen, sind das schlappe 60 Abonnenten weniger. Mir kann das als Privatblogger ohne jeglichen Anspruch herzlich egal sein, aber Blogger, die aus welchen Gründen auch immer einen höheren Anspruch haben, werden darunter leiden.

    Und ebenso werden viele Corporate Blogs leiden, die man eigentlich ebenfalls selten besucht, aber eben gern mitliest. Und das dürfte für den ein oder anderen Verantwortlichen noch mehr zu einer möglichen Entscheidung führen, das „Blog-Geraffel“ zu beenden, wenn „eh keiner mitliest“.

    Das Ende von Diensten heute oder morgen.

    Sicherlich – eigentlich stehen solche Applikationsdienste wie der Google Reader im krassen Gegensatz zu dem, was das Web eigentlich ausmacht. Das Web ist für jeden im Internet erreichbar und wenn Google ausfällt, dann fällt eben Google aus und nicht gleich das ganze Internet (auch wenn es für den ein oder anderen da keinen großen Unterschied gibt). Und eigentlich bin ich ein Verfechter des Freien, des offenen Webs.

    Das zeigt letztendlich auch genau dieses Ende: Effizienz, Information, Diskussion, Beteiligung, Bestätigung funktioniert alles so lange gut, wie die betreffenden Dienste, die das sicherstellen, auch laufen. Fällt der Dienst aus oder hat der Anbieter einfach keine Lust mehr, dann geht das Lichtlein aus, obowohl die eigentlichen Quellen ja alle noch existent sind.

    Darüber müssten wir alle eigentlich mal intensiv reden.

  • Lösung zur dritten Staffel von Kommissarin Lund.

    Mit einem Tag Verzögerung habe ich nun auch die letzte Folge der dritten und letzten Staffel von Kommissarin Lund – im dänischen Original Forbrydelsen genannt – angeschaut. Und wie vermutlich die meisten Zuschauer hat mich das Ende ebenfalls etwas verstört zurückgelassen. Es gibt nicht viele Krimis, die das zumindest bei mir schaffen. Aber weil ich ja schon mal die komplette Lösung für die erste Staffel hier im Blog aufzeichnete und entsprechende Suchanfragen am gestrigen Montag so gewaltig hoch waren, hier eine Schnellzusammenfassung und die Conclusion der dritten Staffel. Wie üblich wurde der eigentliche Mörder zwar schon in der letzten Folge aufgelöst, die ganzen verwobenen Geschichtsstränge sind allerdings nicht ganz einfach zu entwirren.

    Achtung, SPOILER! Der folgende Text ist in weißer Schrift auf weißem Grund, bitte einfach den folgenden Text markieren, um ihn lesen zu können. Wer diesen Artikel als Feed liest, schnell wegblenden, wenn er die Lösung nicht wissen will.

    1. Der Mörder des 13-jährigen Mädchens Louise Jelby aus dem Kinderheim war Niels Reinhardt, der Sicherheitsberater von Zeeland-Chef Robert Zeuthen und der Chef der Kinderstiftung von Zeeland. Offenkundig scheint dieser eine pädophile Vergangenheit zu haben, die sich andeutet, allerdings nicht beweisen lässt (zur Schuldfrage weiter unten noch eine Anmerkung).
    2. Im Rahmen des Mordes wurden damals Untersuchungen unter der Führung von Obertaatsanwalt Peter Schultz durchgeführt. Diese Untersuchungen waren zumindest so weit fortgeschritten, dass schon damals Niels Reinhardt in Verdacht geriet. Zeeland sorgte jedoch über den Finanzminister Mogens Rank, der wiederum Druck auf die Sondereinheit und den Staatsanwalt Schultz ausübte, dafür, dass die Beweise so gefälscht wurden, dass Reinhardt ein Alibi zugeschoben wurde. Das gelang vor allem dadurch, dass das Hotel, in dem Reinhardt während des Tatzeitpunktes gewohnt haben soll, ein Unternehmen der Zeeland-Gruppe war und Manipulationen dementsprechend einfach.
    3. Der Sohn von Premierminister Kristian Kamper hat, offensichtlich als rebellischer Sohn, Recherchen gegen die Partei seines Vaters und Zeeland geführt und darunter auch Niels Reinhardt beschattet und fotografiert. Das fiel damals schon dem Bruder von Kristian Kamper, Kristoffer, auf (der gleichzeitig auch der Wahlkampfleiter von Kristian Kamper ist), der seiner Aussage nach seinen Neffen warnte, weiterhin Recherchen gegen seinen Vater durchzuführen. Während den Recherchen machte sein Sohn auch Fotos, darunter unter anderem auch das Foto, auf dem Reinhardt am Straßenrand parkend fotografiert wurde, wie er offensichtlich kurz vorher Louise Jelby auf ihrem Fahrrad angefahren hatte. Weil dies einschlägigen Kreisen bekannt war, wurde das Versteck von Kristian Kamper durchsucht und er dabei zufälligerweise angetroffen. Aus Panik ist er wohl weggelaufen, dabei auf die Bahngleise der naheliegenden Bahnstrecke geraten und wurde von einem Zug überfahren. Der bis dato eigentlich als Suizid geltende Tod ist demnach eigentlich aus einem ganz anderen Hintergrund zu sehen, den sein Vater offenbar nicht kannte.
    4. Der lange Zeit als Täter geltende Entführer von Zeuthens Tochter Emilie namens „GM“ ist der leibliche Vater von Louise Jelby und will mit der Entführung Zeeland und die Ermittlungsbehörden erpressen, den wahren Mörder von Jelby – Niels Reinhardt – zu ermitteln. Darum führt er während den gesamten Folgen die Ermittler quer durch alle Handlungsstränge und Protagonisten der Verschwörung. Emilie wiederum hatte er gar nicht per Container nach Norwegen verschifft, sondern wohl kurz nach der ersten missglückten Übergabe nicht erschossen und auf die Medea verfrachtet, das schrottreife Schiff aus der 1. Folge. Die Tochter diente die ganze Zeit über als Faustpfand des Entführers und als Druckmittel gegenüber Lund, die Ermittlungen im Fall Louise Jelbys nochmal aufzurollen.

    So, und warum hat nun Sarah Lund ganz am Ende das Verstörenste getan und Reinhardt auf eigene Faust auf dem Flughafen erschossen? Die Antwort dazu liefert der letzte Dialog zwischen Lund und Reinhardt im Auto, kurz vor der Exekution von Reinhardt:

    Lund: Sie müssen sich gewundert haben, als Sie plötzlich dieses Alibi hatten. Jemand von Zeeland hat dafür gesorgt, dass es so aussieht, als hätten Sie im Zimmer 108 gewohnt. Die Daten des Schließsystems dienten dann als Ihr Alibi. Sie haben noch nie in Zimmer 108 gewohnt, Sie wohnten immer in 312. Sie haben Louise Jelby umgebracht. Und sie war nicht die erste, habe ich Recht? Sie können es ruhig zugeben! Geben Sie’s zu, ich werde es sowieso beweisen!

    Reinhardt: Ich glaube nicht, dass Sie das können. Sonst würden wir dieses Gespräch nicht führen. Aber ich bewundere Hartnäckigkeit, Sorgfalt und ordentliches Arbeiten. Das ist etwas, das ich sehr schätze. Danke, dass Sie mich daran erinnert haben. Sie haben mich viel gelehrt. Ich werde das selbstverständlich mit in die Zukunft nehmen. Aber jetzt müssen wir zusehen, dass wir weiterkommen.

    Kurzum: Lund weiß, dass Reinhardt das 13-jährige Mädchen Louise Jelby umgebracht hat und hat auch Indizien dafür, dass Reinhardts Alibi nicht stimmt. Allerdings ist dies nicht zu beweisen, zumal der Spur mit der Zimmernummer schon einmal nachgegangen wurde und das Alibi bei der ersten Untersuchung hielt. Reinhardt wiederum weiß auch, dass Lund nicht in der Lage ist, den Mord nachzuweisen (auch das besagte Foto ist letztendlich nur ein Indiz). Allerdings lässt er mit dem Hinweis auf seine Bewunderung für Lunds Hartnäckigkeit hervorblicken, dass er mit der Lösung seines Alibis möglicherweise aus moralischen Gründen nicht wirklich leben kann und sich deshalb damit abfindet, dass Lund die Schuldfrage auf eigene Faust mit der Exekution löst.

    Diese weitgehend verzweifelte Haltung von Lund wird auch noch mal dadurch unterstrichen, in dem die Reaktionen aus Politik und Wirtschaft auf das glückliche Auffinden von Zeuthens Tochter dargestellt werden. Premierminister Kamper hat die Wahlen gewonnen und unmittelbar nach der Wahl sind ihm die Nachforschungen zum Fall Reinhardt herzlich egal und auch der Aufsichtsratvorsitzende von Zeeland blockt im Gespräch mit dem aufgebrachten Robert Zeuthen jegliche Vorwürfe ab und empfiehlt Zeuthen lieber einen eigenen Ausstieg aus dem Unternehmen, um dessen Image nicht zu gefährden. Sprich: Um die Wahrheit schert sich keiner, wenn das eigentliche Problem nicht mehr existent ist.

    Das war’s. Wieder einmal zehn Stunden Kommissarin Lund durch und keine Minute davon war vergeudet. Mit dem sehr deutlichen Ende und der Flucht von Lund aus Dänemark/Norwegen endet auch sehr offensichtlich die Lund’sche Serie nach drei Staffeln. Hochverdient, auch wenn die dritte Staffel an die Komplexität und Dramatik der ersten Staffel meiner Meinung nach nicht ankommt. Aber das sind reine Detailfragen.

  • Die Sermone der Linkbettler (Episode 3).

    Eine Textlinkdrohne, heute mal auf die kumpelhafte Tour. Soll ja angeblich wirken. Man beachte aber mal die Selbsterkenntnis im zweiten Absatz, Fettdruck stammt von mir:

    Hallo Besim,

    ich hoffe es ist OK, wenn ich dich duze. Ich bin [TutnixzurSache] und ich betreue mehrere Webseiten im Internet.

    Ich weiß (habe ich gelesen), dass du ungern andere auf deinem Blog schreiben lässt. Ich habe privat auch einen Blog und weiß wie zeitaufwendig es ist neue Inhalte zu erstellen. Daher dachte ich mir, fragen kostet nichts. Wir können gerne für dich einen Gastbeitrag zum Thema Internet und Mobile-Internet auf deiner Webseite blog.netplanet.org veröffentlichen. Diesen Beitrag würden wir exklusiv für deine Seite verfassen und auf Wunsch auch mit Bildmaterial von uns anreichern, welches auf keinen anderen Seiten zu finden ist. Die Texte werden von unserer hausinternen Redaktion geschrieben. Daher sind wir was die Themen angeht, sehr flexibel und auch spezielle Themenwünsche sind möglich.

    Als kleine Gegenleistung würden wir in diesem Gastbeitrag einen dezenten, nicht werbenden Verweis zu einer passenden Seite einbauen.

    Wir würden uns sehr freuen von Dir ein positives Feedback zu erhalten.

    Bei Rückfragen stehe ich Dir gerne per E-Mail oder Telefon zur Verfügung.

    Viele Grüße
    [TutnixzurSache]

    Das ist schon eine schwierige Sache, das mit dem Lesen. Einige können es nicht, andere können es. Und darauf sind dann wiederum einige so stolz, dass sie es extra noch betonen müssen, es zu können. Nur dumm, dass dann nach den ersten Sätzen klar wird, dass sie eigentlich ja doch nicht lesen können, denn sonst hätten sie ja, wenn sie das Gelesene auch verstanden hätten, sich die Anfrage ja eigentlich sparen können. Aber fragen kostet ja nichts, da kann die Frage auch einfach mal völlig dumm sein.

    Meine Antwort, eher freundlich. Ist ja Montag, da sollte man freundlich bleiben, wenn es sich so ergibt:

    Am 11.03.2013 10:03, schrieb [TutnixzurSache]:

    > Ich weiß (habe ich gelesen), dass du ungern andere auf deinem Blog
    > schreiben lässt.

    Genau.

    Grüße,
    Besim

    Habe eigentlich nur ich die völlig Unbegabten in der Mailbox?

  • eBooks lesen macht krank.

    Zumindest sorgt das nicht sorgsame Lesen von E-Books für weitere Krankheitsschübe. Zur Zeit staubwedle ich mit einem kleinen Schnupfen herum, mit komplettem Paket: Laufende Nase, niesen, etwas husten. Und ich bekam von Sonntag auf Montag kein Auge zu, warum auch immer. Also dachte ich, gut, liest du halt etwas. Deshalb also das Smartphone genommen und rücklings im Bett gelesen.

    Das ist nicht gut.

    Denn das Lesen in der Dunkelheit strengt trotz beleuchtetem Bildschirm die Augen an. Die begannen dann zu tränen. Wenn man rücklings liegt, laufen die Tränen aber nicht einfach so aus dem Auge, sondern fließen über die Tränenkanäle in die Nasenhöhle. Dort in der Nasenhöhle ist sowieso schon dank Schnupfen die große Party am Laufen, so dass die zusätzliche Flüssigkeit hier mit Pauken und Trompeten ankommt, Betonung vor allem auf „Trompeten“. Nase wird voller, das Niesen geht los, das reizt dann zusätzlich den Hals und spätestens am nächsten Morgen weißt du, was du nachts getan hast.

  • Warum Lebensmittelbetrug nicht zu Geschenken führen darf.

    Zur Zeit wabert ja die Diskussion durch das Land und durch das Web, ob man Lebensmittel, die aufgrund von falschen Deklarierungen unverkäuflich sind, anstatt vernichtet nicht lieber an Bedürftige verschenkt werden sollten. Eine, wie ich finde, unsägliche Pseudodiskussion, die durch so Demagogen wie Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel auf fast schon sträflich dumme Weise befeuert wird. Aber fangen wir von vorn an.

    Sind falsch deklarierte Produkte denn schlimm?

    Es gibt bei der Diskussion um Nahrungsmittel, die anstatt reinem Rindfleisch auch noch signifikante Mengen von nicht deklariertem Pferdefleisch, zwei Komponenten: Die Nahrung selbst und das Versprechen über den Inhalt.

    Logischerweise ist für den Konsumenten eines Tiefkühlproduktes nicht ohne weiteres nachprüfbar, was wirklich in einem Nahrungsmittel steckt, geschweige denn zuverlässig kontrollierbar. Er muss also dem glauben, was auf der Produktbeschreibung steht. Steht da, dass Rindfleisch verarbeitet wurde und steht da nicht, dass Pferdefleisch drin ist, dann darf und muss der Konsument davon ausgehen können, dass eben Rindfleisch drin ist und kein Pferdefleisch. Stimmen diese Angaben nicht, dann ist das Produkt falsch deklariert.

    Nun könnte man sagen, gut, deklarieren wir es einfach um und gut ist. Nein, es ist nicht gut. Die ursprüngliche Falschdeklarierung erfolgte irgendwo auf dem Weg zwischen Tier und Tiefkühltruhe wissentlich und nicht versehentlich. Es wurde nicht aus Versehen an irgendeiner Stelle der Produktionskette Pferdefleisch beigemischt, sondern mindestens eine Person muss davon gewusst haben, dass hier gelogen wird. Und damit ist Vorsatz im Spiel und das macht die ganze Geschichte besonders verwerflich.

    Denn das große Problem bei diesen Produkten ist nun, dass eigentlich keiner so recht weiß, was für eine Art Pferdefleisch darin ist. Fakt ist, dass in Rumänien bis vor kurzem eine Überkapazität an Pferdefleisch existierte, da durch das Verbot von Kutschen im Straßenverkehr (!) eine offensichtlich größere Menge von Pferden, Gäulen und Kleppern mangels Notwendigkeit ihren letzten Weg in Richtung Schlachthof antreten mussten. Niemand kann und konnte wissen, was für Pferde da im Wolf landeten, was auch letztendlich dadurch bewiesen wurde, dass die einkassierte Tiefkühlkost schnellstmöglich nach bestimmten Medikamenten untersucht wurde, um nicht noch das Problem zu haben, dass Menschen, die entsprechende Nahrungsmittel bereits gegessen hatten, vielleicht krank davon werden konnten. Das alles unterstreicht keinesfalls das Vertrauen auf uneingeschränkt zuverlässige Zutaten und daraus hergestellte Produkte.

    Sprich: Die einkassierte Tiefkühlkost ist unverkäuflich und unverschenkbar, weil sie Produkt eines Betruges sind, der gefährlicher, verwerflicher und strafbarer nicht sein kann. Bedenken wir immer: Die, sagen wir es deutlich, Scheiße, die da verschenkt werden soll, sollte eigentlich in Ihrem Magen landen und dafür sollten Sie sogar noch Geld bezahlen.

    Die Frage nach der Moral.

    Das, was Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel und andere Politiker in den eher dunkleren Hinterbänken des Deutschen Bundestages in den Raum werfen, ist die Frage nach der Moral. Darf man an sich gute Lebensmittel wegwerfen und sollte man sie nicht lieber an Bedürftige verschenken? Nun: Im Prinzip sollte man das nicht, aber im Prinzip muss man das. Und zwar aus mehreren Gründen:

    Wir sind ein Sozialstaat und kein Almosenstaat. In einem Sozialstaat ist die Grundregel die, dass jeder, der in diesem Staat lebt, das so tun kann, dass es würdig der menschlichen Existenz ist. Dazu gehört, dass jeder arbeiten kann, jeder ein Dach über dem Kopf hat, etwas zu essen hat und bei Krankheit zum Arzt gehen darf. Dafür sorgt man in einem modernen Staat in der Form, dass jeder, der Bedürftig ist, weil er für eine der obigen Punkte nicht sorgen kann, dass er entweder Geld oder geldwerte Leistungen bekommt, die es ihm ermöglichen, auf einem Mindestmaß eine würdige Existenz zu sichern.

    De facto bedeutet es für einen Sozialstaat, dass dieser Staat planen soll (und kann), wie viele Bedürftige es gibt und was diese Bedürftigen dann für entsprechende Mittel benötigen. Das kostet unterm Strich dann eine bestimmte Menge Geld und die bringen wir, die von alldem, was Menschenwürde bedeutet, genügend haben, auf und unterhalten diesen Staat.

    Der Almosenstaat im Gegenzug ist ein Staat basierend auf Mitleid und Bettelei. Hier gibt es naturgemäß keine Menschenwürde, sondern Prostitution. Nur wer bettelt, bekommt was in den Topf und wer geschickter bettelt, bekommt seinen Hunger vielleicht eher gestillt als jemand, der noch nicht einmal mehr betteln kann. Auf der anderen Seite ist für die Geber ein Almosenstaat auch ganz praktisch, denn hier „kann geholfen werden, wo geholfen werden muss“, was natürlich in der Realität immer nur heißt, dass da geholfen wird, wo es für den Spender am schönsten, am schaurigsten, am wärmsten ist).

    Im Falle der Pferdefleisch-Lasangnen-Phalanx und der Forderung nach Schenkens dieser Lebensmittel an Bedürftige ist das genau so eine Frage. Was sollen bitte die paar tausend Kilo Pferdefleisch-Lasagne in einem Sozialstaat bezwecken, außer als einmalige Almosen fungieren, die vielleicht gerade mal ein paar Tage die hungrigen und bedürftigen Mäuler im Lande versorgt? Nichts.

    Was Hinterbänkler und ausgerechnet Superhirn Dirk Niebel fordern, ist nichts anderes wie Umdeklarierung von Betrugsware in Almosen. Und ich tue mich sehr schwer damit, Dirk Niebel nicht zu unterstellen, dass er diese Diskussion aus rein demagogischen Gründen angezettelt hat. Zumal Dirk Niebel als Bundesentwicklungsminister noch in der delikaten Situation ist, dass er ja eigentlich Mitglied der Regierungstruppe in Berlin ist, die eigentlich mit einem funktionierenden Regelwerk dafür sorgen sollte, dass solch großangelegten Straftaten wie eben falsch deklarierte Lebensmittel, nicht passieren.

    Was kann nur die richtige Strafe sein?

    Die richtige Strafe im Falle von Lebensmittelbetrug kann nur lauten, dass bei der „Verwertung“ der Lebensmittel gezielt unmoralisch gehandelt wird, nämlich zunächst mit einer ersatzlosen Vernichtung der entsprechenden Lebensmittel. Vernichtung von an sich genießbaren Lebensmitteln ist selbstverständlich zu verachten und unmoralisch, doch die entsprechenden Schuldgefühle sind nicht bei der Gesellschaft anzusiedeln, die eigentlich mit dem Fraß betrogen werden sollte, sondern bei den Herstellern der entsprechenden Produkte. Die haben die Scheiße produziert, nicht ich oder Sie.

    Und es gibt auch keinen Grund für Schuldgefühle bei der Frage, ob man denn für so wenig Geld überhaupt gute Produkte erwarten könnte. Wer Essen nicht für jeden billigen Preis produzieren kann, muss es schlicht bleiben lassen und darf nicht aus Wettbewerbsgründen einfach unbezeichnete Scheiße ins Essen rühren, damit es wenigstens so aussieht, wie Essen.

    Nein, Produkte aus Betrügen und organisiertem Verbrechen haben nach einer Beschlagnahmung nichts, aber auch rein gar nichts mehr auf irgendeinem Markt zu suchen. Weder bezahlt noch geschenkt. Die Fragen der Moral sind an die Absender des Betruges zu richten und die Urheber der Straftaten müssen mit empfindlichen Strafen bedacht werden, die im übrigen – wenn die Strafen in Form von Geld gebüßt werden müssen – unmittelbar auch dem Staat und damit der Gesellschaft an sich zugute kommen.

    Was wird passieren?

    Natürlich werden die beschlagnahmten Lebensmittel keinesfalls mehr den Weg aus den Lagern finden, außer über einen Brennofen. Denn die betroffenen Discounter, deren Ware und Namen hier zur Disposition stehen, wissen sehr genau, was es bedeutet, ein Versprechen nach authentischen Produkten zu geben und dann auch halten zu müssen.

    Würde ein Discounter auch nur eine einzige Packung der betroffenen Ware verkaufen oder verschenken, wäre dieses eh schon arg strapazierte Versprechen wissentlich gebrochen und das wäre kaum mehr kommunikativ abzufangen oder zu argumentieren. Glücklicherweise funktioniert hier die Moral, auch wenn man sich wünschen würde, dass das auch am Anfang der Lieferkette funktioniert hätte.

    Und, Dirk Niebel?

    Dirk Niebel ist ein Würmchen an Politiker, dem für die kleine Show zwischendurch, eindrucksvoll bewiesen, nichts zu schade ist. Auch wenn die FDP ja grundsätzlich dafür steht, so wenig Staat wie möglich zu haben (und damit auch so wenig Sozialstaat wie möglich) und eine Almosenkultur zumindest programmatisch anstrebt, so kann ich mir nicht vorstellen, dass die Haltung von Dirk Niebel in großen Teilen der FDP eine Zustimmung findet. So schreiend furchtbar und entsetzlich unsozial sind nur die wenigsten. Es ist schlimm genug, dass so ein Mensch Politiker ist, noch schlimmer, dass so ein Mensch Minister ist und eigentlich unhaltbar, dass so ein Mensch ausgerechnet Bundesentwicklungsminister ist – zuständig für Entwicklungsarbeit im Ausland.

    Und nein, selbst wenn Dirk Niebel sich jetzt öffentlichkeitswirksam an den Küchentisch setzen würde und sich dabei filmen ließe, wie er herzhaft und lächelnd in ein frisches Stück Pferdefleisch-Lasagne beißt (was er kaum tun wird) – von der Gesellschaft zu fordern, nicht verkäufliche und beschlagnahmte Lebensmittel an Arme zu verteilen, die kaum das Essen ablehnen werden, obwohl es eigentlich unappetitlich ist, das ist unsäglich schlimm. „Esst doch Kuchen, wenn ihr kein Brot kaufen könnt.“

    Gut, dass im Ausland Niebels Worte nicht sonderlich auffallen und seine Forderung hoffentlich nur als Randnotiz der obszönen Treppenwitzkultur eines halbbegabten Politikers, der sehr anschaulich auch ganz gern isst, in Erinnerung bleibt.

  • Star Wars per DNS.

    Das Intro des allerersten Star-Wars-Film – in der inzwischen mehr als verkorksten Folgenflut des ausgelutschten Franchise die Folge 4 – hat Kultstatus. In einem leinwandbreiten Rolltext wird die Geschichte eingeleitet, umrahmt vom Star-Wars-Sound in ohrenbetäubender Lautstärke. Die Einblendung dieses oder ähnlich gelagerter Texte hat schon popart-artige Züge angenommen und man kann sich auch heute noch sehr viele Freunde machen, wenn man diesen Text an unerwarteten Orten platziert. Zum Beispiel im DNS.

    Wer in einer Shell oder einer DOS-Box (unter Windows die „Eingabeaufforderung“ bzw. cmd.exe) auf eine bestimmte IP-Adresse im Internet traceroutet, erhält einen erstaunlichen Auszug:

    C:\Users\besim>tracert -h 60 216.81.59.173

    Routenverfolgung zu FIN [216.81.59.173] über maximal 30 Abschnitte:

    1 3 ms 3 ms 3 ms besimbox [192.168.221.1]
    2 32 ms 26 ms 24 ms 217.0.118.47
    3 13 ms 17 ms 11 ms 87.186.241.38
    4 17 ms 13 ms 13 ms f-ed5-i.F.DE.NET.DTAG.DE [217.5.95.2]
    5 13 ms 14 ms 12 ms 62.157.249.50
    6 120 ms 153 ms 132 ms xe-0-0-0.atl11.ip4.tinet.net [89.149.183.141]
    7 122 ms 121 ms 120 ms epik-networks-gw.ip4.tinet.net [77.67.69.158]
    8 120 ms 121 ms 120 ms po0-3.dsr2.atl.epikip.net [216.81.59.2]
    9 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
    10 156 ms 160 ms 158 ms Episode.IV [206.214.251.1]
    11 162 ms 162 ms 156 ms A.NEW.HOPE [206.214.251.6]
    12 159 ms 159 ms 159 ms It.is.a.period.of.civil.war [206.214.251.9]
    13 156 ms 158 ms 157 ms Rebel.spaceships [206.214.251.14]
    14 156 ms 157 ms 157 ms striking.from.a.hidden.base [206.214.251.17]
    15 164 ms 159 ms 159 ms have.won.their.first.victory [206.214.251.22]
    16 159 ms 159 ms 159 ms against.the.evil.Galactic.Empire [206.214.251.25]
    17 163 ms 161 ms 158 ms During.the.battle [206.214.251.30]
    18 163 ms 159 ms 161 ms Rebel.spies.managed [206.214.251.33]
    19 158 ms 156 ms 154 ms to.steal.secret.plans [206.214.251.38]
    20 167 ms 160 ms 157 ms to.the.Empires.ultimate.weapon [206.214.251.41]
    21 164 ms 158 ms 163 ms the.DEATH.STAR [206.214.251.46]
    22 158 ms 159 ms 172 ms an.armored.space.station [206.214.251.49]
    23 158 ms 165 ms 172 ms with.enough.power.to [206.214.251.54]
    24 162 ms 159 ms 160 ms destroy.an.entire.planet [206.214.251.57]
    25 161 ms 158 ms 162 ms Pursued.by.the.Empires [206.214.251.62]
    26 158 ms 159 ms 160 ms sinister.agents [206.214.251.65]
    27 159 ms 157 ms 156 ms Princess.Leia.races.home [206.214.251.70]
    28 161 ms 157 ms 159 ms aboard.her.starship [206.214.251.73]
    29 158 ms 162 ms 156 ms custodian.of.the.stolen.plans [206.214.251.78]
    30 160 ms 156 ms 160 ms that.can.save.her [206.214.251.81]
    31 161 ms 160 ms 159 ms people.and.restore [206.214.251.86]
    32 154 ms 165 ms 156 ms freedom.to.the.galaxy [206.214.251.89]
    33 157 ms 157 ms 155 ms 0-------------------0 [206.214.251.94]
    34 162 ms 159 ms 161 ms 0------------------0 [206.214.251.97]
    35 156 ms 158 ms 158 ms 0-----------------0 [206.214.251.102]
    36 160 ms 157 ms 162 ms 0----------------0 [206.214.251.105]
    37 164 ms 161 ms 158 ms 0---------------0 [206.214.251.110]
    38 184 ms 176 ms 175 ms 0--------------0 [206.214.251.113]
    39 183 ms 192 ms 179 ms 0-------------0 [206.214.251.118]
    40 174 ms 171 ms 177 ms 0------------0 [206.214.251.121]
    41 181 ms 178 ms 187 ms 0-----------0 [206.214.251.126]
    42 175 ms 180 ms 182 ms 0----------0 [206.214.251.129]
    43 178 ms 191 ms 177 ms 0---------0 [206.214.251.134]
    44 174 ms 179 ms 185 ms 0--------0 [206.214.251.137]
    45 189 ms 179 ms 179 ms 0-------0 [206.214.251.142]
    46 180 ms 169 ms 182 ms 0------0 [206.214.251.145]
    47 176 ms 181 ms 188 ms 0-----0 [206.214.251.150]
    48 158 ms 160 ms 167 ms 0----0 [206.214.251.153]
    49 160 ms 162 ms 163 ms 0---0 [206.214.251.158]
    50 162 ms 160 ms 159 ms 0--0 [206.214.251.161]
    51 162 ms 161 ms 164 ms 0-0 [206.214.251.166]
    52 163 ms 162 ms 156 ms 00 [206.214.251.169]
    53 159 ms 160 ms 158 ms I [206.214.251.174]
    54 161 ms 161 ms 164 ms By.Ryan.Werber [206.214.251.177]
    55 163 ms 160 ms 162 ms When.CCIEs.Get.Bored [206.214.251.182]
    56 160 ms 164 ms 163 ms read.more.at.beaglenetworks.net [206.214.251.185]
    57 158 ms 162 ms 165 ms FIN [216.81.59.173]

    Ablaufverfolgung beendet.

    Da hat sich doch tatsächlich jemand die Mühen gemacht, die IP-Adresse 216.81.59.173 über eine ganze Reihe von Rechnern bzw. Netzwerkschnittstellen zu routen und jede IP-Adresse hat einen Schnipsel der Geschichte als Hostnamen bekommen. Wer dann einen vollständigen Traceroute auf die obige IP-Adresse durchführt, bekommt sie zeilenweise bzw. hop-weise angezeigt. Niedlich. 🙂

    Wer sich mit dem Thema Domain Name System näher beschäftigt, könnte hier auf eine sehr naheliegende Frage kommen: Wie hat der Mensch, der dies gemacht, denn das DNS so umgebogen, dass er Hostnamen verwenden konnte, die es so im DNS gar nicht geben kann? Denn trotz der Bemühungen für neue Top-Level-Domains gibt es aktuell keine Top-Level-Domain beispielsweise namens „.starship“ und ist auch aktuell nicht geplant. So ein nslookup-Ergebnis ist daher zumindest einmal paradox:

    C:\Users\besim>nslookup 206.214.251.73
    Server: besimbox
    Address: 192.168.221.1

    Name: aboard.her.starship
    Address: 206.214.251.73

    Die Lösung ist relativ einfach: Im Falle von Traceroute wird rückwärtsaufgelöst (Reverse-DNS). Normalerweise wird im DNS ja „vorwärtsaufgelöst“: Man hat einen Hostnamen, möchte mit dem Zielrechner Kontakt aufnehmen und im DNS wird dazu dann die IP-Adresse des Zielrechners ermittelt. Die Rückwärtsauflösung läuft genau andersherum: Wir haben die IP-Adresse und wollen herausbekommen, welcher Hostnamen dahintersteckt.

    Die Abfragestruktur ist dabei ähnlich, nur dass die Informationen für die Rückwärtsauflösung nicht bei den Registrierungsstellen für Top-Level-Domains stehen, sondern auf Nameservern der Provider, die damit ihre IP-Adressblöcke benennen können. Was man hier hinterlegt, sollte mit der Vorwärtsauflösung zwar stimmen, tut es aber in vielen Fällen nicht. Wenn zum Beispiel ein Webhoster auf einer IP-Adresse auf einem Server mehrere tausend Webkunden betreut, zeigen sehr viele Hostadressen auf eine IP-Adresse, umgekehrt ist aber im Reverse-DNS regelgerecht nur ein Hostname hinterlegt.

    Den Spaß kann man natürlich, wie in diesem Fall, auch einfach mal komplett umdefinieren und Hostnamen für IP-Adressen hinterlegen, die es gar nicht gibt. Ordentliche Provider werden solche Späße aus „Hygienegründen“ nicht zulassen, aber sei’s drum. 🙂

  • Kommissarin Lund: Die Chefin ist wieder da.

    Wenn ich hier im Blog von Kommissarin Lund bzw. von Forbrydelsen, wie die Krimiserie im dänischen Original heißt, schreibe, dann schreibe ich von einem Quotenbringer. Im Fernsehen und hier im Blog. Dass sich die dritte Staffel ab dem 10. März im ZDF ankündigt, dieses Mal immerhin nur fünf Monate nach dem Start in Dänemark, habe ich schon längst am Anwachsen der Suchanfragen bemerkt. Dabei geht es hier ja nur um die Lösung der ersten Staffel.

    Immerhin, die dritte Staffel zeigt vor allem mal eines: Die Dänen sind offensichtlich dabei, ihren Kampfeinsatz in Afghanistan vollständig zu verarbeiten. Zu viele Krimiserien hatten in den vergangenen Jahren mehr oder weniger verkrampfte und mitunter fast schon haarscharf rassistisch anmutende Verzweigungen in Vorurteile, die man dann auch noch gern mit der – ich sage es jetzt mal möglicherweise offensiv – implizierten terroristischen Leichtfüßigkeit in arabischen Ländern verortete. Dazu zählte Forbrydelsen, aber auch und vor allem die Serie „Protectors“, im dänischen Original „Livvagterne“. Zweifellos allesamt moderne Krimiserien mit enormer Erzählgeschwindigkeit und mindestens drei gleichzeitig laufenden Erzählsträngen, allerdings stößt eben die ziemlich einseitige Einbeziehung von hochkomplexen internationalen politischen Bewegungen schnell an seine erzählerischen Grenzen. Vieles kann man nicht gut in einem Krimi erklären, der ja in erster Linie unterhaltsam sein soll, und dann bleiben am Ende Sachlichkeit, Wahrheit und Zusammenhänge auf der Strecke. Das war so ein grundsätzliches Ding, warum mir die zweite Staffel von Forbrydelsen recht schnell zum Halse herauskam, die als Basis mehrere Morde hatte, die zunächst in einem islamistischen Hintergrund vernordet wurden, später dann aber im dänischen Militär. Sicher, man bekam die erzählerische Kurve, aber die ersten Folgen waren schon am Rande des Erträglichen. Don’t mix serious entertainment with politics.

    Und das bei einer Protagonistin, die eigentlich gar nicht so recht in die Welt des Krimis passt. Wohnt in keiner hippen Wohnung, fährt kein kultiges Auto, setzt sich nicht übermäßig in Szene. Sondern ist durch und durch ein Traum eines jeden Vorgesetzten. Schafft bis zum Umfallen, sieht sich als absoluter Teamplayer und überlässt den Ruhm den Schreibtischtätern der mittleren Führungsebene. Da kann man Lund auch problemlos für die wirklich harten Fälle einsetzen, ohne jegliche Gefahr, dass da jemand ermittelt, der irgendwann den Höhenflug bekommt.

    So hat man sich bei der dritten Staffel, die gleichzeitig auch die letzte der Serie werden soll, wieder auf „Bewährtes“ zurückgefunden und bleibt im Land. Das Dänemark in der Zeit der globalen Finanzkrise. Die hat unter anderem dazu geführt, dass die Dienststelle von Sarah Lund Einsparungsmaßnahmen durchführen muss und Lund überlegt, in die Verwaltung überzuwechseln. Das wird allerdings zunächst dadurch schwierig, dass ein mysteriöser Mordfall aufgeklärt werden muss, zu dem sich schon in der ersten Staffel gleich noch ein paar weitere Tote dazugesellen, deren gesellschaftliche Zugehörigkeit und deren Art des Ablebens so gar nicht zusammenpassen wollen. Von Verwicklungen bis in die höchsten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Zonen darf ausgegangen werden, so dass die gewaltigen 10 Stunden dieser Staffel, die in der deutschen Fassung wieder auf fünf jeweils zweistündige Folgen portioniert sind, sehr spannend sein dürften.

    Die nächsten fünf Sonntage bin ich also jeweils zwischen 22 und 24 Uhr telefonisch nicht zu sprechen, auch nicht in Notfällen.

  • Albumkritik: Heino mit „Mit freundlichen Grüßen“.

    Hätte mir jemand von ein paar Wochen gesagt, dass ich mir demnächst ein Heino-Album kaufen würde, hätte ich ihn herzhaft ausgelacht. Heino? Der blonde Barde mit schwarzer Sonnenbrille, der praktisch nicht altert und die ideale menschliche Inkarnation des Duracell-Hasens ist? Ein Album von ihm kaufen? Noch nicht mal geschenkt hätte ich es genommen …

    Und doch ist es geschehen – ich habe mir „Mit freundlichen Grüßen“ gekauft. Gleich nach Veröffentlichung am 1. Februar um 0:30 Uhr als MP3-Download bei Amazon.de. Und was soll ich sagen: Ich bin begeistert. 😉

    Über was kann man eigentlich bei Heino begeistert sein? Über seine 50 Jahre Bühnenpräsenz? Kein Kriterium. Über 50 Millionen verkaufte Alben? Haut mich nicht um. Nein, der Wahnsinn kommt viergliedrig daher:

    1. Heino muss man nicht kennenlernen, Heino kennt man. Und zwar Jung und Alt, egal ob geliebt oder gehasst. Er hat es als einer der wenigen Künstler geschafft, in 50 Jahren Bühnenpräsenz ohne jeden Skandal auszukommen und immer, wenn es um Biederkeit, Konservatismus, „alte, heile Welt“ geht, läuft im Hintergrund entweder Udo Jürgens – oder eben Heino. Jeder kennt mindestens eine Person, die gern (oder ungern) aus ihrer Kindheit erzählt, dass sie im Auto auf der Rückbank sitzend mit Heino-Liedern gequält wurde auf dem Weg nach Italien. Der Hass oder die Liebe eint uns auf seltene Weise. 🙂
    2. Heino bastelt um sein Album „Mit freundlichen Grüßen“ sehr geschickt eine interessante Geschichte. Ihr, die Musiker der modernen Musik habt euch jahrelang über mich, meine Musik und meine Fans lustiggemacht und jetzt zahle ich es euch zurück. Gewaltlos (das werden eingefleischte Metaler oder Punker möglicherweise anders sehen), kreativ und vor allem völlig überraschend. Auch wenn sich das Management von z.B. Rammstein bemüht, möglichst lustlos auf den Heino-Hype zu schauen – hätte die vor ein paar Monaten gefragt, ob sie ein Lied zum Covern durch Heino freigeben würden, wären die durchgedreht. Allein die Vorstellung … was erlaube Heino? 😀
    3. Heino kennt offenkundig keine Schamgrenzen, wenn es darum geht, populäre Musik einfach so nachzusingen, wie sie eigentlich auch im Original gesungen wird. Und dabei tut er nichts anderes, als einen Spiegel hoch halten, denn letztendlich sind viele Texte der heutig modernen Populärmusik mit unendlich doofen Texten ausgestattet, die auch Heino so hätte schreiben können. Selbst so Texte wie von „Sonne“ von Rammstein sind dämlich und wenn Rammstein nicht so laute Musik dazu spielen würde, kämen sicherlich auch die Reisebusse mit den Fans jenseits der Sechziger dazu.
    4. Wenn Heino singt, singt Vati. Das hängt mit Punkt 1 und 3 zusammen, gibt aber den geschickt ausgesuchten Liedern einen ganz anderen Drive und dreht sie schon fast ins Sarkastische. Das Paradebeispiel ist „Junge“, ehemals eingespielt von den Ärzten. Die Toten Hosen machen sich mit dem Text lustig über die ältere Generation, die auf ihre Kinder und ihren Lebensstil schimpft – Heino ist die ältere Generation, verkehrt den Text durch seine implizierte Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit um und dreht ihn damit gänzlich in den Sarkasmus. Und weil Heino eben der ewig grinsende Barde ist, den man schon aus Hygienegründen erheblich eher zum Kaffeekränzchen einladen würde, als z.B. die Ärzte oder Rammstein. Heino macht keine Flecken auf den Teppich und ist sicherlich auch noch beim Beladen der Spülmaschine behilflich, während er der Mutti noch schnell ein Liedchen singt.

    Mit Mut hat Heinos Album daher relativ wenig zu tun, schon eher mit guter Kalkulation. Das Album kommt mit herzlich einfacher Promotion daher, baut auf bestes Guerillamarketing und ist sicherlich auch nicht brutalst hochwertig produziert, was leider an der allzu synthetisch klingenden Musik auch in langen Strecken hörbar ist. „Junge“, „Haus am See“, „Sonne“ und „Was soll das“ (Bonustrack im Album bei Amazon.de) sind solide Werke, bei „Haus am See“ oder „MfG“ kommt Heino trotz der tadellosen Aussprache dennoch ins Straucheln, wenn er sich an Rap probiert. Das kann man ihm allerdings entschuldigen, andere so genannte Musiker nuscheln sich mit ganz anderen Gebisskonstellationen durch die Charts.

    Und: Heino seiert uns nicht die Ohren voll von den bösen Geschichten der ach so schlimmen Raubkopierer, teilt hübsch brav seine Einnahmen mit den gecoverten Künstlern und verkauft sein Album in den gängigen Downloadstores dennoch für einen anfänglichen Kampfpreis von 5 bis 7 Euro und wird sicherlich mit seinem Album nicht draufzahlen. Das muss man erst einmal machen, bevor man meckern darf. Letzteres ist aber auch nach wie vor  bei Heino nicht zu erwarten. Er grinst uns einfach alle weg und nimmt sich auch weiterhin nicht ansatzweise so ernst, wie wir ihn in unserer Verzweiflung mitunter nehmen.

    Tatsächlich kauft man also mit „Mit freundlichen Grüßen“ wieder einmal einen Lebensstil von Heino mit. Von, ich wiederhole mich da gern, jemandem, dem man eigentlich schon immer Sturheit und Ewiggestrigkeit vorgeworfen hat und seine Musik vielleicht sogar hasst. Irgendwann bekommt Heino sie alle. Und das gute dabei ist, dass er es wohl kaum mit Rachegefühlen erklären würde, sondern einfach mit seiner vielleicht einfach aussehenden Welt, die er in seinen früheren Alben immer wieder bis zum Erbrechen verkörperte. Und damit ist das alte Schlitzohr aus Münstereifel moderner, als die halbe Musikwelt zusammen und seine Album die beste Anschaffung in Sachen Unterhaltungsmusik seit Monaten.

  • Das Dilemma mit dem korrekten definiten Artikel des Begriffes „Blog“.

    Beim Konzeptionieren eines Kundenblogs habe ich vor drei Jahren explizit den definiten Artikel zum Wort „Blog“ im Namen des Weblogs eingesetzt. So hieß das Weblog des Autohaus Gerstel eben nicht „Gerstelblog“, sondern „Das Gerstelblog„. Das hatte vor allem seine Gründe im Branding des Blogs. Ein Corporate Weblog (also ein ein Weblog eines Unternehmens) hatte damals und hat auch heute noch einen Seltenheitswert und da es darüber hinaus wichtig war, das Weblog auch schnell und vor allem markant zu bewerben, gab es eben den definiten Artikel davor.

    Im Guideline des Blogs (ja, sowas gibt es tatsächlich) gab es dazu auch einige Hinweise dazu, wann der definite Artikel im Namen einzusetzen war und wann nicht. Kurzum: Es hat eigentlich immer „Das Gerstelblog“ zu heißen, außer wenn der vollständige Einsatz des Namens grammatikalisch zu unsinnigen Konstruktionen führt. Also wenn es z.B. heißen soll: „Die Funktion des Gerstelblog ist funktional“, dann hat der eigentlich im Genus geschriebene Artikel wegzubleiben, weil hier der Artikel im Kasus daherkommt. Brandbuilding hin oder her.

    Und dann kam die Diskussion über den richtigen definiten Artikel des Begriffes „Weblog“.

    Bei allen Begrifflichkeiten, die aus der englischen Sprache kommen und ins Deutsche importiert werden, stellt sich früher oder später die Frage des „Geschlechts“. Ist es nun „das“, „der“ oder gar „die“ Blog? Mit diesen Diskussionen beschäftige ich mich schon seit einer halben Ewigkeit, denn schon beim allerersten Artikel, den ich 1997 drüben in netplanet verfasst habe und in dem es über die E-Mail ging, kam diese Fragestellung gleich mehrfach auf.

    Im Schnelldurchlauf: Bei unklarem Geschlecht arbeitet man sich bedacht anhand der Übersetzung vor. Die „E-Mail“ muss auch im Deutschen „E-Mail“ heißen, weil die Begrifflichkeit auch in der deutschen Sprache so übernommen wurde. Die gängigsten Übersetzungen für „Mail“ sind „Nachricht“ oder „Post“, beides feminim und damit empfiehlt sich der feminine Artikel auch für den Begriff „Mail“ – es ist „die“ Mail.

    Bei „Blog“ wird es differenzierter, weil „Blog“ ein Kunstwort aus dem Kunstwort „Weblog“ ist. Noch weiter aufgedröselt besteht das Wort „Weblog“ aus dem Web und dem Log, beides Wörter, die neutral sind. Bei Wortkombinationen gilt die Regel, dass der letzte Wortbestandteil entscheidet, welches Geschlecht das Wort hat. Eigentlich ist es daher beim Begriff „Weblog“ verhältnismäßig extrem einfach, denn das Log (ein frühes Gerät zur Geschwindigkeitsmessung auf Segelschiffen) ist, wie schon gesagt, maskulin, eine deutsche Übersetzung wäre es demnach naheliegenderweise auch.

    Und dann kommt bei solchen Diskussionen immer noch die gesellschaftliche Akzeptanz.

    Ein Beispiel hierfür: Die URL. „URL“ steht für „Uniform Resource Locator“. Das ist schon in der englischen Sprache ein Wortungetüm mit fast schon künstlerischem Wert, erfunden von einem Wissenschaftler namens Tim Berners-Lee im Rahmen seines Web-Projekts. „Locator“ übersetzt man in dem Zusammenhang am ehesten mit „Beschreiber“. „Beschreiber“ ist ein Verbalsubstantiv des Begriffes „schreiben“ und Verbalsubstantive sind für gewöhnlich maskulin (könnten aber theoretisch mit der Suffix „-in“ auch feminim eingesetzt werden).

    Wie auch immer: Die URL ist eigentlich am saubersten „der URL“. Und nur weil es einst keine Klarheit darüber gab, welches Geschlecht man der Abkürzung „URL“ bzw. der Übersetzung der englischen Wortgruppe geben sollte, entwickelte die Sprech der Gesellschaft ihre eigene Interpretation und definierte „die“ URL. Wohl auch deshalb, weil URL fälschlicherweise als „Internet-Adresse“ angesehen werden. Das ist leider sehr falsch, weil URL eigentlich noch viel mehr beinhaltet, als eine einfache Adresse im Sinne von „wo geht’s hin“.

    Alles Sonderfälle, die es vor allem auch deshalb andauernd gibt, weil sich moderner Slang immer schneller bildet. Der Begriff „URL“ zum Beispiel ist gerade einmal 20 Jahre alt, im populären Wortschatz maximal 15 Jahre. Das Internet hat uns in kürzester Zeit eine Flut von Wörtern beschert, von denen nur die allerwenigsten den Luxus haben, dass man sich bei ihrem Einsatz in der deutschen Sprache beim Einsatz des passenden Artikels absolut sicher sein kann.

    „Das“ Blog auf dem Weg zur Geschlechterumwandlung

    „Das“ Blog geht seit einigen Jahren fast denselben Weg, wie einst „der“ URL. Nämlich in die Geschlechterumwandlung. Zwar nicht ganz so schlimm wie eben beim URL, der mal eben so vom Männchen zum Weibchen gemacht wird, sondern „nur“ vom Neutrum ins Maskulinum. Da hat man noch Glück im Unglück, denn z.B. im Genitiv-Singular ist der Artikel für maskuline und neutrale Artikel derselbe („des Autos“, „des Fahrers“).

    Auch aus diesem Grund tun sich die „Götter“ schwer. Die Duden-Redaktion verweist bei diesem Thema zwar auf „das“, schreibt aber zusätzlich „auch der“ dazu. Das Neutrum ist also eigentlich korrekt, aber man kann es auch maskulin nehmen. Und so eine schwammige Ansage ausgerechnet vom Duden …

    Im Populärwortschatz scheint das Maskulinum zu gewinnen. Schon heute kennt Google mit dem Begriff „der blog“ über 2,5 Millionen Seiten, mit „das blog“ nur 1,9 Millionen. Beim Suchtrend, visualisierbar bei Google Trends, scheint die neutrale Variante noch zu führen, allerdings kommt da die Kurve von oben runter. Das schaut nicht sehr gut aus.

    Wie geht es weiter?

    Im Falle von netplanet und bestehenden Einsätzen gilt bei mir folgendes:

    • Der Duden ist bei mir das sprachliche Maß der Dinge.
    • Schreibt der Duden „das, seltener auch der“ zu einem Wort, dann ist „das“ das Maß der Dinge.
    • Schreibt der Duden irgendwann mal stattdessen „der, seltener auch das“ (also umgekehrt), dann werden neue Worteinsätze mit der neuen Schreibweise geführt, bestehende Formulierungen bleiben.

    Ausnahmen bestätigen bei solchen Sachen allerdings immer die Regel. Möchte der Kunde „der Blog“, wird es eben „der Blog“. Und genau hier ist eigentlich immer noch das Dilemma zu Hause.

  • Die Sermone der Linkbettler (Episode 2).

    Gegen eine Anfrage, ob sich ein Gastartikel in diesem bescheidenen Weblog unterbringen lässt, ist nichts einzuwenden, denn weitgehend alle Anfragen werden abgelehnt, wenn sie darauf zielen, für einen einmaligen Betrag einen Text unterzubringen oder auch schlicht für gar kein Geld. Letztere „Search Engine Optimizers“ gehören zu meiner Lieblingsgruppe, denn diese Art von Leute sind nichts anderes als bedauernswert blöde Linkbettler. Und deren Märchen, die hier wöchentlich aufschlagen, führen wir uns ab und an mal jetzt zu Gemüte.

    Jüngst trudelt eine Anfrage ein. Sogar richtig umfangreich, nach der offensichtlichen Devise „Auf diese Textbausteine können Sie bauen!“. Man beachte, dass tatsächlich im ersten Satz noch der Link einer Website stand, deren Besitzer der Herr Linkbettler wohl vor mir angeschrieben hat:

    Sehr geehrter Herr Karadeniz,

    ich betreue die Seite schxxx.de und schreibe Sie an, weil Ihr Blog (https://blog.netplanet.org/ <http://www.[deleted].de/>) mir bei meinen Recherche Arbeiten positiv aufgefallen ist. Sie informieren auf Ihrer Seite über Themen rund um das Internet, liefern dabei interessante Tipps und beziehen auch Stellung dazu.

    *Mein Anliegen ist folgendes:*

    Die Absicht von schxxx.de ist es, die Menschen besser über die TV, Internet und Telefon Angebote zu informieren. Mit diversen Filtermöglichkeiten kann man so leicht das optimale Angebot für sich ausfindig machen.

    Ich möchte Sie fragen, ob man auf Ihrer Seite auch über schxxx.de berichten könnte? Ich könnte den Text auch schreiben, wenn Sie möchten (einen Gastbeitrag sozusagen). Das wäre wirklich toll. Die Seite ist für Ihre Leser womöglich nicht ganz uninteressant, da es ja zum Thema passt.

    *Mehr über schxxx…*

    Die Seite ist quasi als eine Art unabhängiges Vergleichsportal anzusehen, mit zusätzlichen Hilfestellungen und dem eindeutigen Fokus auf TV, Internet und Telefon. Bei der Menge an Anbietern und Angeboten kann die richtige Wahl schon mal kompliziert werden. Es gibt hier neben den Vergleichsdarstellungen auch noch Ratgeber, bei denen relevante Begriffe erklärt werden und wo hingewiesen wird, auf was man achten sollte. Die Seite ist übrigens erst vor kurzem online gegangen und ist natürlich kostenlos.

    Weitere Informationen können Sie auch aus der Pressemitteilung entnehmen:
    http://www.schxxx.de/blablub

    Hier wurde eine Studie im Auftrag gegeben und heraus kam unter anderem, dass mehr als die Hälfte der Deutschen zu viel für Ihren Internetanschluss zahlt.

    Wenn Sie es so wünschen, würden wir Sie auch gerne weiter über neueste Studien und interessante Beiträge aus den Themenbereichen Internet, Telefon und TV auf dem Laufenden halten, sofern diese für die Zielgruppe Ihrer Seite relevant sein könnten.

    *Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen!*

    Falls Sie noch offene Fragen haben sollten, so beantworte ich diese natürlich gerne.

    Mit freundlichen Grüßen aus Bremen,
    D. H.
    ___

    *D. H.*
    blablub Bremen

    *blabla GmbH*
    10115 Berlin, Blastraße
    28357 Bremen, Blastraße
    _
    __www.blafirma1.de_
    _www.blafirma2.de_

    Also, klarer Fall: Projektdrohne eines Unternehmens, zwei Firmensitze, möchte ein Portal beworben haben. Mit dem üblichen Geschwätz von wegen „Hey, du profitierst! Unser Portal ist zwar sterbenslangweilig, aber da promoten wir unsere Kunden, die dafür vermutlich richtig Geld auf den Tisch legen und davon bleibt für uns umso mehr, je mehr wir solche vermeintlichen Deppen wie dich finden, die in ihrem uniquen Content-Umfeld die Drecksarbeit machen, die wir eigentlich machen müssten, wenn wir ehrbare Geschäftsleute wären. Hey, du profitierst!“

    Antwort Besim:

    Hallo Herr H.,

    der Rubel zählt. Was zahlen Sie pro Artikel?

    Grüße,
    Besim Karadeniz

    Da wird D. dann plötzlich bemitleidenswert, hat plötzlich auch noch einen Sprung in der Schallplatte und wiederholt sich:

    Hallo Herr Karadeniz,

    leider fehlen mir die Möglichkeiten, Geld auszugeben. Ich kann halt auch anbieten, individuellen Content für Sie zu verfassen (also den Text über schxxx könnte ich schreiben, so objektiv wie möglich). Das kann eine Seite ja auch aufwerten.

    Falls Sie trotzdem Interesse haben sollten oder eben nicht, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen.

    Viele Grüße,
    D. H.

    Blöd, wenn man vorgeben muss, kein Geld zu haben und betteln muss. Da wird dann sogar der eh schon halbherzige Schreibstil eines Siebtklässlers plötzlich zu einem Aufwertungskriterium, ausgerechnet in meinem Blog. Moment, ich helfe dem jungen Mann etwas, so nach der Devise „Junge, warum hast du nichts gelernt?“:

    Hallo Herr H.,

    wenn Ihnen als SEO-Linkverchecker die Mittel fehlen, Links zu bezahlen, anstatt zu erbetteln, dann sollten Sie vielleicht mal etwas arbeiten gehen. Wenn Sie doch Mittel haben, aber es absichtlich einfach mal auf die einfache Tour versuchen, dann fühlen Sie sich dabei ertappt von mir.

    Bitte seien Sie so gut und verzichten auf eine Antwort. Ich stelle Ihnen ansonsten jede weitere Schreibarbeit in Rechnung.

    Beste Grüße aus Pforzheim,
    Besim Karadeniz

Letzte Beiträge
Schlagwortwolke

Android Barack Obama Bloggen Blogroll Bundesregierung CDU Facebook Fatal Error Google iPhone Online-Sperre Pforzheim Politik 2.0 PS3 Social Networking SPD Testbericht Twitter Update Video Wahlkampf Web 2.0 Werbung WordPress ZDF

Archiv
Seiten