Ich will in der Zwischenzeit meinen echten 16:9-HD-Bildschirm, den ich an meinem PC einsetze, nicht mehr missen und auch nicht mehr hergeben. Zu schnell habe ich mich an das überaus angenehme Bildformat gewöhnt und habe nun auch Platz für mehrere Fenster und Anwendungen mit viel Fensterinhalt.
Was mir aber auch aufgefallen ist, ist der Umstand, dass das Breitbildformat ungeheuer das Formatgefühl des Benutzers beeinflusst. Zum Beispiel kam mir das Format des Bildschirmes deutlich breiter vor, als das meines HD-Fernsehers. Da ich meinen Forscherdrang befriedigen musste, habe ich beide Bildschirme genauestens nachgemessen – beide haben absolut identische Formatdimensionen, der eine ist eben nur 28 Zoll diagonal groß, der andere kommt mit 42 Zoll daher.
Der zweite, gefährliche Effekt betrifft das Abschätzen von Größenverhältnissen. Bei einer Bildschirmbreite von 1.920 Pixel kann man ein Browser-Fenster nicht in voller Breite betrachten, wenn nicht die meisten, betrachteten Web-Seiten albern nur klein in der Mitte angezeigt werden sollen. Also arbeite ich mit einem Browser-Fenster, das etwa 1.200 Pixel Breite hat. Schaue ich dann aber bei einem 4:3-Bildschirm mit meinetwegen echter Bildschirmbreite von 1.280 Pixel Breite die Seite nochmal an, haut es mich vom Hocker, wie riesig die Seite dann daherkommt.
So habe ich auf einer Kandidatenseite mit einem sehr großen Kopf des Kandidaten gearbeitet und bin fast vom Stuhl gefallen, wie riesig das auf einem "normalen" Bildschirm daherkommt. Nun gut, das war so gewollt, aber es ist gewöhnungsbedürftig, dass man aufpassen muss – das Bildformat macht der Intuition und dem Ästhetikgefühl durchaus zu schaffen.
Ich habe übrigens am Samstag in das noch geheime Ding schauen dürfen, was einmal die Kandidatenseite von Frank-Walter Steinmeier zur Bundestagswahl sein wird – das Ding wird der absolute Hammer und bestätigt einige Dinge, die ich auch als zentrale Ansätze von Politik 2.0 ansehe und danach arbeite. Ich konnte kaum ruhig sitzenbleiben.
Schreibe einen Kommentar