Am Samstag habe ich mit meinem Vater im Baumarkt eine Kette kaufen wollen. So ein Kettenkauf zur Besitzstandswahrung unserer vier Abfalleimer (schwarz, blau, grün, gelb) will gut durchdacht sein, deshalb müssen das gleich zwei Männer machen und aus dem Angebot die adäquate Eisenware wählen. Wir haben uns dann für eine Stahlkette entschieden, polyesterummantelt, in der jeweils fünf Kettenglieder in daherkommen, dann fünf in weiß und so weiter. Zeitloses Design, markant in der Signalwirkung, gemacht für die Ewigkeit. Übrigens made in Germany, wir kaufen ja nicht irgendeinen Scheiß.
Das Problem war dann, dass wir zwei Herren irgendwie ein logisches Problem zu lösen hatten und ich deshalb zum nächsten Verkaufsberater, der ungefähr einen Kilometer weiter am anderen Ende des Baumarktes seinen Infostand hatte, wackelte. Folgende, aus dem Gedächtnis rezitierte Diskussion führte ich mit ihm:
Besim: Guten Tag, Herr X. (Macht schon mal mächtig Eindruck, wenn man einen Verkäufer persönlich anspricht, in dem man mal kurz auf sein Namensschildchen spickelt.)
Verkäufer: Guten Tag.
Besim: Wir haben da ein Problem in der Eisenwarenabteilung, wir wollen nämlich eine Kette kaufen.
Verkäufer: Schön. Dann nehmen Sie sich einfach so viel, wie Sie brauchen und bezahlen Sie an der Kasse nach laufendem Meter.
Besim: Und wie wissen die Menschen an der Kasse, welche Kette das dann ist?
Verkäufer: Das steht auf dem kleinen Zettel, den sie neben jeder Kette von einem kleinen Block abreißen können.
Besim: Ah, und wie komme ich nur an 1 Meter Kette?
Verkäufer: Haben Sie den Bolzenschneider gesehen?
Und ich dachte, da hätte der zuständige Regalinspektor seine Abteilung nicht im Griff, als ich den Bolzenschneider und die Splitter der bereits durchgebissenen Glieder auf dem Boden sah. Es ist übrigens erstaunlich, wie butterweich so ein Bolzenschneider ein massives Kettenglied durchknipst. Nettes Spielzeug.
Schreibe einen Kommentar