Also ich finde die Fluggesellschaft Ryanair eine grundehrliche Fluggesellschaft (wenn man mal von dem üblichen Preisfindungschaos absieht). Vor und während einem Flug jeden Mist einzeln abzurechnen, mag zwar als Pfennigfuchserei durchgehen, ist aber unterm Strich ehrlicher, als wenn man für eine gleiche Strecke mit einer anderen Fluggesellschaft, die für den kostenlosen Toilettengang, für das Frühstück etc. unter Umständen gleich einige Hunderter mehr verlangt. Wer da mit der Einzelhandelspolitik von Ryanair nicht kann, ist ja auch nicht gezwungen, mit ihnen zu fliegen.
Im übrigen muss man bei Ryanairs Chef Michael O’Leary immer eines berücksichtigen: Er ist ein genialer Verkäufer, der weiß, wie man kostenlos in die Medien kommt: Nämlich durch unkonventionelle, teilweise auch nicht wirklich reelle Ideen. Das hat er an dieser Stelle mit dem lauten Denken über eine Toilettenbenutzungsgebühr in seinen Flugzeugen mal wieder bemerkenswert gut geschafft.
Denn richtig viel Geld verdienen wird er damit kaum. Ich habe auf Kurzstreckenflügen noch nie auf die Toilette gehen müssen und es stellt sich bei menschlichen Dringlichkeiten in abgeschlossenen Räumen immer die Frage, ob man mit einem Insasse lange darüber diskutieren möchte, ob er nun die Toilette freikauft oder schlicht ins Flugzeug macht, Fläschchen abfüllt, oder die „Kritiktüte“ füllt.
Aber egal: Michael O’Leary hat es wieder einmal geschafft. Ein paar weitere Ideen hat Lydia (die übrigens wieder gute und würzige Bloggerluft verbreitet und bei der ich glaube, dass auch sie Michael O’Leary durchschaut hat) in ihrem Blog gesammelt. Die Idee mit den Stehplätzen und den Halteschlaufen hat es aber schon mal in „Verstehen Sie Spass“ gegeben und das Verstörenste dabei waren die Geschäftsleute, die sich einfach hinstellten und erst einmal in Ruhe die Zeitung gelesen haben.
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