Wo Gabi hinkommt, wächst kein Gras mehr.

Das zumindest habe ich mir gedacht, als ich die neueste Lokalposse aus Pforzheim gelesen habe, die so eigentlich auch nur in Schilda Pforzheim passieren kann.

Gabriele Pauli, die Holzfällerin für selbsternannte, bayerische CSU-Edelhölzer, stattet Pforzheim am 25. Mai einen Besuch ab. Das macht sie nicht einfach deshalb, weil Pforzheim eine besonders sehenswerte Stadt oder zu diesem Zeitpunkt die an Pforzheim vorbeiführende Autobahn gesperrt wäre, sondern weil sie im Wahlkampf ist. Genauer: Im Europawahlkampf. Sie ist nämlich Spitzenkandidatin der Partei der Freien Wähler, was insofern schon mal sehr bemerkenswert ist, weil sich die Freien Wähler eigentlich eher nicht als zentral organisierte Partei verstehen. Zumindest außerhalb Bayerns.

Das muss man deshalb etwas vorausschicken, da die lokale Truppe der Freien Wähler in Pforzheim derzeit ebenfalls im Wahlkampf ist, allerdings eher mit dem Schwerpunkt auf der Kommunalwahl. Sprich: Europa ist schön und nett, man hat als Freie Wähler in Pforzheim allerdings einen Kampf ganz anderer Natur zu kämpfen, als der schönen Gabi den Platz im Europaparlament zu sichern. Und aus diesem Grund – und auch aus dem Grund, dass außerhalb Bayerns die Freien Wähler mit Gabriele Pauli eher nichts anfangen können und wollen – hat man sich vom Besuch von Gabriele Pauli in Pforzheim doch tatsächlich öffentlich mit einer Pressemeldung distanziert.

Nun fragt man sich natürlich in so einem Zusammenhang, wie das denn zusammenpasst. Wer hat den Gabriele Pauli eigentlich eingeladen, wenn es offensichtlich die Freien Wähler nicht sein können, wenn sie sich öffentlich davon distanzieren? Des Rätsels Lösung ist eine Wählervereinigung in Pforzheim, die so genannten Unabhängigen Bürger. Und diese Truppe ist im Gemeinderat pikanterweise mit den Freien Wählern in einer Fraktionsgemeinschaft im Pforzheimer Gemeinderat.

Das bedeutet also unterm Strich, dass eine Wählerinitiative eine Spitzenfunktionärin einer anderen Partei bzw. Wählervereinigung eingeladen hat, mit der man in einer Fraktionsgemeinschaft gemeinsam im Gemeinderat sitzt. Nicht dass das so viele Menschen sind, dass man da mal etwas vergessen könnte, gemeinsam zu diskutieren: Sechs Menschen teilen sich da in der Fraktionsgemeinschaft den Fraktionstisch, zwei von den Freien Wählern, zwei von den Unabhängigen Bürgern und zwei Stadträte von zwei weiteren Wählerinitiativen. Da könnte man ja durchaus mal den Terminkalender miteinander grob synchronisieren.


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