Dass der menschliche Verstand ständig mit Assoziationen und Eselsbrücken arbeitet, sollte ja inzwischen auch schon bei den Menschen angekommen sein, von denen man so eine Arbeitsweise des menschlichen Verstands augenscheinlich am allerwenigsten erwartet. Aber nein, ist so.
Ich bekenne mich mal themeneinleitend als einen digitalen Wanderer durch die Geschichte, der sein Mobiltelefon mit aufs Klo nimmt. Weniger deshalb, um von dort Aktien telefonisch zu handeln, sondern um als Junkie, als Abhängiger der Informationswelt, dort kurz meine Mails, News, Tweets, Stupsereien, Gruscheleien und all diese höchst konspirativen Dinge zu verrichten, die sich hervorragend in den engen Zeitrahmen des – sagen wir es, wie es ist – Kackens hineindisponieren lässt.
Wir haben seit einigen Wochen neue Duftsteine in der Kloschüssel hängen. Ganz neuartige Teile mit einem wiederverwendbaren Korb, den man nicht umständlicher- und ekligerweise beim Befüllen vom Schüsselrand wieder abknubbeln muss, sondern in den man einfach einen der neuen Duftsteine hineinsteckt. Diese Duftsteine sehen aus wie ein Kalkrädchen, wie man sie aus dem Stall von Meerschweinchen kennt, mit dem Unterschied, dass die Duftsteine in der Nabe einen sternförmig eingegossenen, gel-artigen Kern haben und wirklich in einer unerhört penetranten Weise fröhlich anmutenden Gestank verbreiten.
Tja, was passiert nun, wenn ich in die so munitionierte Toilette komme? Ich greife zum iPhone bzw. erinnere mich spontan bei diesem Odeur, noch schnell das iPhone zu holen. Das funktioniert aber eben derzeit nur mit diesem Duftstein. Manchmal nervt diese Menschlichkeit einfach nur.
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