Wieder ein kleiner Jahresrückblick, der in diesem Jahr besonders ist, nämlich besonders erschreckend. Tut mir leid, es wird leider in weiten Teilen ein Tragikstück.
Geschäftlich
Braucht man nicht viel zu sagen: Bis Juli lief es verhältnismäßig normal, die Umsatzzahlen bewegten sich im Rahmen dessen, was das letzte Jahr vorgab. Ein paar alte Kunden sind weg, ein paar neue dazugekommen. Fakt ist, dass das Beratungsgeschäft immer stärker wird, während das reine Website-Programming eher Beiwerk ist.
Sehr viel habe ich im ersten Halbjahr und später dann ab November mit Google Gemini gemacht… gelernt, programmiert, gezeichnet und vieles mehr. Gemini ist mein Freund geworden und ich kann ehrlich sagen, dass ich in diesem Jahr nicht ein einziges Mal ChatGPT genutzt habe.
Persönlich
Meine persönliche Tragik begann eigentlich schon im Juni. Aufgrund von Vorhofflimmern habe ich einmal die Herzklinik in Bad Krozingen besucht, die in zwei Tagen die Ursache des Flimmerns behoben hat. Freilich blieb das Vorhofflimmern, aber der Erfolg zeigt sich bei solchen Sachen oft erst nach ein paar Wochen bis Monaten.
Schon im Juli war dann allerdings wieder ein Krankenhausbesuch fällig und zwar so richtig mit Blaulicht, Intensivstation, ECMO-Therapie, Rettungshubschrauber, Not-Herz-OP, Lungenödem, Nierenversagen, Koma, Uniklinik und das gleich drei Monate lang. Ein krasser Ritt auf der Kanonenkugel, den von hundert Patienten üblicherweise nur einer überlebt, so einer der behandelnden Ärzte. Ich zwar zwischenzeitlich mehr tot als lebendig.
Tatsächlich bin ich am heutigen Silvester auf Reha im beschaulichen Elzach im Schwarzwald und war seit Mitte Juli nicht mehr in Pforzheim. Aktuell lebe ich mit einer implantierten Herzunterstützung, die ihren Job sehr prima macht und kämpfe mit Lähmungserscheinungen in den Beinen, die aber derzeit besser werden. Ich fahre zwar hier in der Reha im Rollstuhl herum, aber es ist durchaus realistisch, dass ich demnächst wieder das Laufen erlernen kann, wenn auch wirklich von Anbeginn des Zweibeiners.
Kinder, ich sag’s euch…
Highlights
Neben dem ganzen Fußballstadion von Schutzengeln, die ich bei der obigen Nummer verschlissen habe, habe ich doch gerade im Krankenhaus und in der Reha Menschen kennengelernt, die ich bewundere. Die sich um mich gekümmert haben, ohne mich zu fragen, ob ich es brauche. Die mir buchstäblich beim Essen, beim Pinkeln, beim Kacken geholfen haben, ohne mit der Wimper zu zucken. Die mir geholfen haben, zu überleben, mit voller Kraft mich dabei unterstützt haben, den akuten Verfall meiner Körperinnereien aufzuhalten. Und dabei freundlich blieben und ich mit ihnen sogar lachen konnte, insbesondere in der Reha. Und erfahren durfte, was echte, konfessionsübergreifende Notfallseelsorge ist und was echte, wirklich echte Freunde sind, die mich angerufen haben, geschrieben haben oder gar vorbeigekommen sind. Nicht wenigen Freunden hat mein Zustand in der Intensivstation einen echten Schock beschert und es gehört zu alldem viel Mut.
Ich danke euch allen so herzlich, wie ich nur kann. Und ich weiß, dass ich es gar nicht so danken kann, wie ich es gern würde.

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