Die Maussteuerung von Google Earth ist – gelinde gesagt – bescheiden und ein wirklicher Schwachpunkt. Zugegeben, es ist auch ein Ding der Unmöglichkeit, eine dreidimensionale Umgebung mit einem zweidimensionalen Zeigegerät zu steuern. Ein Flugzeug bekommt man immerhin auch schlecht mit einem Lenkrad gesteuert.
Eher aus Gründen der Neugier habe ich vor einigen Jahren deshalb ein Gerät namens SpaceNavigator eines Unternehmens namens 3DConnexion gekauft, einem Tochterunternehmen von Logitech. Ich muss zugeben, ich habe aus Zeitgründen mit dem Ding kaum gespielt und irgendwann recht bald nach dem Kauf wieder eingemottet. Vermutlich deshalb, weil Google Earth noch nicht die phänomenale Akzente bot, wie es heutzutage der Fall ist und ich damals auch noch keine vernünftige Grafikkarte hatte.
Denn mit dem SpaceNavigator ist die dritte Dimension buchstäblich greifbar. Neben Vor-Zurück und Rechts-Links gibt es mit dem Steuerkopf auch ein Hoch-Runter, so dass man mit etwas Übung praktisch wie ein Helikopter in Google Earth steuern kann. Mit einer ruhigen Hand sind die spektakulärsten Kameraflüge möglich, von denen jeder Kameramann nur träumen kann.
Entwickelt wurde der SpaceNavigator eigentlich für professionelle 3-D-Anwendungen wie AutoCAD oder Maya, um beim Modellieren von dreidimensionalen Objekten die Maus oder das Zeichentablett weitgehend auf das Bearbeiten des Objektes zu konzentrieren und dem SpaceNavigator die Ansichtssteuerung zu überlassen. Ein zugegebene sehr cleverer Schachzug des Marketings war jedoch, eben diesen SpaceNavigator auch in einer Personal Edition mit einem attraktiven Preis anzubieten und ambitionierte Privatnutzer anzusprechen, die damit neben Google Earth auch die 3-D-Anwendungen Blender und SketchUp nutzen können, die immerhin kostenlos sind bzw. in einer kostenlosen Version existieren.
Der Preis von 50 bis 60 Euro ist es jedenfalls wert: Der SpaceNavigator ist hervorragend verarbeitet, liegt mit seinem schweren Metallfuss fest auf dem Tisch und ist angenehm zu bedienen. Und wer damit seine ersten “Flüge” absolviert hat, will ihn nicht mehr hergeben.
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