Wenn es in Zukunft einen wirklich lukrativen Job in der EDV geben wird, dann wird es mit Sicherheit im Berufsfeld eines „Dateiarchäologen“ zu suchen sein. Was wir im Laufe eines Lebens an Dateien speichern und für die Nachwelt festhalten, ist nicht nur gewaltig groß, sondern schon nach wenigen Jahren höchst spannend, überhaupt an die Inhalte heranzukommen.
Beispiel: Ich habe vor ca. drei Jahren eine Software gekauft, die aus einem proprietären Dateiformat EPS-Grafikdateien exportieren kann. Schon damals, also im Jahre 2006, war das Programm relativ altbacken, was sich auch schon an der Setup-Datei zeigte, denn die darin enthaltenen Dateien waren teilweise aus dem Jahre 1997. Aber damals ließ sich das installieren und gut war es. Nun habe ich wieder eine Datei umwandeln wollen und wollte mit der Setup-Datei die Software installieren: No way, es ging nicht.
Nach etwas Recherche offenbarte sich die Misere: Die Setup-Datei wurde einst mit InstallShield gepackt. An sich auch heute kein Problem, da InstallShield nach wie vor ein wichtiger Platzhirsch im Feld der Installationsprogramme ist. Allerdings wurde damals die Version 3 genutzt und die arbeitete als 16-Bit-Anwendung. Für 32-Bit-Betriebssysteme kein sonderliches Problem, da sie 16-Bit-Programme in einem eigenen Modus ablaufen lassen können, das funktioniert jedoch nicht mehr mit heute immer weiter verbreiteten 64-Bit-Betriebssystemen, die ich ausschließlich einsetze. Die Problemstellung war also die, an ein Programm heranzukommen, dass in einem unausführbaren Setup-Programm liegt. Moderne Packprogramme können heute übliche Setup-Archive wie CAB- oder MSI-Dateien problemlos öffnen, allerdings eben nicht mehr in diesem Dateiformat, wie sie einst InstallShield 3 verwendete.
Nach nicht wenig Suche bin ich auf ein Programm namens Universal Extractor gestoßen, das genau dies kann und nebenbei auch noch viele andere Archive öffnen, von denen ich teilweise noch nie etwas gehört habe. Die Bedienung ist dabei sowas von Understatement, wie es sich für ein Programm, das viel drauf hat, gehört:
Das Freeware-Tool gehört wirklich in jeden Werkzeugkasten eines Windows-Benutzers.
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