Mit dem Update 1.04 kommen nun die ersten wirklichen Neuerungen, die erst einmal im Einkaufszentrum bestaunt werden können. Neben den bekannten Läden gibt es nun nämlich den bereits länger angekündigten DIESEL-Shop und einen eigenen Möbelladen, der virtuelle Designermöbel aus dem Hause Ligne Roset verkauft. “Verkauft” ist hierbei wörtlich zu nehmen, denn nun gibt es erstmalig virtuelle Waren zu kaufen. Und das ist in meinen Augen eine sehr schrille Lachnummer.
Schauen wir mal in den DIESEL-Shop. Dort gibt es, für Männchen und Weibchen getrennt, Bekleidung in Form von Teilen, die man über der Gürtellinie trägt und darunter. Shirts kosten schlappe 1,99 Euro, Hosen 75 Cent. Will man sich einen virtuellen Pixelanzug kaufen, braucht man also den Anzug für 1,99 Euro, die Anzughose für 75 Cent und ein Paar vernünftige Schuhe, ebenfalls für 75 Cent. Macht unterm Balken 3,49 Euro. Für einen Haufen Pixel, dessen Tragen man noch nicht mal in einem Screenshot verewigen kann oder damit Mädels aufreißen darf, weil das der Nutzungsvertrag nicht gestattet.
Niedlicher wird es bei der Möblierung des eigenen Appartements und bei Ligne Roset. Dort gibt es immerhin schon mal drei verschiedene Stühle und vier Tische, jedes Produkt kostet auch hier enorme 1,99 Euro, darf aber immerhin unbegrenzt vielfach genutzt werden; hat man also einmal einen Tisch gekauft, kann man sich seine Bude damit vollstellen. Der “normale” Möbelladen hat nun auch zusätzlichen Tand, beispielsweise einen Grill, mit dem man nicht grillen kann und einen Fußball, mit dem man nicht spielen kann, jeweils für 75 Cent.
Und auch für Weihnachten ist gesorgt: Im Kleidergeschäft gibt es (wieder raffiniert in einzeln käufliche Teile für Oben und Unten) einen Weihnachtsmann-Dress und im Möbelgeschäft einen Weihnachtsbaum und sogar einen Schneemann (beides für jeweils 99 Cent). Dass all diese nett gemeinten Saisonalien in der Immer-Sommer-Welt von PlayStation Home in nicht geringem Maße einfach nur deplatziert wirken dürften, interessiert doch niemanden mehr, denn jetzt wird Geld verdient.
Der Sinn? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass Sony Computer Entertainment langsam aber sicher all seine Sympathien verspielt, die hinter der Idee der Community stecken. Der Unterhaltungsfaktor ist nämlich nach wie vor nahe bei Null, während – taktisch unklug – die Zastermacherei in den Vordergrund schwappt.
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