Gerade von einer meiner Gernekunden (nämlich genau bei dem im Artikel gemeinten Gernekunden) habe ich in den letzten Tagen vermehrte Anrufe bekommen, dass der Internet-Zugang bei ihnen Spacken machen würde. Jeden Morgen würde der Zugang erst einmal nicht funktionieren und man müsse erst einmal den DSL-Router neu starten, denn erst danach würde es funktionieren – bis zum nächsten Morgen.
Nun sagt der Admin-Bauch, dass das entweder ein kneifender T-DSL-Anschluss ist oder der DSL-Router kränkelt. Den T-DSL-Anschluss habe ich dann durch die Telekom prüfen und zurücksetzen lassen, was die Symptome nicht verschwinden ließ. Blieb also nur der DSL-Router, den ich dann heute eigentlich austauschen wollte. Mich störte nämlich grundsätzlich auch der Umstand, dass die Administrationsseite des DSL-Routers über die feste IP-Adresse, die der Internet-Zugang hat, nicht erreichbar ist.
Bis ich mal heute spaßeshalber auf die Idee bekommen bin, nicht HTTP auf Port 80 zu nutzen, sondern HTTPS auf Port 443. Und siehe da, es kam etwas zurück. Nur nicht die Administrationsseite des DSL-Routers, sondern die Administrationsseite eines NAS, eines Network Attached Storage. Das wäre schon kurios genug, wenn es nicht den Umstand gäbe, dass der Kunde gar keine NAS bei sich zu Hause stehen hat.
In der Tat ist es nämlich so, dass die vergebene IP-Adresse, die ich bei der Anmeldung des ADSL-Zuganges erhalten habe, gar nicht mit dem ADSL-Zugang verknüpft ist und der Zugang bei jeder neuen Einwahl – nämlich alle 24 Stunden – mangels zugeteilter IP-Adresse vom Einwahlrouter gar keine nach außen rout-fähige IP-Adresse erhält. Damit funktioniert nach erfolgter Neueinwahl zwar der Internet-Zugriff in Richtung Internet, von außen ist der Router und das Kundennetz jedoch nicht zu erreichen. Und die ursprünglich vergebene IP-Adresse gehört einem ganz anderen Kunden. Auf solch spannenden Probleme muss man erst einmal kommen.
Die Lösung wiederum ist dann unspektakulär einfach – man suche eine wirklich freie IP-Adresse aus dem für die DSL-Zugänge reservierten Adresspool heraus, editiere den Datensatz, der per RADIUS bei der PPPoE-Anfrage herausgegeben wird und schon gibt es bei der nächsten Einwahl, die durch einen simplen Neustart des DSL-Routers provoziert wird, eine gültige und auch rout-fähige IP-Adresse.
Bei so einem Problem hat der ursprüngliche Hilferuf, dass das Internet kaputt sei, ausnahmsweise eine richtige Berechtigung gehabt. Es war hier wirklich kaputt.
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