Die Magie der RAW-Formate.

Unter Zeitdruck fotografieren, ist ein Graus, vor allem für Fotografen, die zur Zeit eigentlich gar nicht zum Fotografieren kommen. So ging es mir am Samstag, als kurzfristig ein Anruf aus dem Wahlkampfteam kam und zwei Personen fotografiert werden mussten. Vorlauf: Eine Viertelstunde.

Nun gibt es Fotografen, die nach Gebrauch das Setting ihrer Kamera wieder auf ihren Standard zurückstellen. Zu dieser Gruppe habe ich noch nie gehört, was am ehesten durch meine frühere Tätigkeit als Kameraassistent zu erklären ist. Nach einem Dreh will man viel, aber auf jeden Fall nicht vor Ort am Drehort den Wagen wieder korrekt beladen. Also reingeschmissen den Krempel und zurück. Zuhause dann maximal noch die Akkus ans Ladegerät und dann nach Hause. Das ist natürlich schlecht, wenn man im Team arbeitet und man sich eigentlich gern darauf verlassen würde, dass das Arbeitszeug möglichst standardisiert im Kofferraum liegt, aber da sich alle Beteiligten bei EB-Teams im Broadcast-Bereich nicht daran halten, ist es quasi doch wieder ein Standard.

Zurück zum Fotografieren. Kurzum: Ich habe einen Fehler beim Fotografieren begangen und mittenbetont die Belichtung gemessen. Das hat dazu geführt, dass die Bilder auf dem Display noch einigermaßen ansehnlich waren (was ich bei gleißendem Sonnenlicht allerdings auch nur schlecht beurteilen konnte), dafür aber zu Hause am Computer das ganze Elend preisgaben – zweieinhalb Blenden überbelichtet, so rein aus dem Bauch heraus. So ein Fauxpas ist mit Diafilm ein klassischer Rohrkrepierer, weil praktisch unreparierbar.

Da ich in Nikons RAW-Format NEF fotografiert habe, konnte ich aber etwas herumspielen und staunen, denn die krasse Überbelichtung ließ sich problemlos mit den Bilddaten herausregeln, die das NEF-Format intus hatte. Gut, zugegeben, ich habe sinnigerweise aufhellgeblitzt und damit die übelsten Kontraste im Bild verhindert, aber es ist dennoch höchst erstaunlich, was da in so einem RAW-Format an gewaltigem Dynamikumfang steckt und man normalerweise nicht sieht.

Das Ergebnis wird derzeit verarbeitet und kommt demnächst online, ich werde dann mal dorthin verweisen und vor allem auch mal das Rohprodukt zum Vergleich zeigen.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Die Magie der RAW-Formate.“

  1. Avatar von Christian

    Wann kann man denn das Ergebnis und die Orginale mal betrachten?

    Grüße,
    Christian

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