Auf die immer häufiger gestellte Frage, welcher denn der beste Weg sei, in der Sphäre des Web 2.0 Boden zu beackern, habe ich immer die gleiche Antwort (wenn es erst mal nicht um Personal oder Etat geht): Macht ein Weblog.
Weblogs sind für mich nach wie vor die Königsklasse des Web 2.0. Gründe? Gern:
- Weblogs bieten die Möglichkeit des Erzählens von Geschichten. Im Businessumfeld muss das gut geplant und mitunter auch gut inszeniert werden, aber: Mit welchem anderen Medium geht das mit vergleichbarer Flexibilität, Geschwindigkeit und Kosteneffizienz?
- Ein Weblog erzeugt, wenn es regelmäßig mit Inhalten befüllt wird, erstaunlich schnell eine Wirkung der Authentizität und der Wertigkeit und das – wenn man es richtig vermarktet – bei der Zielgruppe. Authentizität muss nicht wehtun, sondern kann ein Wettbewerbsvorteil und die Geheimwaffe sein.
- Das Paradigma des Weblogs kommt von Hause aus mit der Idee daher, direkte Ansprachen zwischen Sender und Empfänger zu ermöglichen und auch einen Rückkanal in Form von Kommentaren mitzuliefern.
- Weblogs sind (mit entsprechendem CMS) hochflexibel, was die Art der Inhalte und die Anbindung zu anderen Web-2.0-Diensten betrifft. In ein Weblog lässt sich YouTube integrieren, flickr, Social Networks und letztendlich jeder Dienst, der seine Inhalte per RSS-Feed exportieren lässt.
- Inhalte von Weblogs lassen sich in Facebook exportieren und zur Not auch in Twitter – umgekehrt wird da nichts daraus.
- Ein Weblog ist eine exklusive Angelegenheit, konkurriert also auf seiner Plattformebene nicht mit anderen Inhalte oder Benutzern. Bei einer Facebook-Seite oder einem Twitter-Stream sieht das schon erheblich anders aus, diese Dienste leben davon, dass die Plattform ein Diensteanbieter bereitstellt und man hier nur ein Kanal von vielen ist und mit diesen schon allein aus optischer Sicht unmittelbar konkurriert.
- Echte Business-Blogs sind auch nach wie vor eher Mangelware und in genügend Branchen kann man mit nur wenig Pressearbeit ein neu gestartetes Weblog mit einem Bohei positionieren, das man vielleicht vor fünfzehn Jahren mit der ersten Unternehmens-Website erzielen konnte.
Über was wir nicht diskutieren müssen, weil es so ist: Hinter einem professionellen Weblog steckt eine Menge Arbeit und da sehe ich maximal nur ein Drittel davon in der Technik. Zwei Drittel der Arbeit steckt in der redaktionellen Arbeit. Auf jeden, der sich da hin wagt und ein Weblog starten will, wartet eine große Portion Arbeit. Aber: Es lohnt sich. Ich bin so frei und sage, dass das für alle Bereiche gilt, in denen Menschen etwas tun, was andere interessieren könnte.
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